Ökologie

[Wien] Die Beschleunigung der Zeit

Der libertäre Aktivist Wolfgang Rüddenklau beschrieb die Revolution, die zum Ende der DDR führte, als Beschleunigung der Zeit: „Zuerst ändern sich Sachen, die sich innerhalb von 20 Jahren nicht verändert haben, innerhalb von Jahren, dann innerhalb eines Jahres, dann innerhalb von Monaten, schließlich innerhalb von Tagen und Stunden. Zum Schluss sogar innerhalb von Sekunden.“ Diese Beschleunigung der Zeit trat auch in Wien in der zweiten Maihälfte ein. Das Ibizavideo, in dem der ehemalige Vizekanzler H.-C. Strache (FPÖ) einer vermeintlichen russischen Oligarchin Staatsaufträge gegen die Beeinflussung von Medien versprach, führte zu seinem Rücktritt. Noch am selben Tag ließ der damalige Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Koalition platzen. Als Reaktion darauf traten alle blauen Minister*innen zurück. Der Nationalrat sprach daraufhin der gesamten Regierung das Misstrauen aus. Eine Übergangsregierung übernahm erstmals die Macht, Neuwahlen wurden ausgerufen. Parallel dazu lief die außerparlamentarische Opposition zur Hochform auf. Auch wenn ihre Aktionen den Gang der Dinge wenig beeinflussten, kamen mehrmals tausende Menschen in den Straßen Wiens zusammen.

Kletteraktion in Basel: Die Profiteure der Klimakatastrophe zur Rechenschaft ziehen!

Banner: Alle Tage Sabotage. Bis alli Banke wanke

Heute beginnen die Aktionstage des Klimacamp in Basel. Als Auftakt erkletterte eine Kleingruppe in den frühen Morgenstunden des 08. Juni 2019 einen Baukran über der Basler Credit Suisse Bank und befestigten ein 15m langes Transparent mit der Aufschrift “Alle Tage Sabotage. Bis alli Banke wanke”.

Is Hambi a threat again? Rückblick auf einen militanten Jahreswechsel

Symbolbild: Polizei bei der Lorien Räumung 2018

 

Seit der kläglich gescheiterten Räumung der Polizei mit tausenden von Cops im September 2018 ist viel passiert rund um den Hambacher Wald. Die Baumhaussiedlungen wurden wieder aufgebaut, Kohlebagger blockiert, Häuser in Manheim und Morschenich (Dörfer die abgerissen werden sollen für die Kohle) besetzt, in sämtlichen Medien darüber berichtet und auch so manch eine Sabotageaktion durchgeführt. Es wurden viele Grundsatzdebatten innerhalb und außerhalb des Projektes geführt. Und die Frage um Deutungshoheit über das Projekt war ein zentraler Punkt im Herbst 2018. Mit dem Text wollen wir einen kleinen Überblick über militante Aktionen rund um den Hambi geben, da diese oft kaum Öffentlichkeit bekommen und von vielen im Herbst als Aktionen von Provokateur*innen abgetan wurden. Doch auch militante Taktiken sind seit Jahren ein Teil des Kampfes gegen den Hambacher Tagebau und die Klimakatastrophe. Um darauf hinzuweisen und zu zeigen, dass es in diesem Kontext viele militante Aktionen gibt, wie die Polizei dagegen vorgeht und wie es vielleicht weitergehen kann, haben wir diesen Text geschrieben.

 

 

#OsterholzBleibt: Ein Waldspaziergang mit Überraschungen

Ein Waldspaziergang gegen die Rodung von 5 Hektar des Osterholzes mit schöne Überraschugen. Es brodelt auf der Statdtgrenze von Wuppertal und Haan-Gruiten.

Aufruf einiger Waldbesetzis anlässlich der gestrigen Ankündigung RWEs im Hambi Bäume fällen zu wollen

RWE verkündete gestern via Pressemitteilung, im gewohnt selbstsicheren Stil, Bäume, welche „durch die Trockenheit des vergangenen Sommers sowie durch Schädlingsbefall abgestorben oder unheilbar geschädigt“ seien, „zeitnah“ fällen zu wollen. Betroffen wären 9 verschiedene, nicht näher definierte, Stellen im besetzten Teil des Waldes, im Merzenicher Erbwald nähe Morschenich, in Waldstücken nahe der Hambachbahn sowie im Tagebaugelände.

 

Rodung des Osterholzer Waldes? Osterholz Bleibt!

Die Firma Oetelshofen plant Ende des Jahres fünf Hektar Wald in Osterholz (Wuppertal und Haan) zu roden. Osterholz ist ein artenreiches Waldgebiet, wo der besonders schutzwürdige Lebensraumtyp "Waldmeister Buchenwald" großflächig vertreten ist. Ein Teil des Untergrundes ist aus wasserdurchlässigem Kalkstein bzw. aus Dolomit aufgebaut. Dort haben sich ökologisch wertvolle, seltene Landschaftselemente entwickelt, wie z.B. Fließquellen, Dolinen (Einsturztrichter früherer oberflächennaher Höhlen) und eine Bachversickerung. In dem Gebiet gibt es u.a. auch seltene Kröten und Fledermäuse.

