Antirassismus

MDB Sexismus und Machoismus im linken gewand

Moscow Death Brigade ist eine Hardcore-Band aus Russland. Seit Jahren werden sie vor allem auch von Menschen aus Russland wegen Sexismus, Homophobie, Rassismus, Nationalismus und russischem Patriotismus heftig kritisiert. Trotzdem erfreuen sie sich weiterhin grosser Beliebtheit in der linken und Musikszene in ganz Europa. Kurz vor dem diesjährigen Fusion Festival erfuhren wir, dass Moscow Death Brigade dort auftreten würde, und ausserdem war geplant, dass es auf der Bühne von Sound Systers, einem feministischen Sound-Engineering-Kollektiv, auftreten würde. Wir wandten uns an Sound Systers und teilten unsere Besorgnis über die Band mit. Was dann folgte, hat Sound Systers bereits in seinem Statement (1) beschrieben. Wir arbeiten nun mit unserem eigenen Text weiter, um die Situation zu verdeutlichen und näher zu erläutern.

Zunächst möchten wir uns bei Sound Systers für ihre Solidarität bedanken und dafür, dass sie unsere Besorgnis über die Moskauer Todesbrigade ernst nehmen. Sound Systers haben unsere Stimmen gehört und entsprechend gehandelt, was sie von uns gelernt haben, was in der langen Geschichte der Debatten um die Moskauer Todesbrigade und ähnliche Bands noch nie passiert ist. Das ist echte feministische Solidarität, und dafür sind wir zutiefst dankbar. Wir können nur wünschen und hoffen, dass andere Kollektive ebenso solidarisch und konsequent für feministische emanzipatorische Politik eintreten wie Sound Systers.

MDB wurden erstmals 2015 wegen Sexismus, Homophobie, Rassismus, Nationalismus und russischem Patriotismus kritisiert. Der kritische Artikel auf linksunten (2) analysierte ausführlich die Texte und Interviewzitate der Band und entlarvte deren Frauenfeindlichkeit, Slutshaming, offenkundigen Rassismus und russischen Nationalismus. Im gleichen Jahr veröffentlichte die MDB eine Stellungnahme (3). Trotz ihrer Behauptungen wurden die Kritikpunkte in dieser Stellungnahme nicht angemessen behandelt, sondern vielmehr zurückgewiesen. MDB behauptete, die Zitate seien aus dem Zusammenhang gerissen oder falsch übersetzt worden. Was speziell den Aufruf zum Sexismus betrifft, behauptete MDB, dass ihre frauenfeindlichen Slutshaming-Texte nicht als solche gedacht seien. Sie stellten sich als Opfer dar und bezeichneten politische Kritik, die sie seit mehreren Jahren erhalten hatten, als «Hatemail. »

Obwohl der Artikel einige Diskussionen in der linken Szene auslöste, hat er nie zu wirklichen praktischen Ergebnissen geführt. In der Szene bildete sich kein eindeutiger Konsens und MDB erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit und Einladungen zu linksgerichteten Veranstaltungen und Räumen. MDB scheint mit ihrer manipulativen Aussage die deutsche und europäische Szene getäuscht zu haben, weil sie kein Russisch verstand und die Zitate nicht verifizieren konnten. Andererseits haben wir immer gewusst, dass es nie einen Übersetzungsfehler gegeben hat. Die Übersetzungen, die von den Autoren des kritischen Artikels zur Verfügung gestellt wurden, waren gründlich und genau. MDB veröffentlichte ihre Antwort auf Englisch, aber sie haben nie eine ähnliche Erklärung auf Russisch. Natürlich konnten sie im Russischen keine Übersetzungsfehler oder Missverständnisse geltend machen.

Immer wieder haben Feministinnen unsere Besorgnis über MDB und ihre zwielichtige Politik zur Sprache gebracht. Immer wieder haben wir versucht, der deutschen Linken zu erklären, dass es sich um Menschen handelt, die wir meiden wollen, weil wir uns um sie herum unsicher fühlen, weil ihre Sprache und ihre Politik uns schaden. Doch trotz der Bemühungen unserer Genossen, ihre schädlichen Worte in Ihre Muttersprache zu übersetzen, haben Sie diese Beweise ignoriert. Während wir diesen Leuten aus dem Weg gegangen sind, habt ihr sie in eure Räume eingeladen, ihnen das Rampenlicht geboten, lasst sie mit euren selbstorganisierten Strukturen Geld verdienen.

