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Flucht und Umsiedlung nach 1945

Viele deutschstämmige Menschen mussten infolge der NS-Verbrechen in anderen Ländern in die DDR oder die BRD umsiedeln. Sie sehen sich teilweise selbst als "Vertreibungsopfer" und inszenieren sich als Verfolgte des "kommunistischen Terrors". Die Sudetendeutsche Landsmannschaft ist in diesem Zusammenhang zu nennen

Der Konflikt um Zypern

 

 

In der Ägäis geht es um den Verlauf der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland. Die Festlegung des Grenzverlaufs ist sehr umstritten, weil wirtschaftliche und militärische Interessen auf dem Spiel stehen. Wirtschaftlich geht es um potentielle Ölvorkommen, die beide Länder ausbeuten wollen. In letzter Zeit kam es aber zu einer deutlichen Entspannung zwischen den Staaten, obwohl die Unstimmigkeiten noch nicht geklärt sind.

 

 

Die philanthropen Schulen

In der Aufklärung bildeten sich philanthrope Schulen heraus, die den Menschen und nicht den Lernstoff in den Vordergrund stellten. Hier die wichtigsten Schulen:

Kulturkontakte zwischen dem Islam und dem christlichen Europa

Besonders im Mittelalter kam es zu Kulturkontakten zwischen der islamischen Welt und den christlichen Staaten Europas.

Kreative Zivilcourage --- (Anm. d. V.: moderne Sprache; veralterte Bezeichung war "Ziviler Ungehorsam")

Heyho,

"KIPPT DIE TONNE AUF DIE STRAßE", das war das Thema einer kleinen Sondersitzung.

Sprache bildet Realität. "Aktion zivilen Ungehorsams", das klingt ganz schön verboten!

"Kreative Zivilcourage", das klingt wie es ist: Erforderliche Handlungen zum Allgemeinwohl!

 

Aktion "Scheiße" ist eine solche couragierte Maßnahme wobei gegen Atommülllager der Inhalt eines Kompostklos den Tätern vor die Tür gekippt wurde:

http://www.anti-atom-aktuell.de/archiv200/252-253/252-253atomklo.html

 

Desweiteren las ich von der Idee die wöchentlich aufgestellten Biotonnen zu nutzen um kreative Zivilcourage zu leisten.

Assoziationen könnten mit den Verbrechern und Täterinnen der Atomwirtschaft entstehen.

Aber auch der Handel mit Lebensmitteln um andere im Hunger verenden zu lassen spielt eine Rolle.
Thema Agrosprit, auch das könnte relevant erscheinen.

Viele Täter und Verbrecherinnnen sind direkt erkennbar und lassen sich oft in sehr großer Nähe zu gefüllten Biotonnen finden.

Man könnte sich vorstellen wie die Eingangshalle einer Bank oder der Eingangsbereich eines Privathaushaltes einer Täterinn voll mit dem Abusus einer Biotonne gekippt würde!

Ein störender Faktor im Getriebe wäre auch das kreativ couragierte Gestalten der öffentlichen Straßen im Sinne einer wichtigen gesundheitsfürsörglichen Maßnahme für die Allgemeinheit.

 

Diese Idee wollte unbedingt mal dargelegt werden.

 

Es würde natürlich niemand von einer "geheimen" Aktion sprechen wollen, bei welcher KIPPT DIE TONNEN AUF DIE STRAßEN ein Thema sein könnte.

 

Die Junge Freiheit und ihr antidemokratischer Charakter

Die JF stellt sich in die Tradition der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik. Die Konservative Revolution steht für eine Gruppe ideologischer Strömungen und der sie tragenden Akteure, die sich im Kontext der Weimarer Republik entwickelten. Gemeinsam war diesen Akteuren, dass ihre Ideologien entschieden antiliberale, antidemokratische und antiegalitäre Züge trugenDie multikulturelle Gesellschaft wird in der JF mit möglichen ethnischen Konflikten, Einwanderung in die Sozialkassen, Krise des deutschen Bildungssystems und illegalen Einwandern als Aids-Risikogruppe gleichgesetzt Als Gegenentwurf dient das Konzept des Ethnopluralismus, das mit Hilfe kulturalistischer Argumentationsmuster die unaufhebbare Unterschiedlichkeit der Kulturen betont und die Rückführung der Migranten in ihre „Heimatländer“ für notwendig erachtet. Die Darstellung dieses äußeren Bedrohungsszenarios wandelte sich im Laufe der Zeit zu einer „inneren Bedrohung“. Das „Aussterben des deutschen Volkes“ wird dem Kinderreichtum von Migranten in Deutschland gegenübergestellt. Die Zeitung stellt die These auf, dass in demographischer Hinsicht die Zukunft einer Unterschicht mangelhaft integrierter Migranten gehören würde. Sie spricht von einer Unterschichteneinwanderung seit Beginn der 1970er Jahre in Deutschland, die das innerstaatliche Gefüge und die sozialen Sicherungssysteme sprengen würde. Dies sei eine Einwanderung in die Sozialsysteme gewesen, worunter die „autochthone“ Bevölkerung zu leiden hätte.

