Baskenland

Faschismus und Demokratie - Benutzen und Zerstören

Alba Sidera

Die katalanische Journalistin Alba Sidera (*1979 in Girona) zog vor 16 Jahren nach Italien, um die spezifischen Eigenheiten der italienischen extremen Rechten studieren, von Berlusconi bis Melloni. In einem Interview setzt sie sich in dem globalen Phänomen des Neofaschismus auseinander. "Ziel des Faschismus ist es, die Demokratie zu benutzen, um sie zu zerstören.“

Alba Sidera analysiert das funktionale Verhältnis des modernen Faschismus zur bürgerlichen Demokratie, sowie die Gefahr der Übernahme faschistischer Diskurse durch herkömmliche Parteien.

Vox: Neuer Faschismus in Spanien

Jordi Borras

Der Foto-Journalist Jordi Borràs analysiert im Interview für Sare Antifaxista den Aufstieg der extremen Rechten und das Verhältnis zur Sozialdemokratie. Jordi Borràs ist spezialisiert auf soziale Themen, mit Schwerpunkt nationalistische und rechtsextreme Bewegungen in Katalonien und Europa. Er hat ein Dutzend Bücher veröffentlicht, zuletzt "Tots els colours del negre" (Alle Schwarz-Schattierungen, Verlag Ara Llibres, 2022). Inzwischen bereitet er ein weiteres Buch über die extreme Rechte vor. "Das Auftauchen von Vox hat viel zu tun mit dem Ultra-Nationalismus im spanischen Parlament während des katalanischen Unabhängigkeits-Referendums 2017".

Im Juli 2018 wurde Jordi Borràs (*1981) im gotischen Viertel von Barcelona von einem Mann angegriffen, der sich als Polizist ausgab und "Viva España, viva Franco" rief. Später wurde bestätigt, dass es sich bei dem mutmaßlichen Angreifer tatsächlich um einen Inspektor der Informations-Brigade der spanischen Polizei handelte. Nach Meinung von Jordi Borràs "war die PSOE in bestimmten Momenten daran interessiert, Vox in unverantwortlicher Weise anzuheizen". Er kommt zu dem Schluss, dass "die Entstehung der Faschistenpartei Vox viel mit dem spanischen Ultra-Nationalismus während des katalanischen Referendums 2017 zu tun hat". Vor allem bedauert er, dass das “Knebel-Gesetz“ genannte Poliozeigesetz zur öffentlichen Ordnung nicht rückgängig gemacht wurde.

Der baskische Anarchismus (1870-1980)

Buchtitel

110 Jahre Geschichte 1870-1980: "Von der Ersten Internationale bis Askatasuna. Neue Geschichte des baskischen Anarchismus (1870-1980)" lautet der Titel des aktuellen Buchs von Juantxo Estebaranz, Historiker aus Bilbao. Darin beschreibt er die Details der libertären Bewegung, Jahrzehnt für Jahrzehnt: vom Beginn der Ersten Internationale (IAA, 1864 in London gegründet) bis zur anarchistischen Neugründung nach Franco, von der Industrialisierung in Bizkaia, über Attentate zur Jahrhundertwende, Spanienkrieg und Repression bis heute.

Der baskische Anarchismus wird oft auf die Geschehnisse und die Beteiligung von CNT-Bataillonen während des Spanienkriegs von 1936 bis 1939 reduziert. Doch die anarchistischen Aktivitäten begannen viele Jahre früher und haben mehr als ein Jahrhundert Geschichte. Ein Blick auf die Jahre 1870 bis 1980. Interview mit Juantxo Estebaranz

Henker mit tausend Gesichtern

Spanischer Faschismus

Der neue Faschismus

In der Europäischen Union wie auch in vielen anderen Teilen der Welt verfolgen wir einen unaufhörlichen Prozess des politischen Wandels der extremen Rechten. Haben wir es dabei mit Vorboten der Rückkehr des Faschismus zu tun? Wir beobachten fremdenfeindliche, rassistische, frauenfeindliche, sexistische und antibaskische Handlungen, die sich immer häufiger auch im Baskenland selbst ereignen. Sind sie ein Ausdruck der Reaktivierung des Faschismus? Fragen, die wir uns als Linke derzeit stellen müssen.

Der Artikel des ehemaligen Batasuna-Politikers Joseba Alvarez (Gipuzkoa) umreißt eine der aktuellsten und wichtigsten Aufgaben der baskischen Linken: die Frage nach den Hintergründen des starken Aufschwungs ultrarechter und neo-faschistischer Kräfte. Beginn einer Debatte.

NAZIFREUND UND FOLTERER. DAS ERSTE ETA-ATTENTAT: MELITÓN MANZANAS.