Baggerblockade - schon wieder? - Digger Blockade – again?

Seit heute morgen blockieren wir, eine autonome anarchistische Kleingruppe, einen Abraumbagger am Tagebau Hambach ca. 100 m vor den Bäumen.
Jede Sekunde baggert RWE die Erde, auf der wir alle Leben, unwiederruflich weg, tötet fruchtbaren Boden und hinterlässt ein großes Loch der Leere.
Die Kohlekomission wünscht den Erhalt des Waldes, der Braunkohleausstieg ist beschlossen und angeblich sei der Wald gerettet.
Doch wer soll hier verarscht werden? Immer weiter schaufeln sich die Maschienen voran!
Wir sind nicht hier, weil es uns Spaß macht - welche Wahl haben wir bei dieser Art von Gewalt?
Sollen wir warten, bis alles Tod ist? Bis wir nur noch mit Gasmasken überleben können? Bis nur noch blasse Erinerrungen an Eichenbäume exestieren?
Viele Menschen kämpfen bereits für eine gerechtere Welt,  gegen die Klimakrise und für einen Systemwandel.
#FridaysforFuture, #EndeGelände und #AlleDörferbleiben zeigen, wie vielfältig Widerstand sein kann. Zeitgleich entstehen kreative Freiräume in leerstehenden Häusern und #Ackerbleibt als auch #Hambibleibt werden jeden verdammten Tag verteidigt.
Die Bewegung ist groß und wird es immer weiter!
Wir wollen zusammen gegen ein patriachales, hierachisches und generell ausbeuterisches System kämpfen.
Gegen  eine Welt, in der Konzerne bloß des Geldes wegen so viel Leid produzieren und gegen eine Gesellschaft, in der es zeitgleich unter Strafe steht ertrinkende Menschen im Mittelmeer zu retten. Gegen einen Staat, in dem es erlaubt ist 400m tief nichts als Tod zu hinterlassen. Und gegen die Polizei, die versucht mit immer größeren Repression und neuen Polizeigesten den Widerstand zu brechen. Aber eure Marionetten können uns nicht stoppen!
Wir sind selbstbestimmt, wütend und stark! Solange sich nichts ändert, werden wir Anarchist*innen für eine freie und solidarische Welt blockieren, bekämpfen und besetzen!

Since this morning we, an autonomous anarchist affinity group, are blockading a digger at the lignite mine Hambach, approximately ….m distance from the trees.
Every second RWE is irrevocably excavating the earth that we live on, killing fertile soil and leaving behind a huge hole of emptiness.
The coal commission wishes for the conservation of the forest, the coal exit is decided and the forest supposedly saved. Who are they trying to kid?
Further and further the machines are digging forward! We are not here because this is fun for us. What choice do we have facing this kind of violence?
Should we wait until everything is dead? Until we can only survive if we wear gas masks? Until oak trees are only a faint memory?
A lot of people are already fighting for a more just world, against the climate crisis and for a system change. 
Fridays for Future, Ende Gelände and Alle Dörfer bleiben show how multifaceted resistance can be. Simultaneously alternative spaces are being created in empty houses while existing spaces like the Ackerbesetzung and Hambacher Forst are still being defended every damn day.
The movement is big and is constantly growing!
We want to fight together against a patriarchal, hierarchical and generally oppressive system; against a world in which companies can produce that much suffering in the name of money and against a society in which at the same time it is being penalized to rescue drowning people in the Mediterranean Sea; against a state in which it is allowed to leave nothing else than death in a depth of 400m; and against the police and new police laws that try to break the resistance with constantly growing repression.
Your marionettes by the name of cops can’t stop us.
We are self-determined, angry and strong.
As long as things don’t change we will keep on blocking, fighting and squatting for a free world, where we live in solidarity.

 

Morschenich Autonomous Zone (MAZ 2.1) Occupation Statement - Morschenich ist wieder besetzt

Morschenich Autonomous Zone (MAZ 2.1) Occupation Statement

Morschenich has been re-squatted!

For years, the energy giant RWE has been plundering the local area, forcing the largest coal mine in Europe upon its inhabitants. The struggle to save the nearby Hambacher Forest is well known, but the devastation of two nearby villages – Manheim and Morschenich – is rarely discussed.

We want to help regenerate a village sentenced to death by the capitalist economy, opening up a collective space in which to find each other and live together. To those locals as yet undecided on leaving, or with a desire to return, we extend our solidarity to you. Brown-coal is on its way out in Germany. We can win this fight together!

We also want to coordinate our project with other groups – Fridays for Future, Ende Gelände, Alle Dörfer Bleiben – that have planned actions this weekend focused on climate change. But we decided to use squatting as a tactic, because blocking capitalism is not enough: we need to open up permanent spaces in which provide positive alternatives, imagining what life outside this system could look like.

In particular, we decided on Oberstraße 13 – which was occupied and evicted in March 2019 – to show that state repression will never break the movement. Climate change is the most serious crisis our planet has ever faced! So expect no limit to the strength with which we challenge the suicidal pathway our so-called leaders expect us to follow.