Laut ihrem Herausgeber Dieter Stein fehle in der Bundesrepublik eine rechte parlamentarisch orientierte Alternative, die die Leerstelle im deutschen Parteiensystem rechts von der CDU/CSU besetze. Die Aufgabe der JF liege darin, an der Bildung einer solchen Alternative mit publizistischen Mitteln mitzuwirken.Die JF bezieht sich nachdrücklich auf antidemokratische Ideologen der Konservativen Revolutionwie den Staatsrechtler Carl Schmitt. Die Zeitung kennzeichnet ein völkischer Nationalismus, der eine wie auch immer ausgerichtete „nationale Identität“ glorifiziert. Weitere Merkmale sind Elitedenken, Kritik am Parlamentarismus, Hetze gegen Migranten und ein ausgeprägter Etatismus.

Um ihre Ideen durchzusetzen, verfolgte die Zeitung eine metapolitische Strategie angelehnt an der Theorie des Marxisten Antonio Gramsci (1891-1937). Gramsci verfolgte über die Marxistische Lehre hinausgehend das Konzept einer „kulturellen Hegemonie“. Welche der sozialen Klassen in der Gesellschaft die Herrschaft ausüben könne, hänge nicht nur von den materiellen ökonomischen Faktoren ab, sondern auch von ihrer Fähigkeit, Ideologie und Bewusstsein zu beeinflussen, Begriffe zu besetzen, gesellschaftliche Erwartungshaltungen und Deutungsmuster. Von Antonio Gramsci übernahm die JF die Vorstellung eines Kulturkampfes, in dem es darum gehe, vor der politischen die kulturelle Hegemonie zu gewinnen, d.h. den vorpolitischen Raum zu besetzen. Erst wenn die Meinungsführerschaft errungen sei, könnten extrem rechte Parteien erfolgreich sein und die rechte Stimmung in Wahlanteile, Parlamentssitze und Regierungsverantwortung ummünzen. Die kulturelle Hegemonie müsse der politischen Macht vorangehen. Dieser Kampf im vorpolitischen Raum wurde als „metapolitischer Ansatz“ ausgegeben.

Erlebnispädagogik

In seinen Werken „Das Erlebnis und die Dichtung“ und „Ideen über beschreibende und zergliederte Psychologie“ prägte Wilhelm Dilthey die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Erlebnispädagogik.

In der Erlebnispädagogik geht es nicht um theoretische, auf reine Wissensvermittlung ausgerichtete Lernsituationen, sondern um eine praktische Erziehung zur Vermittlung bestimmter Charaktereigenschaften. Seit den 70er und 80er Jahren, wo eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen Bildungsleitlinien in Deutschland stattfand, erfährt die Erlebnispädagogik in pädagogischen Fachkreisen und in Teilen der Gesellschaft eine neue Wertschätzung. Durch erlebnispädagogische Maßnahmen sollten vor allem Jugendliche in die Lage versetzt werden, problemlösende Verhaltens- und Verständigungsformen kennen zu lernen und weiterzuentwickeln.

In der Herausbildung seiner pädagogischen Theorie wurde Kurt Hahn entscheidend von Platon, Johann Wolfgang von Goethe, Georg Kerschensteiner, Cecil Reddie, Hermann Lietz, den englischen Public Schools, Paul Geheeb und William James beeinflusst. Hahns pädagogische Anthropologie, die er vorwiegend in der Auseinandersetzung mit der in Platons „Politeia“ dargestellten pädagogischen Theorie entwickelte, zielte auf die Erziehung von Menschen hin, die aus Achtung vor dem Sittengesetz handelten. Hahn war der Überzeugung, dass die in pädagogischen Zirkeln seiner Zeit vertretene Hypothese von der „Deformität der Pubertätsjahre“ unzutreffend war. Stattdessen ging er von der Annahme aus, dass die „Kinderkraft“ in der Pubertät und in der Zeit danach durch die richtige Formung des menschlichen Charakters konserviert werden konnte.

