Freiräume

Ein Blick nach Lüzerath: Die Geburt einer neuen Klimageneration

Die voraussichtlich selbst nach "geltendem Recht" illegale und repressive Räumung des besetzten Ortes "Lüzerath" bestimmt gegenwärtig soowhl den medialen, als auch den aktivistischen Diskurs. 
In diesem kurzen Artikel wird der Versuch unternommen, eine Kontextualisierung vorzunehmen, welche das Eriegnis einordnet. Es handelt sich um eine subjektive Sichtweise, die nicht den Anspruch hat die Perspektive des Projekts vorwegzunehmen. 

Klimakiller Deutsche Bank | Lützi bleibt!

In Solidarität mit Lützerath!

Feuer und Flamme dem aus allen Poren blut- und schmutztriefenden Finanzkapitalismus! Hier und auf der ganzen Welt!

Hausdurchsuchung in Leipzig Connewitz

Fight Repression

Heute morgen brach die Soko LinX mal wieder schwer bewaffnet in zwei Wohnungen von Genoss*innen in Connewitz ein - mal wieder Hausdurchsuchungen in Leipzig. Dass diese in der Stadt längst nicht mehr nur zum auffinden angeblicher "Beweise", sondern als politische Waffe eingesetzt werden, um politisch aktive, widerständige Menschen einzuschüchtern, ihre Umfelder auszuleuchten und sie zu brechen ist lange bekannt.

 

Lützerath ist überall! Einladung zu einer Doppelnachtwanderung im bergischen Rheinland am 14./15. Januar

+++ Aktionsraum ausweiten +++ Heraus zur Nachtwanderung bei VS-Präsident Haldenwang in Wuppertal-Döhnberg und NRW Innenminister Reul in Leichlingen +++ Zwei Hundertschaften weniger +++

last call for (a)ction - flinta* going klimakampf

soweit nicht anders angegeben, alle aktionen offen für solidarische cismänner.

riots for lützerath - aufruf

nachdem es die letzten tage und wochen schon einige ähnliche texte gab, möchten wir nun auch noch unseren text veröffentlichen, an dem wir bereits einige wochen saßen, und der nun, dass die lage in lützerath konkret wird aktueller nie sein wird

 

dies ist ein aufruf an alle die, die aus verschiedensten gründen nicht in lützerath selbst vor ort sein können oder wollen - egal ob jetzt ätzende verpflichtungen wie lohnplackerei oder uni, medizinische bedürfnisse, die eventuell in wochenlangem belagerungszustand durch cops beim campen nicht erfüllt werden können, oder einfach weil sie lieber in den herzen der bestie, den großstädten aktiv sind und der kapitalistischen gesamtscheiße etwas entgegenstellen, fast alle von uns finden sich in mindestens einem dieser dinge wieder

Lützerath - noch ein bisschen Kritik und Liebe

Hallo, alle Menschis, die Lützerath verteidigen wollen! Dieser Text wird von einem migra, psychisch kranken trans boii mit einem geringen finanziellen und sozialen Kapital, Überlebender komplexer Traumata geschrieben. Er wird sich also am meisten an die richten, die ähnliche struggles haben, alle die aber von systemischer Diskriminierung betroffen sind, oder privilegierter sind UND reflektieren möchten, können hoffentlich 'was mit diesem Text anfangen.

Über mich kann ich nicht viel sagen, denn auch Computer haben Ohren, ich habe aber recht lange in Lützerath gelebt und weiss wie Sachen gelaufen sind.

Lützerath ist im grossen und ganzen wunderschön. 

In Lützerath versuchen echt sehr viele Menschen einen solidarischen und inklusiven Ort zu gestalten, der für alle Beteiligten safe ist und wo sich alle frei von Hierarchie bewegen können. Ich habe mich immer wieder daran erfreut, zu sehen, wie sich in jeder Ecke ein kleines bisschen Utopie bildet, jedes mal wenn Menschen sich wirklich die Frage stellen, WIE wir miteinander umgehen wollen.

Gleichzeitig scheiterte es in letzter Zeit immer öfter und es wurde nie wirklich darüber gesprochen. Denn gleichzeitig wird in Lützerath auch ständig versucht, die mediale Aufmerksamkeit auf dem Maximum zu halten. Dies kann nur geschehen, wenn eine gewisse Aussenwirkung herrscht, ein Bild, das vorbildliche Studis zeigt, die sich "vernünftig" ausdrucken können, psychisch stabil und mit dem shit together, brav und friedlich, mit einem Lächeln im Gesicht. Um diese Aussenwirkung auf den Beinen zu halten haben viele Menschen sich verstellt, aber auch andere Menschen, die in diesem Bild nicht passen, aus sozialen Dynamiken ausgeschlossen.