The world is on fire, and we are done waiting.

Against the coal mine and its world!

Morschenich ist wieder besetzt!

Jahrelang hat der Energieriese RWE den Bewohner*innen des Rheinlands die größte Braunkohlemine Europas aufgezwungen, viele von ihnen aus ihren Häusern vertrieben und ganze Dörfer verwüstet. Der Kampf um die Erhaltung des Hambacher Forst ist vielen Menschen bekannt- Die Zerstörung der anliegenden Dörfer Morschenich und Manheim dagegen findet kaum Beachtung.

Wir wollen helfen ein Dorf, das vom Kapitalismus zum Tode verurteilt wurde, wieder zu beleben und einen Freiraum erschaffen, in dem Menschen sich ohne Zwänge begegnen und leben können.
Wir sind solidarisch mit allen Dorfbewohnern, die sich nicht dazu entschieden haben ihre Häuser zu verlassen oder gerne zurückkehren würden. Der Braunkohleaubbau in Deutschland ist überflüssig. Wir können diesen Kampf gemeinsam gewinnen!

Wir wollen mit unserem Projekt an die Aktionen anderer Gruppen wie Fridays for Future, Ende Gelände, und Alle Dörfer bleiben, anknüpfen. Es geht uns nicht nur darum kurzzeitig etwas zu blockieren, sondern auch Räume zu öffnen, in denen wir zeigen, wie ein Leben ausserhalb dieses Systems aussehen kann.

Wir haben uns für die Oberstraße 13 entschieden, ein Haus, das schon im März 2019 besetzt und geräumt wurde, um zu zeigen, dass wir uns von der Repressionen nicht bezwingen lassen. Der Klimawandel ist die größte Krise der Geschichte! Erwartet Widerstand mit voller Kraft gegen die selbstmörderische Logik, zu der uns die Herrschenden dieser Welt verdammen.

Diese Welt brennt und wir haben lange genug untätig zugeschaut!

Gegen die Kohlemine und ihre Welt!

19.6.19 - 24.6.19 Alle zum internationalen Klimacamp! Ende Gelände - Welcome to the hell!

Gute Neuigkeiten allerseits, wir werden am heutigen Sonntag, den 16.06.2019 ab 14 Uhr unser Camp in Viersen aufbauen. Außerdem haben wir neue wichtige Anreisetipps für Euch, damit wir alle problemlos anreisen können.

 

AfD bei Fridays for Future Darmstadt

Heute am 14. Juni kam es in Darmstadt bei der Fridays For Future Demo zu einem Zwischenfall.
Gegen 11:15 entdeckten fleißige Antifaschistische Schüler*innen zwei AFDler, Sascha Loppnow und Roland Sauer im vorderen Teil der Demonstration. Einer von ihnen trug ein blaues gut sichtbares Partei-Shirt. Daraufhin wurden sie gefragt ob sie von der AFD seien, das bejahten sie. Deswegen wurden sie höflich gebeten die Demo sofort zu verlassen. Die beiden Neofaschisten wollten den Klimaschutzstreik nicht verlassen. Es kam wie es kommen musste, die Nachricht, zwei AFDler seien auf unserer Klimademo verbreitete sich in Windeseile. Die Umstehenden skandierten gemeinsam Parolen welche das sofortige Verschwinden der beiden forderte. Sie waren offensichtlich nicht erwünscht. Dank dem von den Streikenden erzeugten Druck entfernten sich nun die beiden einige Schritte aus der Demo, machten uns dabei aber klar das sie weiterhin mitlaufen wollen.
Diese Ankündigung bestätigte sich, einige Zeit später versuchten die beiden sich erneut der Demo anzuschließen. Als sich ein Grüppchen Demonstrant*innen lautstark kritisch gegenüber einem AFDler äußerte, entschied sich die Polizei endlich in die Situation einzugreifen. Allerdings wurden nur die Personalien des AFDlers Roland Sauer sowie die eines Antifaschisten gefordert und nicht das von den Demonstrant*innen geforderte Verlassen des Streiks durchgesetzt. Währendessen schlich sich Sascha Loppnow in die Mitte der Demo wo er laustark empfangen wurde.
Daraufhin gab es von mehreren Menschen den Wunsch an die Organisation, sie solle die beiden der Demo verweisen, die das aber aufgrund von “rechtlichen Gründen” nicht tun könnten. Wegen der fehlenden Reaktion der Organisation entschieden sich antifaschistische Schüler*innen die beiden von der Demo zu drängen.

Bei Sascha Loppnow (ehemaliger Vorsitzender der jungen Alternative Hessen) handelt es sich um den Informatikstudenten und Vorsitzenden der AfD Darmstadt-Dieburg, der bereits im Oktober vergangenen Jahres mit einem Kamerad eine Antifaschistin zu Boden schlug und der am Boden liegenden anschließend noch mit Pfefferspray ins Gesicht sprühte.

Wir fordern, dass Fridays for Future klare Kante gegen Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit (Roland Sauer: “Bist du schwul oder warum kommst du mir zu nah”) und Rechtsextremismus zeigt.

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