(B) Kurzbericht Berlin anarchistischer Block auf "Revolutionärer 1.Mai-Demo" und "Take back the night" am 30.4.

Kurzer, völlig unvollständiger Eindruck vom 1.Mai Berlin mit ein paar Fotos

Am 30.4. fand die Demonstration von FLINTAS statt. Zu mehren Tausenden ging der Zug vom Mauerpark durch Prenzelberg nach Mitte. Die Bullen provizierten immer wieder durch enges Spalierlaufen, Schubsen. An zwei Punkten eskalierte die Polizei die Situation und stoppte den Aufmarsch. Einmal mindestens sind die Bullen in die Spitze der Demo reingerockt und haben geschlagen. Die Bullen verloren kurze Zeit später aber kurz die Initiative, weil der hintere Teil der Demo sich plötzlich die ganze Breite einer fetten Straße nahm, während die Bullen die Demo an der Spitze versuchte eng gekesselt zu führen. Sehr viele Parolen. Sehr kämpferische Stimmung. Viele Bengalos. Vorab viele Beiträge aus dem Lauti, die Demo lief ohne Lauti. Aufruf von "Take back the night" zur Teilnahme am anarchistischen Block am 1. Mai. Über Übergriffe, Festnahmen durch Bullen müssen andere berichten.

1.Mai Demo hatte einen sehr großen anarchistischen Block. Viele tausend Menschen im anarchistischen Block, Ketten und Seitentranspis. Die Sonnenalle war in der gesammten Breite über große Entfernung ein riesiger anarchistsicher Block (Foto haben wir uns verkniffen weil wir in Gesichter hätten fotografieren müssen, das wurde zurecht als Belästigend empfunden). Mit Lausprecherwagen und guten Beiträgen. Ab und zu ein punkiges Lied. Sprechchöre etwas weniger einfallsreich und vielfältig wie auf der Demo am Tag zuvor. Aber viele Sprechchöre immer wieder. Dem anarchistischen Block schlossen sich immer mehr Menschen an am Straßenrand. Einige K-Gruppen bei der Aufstellung derDemo  waren schwer erträglich im Erscheinungsbild und Rethorik. Dieser negative Effekt hat die letzten Jahre zugenommen. (K-Gruppen Parteien wollen plötzlich wieder auf unsere Demos, wenn sie was alleine machen kommt niemand. Einige Gruppe dienen ihnen auch als Türöffner in unsere Strukturen)  Es ist fragwürdig wieso diese antiemanzipatorischen Gruppen auf der revolutionären 1.Mai Demo überhaupt eine Präsenz zugestanden bekommen. Das muss politisch stärker diksutiert werden das nächste Jahr, auch im 1.Mai Bündniss. Bzw. müssen wir überlegen ob wir nicht ein anderes revolutionäres 1.Mai-Bündniss etablieren müssten, wenn sich and er Frage nichst bewegt. Es wäre gut wenn ein anarchistischer Demoblock nächstes Jahr sich früher konstituiert und inhaltlich stärker präsent wird und breiter im Vorfeld unterstützt wird.

Von dem ersten Block von migrantischen Gruppen kann kein Eindruck vermittelt werden, da der Schwerpunkt auf der Begleitung des anarchistsichen Blockes lag um dort die Übergriffe zu dokumentieren. Zwar kam es während der Demo immer wieder zu kurzzeitigen Spalieren. Aber sie waren etwas sinnfrei. Und Übergriffe und engstes Spalierlaufen wie am Vortag bei den Flintas ist in diesem Block nicht beobachtet worden. Dem anarchistischen Block hätten ein paar mehr Transparente gut getan, auch mit inhaltlichen Themen welche die Breite anarchistischer  (feministischer, antirasistischer) Bewegung auch für Menschen am Rand dokumentiert. Auch Fyler wären nicht verkehrt gewesen. Wieder viel Bengalos (die FlIntas hatten mehr haha)

