„Es wird weitere Angriffe geben“ hieß es auf einem Plakat, das letzten Sommer nach dem Wutausbruchs während des G20 Gipfels in Hamburg verbreitet wurde. Ein Aufruf, die gemachten Erfahrungen der Konfrontation mit dem Staat auf der einen Seite und die Solidarität auf der Straße untereinander auf der anderen Seite, nicht in die Geschichtsbücher zu verweisen. Es gilt viel mehr das Erlebte zu nutzen, um den Bruch mit dem Bestehenden durch den permanenten Angriff zu vertiefen. Das Wissen darüber, dass es möglich ist einen hochgerüsteten Polizeiapparat an seine Grenzen zu bringen, hat sich in vielen Köpfen eingebrannt und darin liegt der Wert dieser Tage. Das ist auch dem Staat bewusst und so wird kein Mittel gescheut, um die Deutungshoheit über die Ereignisse zurück zu erlangen. Festnahmen, Haftstrafen, Medienkampagnen, Öffentlichkeitsfahndungen, Hausdurchsuchungen usw. sind das Repertoire der Repressionsbehörden, die darauf abzielen das Gefühl der Selbstermächtigung, das viele von uns mit nach Hause genommen haben, zu brechen. So verwundert es nicht, dass selbst das Plakatieren unserer Ideen und das Verteidigen der Geschehnisse den bürgerlichen Justizapparat in Bewegung setzt. Sie reden von dem öffentlichen Frieden, der gestört werde. Auf diesen Frieden, der auf der Ausbeutung und Erniedrigung großer Teile der Menschheit beruht und sich durch Kriege und Kolonialisierung seine Existenzgrundlage sichert, können wir getrost verzichten. Dabei wünschen wir uns nichts mehr, als dass sich die Revolte gegen diese verlogene Welt weiter verbreitet.