Mit seiner Erziehungstheorie wandte er sich gegen die von ihm registrierten „Verfallserscheinungen“ in der Gesellschaft seiner Zeit. Besonders Kinder und Jugendliche waren nach Ansicht Hahns von einem Verfall der menschlichen Anteilnahme, der Sorgsamkeit, der persönlichen Initiative und der körperlichen Tauglichkeit bedroht. Mit Hilfe seiner Erlebnistherapie wollte Hahn diesen Verfallserscheinungen entgegentreten und den Jugendlichen „Quellen seelischer Gesundung“ ermöglichen. Die Erlebnistherapie Hahns besteht aus dem körperlichen Training (leichtathletische Pause), der Expedition, dem Projekt und dem Rettungsdienst, wobei ihre charakterbildende Wirkung sich erst im Zusammenspiel der vier Elemente einstellt

 

Lenins Pädagogik

Als die Bolschewiki im Oktober 1917 an die Macht kam, verfügte sie in grobem Maße auch über ein pädagogisches und bildungspolitisches Programm, das auf den theoretischen Grundlagen des Marxismus beruhte und einige Zielvorstellungen mit der demokratischen Volksbildungsbewegung sowie anderer sozialistischer Parteien teilte. Konkrete Pläne und Reformentwürfe besaßen die Bolschewiki um diese Zeit jedoch noch nicht. Im Laufe des Jahres 1918 gesellten sich zu den wenigen Bolschewiki, die zuerst in Petrograd, dann in Moskau das ehemalige zaristische Ministerium für Volksbildung in den Generalstab der pädagogischen Revolution verwandelten, entschiedene Schulreformer wie P.P. Blonskij (1884-1941), S.T. Sackij (1878-1934) und V.N. Sulgin (1894-1965). Später kamen noch die beiden führenden pädagogischen Wissenschaftler der 1920er Jahre, A.P. Pinkevic (1883-1939) und M.M. Pistrak (1888-1940) hinzu.

Deutschland zwischen den Konferenzen von Moskau und London 1947

Auf zwei Konferenzen der Großmächte 1947 – in Moskau und in London – fiel die endgültige Entscheidung über die Teilung Deutschlands.

Fremdheit bei Simmel

Der Soziologe Simmel setzte sich mit Fremdheit auseinander. Simmel erfasst die soziologische Kategorie des Fremden mit der Gleichzeitigkeit von Nähe und Ferne. Aufgrund dieser Gleichzeitigkeit und als Produkt davon werden dem Fremden Eigenschaften wie Beweglichkeit, Objektivität und ein abstraktes Wesen zugeschrieben.

Simmel wurde vor allem durch die Völkerpsychologie von Moritz Lazarus und Heymann Steinthal, die Evolutionstheorie Herbert Spencers, den Neukantianismus und  den Positivismus Wilhelm Diltheys geprägt.

Humboldt und der Neuhumanismus

Für Humboldt war Bildung eine eigengesetzliche und selbstzweckliche Form des Geistes. Sie besteht in der harmonischen Entfaltung der menschlichen Kräfte zu einem Ganzen, zu der universale, totalen und individuellen Einheit. In Übereinstimmung mit dieser Bildungsidee hat er das preußische Bildungswesen auf reine Menschenbildung ausgerichtet, unter weitesgehender Ablehnung der Standes- und Berufsbildung. Nach der Auffassung Sprangers hatte der moderne Mensch durch das Auseinanderfallen von Sinnlichkeit und Vernunft eine ursprünglich vorhandene  Einheit und Harmonie verloren, die zu den Zeiten Humboldts noch vorherrschte.

Das humboldtsche Bildungsideal entwickelte sich um die beiden Zentralbegriffe der bürgerlichen Aufklärung: den Begriff des autonomen Individuums und den Begriff des Weltbürgertums. Die Universität sollte ein Ort sein, an dem autonome Individuen und Weltbürger hervorgebracht werden bzw. sich selbst hervorbringen. Ein autonomes Individuum soll ein Individuum sein, das Selbstbestimmung und Mündigkeit durch seinen Vernunftgebrauch erlangt. Die Universität soll deshalb ein Ort des permanenten öffentlichen Austausches zwischen allen am Wissenschaftsprozess Beteiligten sein. Die Integration ihres Wissens soll mit Hilfe der Philosophie zustande kommen. Dabei stützt er sich auf Kant: Die Einzelnen sind es nämlich, die sich zur Idee der Freiheit erheben und in dieser Erhebung Freiheit verwirklichen, die damit die höchste Bestimmung erreichen, die Menschen erreichen können. Die Theorie der Erziehung wird von Kant nicht auf einzelne Menschen, sondern auf die ganze Menschengattung bezogen.

Radio hören

Podcaste von "Wieviel sind hinter Gittern" - Ausgabe Dezember

zu folgenden Themen: 

- Hungerstreik in der JVA Butzbach

- Zum Tod von Helmut Schmidt

[Brüssel] Besetzt: La Maison des Migrants im Brüsseler Stadtteil Elsene

Vor zwei Wochen haben wir im Brüsseler Stadtteil Elsene ein neues Haus für und mit Menschen ohne Papiere besetzt. Der ehemalige Bürobau wurde inzwischen umbenannt in La Maison des Migrants.

Ein Teil des Gebäudes wird als vorerst als Auffangplatz für Asylsuchende und Familien ohne Papiere die in Schwierigkeiten stecken genutzt, sowie als Aufenthaltsort für Menschen, die am Projekt beteiligt sind.