Nazifreund und Folterer

Melitón Manzanas González (9. Juni 1909 / 2. August 1968) war spanischer Polizist während der Diktatur Francisco Francos, ein Kollaborateur der Gestapo während des Zweiten Weltkriegs und Leiter der franquistischen Polizei “Politisch-Soziale Brigade“ von Gipuzkoa. In dieser Funktion folterte er zahlreiche Regimegegner und wurde zum Feindbild Nummer eins in der Bevölkerung. Er wurde von Euskadi Ta Askatasuna (ETA) getötet, der erste geplante tödliche Anschlag der baskischen Untergrund-Organisation war.

 

Melitón Manzanas studierte Forensik in der Hauptstadt Donostia - San Sebastián. Nach dem Militärputsch der faschistischen Generäle am 18. Juli 1936 wurde er von den republikanisch-baskischen Behörden wegen seiner Sympathien für die aufständischen Truppen inhaftiert. Er blieb bis September 1936, als die Rebellen die Stadt einnahmen, in der Festung von Guadalupe in Hondarribia (span: Fuenterrabía) eingesperrt. Danach trat er in Donostia in das 3. Artillerie-Regiment ein und nahm von 1938 bis zum Ende des Spanienkrieges mit den sogenannten "Grünen Pfeilen" (Flechas Verdes) am Krieg teil.

Tausende Aktivist:innen legen das nördliche Baskenland lahm

Am Samstag den 23. Juli 2022 wurden im nördlichen Baskenland die Haupttransportwege blockiert, um die Freiheit dreier politischer Gefangener zu erzwingen, die seit 32 Jahren im Knast sitzen. Mehr als 2000 Leute blockierten den Flughafen von Bíarritz, die Zugstrecke Richtung Paris, Autobahnen, Grenzübergänge und andere wichtige Knotenpunkte

Coronavirus und Sozialpolitik (Baskenland)

Yolanda Jubeto

Feministische Ansätze zum Umdenken

Yolanda Jubeto ist Professorin für Ökonomie und Spezialistin für Haushaltsplanung und Budgetierung mit geschlechtsspezifischem Ansatz. In einem Interview mit der linken Monatszeitung “El Salto Diario“ (Der tägliche Salto) erklärt sie die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie in einer verständlichen Sprache. Ihre Analyse und Kritik am Krisen-Management sind verbunden mit Vorschlägen zu Veränderungen und einem neuen Denken, in dem die Wirtschaftlichkeit nicht mehr im Mittelpunkt steht.

Die Coronavirus-Krise hat schwerwiegende Mängel in der Gesundheits-Versorgung der betroffenen Staaten deutlich gemacht. In mehreren Ländern und Regionen standen die Krankenhäuser vor dem Kollaps. Die Versorgung von armen Bevölkerungs-Schichten war und ist äußerst mangelhaft, das Sozialsystem versagt stellenweise total.

Antifaschismus: Bernd Langer im Baskenland

Antifa-Graffiti in Bilbi-Bilbao

Auf Einladung des Antifaschistischen Netzwerks Sare Antifaxista, des baskisch-deutschen Kulturvereins Baskale und des Bildungsvereins IPES Bilbao war der linke Buchautor Bernd Langer fünf Tage lang zu Gast im Baskenland. Weil Sare und Baskale derzeit an der Übersetzung von Bernd Langers Buch arbeiten – “Antifaschistische Aktion. Geschichte einer linksradikalen Bewegung“ – sollte der Berliner Autor und Aktivist Vorträge halten über die Geschichte der antifaschistischen Bewegung in Deutschland.

Im Gegensatz zu den 1960er Jahren, als es weltweit antikoloniale und antiautoritäre Bewegungen zu beobachten gab ist das derzeitige Panorama von Rechten und Ultrarechten bestimmt. Rassistische und neofaschistische Bewegungen und Organisationen machen Stimmung gegen Migration, Islam, Laizismus und emanzipatorische Tendenzen. Grund genug sich mit der Geschichte des Antifaschismus zu befassen.

ANTIFA VERANSTALTUNGEN BASKENLAND

Antifa-Veranstaltungen Baskenland

Im Februar 2020 wird in verschiedenen Orten des Baskenlandes eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Geschichte des Antifaschismus“ organsiert. Als Referent eingeladen ist der deutsche Antifa-Aktivist und Buchautor Bernd Langer.

Die Veranstaltungen finden statt am:

Mittwoch, 12.2. um 19h in Bermeo, Kabidxe-Lokal

Donnerstag, 13.3. um 19h in Bilbao, Zirika!-Lokal

Freitag, 14.2. um 19h in Pamplona-Iruñea, Katakrak-Lokal

Samstag, 15.2. Besuch in Gasteiz: Gruppe 3-de-Marzo und Errekaleor

Sonntag, 16.2. Besuch in Elgeta, Memoria Museum, Intxorta-Denkmal

Luc erneut festgenommen

Der Mitarbeiter von Radio Dreyeckland in Freiburg wurde erneut in Frankreich festgenommen - wieder über die "Störerdatei", wie die Bundesregierung bestätigt hat. Die Linkspartei kritisiert das scharf.

 

https://www.heise.de/tp/features/BKA-und-Verfassungsschutz-agieren-als-G...

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