ATHEN-Griechenland

(Athen) Freispruch für Bullen nach Vergewaltigung

 

Am 23. Dezember sprach ein Gericht den in der Presse als “Polizist von Illioupolis” bekannt gewordenen Beamten Bougioukos vom Vorwurf der Vergewaltigung frei, verurteilte ihn allerdings wegen Zuhälterei. Der ebenfalls angeklagte Vater des Opfers wurde auch freigesprochen, aber wegen Waffenbesitz verurteilt. Ein dritter Angeklagter wurde schuldig gesprochen.

 

 

Erklärung zu Angriff auf die Kriegsindustrie

In diesen Tagen des Erinnerns an den Aufstand des Polytechnio, dürfen wir nicht seinen anti-militaristischen Aspekt vergessen. Im Zentrum der Militärdiktatur, war eine der wichtigsten Forderungen von Polytechnio ‘73 auch “NATO Raus”. Diesen Faden aufnehmend, sollten wir Anarchist*innen Wege der direkten Aktion finden, gegen jene, die am Krieg verdienen und davon profitieren.

(Athen) Am Morgen und am Abend: Angriffe auf das PROSFYGIKA durch Polizei

Heute kam es zu zwei Angriffen auf die Besetzergemeinschaft Prosfygika im Athener Stadtteil Ampelokipi.

Es gab Widerstand, aber: fast 50 Personen sind verhaftet, einige verletzt.

Was bisher bekannt ist.

Erklärung für den Angriff auf die U-Bahn-Station Syngrou/Fix

In jüngster Zeit haben wir eine Verschärfung der staatlichen Repression erlebt, die zweifellos darauf abzielt, frühere soziale und klassenmäßige Errungenschaften zunichte zu machen. Diese Verschärfung zeigt sich in der gewaltsamen Unterdrückung von ArbeiterInnenstreiks, im Eindringen von Polizeikräften in die Universitäten und in der Ausweitung der Angriffe und der Unterdrückung jeglicher Form von sozialem und Klassenwiderstand (von den wiederholten Angriffen der Polizei auf Demonstrationen und Versammlungen bis hin zu dem jüngsten Angriff auf ein Konzert in einer Universität in Thessaloniki). Ein weiterer Höhepunkt dieses Angriffs findet in Exarchia statt, wo der Staat unter dem Vorwand der U-Bahn Station und der Sanierung des Strefi-Hügels einen noch nie dagewesenen Angriff gestartet hat, um die politischen und sozialen Zusammenhänge im Viertel zu verändern.

Erklärung zum Angriff auf die Metrostation Agios Ioannis, bei dem Eingangsschranken und Automaten zerstört wurden

Die Nutzung und Ausbeutung des urbanen Gefüges durch Staat und Kapital hat unterschiedliche Bedingungen und Durchsetzungsmodalitäten erfahren. Von städtischen Fabriken, die einen möglichst großen Teil der Industriearbeiterschaft absorbieren sollen, über Bürokratie- und Entscheidungszentren bis hin zu Vergnügungs- und Themenparks - waren die Metropolen für die Herrschenden dieser Welt von großem Interesse. Ein Interesse, das seinerseits auf den Widerstand der kämpfenden Teile der Gesellschaft stieß.

Vasilis von Rouvikonas: Wir sollten keine Schritte zurück machen, wir sollten nach draußen gehen und ihnen zeigen, dass wir es sehr ernst meinen

ATHEN - Die Sicherheitsteams für Universitätsinstitutionen (OPPI) wurden auf Pilotbasis an den vier großen Universitäten in Athen und Thessaloniki eingesetzt. Dies ist Teil des Plans der Regierung, den Campus vor Anarchismus und Vandalismus zu schützen. Um dem Protest der Studierenden, die gegen die OPPI – die als „Universitätspolizei“ bezeichnet wird – Widerstand leisten, zu kriminalisieren, wurde an bestimmten Orten der Universität auch die Bereitschaftspolizei eingesetzt.

Progressive in Griechenland haben den Einsatz der Universitätspolizei bereits als rechte Taktik kritisiert, um Meinungsfreiheit, abweichende Meinungen und radikale Studierendenpolitik auf dem Campus zu unterdrücken. Anfang 2019 hob die ND-Regierung das Verbot für die Polizei auf, Universitätsräume zu betreten.

Griechenland hat eine Geschichte von radikalen Studierendenbewegungen und Campus-Aufständen, wobei der Athener Polytechnische Aufstand vom November 1973 das berühmteste Beispiel ist. Der Einsatz der Universitätspolizei und die verstärkte Überwachung akademischer Räume wurden weithin als Versuch wahrgenommen, radikale Mobilisierungen auf dem Campus gegen die volksfeindliche Politik der Regierung zu vereiteln.

In einer Erklärung vom 6. September forderte die MAS die Universitätspolizei auf, den Campus zu verlassen. In einer Zeit, in der Tausende von Studierende nicht wissen, ob sie ihre Ausbildung fortsetzen können, und trotz fehlender Schlafsäle, steigender Mieten und schlechter Universitätsfinanzierung, hat die Regierung 50 Millionen Euro für die Universitätspolizei und für Kameras und Drehkreuze auf dem Campus bereitgestellt.