Die Frühzeit des Islam (628-749)

Der Islam ist heute mit ca. 1,6 Milliarden Gläubigen die zweitgrößte Religion der Welt nach dem Christentum.[1] Die zehn Länder mit dem größten Anteil an der muslimischen Weltbevölkerung sind Indonesien (12,9 %), Pakistan (11,1 %), Indien (10,3 %), Bangladesch (9,3 %), Ägypten und Nigeria (jeweils 5 %), Iran und Türkei (jeweils 4,7 %) sowie Algerien (2,2 %) und Marokko (ca. 2 %).  Die wichtigste überstaatliche islamische Organisation ist die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit Sitz in Dschidda. Ihr gehören 56 Staaten an, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist.

 

Die wichtigste textliche Grundlage des Islams ist der Koran, der als das dem Propheten Mohammed offenbarte Wort Gottes gilt. Die zweite Grundlage bilden die Berichte (Hadithe) über die Verhaltensweise (Sunna) Mohammeds, der als der „Gesandte Gottes“ Vorbildcharakter für alle Muslime hat. Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet.

 

Der Islam betont den einheitlichen Ursprung aller monotheistischen Religionen. Nach seiner Lehre sind dem menschlichen Geist, trotz seiner großen Möglichkeiten, bestimmte Grenzen gesetzt, die er weder mit den exakten, noch mit empirischen Wissenschaften überschreiten kann. So liegt für den Menschen das sichere Wissen um die letzten Wahrheiten jenseits dieser Grenzen, und die einzige Quelle, die dem Menschen für die Erreichung dieses Wissens offen steht, ist die göttliche Offenbarung, die ihm von Anbeginn der Zeit zur Verfügung stand. Die Propheten des Einen Gottes erschienen im Verlauf der Geschichte in jedem Land und bei jeder Gemeinschaft und überbrachten den Menschen die Weisungen Gottes. Die Menschheit wurde so auf die letzte und an die ganze Welt gerichtete Botschaft stufenweise vorbereitet. Diese letzte göttliche Offenbarung, die durch den letzten Propheten Muhammad überbracht wurde, berichtigt und ergänzt alle vorherigen Botschaften Gottes.

 

Da der Islam nicht nur spirituelle Werte vertritt sondern auch Regeln für das Leben umfasst, kann er nie Glaube allein sein, sondern ist immer Glaube und praktische Lebenshaltung in Einem. Fünf Merkmale gelten als die verbindlichen Grundlagen einer islamischen Glaubens- und Lebenseinstellung:[2]

 

  • das Bekenntnis, es gebe nur einen Gott und Mohammed sei sein Gesandter;

  •  das täglich fünfmalige Gebet,

  • die Enthaltsamkeit von Essen, Trinken und sexuellen Handlungen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang im Fastenmonat Ramadan, der sich nach dem Mondkalender richtet und deshalb durch das Sonnenjahr wandert; er wird mit dem "Fest des Fastenbrechens" (türkisch: "Zuckerfest") beendet;

  • die Sozialsteuer als "Reinigung" von jenen materiellen Gütern, die nicht unbedingt für das eigene Leben benötigt werden; es handelt sich dabei nicht um "Almosen", sondern um eine genau berechnete Steuer zum Zwecke der Umverteilung, auf die die Bedürftigen ein Recht haben;

  • die Pilgerfahrt zum geographisch-spirituellen Mittelpunkt des Islam, der Kaaba in Mekka.

 

 

Das imperialistische Zeitalter

An die Stelle der traditionellen Machtpolitik trat nunmehr bei allen Großmächten das letztlich rational nicht mehr festzumachende Verlangen nach Kolonien und Absatzmärkten als Statussymbolen einer Teilnahme an der Weltherrschaft.[3]

Mit Anfang der 1880er Jahre beschleunigte sich die koloniale Ausdehnung der europäischen Großmächte, die zu einer Verschärfung der internationalen Gegensätze führte. Die Expansionspolitik des Imperialismus äußerte sich entweder direkt durch Gebietserweiterungen im außereuropäischen Raum oder indirekt durch starken wirtschaftlichen Einfluss.

Hugenottische Einwanderung nach Deutschland

Das Revokationsedikt von Fontainebleau und die daraus resultierende Emigration der Hugenotten bedeuteten eine Zäsur in der französischen Geschichte. Der Protestantismus wurde als Faktor des gesellschaftlichen und politischen Lebens in Frankreich für längere Zeit ausgeschaltet. 

