Antifa Ost Verfahren

Tschüss und auf nimmer Wiedersehen! Der Kronzeuge Domhöver vor dem OLG Dresden

Bild mit Autononem und der Aufrschrift "linke Politik verteidigen!"

Johannes Domhäver hat zwölf Tage vor dem Oberlandesgericht (OLG) Dresden gegen seine ehemaligen Genoss*innen ausgesagt. Der Preis dafür ist nun ein Verhandlungstag vor dem Landgericht Meinigen am 27. Februar. Anlässlich dessen, hier nun unser Text zu seiner Aussage in Dresden.¹ Wir beschäftigen uns jetzt seit über zwei Jahren mit dem Antifa Ost Verfahren. Im Folgenden werden wir nochmal ausholen. Zunächst kommt ein Überblick über die Aussagen Johannes Domhövers. Daran anschließend ordnen wir das, was er da so von sich gegeben hat, ein. Schließen werden wir den Text mit Überlegungen zu kollektiver Verantwortung und patriarchaler Gewalt. Viel Spaß!

Statement zu den Entwicklungen um J. Domhöver

Johannes Domhöver ist Kronzeuge im Antifa Ost Prozess. Hat er sich selbst dafür entschieden? Wurde er von den Bullen unter Druck gesetzt? Wie dieser Prozess genau abgelaufen ist, werden wir nie erfahren. Ob er diesen Weg widerwillig gegangen ist, weil er keine andere Variante gesehen hat oder ob er einfach wirklich nur das Arschloch ist, für das wir ihn halten, werden wir nicht raus bekommen. Gehen wir also vom Schlimmsten aus: Domhöver wird vollumfänglich zu allem, was er weiß, aussagen. Er wird Leute verraten, er wird Leute beschuldigen, er wird jede Variante, die die Bullen und Staatsanwaltschaft ihm hinlegen, unterschreiben.

Eine der Fragen, um die wir kreisen, ist, wie sind wir - als Bewegung oder Szene - hierher gekommen? Wie konnte uns die Situation so sehr entgleiten, dass nun ein ehemaliger Genosse - einige haben ihn lange genug dafür gehalten - gegen uns aussagt? Zweifel daran, ob wir seit dem Outcall nicht hätten anders handeln sollen. Zweifel, ob nicht doch die Stimmen recht hatten, die meinten, dass die Auseinandersetzung mit Domhöver jetzt und so öffentlich nicht hätte stattfinden sollen. Vielleicht gibt es eine Antwort auf unsere Fragen, wenn wir zurück zum Anfang der Auseinandersetzung gehen.

Offener Brief an Johannes Domhöver

Vorab zur Einordnung: Dieser Text ist nicht dafür da deine bisherigen Handlungen aufzulisten und zu analysieren - dazu wurden bereits diverse Texte geschrieben und veröffentlicht. Wir halten dich auch nicht für so naiv, dass wir denken, dass es nötig wäre dir vor Augen zu führen welchen Schaden du bisher an Einzelpersonen und Zusammenhängen angerichtet hast.

[Antifa-Ost] Bericht vom 13. Prozesstag im Antifa Ost-Verfahren am OLG Dresden am 04.11.21

Der Beginn des 13. Prozesstages am 04.11.21, dem Tag vor dem Jahrestag der Verhaftung Linas, wurde auf 09:45 Uhr verschoben. Bevor Lina in den Saal geführt wurde, bemerkten Angestellte der Justiz, dass die drei Angeklagten alle dasselbe Oberteil mit der Aufschrift „Free Lina“ trugen. Der Vorsitzende bat daraufhin die Verteidigung in das Verhandlungszimmer. Dort wurde der Kompromiss vorgeschlagen, dass die Angeklagten die Oberteile ausziehen müssen, diese dann jedoch Lina geschenkt werden dürften. Auf das Angebot sind die Angeklagten eingegangen und diese Solidaritätsaktion wurde von den Zuschauer:innen mit Beifall begleitet.

Vorabendsponti anlässlich des §129 Verfahrens gegen die Antifa Ost am OLG Dresden

Antifa Ost Prozess Dresden

Anlässlich des am 08. September 2021 in Dresden beginndenden Prozesses am Dresdner Oberlandesgericht nach §129 gegen die Antifa Ost zog eine kämpferische, pyroreiche Sponti am Vorabend durch die Dresdner Neustadt.

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