Der Grad ist Schmal…
In Zeiten der Pandemie schwafeln Regierungen von Solidarität,
Zusammenhalt und Rücksicht, wo sie doch Personen durch die zwagsauflagen
wie der Kontaktsperre vereinsamen, Grenzen schließen und
emanzipatorische Projekte sowie Lebensweisen angreifen und zerstören.
Wir müssen uns dem entgegensetzten und trotz des Infektionsrisikos Wege
finden, uns Selbst sowie den Widerstand zu organisieren. Gründe dafür
gibt es genu. Die extrem starke Polizeipräsenz in unserer Straße, die vermehrten Naziangriffe im Kiez oder die räumungsbedrohte Liebig34 sind da nur der Anfang. Das Versammlungsverbot, welches auf uns lastet, benutzt die Politik in vielerlei Hinsicht, Proteste um politisch
brisante Themen zu unterbinden.
Liebig34 vor Gericht - nicht mit uns!
Das anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebig34 ist ein Ort, wo
Selbstorganisierung Wirklichkeit ist. In einer Welt die durch
patriarchale Gewalt dominiert wird, bietet das Hauprojekt in ihrer
Organisierung mit ausschließlich Flinta* Personen, eine reale
Alternative des Zusammenlebens. Der Gerichtstermin, der eigentlich am
30.04. zur Urteilsverkündung der Räumungsklage hätte stattfinden sollen,
wurde nun wie so oft verschoben. Die Gerichte die über unsere Köpfe und
die der Hausbewohner*innen hinweg entscheiden, urteilen nicht für
Gerechtigkeit sondern für die Unterdrückung von uns allen. Der
Entschluss der Behörden, den Termin zu verschieben, ist darauf
zurückzuführen, dass seit Wochen, Monaten, bald sogar Jahren ein enormer
Druck von Wiederständigen und wütenden Hausbewohnerinnen und
solidarischen Mitkämpfenden, auf die Politik ausgeübt wird. Es ist umso
wichtiger, dass dieser Druck aufrecht erhalten bleibt und gerade jetzt
nicht abklingt. Denn nur so können wir unsere Projekte verteidigen. Wir
werden uns weiterhin gegen Gijora Padovicz und anderen dreckigen
Investor*innen zur wehr setzten. Wohnraum ist nach wie vor ein
Grundbedürfnis der Menschen und den lassen wir uns nicht von
profitgierigen Aasgeiern nehmen. Unsere Stadt wird ausverkauft, das gilt
nicht nur für die Liebig. Gemeinsam gegen die Stadt der Reichen.
Deswegen rufen wir zu dezentralen Aktionen in der Walpurgisnacht auf.
Walpurgisnacht - Was ist geplant?
Für uns ist es wichtig die Straßen, trotz der Auflagen, als unsere zu
deklarieren. Wir wollen dies in einer Weise tun, welche in der aktuellen
Lage, möglichst vielen Menschen den Raum gibt ihre Meinungen aktiv zu
äußern.
In der diesjährigen Walpurgisnacht wollen wir unter dem Motto „Gegen die
Stadt der Reichen“ als dynamische und bewegliche Masse in Form einer
Fahrraddemo die Straßen fluten. Kommt am 30.04 19h in den
Friedrichshainer Südkiez. Es wird Ankündigungen und Informationen vor
Ort geben. Bringt Musik-Boxen, Schilder und Transparente mit. Bereitet
andere kreative Aktionen vor.
Ziele und Möglichkeiten gibt es genug!
Wir sehen uns auf den Straßen, passt auf euch und auf einander auf.
p.s.
um unter anderem das Infektionsrisiko einzudämmen, vermummt euch und
tragt Handschuhe
Für ein selbstbestimmtes Leben und eine befreite Gesellschaft