Neben Städten wie Den Haag, Amsterdam oder Genf stellte Frankfurt/Main ein wichtiges Durchgangszentrum für Glaubensflüchtlinge aus Frankreich dar. Aufgrund der günstigen geographischen Lage, der Bedeutung Frankfurts als wichtiges europäisches Handelszentrum sowie der großen Autonomie der Stadt wählten viele hugenottische Exulanten Frankfurt/Main als Zufluchtsort. Die französische Gemeinde in Frankfurt/Main unterstützte ihre verfolgten Glaubensbrüder direkt nach ihrer Ankunft. Von der deutsch reformierten Gemeinde, den Frankfurter Lutheranern sowie aus England und den Niederlanden erhielt die hugenottische Gemeinde finanzielle Zuwendungen.

Für die meisten Glaubensflüchtlinge, die nach Frankfurt/Main emigrierten, stellten die Generalstaaten der Niederlande, Brandenburg-Preußen und Hessen-Kassel die bevorzugtesten Bestimmungsorte dar. Diese Staaten entsandten Vertreter, die besonders Handwerker und Fabrikanten unter den Flüchtlingen zu einer Ansiedlung in ihrem Territorium bewegen sollten.

Die Motivation der jeweiligen Landesherren, die hugenottischen Glaubensflüchtlinge in ihrem Territorium aufzunehmen, lag in der Kombination aus machtpolitischen Erwägungen, wirtschaftspolitischen Zielsetzungen und konfessioneller Solidarität gegenüber ihren Glaubensbrüdern. Die protestantischen Landesherren sahen in den Hugenotten loyale Staatsbürger und damit Stabilisierungsfaktoren des absolutistischen Herrschaftssystems. Da sich unter den emigrierten Hugenotten zahlreiche Intellektuelle, Handwerker und Fabrikanten befanden, versprachen sich die jeweiligen Landesherren von ihnen eine kurzfristige Steigerung der Wirtschaftskraft, die Gründung neuer Industriezweige und eine Belebung des Handels. Geldspenden und die Hilfeleistung in Form von Unterbringungs- und Arbeitsmöglichkeiten des jeweiligen Herrschers waren Ausdruck eines konfessionellen Zusammengehörigkeitsgefühls.

Einen überregionalen Charakter für die Ansiedlung der hugenottischen Flüchtlinge besaß das Edikt von Potsdam. Es legte in 14 Artikeln die Rahmenbedingungen für die Aufnahme der Exulanten in Brandenburg-Preußen fest. Das Edikt sprach den Hugenotten weitreichende soziale und wirtschaftliche Privilegien zu, eine Möglichkeit zur Selbstverwaltung war darin jedoch nicht enthalten. Die drei Edikte des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel im Jahre 1685 hatten ebenfalls eine überregionale Bedeutung. Neben der rechtlichen Gleichstellung mit der deutschen Bevölkerung und der Zusicherung der uneingeschränkten Ausübung des Kalvinismus spielten wirtschaftliche Privilegien eine entscheidende Rolle.

Die Pädagogik Sprangers

Eduard Spranger gehört in den Kreis der großen humanistisch geprägten Gelehrten des 20. Jahrhunderts. Spranger wandte den von Dilthey aufgestellten Grundsatz des geisteswissenschaftlichen Verstehens auf die Bildungsgeschichte und die Psychologie an. Im Mittelpunkt der frühen bildungsgeschichtlichen Arbeiten stehen seine beiden Bücher über Humboldt, in denen er die Person Humboldts auf dem Hintergrund der Humanitätsidee und ihrer Wirkung auf das preußische Bildungswesen zeichnete. Zahlreiche Fragen widmete Spranger den Themen des Hochschulunterrichts, der Bildung-, und Schulpolitik, der Geschichte und Theorie der Bildungsideale sowie der allgemein bildenden Schule selbst. Er gehörte zu den Begründern der neuzeitlichen Wissenschaft von der Erziehung. Die Hinwendung zur deutschen Klassik verband Spranger mit einem historischen Interesse.[15] Zu einem großen Teil gehörte dieses Denken in die preußische Reformzeit. Es war eine Krisenzeit, nach der Niederlage Preußens durch Napoleon und daran anschließend der Geist der Erneuerung, eine Stimmung des Aufbruchs und der Reformen auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens. Spranger verglich gerne diese Epoche der deutschen Geschichte mit seiner Zeit, der Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg und den Versuchen des Neuanfangs in einer Republik. Dabei vermisste er den Schwung, die Begeisterung und den Ideenreichtum, die er in der preußischen Reformzeit zu erkennen glaubte. Für Spranger lag in diesem schwungvollen geistigen Aufbruch zugleich eine Verbindung von Weimar und Berlin. Weimar stand als Repräsentant für die Humanitätsidee.