Ich rede nicht über Wissenshierarchien, die bis zu einem grad auch wichtig ist, um von potentiellen Zivis oder Faschos zu schutzen, ich rede auch nicht über die sozialen Medien Lützeraths, die für Online-Aktivismus wirklich gut leisten.

Ich rede über wer im Alltag in Lützerath die Bühne bekommt, wer bestimmt, was der Aktionskonsens ist, wer entscheidet, ob Barrikaden gebaut werden dürfen oder nicht (und wo loool), wer entscheidet, wie mobilisiert wird, wem wird zugehört, wer wird ernstgenommen, wer kann überhaupt sprechen?

Und da endet die Inklusion in Lützerath. Nicht weil Menschen böse sind, das will ich nicht glauben, aber wohl weil sie seit langem eine Besetzung halten und unter diesem ganzen Stress... vergessen haben sich zu refektieren. 

(Meine Theorie ist, unterbewusst wurde Lützi genau so schwierig zu tragen wie der Kapitalismus. Unter der Angst diese schöne Ecke Freiraum zu verlieren, ist der Schutz des Raumes im Fokus geblieben, doch der Grund warum und die Art und Weise wie... haben irgendwie die Aufmerksamkeit verloren. Das ist aber nur eine Theorie, darum geht es nicht.)

Es geht darum, dass Menschen in Lützerath systemisch diskriminiert worden sind, die nicht in diesem perfekten Bild passen, dass psychisch kranke Menschen nicht ernst genommen werden, dass Vetos übergangen wurden und Menschen retraumatisiert, um eine Aussenwirkung zu pflegen, die nicht der Wahrheit entspricht.

In September gab es in Lützerath schon eine Räumung, die Räumung einer trans Frau, die mehrmals von den klassistischen Bedingungen Lützeraths angepisst war, deren Bedürfnisse und Grenzen ignoriert wurden. Am Ende gründete sich ein Prozess-Team selbst, bestehend aus Menschen die selbst nicht frei von dem waren, was sie ihr vorwarfen, bezeichneten sie als "Täter" und schmissen sie unter polizeiähnlichen Bedingungen aus dem Dorf, wenige Tage nachdem sie selbst von einem endo cis Mann Gewalt erfahren hatte. Vetos und Solidarität wurden als Machtmisbrauch und Komplize-sein betitelt und eine komplexe Konfliktsituation, an die mehrere Menschen die sich auf unterschiedlichen Ebenen gegenseitig verletzten beteiligt waren, wurde auf eine einfache Täter-Opfer Situation reduziert, um schnell noch vorm Festival geklärt werden zu können. Aus Awareness- perspektive ein Armutszeugnis.

Diese Aktion zeigt nicht nur, dass Menschen, die in Lützerath Entscheidungen getroffen haben, nicht reflektiert genug sind, um mit Sanktionsmacht und tranformativer Arbeit umzugehen, sondern auch dass die Menschen, die Lützerath zum Freiraum gemacht haben, versucht werden systemisch aus den sozialen Dynamiken Lützerath ausgeschlossen zu werden. 

Infolge dieser Aktion sind mehrere trans Menschen aus Lützerath ausgezogen, die sich in den Strukturen nicht mehr willkommen gefühlt haben.

 

Das ist ein Appel an alle Menschen, die Lützerath verteidigen wollen: es waren queere, antikapitalistische, ranzige und geile Menschen, die Lützerath zum Freiraum gemacht haben und für Community Care gesorgt haben. Wenn ihr die Scheisse verteidigt, dann macht's mit Liebe und macht es um ein Stück Utopie jedes mal geniessen zu können, wenn ihr wirklich aufeinander aufpasst, und nicht um den Studis die Aussenwirkung zu gönnen. Kämpft für die queeren, behinderten, schwarzen, armen, arbeitenden Menschen, für alle die sonst in diesem beschissenen System keine Bühne kriegen. Verteidigt Lützerath so wie ihr wollt, zeigt diesem scheiss Staat und den Monstern von RWE dass wir's satt haben und dass '30 zu spät ist UND PASST AUFEINANDER AUF! AUF ALLE!! VORALLEM AUF DIE, AUF DIE DIE WENIGSTEN AUFPASSEN. 

 

Love & Rage

[KA] Update Übersicht zum Aktionstag Beat the System am 07.01.2023 in Karlsruhe

Mit dem Aktionstag unter dem Motto „Beat the System – Solidarität statt Konkurrenz“ möchten wir unsere Kritik und unsere Wut über den Umgang mit stetig wiederkehrenden Krisen und den bestehenden ausgrenzenden gesellschaftlichen Verhältnissen auf die Straße tragen.

Gleichzeitig möchten wir solidarische Perspektiven aufzeigen und im Anschluss an die Demonstration mit einer Küche für Alle und einer abschließenden Party Momente des solidarischen Miteinander schaffen.

 

Seiten

Freiräume abonnieren