Militarismus

Auswertung revolutionärer 1.Mai Hamburg

Am 01.05.2022 gingen wir in Hamburg als breites Bündnis revolutionärer und antifaschistischer Gruppen auf die Straße. Zwei Jahre Pandemie im Nacken, aktuelle tobende Kriege und eine stetige Verschlechterung unserer Lebensumstände durch rasant steigende Preise sind Folgen eines Systems der Profitmaximierung und des stetigen Wachstums. Kapitalismus und Krise hängen nicht nur miteinander zusammen, sie bedingen sich gegenseitig. 

Es wird immer Kriege geben, solange das Patriarchat existiert: Über Krieg – Patriarchat – Zurichtung- und Männlichkeitskonzepte

Wenn die Hinweise stimmen, steht Russland vor einer Generalmobilmachung. Schon jetzt sterben viele zwangsrekrutierte wehrpflichtige junge Männer. Auf beiden Seiten des Krieges herrschen Propaganda und Desinformation, es existieren nur unzureichende Informationen. Beide Seiten haben kein Interesse, über Deserteure, Zwangsverpflichtete und Wehrpflichtige und deren Nöte zu berichten. Das Militär in der ganzen Welt greift auf Männer, also männlich gelesene und sozialisierte Menschen zurück, auch wenn in einigen Armeen Frauen, also weiblich gelesene und sozialisierte Menschen, dienen dürfen oder müssen.
Wir haben mit Erstaunen eine Anschlagserklärung von 1991 auf eine Bundeswehreinrichtung gefunden, die den Zusammenhang von Wehrpflicht, Männlichkeit und Patriarchat untersucht.

Uns hat der Ansatz der "Flammenden Herzen" gefallen, dass die „Demontage des soldatischen Mannes“ ein erster Schritt hin zur Entwaffnung des historischen weißen Mannes werden kann. Und dass dieser Ansatz mit einem Angriff auf Produktionsstätten von toxischer Männlichkeit, den Orten der „patriarchalen Zurichtung“, einhergehen sollte.

Wir dokumentieren die Erklärung mit einer Einleitung.

Adbustings zum Polizeikongress: Ein Rückblick. Teil 2

2022 gibt es keine Demo zum Polizeikongress. Vermutlich werden die Cops das Fehlen einer Demo gar nicht bemerken, denn besonders konfrontativ waren die Demos in den letzten Jahren aller Verbalradikalität zum Trotz nicht. Dafür ärgerten sich die Sicherheitsbehörden so sehr über veränderte Werbeplakate, dass Adbustings sogar Thema im Terrorabwehrzentrum GETZ waren. Doch die Repression war ein Bumerang: Sie führte letztlich dazu, dass in Berlin Adbusting de facto entkrimimalisiert ist und die Cops auf Werbung mit City-Light-Postern verzichteten. Teil 2 des analytischen Rückblicks, wie dieser seltene autonome Kampagnenerfolg ganz ohne Demos möglich war. Teil 1 dieser Analyse schilderte, wie Adbustings zum Polizeikongress ab 2016 eine Rolle spielen. Teil 2 dieser Analyse schildert, wie ab 2018 die Verunsicherungsbehörden wegen Adbustings zum Polizeikongress richtig ausflippen und eine Solikampagne anschließend Adbusting de facto entkriminalisiert.

Adbustings zum Polizeikongress: Ein Rückblick. Teil 1

2022 gibt es keine Demo zum Polizeikongress. Vermutlich werden die Cops das Fehlen einer Demo gar nicht bemerken, denn besonders konfrontativ waren die Demos in den letzten Jahren aller Verbalradikalität zum Trotz nicht. Dafür ärgerten sich die Sicherheitsbehörden so sehr über veränderte Werbeplakate, dass Adbustings sogar Thema im Terrorabwehrzentrum GETZ waren. Doch die Repression war ein Bumerang: Sie führte letztlich dazu, dass in Berlin Adbusting de facto entkrimimalisiert ist und die Cops auf Werbung mit City-Light-Postern verzichteten. Ein analytischer Rückblick, wie dieser seltene autonome Kampagnenerfolg ganz ohne Demos möglich war.