In all diesen Jahren haben MDB nie gelernt, es besser zu machen. Sie haben sich nie die Zeit genommen, sich über die Grundlagen feministischer Politik zu informieren oder darüber, warum frauenfeindliche Verleumdungen schädlich sind, auch wenn sie nicht «beabsichtigt» sind. Sie haben nie die volle Verantwortung für ihre sexistische Sprache übernommen, sie haben sich nie öffentlich entschuldigt oder sich von dieser Art von Frauenfeindlichkeit distanziert. Darüber hinaus haben sie kein einziges Mal ihre russischsprachige Zuhörerschaft über diese politischen Themen angesprochen. So ungenügend und manipulativ ihre Reaktion war immer nur für die europäische Öffentlichkeit gedacht.

In diesem Jahr bezog sich MDB auf die gleichen manipulativen Argumente, als es auf dem Fusion-Festival mit neuer politischer Kritik konfrontiert wurde. Sie wiederholten, was sie in ihrer alten Aussage sagten, und wie zuvor benutzten sie Namedropping,

BERLIN | Freedom for Giannis Michailidis – the fight goes on!

MANIFESTATION: Friday 5 August, 6pm, Kottbusser Tor (7pm demonstration)

Greek anarchist Giannis Michailidis has suspended his hunger strike for his release. But he is still not free. While rapists from the celebrity clique receive no punishment, FLINTA* demos against femicides – as recently in front of the Greek parliament – are currently being smashed by the police. The illegal pushbacks of refugees with many deaths at Greece's borders do not stop. And a state of emergency has been declared in Athens until October, because massive protests by the population against gentrification and against the destruction of a park because of the construction of a metro station in the middle of rebellious Exarchia are already expected. Also here, we are in solidarity with the protests of all rebellious neighbourhoods, such as the protest forming against the planned police station at Kottbusser Tor.

Therefore, we continue to call for the manifestation (+ demonstration) on 5th August in Kreuzberg and say: "Freedom for Giannis Michailidis – the fight goes on!"

BERLIN: Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter!

KUNDGEBUNG: Freitag 5. August, 18 Uhr, Kottbusser Tor (19:00 Demo)

Der griechische Anarchist Giannis Michailidis hat seinen Hungerstreik für seine Freilassung unterbrochen. Aber er ist immer noch nicht frei. Während Vergewaltiger aus der Prominenten-Clique keine Strafe erhalten, werden derzeit FLINTA*-Demos gegen Femizide – wie zuletzt vor dem griechischen Parlament – von der Polizei niedergeknüppelt. Die illegalen Pushbacks von Refugees mit sehr vielen Toten an Griechenlands Grenzen hören nicht auf. Und der Ausnahmezustand wurde bis Oktober in Athen ausgerufen, weil schon jetzt massive Proteste der Bevölkerung gegen Gentrifizierung und gegen die Rodung eines Parks wegen dem Bau einer U-Bahn-Station mitten im rebellischen Exarchia befürchtet werden. Auch hier sind wir solidarisch mit den Protesten aller rebellischen Nachbarschaften, wie u.a. dem sich formierenden Protest gegen die geplante Polizeistation am Kottbusser Tor.

Deswegen rufen wir weiterhin zur Kundgebung (+ Demo) am 5. August in Kreuzberg auf und sagen: „Freiheit für Giannis Michailidis – der Kampf geht weiter!“

Migrantische Selbstverteidigung gegen rassistische Übergriffe Anfang der 1990er

 Migrantische Selbstverteidigung gegen rassistische Übergriffe Anfang der 1990er

Filmabend der Antifa Westberlin (AWB) und der Feministischen Antifaschistischen Jugendorganisation Charlottenburg (F_AJOC). Gezeigt werden die Filme "Aufenthalt im Widerstand" und "Kämpfen lernst du auf der Straße" aus dem Jahr 1991. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Mobilisierung zur Rostock-Lichtenhagen-Gedenkdemo am 27. August 2022 statt.

 

Erinnerst du dich an Rostock-Lichtenhagen?