Kants Erziehungsverständnis

Im Bereich der praktischen Vernunft wird die Freiheit von Kant durch die Fähigkeit des Menschen, sich aus seinem Naturzusammenhang zu erheben und sich gegen ihn durchzusetzen, bestimmt. Auf keinen Fall tritt Freiheit in der Sphäre der praktischen Vernunft als Naturanlage im folgenden Sinne auf: Die Naturanlagen zeigen sich erst in ihrer Realisierung. Sie treten dann als empirische Gegebenheiten auf, werden als solche fassbar und könnten theoretisch erkannt und durch natürliche Maßnahmen beeinflusst werden. In dieser Weise kann das Freiheitsvermögen nicht erkannt und beeinflusst werden. Wenn man eine moralische Handlung als Äußerung einer Naturanlage in diesem Sinne verstehen würde, so könnte man sich zu ihrer Erfassung mit dem Gebrauch empirischer Begriffe zufrieden geben, ohne von Freiheit zu wissen. Der Nachweis der Freiheit und der Moralität des Menschen findet aber jenseits der Grenze der Anwendbarkeit empirischer Begriffe statt. Für die Handlung als moralische kommt es auf nichts an, was mittelbar oder unmittelbar empirisch zugänglich gemacht werden kann. Für die Handlung als moralische kommt es auf nichts an, was unmittelbar und mittelbar zugänglich gemacht werden kann. Von dem her, was sich beobachten und durch Einwirkung am Verhalten des Menschen beeinflussen lässt, ist zu sagen, dass die Begriffe moralisch und frei einer Sphäre unzugänglicher Innerlichkeit angehören, über die es kein empirisches Wissen geben kann. Wenn Erziehen nur ein Entwickeln von Naturanlagen ist, dann ist es fraglich, ob und wie es überhaupt einen Einfluss auf die Sphäre praktischer Vernünftigkeit nehmen kann

Mario Vargas Llosa

Vargas Llosa gilt einer der führenden lateinamerikanischen Romanciers und Essayisten seiner Zeit. Er entwickelte sich zu einem scharfen Kritiker Fidel Castros und seines kubanischen Modells. Die Zerschlagung des Prager Frühlings 1968 durch sowjetische Truppen führte zur endgültigen Abkehr vom Sozialismus. Seit den1980er Jahren wandte sich Vargas Llosa immer mehr der Politik zu und vertrat dabei neoliberale Positionen.  Die frühen Werke von Vargas Llosa spielen in Peru und thematisieren die gesellschaftlichen und sozialen Probleme des Landes. Vargas Llosa kritisierte vor allen undemokratische Erscheinungen und politische Regime, die die Menschenrechte ächteten. Der Roman „Das Fest des Ziegenbocks“, handelte von der Trujillo-Diktatur und seinen menschenverachtenden Praktiken in der benachbarten Dominikanischen Republik. Den Ziegenbock stellte der Diktator Rafael Leónidas Trujillo dar, der die Dominikanische Republik bis zu seinem Attentatstod 1961 autokratisch führte. Vargas Llosa geht auch kritisch auf die guten Verbindungen von Trujillo zu den USA und der katholischen Kirche ein, die nichts gegen seine Willkürherrschaft unternahmen. Am 7.10.2010 wurde der Schriftsteller Mario Vargas Llosa mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Rechte Bands

Spätestens seit der „Wiedervereinigung“ bildeten sich in allen Teilen der BRD rechte Bands. Die Musik vermittelte Lebensgefühl und Zusammenhalt in einer Gemeinschaft und war Kulisse von ästhetischen Zeichen für rechte Aktionen. Die Musik förderte Aktionspotentiale und Aggressivität durch Konditionierung. Rechte Musikgruppen haben durch die mediale Berichterstattung neue Foren gefunden, ihre Gesinnung und ihr Liedgut zu präsentieren. Fernsehsendungen berichteten zwar mit kritischem Unterton über die rechte Musiklandschaft, schalten aber dadurch auch eine Plattform für die Selbstinszenierung der Musikgruppen. Die rechte Infiltration von Jugend-Musikszenen griff über die Skinheads hinaus auf andere Subkulturen und Musikrichtungen über, z.B. auf die Gothic-Szene.

Im Mittelpunkt der rechten Musikbotschaften stand die weiße Rasse, Kameradschaft, Reinheit der Rasse, Glaube, Wille usw.. Konzerte rechter Musikgruppen fungierten als wichtige Treffpunkte mit Gleichgesinnten, deren Zahl in den vergangenen Jahren deutlich anstieg. Die Konzerte fanden außerhalb des normalen kommerziellen Kulturbetriebes in Scheunen, Gasthöfen und Diskotheken statt. Die ZuhörerInnen wurden durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder Anzeigen in Fanzinen mobilisiert.