Zu diesem Thema führte unsere Nachrichtenagentur ein Interview mit dem Mitglied des anarchistischen Kollektivs Rouvikonas, Vasilis über die Hintergründe der Proteste. Seine Aussagen sind wie folgt:

Negative Entscheidung des Gerichts von Lamia bezueglich der Freilassung des seit 67 Tagen hungerstreikenden Giannis Michailidis

Heute hat das Gericht von Lamia in letzter Instanz ueber die Freilassung des Anarchistischen Hungerstreikenden Giannis Michailidis entschieden. Giannis wird nicht, auch nicht unter Auflagen, freikommen. Mit dieser Entscheidung haben sie das Todesurteil von Giannis unterschrieben. Sein Gesundheitszustand ist nach 67 Tagen im Hungerstreik extrem kritisch und er koennte jeden Moment sterben. Zudem hat das Ministerium fuer Buergerschutz vor einigen Tagen erlassen, dass die Polizei in diversen Stadteilen des Zentrums von Athen, Anlasslose Kontrollen, Video und Tonaufzeichnungen durchfuehren koennen. Eine Begruendung fuer diesen Erlass ist im offiziellen Schreiben nicht gegeben. Dieses Regelung soll vorerst bis zum 2. Oktober (!) andauern. Damit wird inoffiziell ein Ausnahmezustand verhaengt und der Bullenstaat taktisch eingefuehrt. Es ist ein weiteres Beispiel fuer den totalitaeren Authoritarismus des griechischen Staates und der regierung der Nea Dimokratia.

Gestern haben Anarchist*innen das Buero der ADEDY (Oberster Verband der Vereinigungen der öffentlichen Angestellten) im Zentrum von Athen besetzt. Dort finden aktuell Versammlungen und Kundgebungen statt.

2 Monate später - Erklärung zum Hungerstreik von Dimitris Koufontinas

Dimitris Koufontinas verlässt das Gefängnis für einen Ausgang

Uns hat diese Erklärung einer Unterstützergruppe von Dimitris Koufontinas in Athen erreicht und möchten hier eine Übersetzung teilen.

ENG below | ESP below

Zwei Monate später...

Es ist zwei Monate her, dass Dimitris Koufontinas seinen fünften Hungerstreik beendet hat, nach 66 Tagen, von denen er 26 auf der Intensivstation des Lamia-Krankenhauses verbrachte. Nach weiteren 26 Tagen im Lamia-Krankenhaus wurde er am 9. April in das Domokos-Gefängnis verlegt, trotz der Empfehlungen der Ärzte - und insbesondere der Neurologen -, ihn in ein Rehabilitationszentrum zu verlegen, um die für ihn notwendige Spezialbehandlung zu erhalten.

(Athen) Solidarität mit Vaggelis Stathopoulos, Dionisis Mpakas und Dimitris Chatzivasileiadis!

 

Am 17.März 2021 begann in Athen das Gerichtsverfahren gegen Vaggelis Stathopoulos, Dimitris Chatzivasileiadis und Dionisis Mpakas. Sie sind angeklagt, ein Wettbüro überfallen zu haben und Mitglieder der Organisation „Revolutionäre-Selbstverteidigung“ zu sein. Der erste Prozesstag hat bereits stattgefunden und der nächste soll am 22. April 2021 stattfinden.

 

Erklärung von Gefangenen für den Hungerstreikenden Dimitris Koufontinas

 

Die Konsequenzen der Wahl der Verantwortlichen beschränken sich nicht nur auf den Hungerstreikenden. Wenn der Hungerstreikende Dimitris Koufontinas ermordet wird, wird eine schwarze Seite in der Geschichte die Unterschriften von Chrysochoïdis, Mitsotákis und Sakellarópoulou im sozialen Bewusstsein tragen und eine weitere Barbarei in einer Reihe staatlicher Provokationen für die unter Hochdruck gestellte Gesellschaft darstellen.

Zum Zeitpunkt des Schreibens befindet sich der Aktivist Dimitris Koufontinas am 55. Tag seines Hungerstreiks mit seinem einzigen Antrag auf Verlegung in das Korydallos-Gefängnis, da seine Verlegung in das Domokou-Gefängnis rechtlich illegal war. Angesichts der Tatsache, dass es im Frauengefängnis von Korydallos einen speziellen Hochsicherheitsflügel gibt, in dem Dimitris Koufontinas den größten Teil seiner Haftstrafe verbüßt hat und in dem Verurteilte völlig isoliert festgehalten werden, wäre sein Antrag praktisch und rechtlich sofort zu erfüllen, gäbe es nicht die offensichtliche Rachsucht von Regierungsbeamten, die sich entschieden haben, seine Gesundheit irreversibel zu schädigen und ihn methodisch zum Tode zu führen.

 

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