„Das Bestreben der Bolschewiki unter Lenin, der sich durch seine strategische Begabung und Redekunst immer mehr zum informellen Führer der Machtebene profiliert hatte, war es, mit der Gegenrevolution den Anschluss an die kapitalistische Innovationsoffensive zu vollziehen. Das bedeutete die mit tayloristisch/ fordistischen Methoden betriebene Zertrümmerung der tradierten Arbeits- und Lebensformen mit dem Ziel einer Totalrationalisierung der Gesellschaft unter Eliminierung aller Widerstände, die sich ihr entgegensetzten.
Die soziale Zerstörung zielte auf die Aufbereitung der Gesamtarbeitskraft – der bäuerlichen ebenso wie der proletarischen – zu lebendigen Massenpartikeln im Wege einer umfassenden sozialen und mentalen Rationalisierung. Endziel war, wie auch im Westen, eine Gesellschaft von Massenproduktion, -konsum und -kultur.“
– aus „Der russische Revolutionszyklus 1917/18 und die bolschewistische Gegenrevolution“ (Detlef Hartmann)
„Ich denke, ich habe jetzt gezeigt, dass die Erfahrung des Holocausts, ob miterlebt oder mitbekommen, an sich niemanden zu einem Kritiker von Pogromen macht, und dass sie auch niemandem besondere Befugnisse verleiht oder eine Lizenz zum Töten gibt bzw. dazu jemanden zu einem Massenmörder zu machen.
Aber ich habe die große Frage, die sich daraus ergibt, noch gar nicht aufgeworfen: Kann ich auch nur ansatzweise erklären, wie jemand zum Massenmörder wird?“
– aus „Antisemitismus und der Beirut-Pogrom“ (Fredy Perlman)
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