Theater in der DDR

Das Theater in der DDR wurde nach kurzer Freiheit den gesellschaftspolitischen Vorstellungen des Marxismus-Leninismus von staatlicher Seite ausgerichtet. Die Bühnen der DDR unterstanden der Aufsicht der staatlichen Behörden sowie der SED, die in den Theatern selbst durch Parteigruppen und Parteisekretäre vertreten war. Diese Instanzen wachten darüber, dass die dem Medium zugewiesenen Funktionen erfüllt wurden. Die wichtigste war die Popularisierung des Marxismus-Leninismus als herrschende Staatsideologie sowie die Propaganda für den Aufbau und die Festigung des Sozialismus. Der nach Ostberlin zurückgekehrte Bertolt Brecht baute zusammen mit seiner Frau Helene Weigel das „Berliner Ensemble“ auf. Bertolt Brecht begründete die Neuform des episch-dialektischen Theaters. Der Schauspieler identifiziert sich nicht mit, sondern distanziert sich von der Figur. Der Bitterfelder Weg sollte eine neue programmatische Entwicklung der sozialistischen Kulturpolitik einläuten.
Dabei sollte geklärt werden, wie den Werktätigen ein aktiver Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht werden kann. Die „vorhandene Trennung von Kunst und Leben“ und die „Entfremdung zwischen Künstler und Volk“ sollte überwunden, die Arbeiterklasse am Aufbau des Sozialismus umfassender beteiligt werden. Erst zu Beginn der Honecker-Ära wurde die Doktrin des sozialistischen Realismus gelockert. Die Ästhetik der Moderne war für die Schriftsteller jetzt nicht mehr tabu. Wie in Lyrik und Prosa weitete sich auch im Drama die Thematik ins Allgemeine und Individuelle. Abseits der Theaterzentren duldete die Kulturpolitik der SED Anfang der 80er Jahre die ästhetisch-politischen Experimente des Regisseurs Frank Castorf.

MVgida entschlossen entgegentreten!

 

Am 30.11.2015 marschierte MVgida zum dritten mal in kurzer Zeit durch Boizenburg, um ihre rassistische Propaganda auf die Straße zu tragen. 150 Teilnehmer_innen fanden sich um 19:00 Uhr auf dem Marktplatz ein, wo die Auftaktkundgebung stattfand. Wie bei den vorangegangenen Aufmärschen wurde die Struktur von der NPD gestellt, unter anderem gab es einen Redebeitrag von Andreas Theißen. Kurz nachdem MVgida das erste Mal in diesem Jahr in Boizenburg demonstrierte, wurde am 11.10.2015 eine geplante Wohnunterkunft für Menschen, die geflohen sind, durch einen Brandanschlag von Neonazis zerstört und ist nun unbewohnbar.

 

 

 

Während MVgida unbehelligt durch Boizenburg marschieren konnte, wurden die aus Hamburg anreisenden  Antifaschist_innen, welche seit Tagen eine Gegendemonstration angemeldet hatten, von der Polizei massiv behindert. Die Busse und der Lautsprecherwagen wurden kurz vor der Stadtgrenze von Boizenburg durch ein massives Polizeiaufgebot angehalten und an der Weiterfahrt gehindert. Mit dem Vorwand, es läge keine Anmeldung vor, rechtfertigten die ebenfalls aus Hamburg hinzugezogenen Polizeikräfte ihr vorgehen. Es folgte eine neue Anmeldung, welche von der zuständigen Behörde jedoch an das Hafengelände von Boizenburg verlegt wurde, ausserhalb von Sicht- und Hörweite der Neonazis. Die Neonazis liefen nicht unweit am Hafenplatz vorbei, ihre Fackeln waren durch die Häuserreihe zu sehen und ihre Rufe zu hören. Ein Versuch der Antifaschist_innen vor Ort, den Protest an ihre Demonstration heranzubringen, wurde von der Polizei verhindert. Nach über einer Stunde Verzögerungstaktik ließ die Polizei die Antifaschist_innen aus den Bussen zu ihrem neuen Versammlungsort, sodass die Gegendemonstration erst kurz vor 20:00 Uhr starten konnte – zu dem Zeitpunkt war die Mvgida-Demonatsration bereits die Hälfte ihrer Route gelaufen.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die bereits vor Ort wartenden Antifaschist_innen, welche vorher angereist waren oder direkt aus Boizenburg und Umgebung kamen, in einem Polizeikessel am Hafengelände ausharren.

 

 

 

Nach einer kurzen Auftaktkundgebung, in der die aktuelle Situation der zunehmenden Aufmärsche von Neonazis in Mecklenburg-Vorpommern beschrieben wurde, starten 150 Teilnehmer_innen unter dem Motto „MVgida entgegentreten“ lautstark ihre Demonstration. Die nun zugewiesene Route führte durch den Außenbezirk der Altstadt, weit entfernt von der MVgida Demonstration und der ursprünglich geplanten Route, begleitet durch ein massives Polizeiaufgebot.