Der diesjährige Verzicht auf eine Mobilisierung zum Polizeikongress ist eine gute Gelegenheit, nach dem Sinn großangelegter Demo-Mobilisierungen zu diesem Event zu fragen. Da keine Mobi stattfindet, fällt man mit kritischen Fragen auch niemanden unsolidarisch in den Rücken. Was uns hier besonders interessiert, ist die Frage, wie viel oder wenig durch die Demos erreicht wurde, dass es in der Mehrheitsgesellschaft zum Hinterfragen des neoliberalen Sicherheits-Narrativ und der Polizei kommt, und ob dies nicht viel eher z. B. durch andere Aktionsformen erreicht werden könnte.

Banneraktion von Stuttgarter Kurdinnen

Heute haben in Stuttgart kurdische Aktivistinnen eine Transparentaktion durchgeführt. 

[S] Bericht zum revoluionären 1. Mai 2022

+++ unangekündigte Vorabbenddemo in Waiblingen +++ Antikapitalistischer Block auf DGB-Demo verteidigt sich gegen Polizeigewalt +++ 800 Leute auf revolutionärer Demo +++ Durchbrochene Bullenketten +++ großer Andrang beim internationalistischen Straßenfest +++

Trotz weiter hohem Repressionsniveau in den letzten Monaten in Stuttgart, haben zahlreiche Menschen den 1.Mai zum Anlass genommen, um gegen Krise, Krieg und Kapitalismus auf die Straße zu gehen

Banneraktion zum 1. Mai in Finsterwalde und Stellungnahme

1. Mai 2022 in Zeiten von Krieg und Krise

Wir haben den 1. Mai als Anlass genutzt, um klassenkämpferische und revolutionäre Parolen ins Stadtbild von Finsterwalde mittels Bannern zu bringen. Der internationale Kampftag der Arbeiter:innenklasse ist für uns nicht nur irgendeine Tradition oder Phrase. Wir sind der Überzeugung, dass es gegen die Krise des Kapitalismus und seine Kriege nur eine Antwort geben kann: Die Organisierung unserer Klasse, des Proletariats, im Kampf  GEGEN ein System voller Ausbeutung und Unterdrückung, dem Kapitalismus und FÜR eine bessere Welt.
Gut lesbar prangten also ab dem Abend des 1. Mai an mehreren Orten die Parolen "Kapitalismus heißt Armut, Krieg und Krise", "No war but classwar", "Preise runter, Löhne rauf" und "Klassenkampf organisieren!".

Im folgenden Text wollen wir dazu etwas ins Detail gehen und unsere Positionen erläutern.

Während Lebensmittel- und Energiepreise weiter steigen, ist der deutsche Staat aktuell immer mehr im Kriegsmodus. Angeblich könne sich der Krieg in der Ukraine nur beenden lassen, wenn Waffen geliefert werden, um die russische Armee aufzuhalten. "Die Grünen" haben zur Bundestagswahl 2021 noch damit geworben, dass sie keine Waffen in Kriegsgebiete liefern wollen, jetzt auf einmal eine 180 Grad Wende. Hofreiter warnt sogar vor einem "de facto Dritten Weltkrieg", wenn KEINE Rüstungsexporte genehmigt werden. Doch nicht nur das: 100 Milliarden für die Aufrüstung des eigenen Militärs wurden mal eben locker gemacht. Selbst viele Linke sind eingeknickt, haben antimilitaristische Grundsätze verworfen und gehen gemeinsam mit bürgerlichen Parteien einen gefährlichen Burgfrieden ein.

Doch wir lassen uns nicht blenden! Viele Menschen verurteilen zu Recht den Angriff Russlands auf die Ukraine. Den Herrschenden jedoch geht es nicht um Frieden, nicht um die Vermeidung von Toten, im Gegenteil. Sie tun so, als würden weitere Panzer und Raketen den Krieg nicht verlängern. Als würden schwere Waffen für das ukrainische Militär nicht auch auf der anderen Seite für zivile Opfer sorgen, als könnnten nicht (wie bereits geschehen), die Waffen auch in die Hände des russischen Militärs gelangen.
Der Krieg der Ukraine zwischen Seperatisten und nationalistischen Milizen tobt schon seit 2014. Auch dort wurden im Osten des Landes Schulen und Krankenhäuser zerstört, Zivilist:innen getötet. Ein Höhepunkt war das Massaker vom 2. Mai 2014, wo 48 pro-russische Zivilist:innen in einem brennenden Gewerkschaftshaus zu Tode kamen. Frieden hat also auch vor dem russischen Einmarsch nicht geherrscht.

