Grenoble

Grenoble: In Solidarität mit Boris

In Solidarität mit Boris, der seit einem Feuer in seiner Zelle seit inzwischen einem Monat im Koma liegt, wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag,6.September, ein Fahrzeug von Orange [frz. Mobilfunkanbieter] vor den Büroräumen von Orange im Zentrum von Grenoble  angezündet. Warum Orange? Einfach weil wir den Bericht über den Prozess von Boris gelesen haben und wir gesehen haben, dass Orange über seine Anwältin versucht hat unseren Gefährten so weit wie möglich in die Scheiße zu reiten. Natürlich sind die Richter, Staatsanwälte und Schließer ebenso verantwortlich für seine Lage, aber wir hatten Lust eine Kampagne gegen Orange zu starten, da Orange ein bisschen überall in unserer Greifweite liegt: zerstochene Reifen, eingeworfene Schaufenster der Stores, Tags, verbrannte Karren, verbrannte Masten, etc., für jeden Geschmack ist etwas dabei, derjenigen, die Lust haben an dieser kleinen Kampagne teilzuhaben, um zu zeigen, dass wir Boris nicht vergessen und dass wir an ihn denken, erhobenen Hauptes und mit feurigem Herzen!

Zu den jüngsten Unruhen in Grenoble

 

"Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft, die fällt. Während sie fällt, sagt sie, um sich zu beruhigen, immer wieder: Bis hierher lief’s noch ganz gut, bis hierher lief’s noch ganz gut, bis hierher lief’s noch ganz gut. Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung!"

 

La Haine

 

Seit drei Nächten brennt im Neubauviertel Mistral in Grenoble die Luft. Buchstäblich. Autos stehen in Flammen, Tränengas steht in der Luft, die Bullen haben Verstärkungen der Bereitschaftspolizei in das Viertel verlegt. Es nutzt ihnen wenig. In dieser Nacht haben sich Jugendliche auf dem Dach eines Hochhauses postiert, von dort fliegen immer wieder Molotow Cocktails auf die Bullen, die hilflos versuchen,mit ihren Abschussgeräten Tränengas auf das Dach zu schießen. Aber die Geschosse erreichen nicht ihr Ziel, prallen immer wieder nur an der Fassade ab, zu geringe Reichweite. Pech gehabt, heute Nacht wechselt die Angst die Seite.

 

Irgendwann haben sich die Bullen zum Eingangsbereich des Hochhauses vorgekämpft. Werden das Dach stürmen. Zu spät kommen, niemand mehr antreffen. 65 Autos werden am Ende der Nacht abgebrannt sein, die Bilder der Molotow Cocktails, die von den Hausdach segeln, werden landesweit versendet werden. Doch die Bullen haben nur eine Festnahme vorzuweisen als Resultat ihrer Bemühungen in dieser Nacht. Eine Demütigung.

 

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