Der Endpunkt war von den Bullen am Oranienplatz zu einem "Fußballstation" umfunktioniert worden. Große Flutscheinwerfer leuchteten die Szene aus. Und ertränken alles in helles Licht. Die Bullen mussten nur in die sich auflösende Demo hineingehen und rumprovozieren um das Kontingent an Festnahmen vorweisen zu können. Es gab Einsatz von Gas und Bullenschläger. Die Orga muss sich fragen wieso sie die Demo erkennbar in die Mausefalle geführt hat und nicht zum Beispiel am Kotti stoppte. Dort wurde übrigens innerhalb des anarchistischen Blockes der geplante Bau der Bullenwache zum Thema gemacht. Sehr guter Beitrag. Auf deustch und englisch. Türkisch wäre auch gut gewesen. Mit den vielen tausenden Anarchist*innen kann es gelingen die für 2 Millionen Euro geplante Bullenwache zu einem Desaster werden zu lassen. Die Bullen sollten mehr Zeit zur Sicherung ihrer Wache zubringen als mit dem Auftrag, den die RotRotOlivGrüne-Regierung den Bullen gibt: Soziale Widersprüche repressiv und militärisch zu begegnen. Die Bullenwache ist eine Kampfansage an einen Großteil der dort lebende Bevölkerung. Soziale Widersprüche lassen sich nicht wegretuschieren, die ungerechte Gesellschaftsordnung bringt sie hervor.

Dieser Beitrag beansprucht nur ein Ausschnitt der 1.Mai-Demo wiederzugeben. Bitte Ergänzen.

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Ergänzungen

Beide Beiträge von "anarchistin" sind taktischer Natur.

Erstens:

Es fehlt an Belegen das die revolutionäre 1.Mai-Demo antisemitisch war. Die Zuschreibung Migrantifa gleich antsemitisch ist schlicht rassistisch. Eine kann sich über die K-Gruppennähe einiger Migrantifas berechtigt aufregen und vor der Seite her muss ein solches Bündniss geprüft werden. Beziehungsweise auch mit der Orga diskutiert werden in der Nachbereitung. Eingekeilt war der anarchsitsche Block nun keinesfalls von den Bolschwiki. Die waren zwar anwesend in großer Zahl, aber die dürften sich schwer gewundert haben über den kämpferischen und mehrere tausend Menschen umfassenden Block (4000-5000 oder mehr schätze ich, gezählt hat das wohl niemand). Keine K-Gruppensekte hat so eine Mobilierungskraft gehabt. Und der Migrantifa-Block war auch unterschiedlicher in seiner inhaltlichen Aufstellung und Ausrichtung, als das dort ein solcher Block entstand.

Aber wer nicht genau hinschaut, hat nicht gesehen welche unterschiedlichen Kräfte in dem Migrantifablock waren. Da waren tolle Leute bei. Das Schwarz-weiß Denken ist verhaftet in Kriegslogik und bricht nichts auf.

Eine solche Zuschreibung ist absolut indiskutabel.

Zweitens:

Die 30.4. Demo von uns Flintas gegen den anarchistischen Block auf der 1.Maidemo auszuspielen, mit der Behauptung dort gebe es keinen Antisemitismus ist gewagt und auch schäbig. Je nach Dogmatismus fände der lupenreine Antideutsche oder die lupenreine Antideutsche auch dort einen Beleg für Antisemitismus, zumal wir nicht in die Köpfe der mehrheitlich weißen Flintas haben schauen können.

Die beiden Beiträge sind keine qualifizierten Ergänzungen zu dem Beitrag.

Schon der bereits gelöschte Beitrag von der selben Person war unqualifiziert. Da muß schon mehr kommen als Behauptung, Verächtlichkeiten und Bashing weil der Schreiberin* Migrat*innen nicht passen die aus einem arabischen Hintergrund heraus auf der Demo anwesend sind und selbstverständlich ihre Themen einbringen. Wer das Wort Palästina in den Mund nimmt ist nicht schon gleich ein Antisemit, eine Antsemitin. Nach dem Motto mit Dreck schmeißen, wird schon was hängen bleiben, gehören die Beiträge nicht als Ergänzungen unter den Demobericht. 