Eine Einladung an alle, die die 90er nicht miterlebt haben oder mitten drin waren. Eine Einladung zusammenzukommen, zu diskutieren, zuzhören, sich auszutauschn am 27. Agust gemeinsam nach Rostock zu fahren.

Eine Podiumsveranstaltung mit Angelika Nguyen (Autorin und Referentin) und Markus Tervooren (VVN-BdA Berlin).

27. August: Demo Rostock-Lichtenhagen - 30 Jahre nach dem Pogrom - Gedenken heißt verändern

Liebe Freund*innen,
liebe Unterstützer*innen,

am Samstag, den 27. August rufen auch wir von Aufstehen gegen Rassismus (AgR) zur bundesweiten Demonstration anlässlich des rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren auf. Fünf Tage lang griffen Ende August 1992 hunderte Neonazis unter dem Schutz tausender applaudierender Zuschauer*innen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und das so genannte Sonnenblumenhaus, ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter*innen, an und steckten es mit Molotowcocktails in Brand. Die Polizei schritt kaum ein und zog sich schließlich ganz zurück. Die im brennenden Haus eingeschlossenen Menschen waren schutzlos sich selbst überlassen.

Das Pogrom von Rostock fiel nicht vom Himmel. Es war die Folge einer rassistischen Kampagne der damaligen konservativen Regierung, die nach der Wende ihre Versprechungen von „blühenden Landschaften“ in der ehemaligen DDR nicht halten konnte und zur Ablenkung auf die rassistische Karte setzte. Asylsuchende wurden zu Verantwortlichen für Arbeitslosigkeit und leere Kassen gestempelt. Rostock war kein Einzelfall. Die „Anti-Asyl-Kampagne“ zu Beginn der 1990er Jahre schürte rassistische Einstellungen und ermutigte Neonazis zu Gewalt und Anschlägen in ganz Deutschland. Der britische Independent on Sunday kommentierte: „Die Nazi-Gangs in Deutschland sind das Produkt einer rassistisch geprägten Krise, nicht die Ursache. Sie sind das Ergebnis einer systematischen Kampagne der Regierung, die Ausländer als Problemgruppe darstellt.“

Wir mobilisieren zur Demo in Rostock-Lichtenhagen, denn heute bringt sich die AfD angesichts der steigenden Preise infolge des Ukraine-Kriegs mit einer rassistisch aufgeladenen national-"sozialen" Kampagne längst als Brandstifter und Brandbeschleuniger in Stellung: So heizt der heimliche AfD-Chef Björn Höcke die Sorgen der „deutschen Bürger“ an, die „für ein anderes Land im Winter frieren sollen“. Und ein AfD-Bundestagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt triumphiert: „Wenn spätestens im Herbst der Unmut der Bevölkerung wieder auf die Straßen tritt, sind wir nun gut vorbereitet.“

Antirassistischer und antifaschistischer Protest heute ist umso wichtiger, da sich das rechtsoffene bis extrem rechte Lager in den letzten Jahren durch die Corona-Proteste ausgeweitet, radikalisiert und weiter vernetzt hat. Gemeinsam wollen wir in Rostock deutlich machen: Nie wieder! Unsere Alternative ist Solidarität — unabhängig von Herkunft, Religion, sexueller Identität und Geschlecht.

Wohnhaus und Auto von AfD-Politiker:innen Gerald Otten und Christina Specht in München eingefärbt!

 

In der letzten Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bekam das Haus und das Auto von AfD-Bundestagspolitiker Gerald Otten Farbe ab. Die Fassade seines Reihenhauses in dem er mit seiner ebenfalls in der AfD aktiven Frau Christina Specht in Solalinden bei München wohnt, wurde komplett geschwärzt. Sein schickes Auto fährt in nächster Zeit dank verdunkelten Scheiben und gefärbten Lack nirgends mehr hin.

Antifa Graffiti-Video in Solidarität mit Antifa Ost

Soligraffiti-Video mit Antifa Ost

https://www.youtube.com/watch?v=T6yDQ7ONSVA

Solidarität mit allen von Repression betroffenen Antifas! Spaltung überwindung und aktiv bleiben!

Solidarische Grüße an alle inhaftierten Antifas! Gemeinsam gegen ihre Repression!

Spendet dringend an Soli Antifa Ost:

Rote Hilfe e.V.
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BLZ: 430 609 67
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