Es handelt sich mittlerweile um eine Konfrontation der führenden Militärmächte der Welt, Nato und Russland. Beide verfügen über zahlreiche Atomwaffen. Die Lage eskaliert immer weiter von Tag zu Tag. Die Leidtragenden dieser Konfrontation sind und werden die einfachen Leute sein, die auf beiden Seiten als Kanonenfutter benutzt werden oder als Zivilisten im Bombenhagel umkommen, während Rüstungskonzerne Milliardengewinne machen und somit noch vom Leid profitieren. Außerdem wird es durch die Preissteigerungen von Lebensmitteln wie Weizen weltweit zur Ausweitung von Hungersnöten kommen. Dieser Krieg ist also nicht im Interesse der Bevölkerung, weder in Russland, der Ukraine, Deutschland oder der dritten Welt.

Unsere Wut gilt allen Politiker:innen, die bei dieser Kriegstreiberei und Eskalation mitmachen und die es gleichzeitig nicht interessiert, wenn ihre eigenen Verbündeten ähnliche Verbrechen begehen. Die es nicht interessiert, wenn z.B. der türkische Staat, ebenfalls völkerrechtswidrig und brutal, gegen das autonome Gebiet Rojava im Irak und Syrien vorgeht. Es gibt keine Sanktionen und nicht mal eine Verurteilung dieser Schandtaten, Deutschland ist schließlich militärischer Partner der Türkei. Kein Wort auch über Israels ständige Angriffe auf Palästinenser:innen, wie zuletzt während des Ramadan-Festes an der Al-Aqsa Moschee in Jerusalem mit zahlreichen Verletzten. In der ersten Aprilhälfte 2022 sollen laut Menschenrechtsorganisationen 18 Personen durch das israelische Militär getötet worden sein, darunter 7 Kinder und 2 Frauen.

An Scholz, Baerbock und Co: Wir kaufen euch eure heuchlerische "Menschlichkeit" nicht ab! Wir sind gegen jeden Krieg! Seit Jahren interessiert es die herrschende Klasse nicht, wenn Menschen sinnlos an den EU-Außengrenzen und in Kriegen sterben und jetzt sollen wir euch abkaufen, es würde euch um die Menschen und um "die Freiheit" gehen? Euch geht es nur um eure eigenen Interessen, um euren Vorteil und den Profit, damit ihr als Sieger in eurer Welt der Konkurrenz hervorgehen könnt.

Der Kapitalismus ist ein System, was uns unsere Lebensgrundlage nimmt, ob durch Kriege oder durch Krisen wie aktuell der Klimakrise oder dem Preisanstieg. Er ist ein System, wo der Staat dazu dient, Widerstand zu bekämpfen und zu kriminalisieren, um die Verhältnisse aufrecht zu erhalten. Deswegen sagen wir: Schluss mit diesem System! Nur durch den Klassenkampf von unten und mit guter Organisation lässt sich etwas ändern.

Wir fordern die Auflösung der Nato, den Abzug Russlands aus der Ukraine und den sofortigen Stopp von Waffenlieferungen und Aufrüstung!

Wir zahlen nicht für eure Kriege und Krisen! Rauf mit Löhnen und Sozialleistungen, runter mit Preisen für Lebensmittel und Energie!

Solidarität mit allen Kriegsgegner:innen in Russland, Belarus und der Ukraine!

Unterstützung für Menschen die vor egal welchem Krieg fliehen müssen!

Kampf dem Krieg heißt Kampf dem Kapitalismus und Imperialismus!

Für eine klassenkämpferische Antikriegsbewegung!

Einige Anarchist:innen und Kommunist:innen aus Finsterwalde

[LE] DB-Funkmast angezündet - Militarismus angreifen!

[LE] DB-Funkmast angezündet - Militarismus angreifen!

[RMK] Revolutionäre Spontandemonstration zum 1. Mai in Waiblingen

Am 30.04.22 haben wir in der Waiblinger Innenstadt eine unangemeldete revolutionäre 1. Mai Vorabend Demonstration organisiert, an der sich ca. 70 Personen beteiligt haben.

 

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