 

 

Das gesamte Blöcke antisemitisch sind oder ganze Demo ist sicher falsch. Dass innerhalbvon Blöcken allerdings teileweise beunruhigend viel Raum für antisemitische Gruppen geboten wird (BDS Spektrum und Co) ist doch wohl unstrittig. Deshalb ist auch Kritik erstmal berechtigt. Statt zu behaupten Antisemitismus auf dem revolutionären 1. Mai gibts gar nicht, oder an einzelnen Parolen wie "from the River to the sea" rumzudeuteln wäre es besser sich kritisch und reflektiert mit diesen Spektren und deren Zielen auseinanderzusetzen. Die Aberkennung des Existenzrechtes Israels durch eine Einstaatenlösung bzw die Forderung nach dessen Tilgung von der Landkarte sollte Schulterschlüsse ausschließen. Dann könnte auch ohne in antisemitische Muster zu fallen für ein Ende der Besatzungspolitik in Gaza/Westbank und die Auflösung illegaler Siedlungen demonstriert werden.

Stellen wir mal fest: Es gibt Antisemitismus.

Stellen wir mal fest: Es gibt Rassismus.

Stellen wir nochmal fest: Ja, es gibt ihn auch in der Linken.

Stellen wir nochmal fest: Auch auf dem 1.Mai werden mit Sicherheit Menschen und auch Gruppen gewesen sein, die sich als Antizionisten verstehen und anschlussfähig für Antisemitismus sind.

Stellen wir nochmal fest: Es waren einige K-Gruppen, die von ihrem Wesen her autoritär sind, die nicht als emanzipativ zu bezeichnen sind.

Stellen wir nochmal fest: Eine Bündnissdemo ist immer auch eine Abwägung, wieviel trägt eine mit und wieviel nicht. Das betrifft Hammer und Sichel, das betrifft Parteien (DKP, SDAJ, Trotzikisten der vierten fünten und wievielten Interantionalen auch immer etc.)

Stellen wir nochmal fest: Die Stigamtisierung des migrantischen Blocks, der Migrantifa ist rassistisch, weil ein Pauschalurteil erhoben wird das auf Lügen basiert um den Block als Ganzes in Haftung zu nehmen, für Gruppen die Scheiße sind.

Stellen wir nochmal fest: Wer so schreibt, wie die sogenannte "anarchistin" ist in jeder Hinsicht nicht glaubwürdig. Mit ihren wunderlichen Ausfällen, dem Hass und den Gewaltfantasien hat sie sich diskreditiert. Wir glauben ihr kein Wort. Und wie haben keine Eier die sie uns rausreisen könnte.

Stellen wir nochmal fest, wir kennen Menschen,  die auf dem migrantischen Block waren. Sie würden sich nicht an antisemitsichen Parolen beteiligen.

Stellen wir nochmal fest: Hier hat niemand an Parolen rumgedeutet, weil wir nicht wissen ob diese wirklich gerufen wurden und wenn ja wieiviel daran bereiligt waren. Und weil die sogenante "anarchistin" eine andere Suppe kocht als das sie oder er ein wirkliches Interesse hat etwas zusammen zu klären sondern nur Hass und Spaltung ablädt.

Stellen wir nochmal fest: Sogenannte Antideutsche sind auch nur Deutsche.

Stellen wir nochmal fest: Wer als Deutscher den Antiseimtismus zum Hauptwiderspruch erhebt  betreibt positiven Antisemitismus.

Stellen wir nochmal fest: Eine Welt die nicht frei ist von Antisemitismus, von Rassismus, von Sexismus, Unterdrückung und Ausbeutung ist keine freie Welt.

Stellen wir nochmal fest: Eine Welt in der jüdische Menschen bedroht sind und arabische Menschen bedroht sind ist keine freie Welt. Wo Antisemitismus in Erscheinug tritt braucht es ein Kontra, Wo Rassismus in Erscheinug tritt braucht es ein Kontra. Schwarz - Weiß denken ist was für Kriegsparteien nicht für Anarchist*innen

Stellen wir nochmal fest: Es gibt Feinde der Freiheit auf beiden Seiten. Sie brauchen einander, denn der jeweils Andere ist der Beleg dafür selbst zu den "Guten" zu gehören.

Stellen wir nochmal fest: Louise Michel war ihrer Zeit voraus. Niemals hätte sie so einen Unfug geschrieben. Sie hat Partei für alle Unterdrückten ergriffen.

 

wir empfehlen der anarchistin sich die moderationkriterien durch zu lesen und inhaltliche ergänzungsvorschläge zu machen.

die kriterien erklären auf jeden fall erstmal, warum die ergänzungen unfrei gemacht wurden.

solidarische grüsse

mod-kollektiv