 

Trotz Regen und Kälte schlossen sich weitere Boizenburger_innen der Demonstration an, um den Protest gegen MVgida zu unterstützen. Durch Musik und Redebeiträge wurde den an ihren Fenstern stehenden Boizenburger_innen verdeutlicht, dass der Protest gegen die rassistischen Normalzustände in ihrem Ort notwendig ist. An der Kreuzung „vor dem Mühlentor“ wurde die Kneipe „Kogge“ benannt, in der bekannte Neonazis - unter anderem Udo Pastörs – ein- und ausgehen. Ebenfalls wurden die Zustände des naheliegenden Flüchtlingslagers in Nostorf-Horst kritisiert, die exemplarisch für institutionelle Diskriminierung in Deutschland stehen.

 

Nach einer Abschlusskundgebung am Hafengelände wurde die Demonstration beendet.

 

 

 

Trotz der Behinderung durch Polizei und zuständige Behörden ließen sich viele Antifaschist_innen nicht davon abhalten auf die Straße zu gehen und auch der Montagabend im Dauerregen hielt sie nicht davon ab. Zudem wurde die Demonstration dieses Mal durch viel mehr Menschen aus Boizenburg unterstützt, die sich klar gegen Rassismus und Ausgrenzung positioniert haben.

 

Wir kritisieren das Handeln der Behörden und der Polizei, die nur halbherzig die Auflagen für MVgida umsetzen, Antifaschist_innen aber mit allen Mitteln einschränken.

 

 

 

Keinen Fußbreit den Nazis. Wenn MVgida in Boizenburg erneut marschieren will, nehmen wir ihnen die Straße.

 

Organisiert euch gegen Nazis, in Boizenburg, in Hamburg, überall.

 

Die Vereinigung von KPD und SPD

Das Fehlen dauerhafter organisatorischer Verbindungen zwischen sozialdemokratischen und kommunistischen Gruppen zeigt nur eine Seite der Beziehungen der Mitglieder beider Parteien zueinander. Denn in ungezählten Fällen kam es zu spontaner Kooperation in kleinen und kleinsten Widerstandszirkeln. In Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern begegneten sich Kommunisten und Sozialdemokraten, auch wenn sie häufig – wie im KZ Buchenwald – Distanz hielten, doch als gleiche Opfer des nationalsozialistischen Terrors. In den Resten beider Parteien war schließlich, wenn auch unterschiedlich stark, das Bewusstsein vom Versagen der gespaltenen Arbeiterbewegung im Jahre 1933 wach, das Bewusstsein, dass der Kampf gegeneinander dazu geführt hat, dem NS-Regime den Weg zur Macht zu ebnen.

Der Indochinakrieg 1946-1952

1946 begann der Kampf für die Unabhängigkeit von Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die Kolonialmacht Frankreich. Hunderttausende Menschen wurden dabei getötet. Am 21.7.1954 wurde das Genfer Abkommen unterzeichnet. Es wurde ein sofortiger Waffenstillstand vereinbart, Kriegsgefangene auf beiden Seiten sollen freigelassen werden. Am 17. Breitengrad wird eine provisorische Demarkationslinie geschaffen, hinter der sich die Streitkräfte beider Parteien zurückziehen mussten. Im Sommer 1956 sollten spätestens in ganz Vietnam Wahlen stattfinden. Die USA unterzeichneten das Abkommen nicht, unterstützten es aber. Ein Jahr darauf erklärte Ngô Đình Diệm Südvietnam zur Republik und wurde Präsident.

Politische Geschichte des Tschad

1900 errichtete Frankreich das Militärterritorium der Länder und Protektorate des Tschad. 1908 ging dieses im Verwaltungsgebiet Französisch-Äquatorialafrika mit der Kolonie Tschad auf. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Land formal unabhängig. 1958 erhielt der Tschad seine erste Verfassung. Seit 2003 fliehen zehntausende sudanesische Flüchtlinge vor dem Konflikt in Darfur in den Tschad. Mitte 2005 kam es im Tschad zum Bürgerkrieg. An diesem Konflikt nehmen neben dem Regierungsheer des Tschads verschiedene Rebellenbewegungen Teil, darunter die Vereinigten Kräfte für den Wandel (FUC) und die Sammlung für Demokratie und Freiheiten (RDL). Angesichts des permanenten Kriegszustandes billigte die EU Ende Januar 2008 den Einsatz einer multinationalen Militäreinheit, der EUFOR Tchad/RCA, im Tschad. Die Führung dieser Militäreinheit übernahm Frankreich, das mehr als die Hälfte aller Soldaten stellte. Am 15. März 2009 endete die Überbrückungsmission der EUFOR Tschad/RCA und die Verantwortung wurde MINURCAT übergeben. MINURCAT zielt auf eine multidimensionale Präsenz ab und wird geführt durch den Sondergesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Victor Da Silva Angelo aus Portugal. 2013 beteiligten sich Truppen des Tschads an der Opération Serval. Die Opération Serval war eine Operation der französischen Streitkräfte in Mali auf Anfrage der dortigen Regierung und unter Billigung des UN-Sicherheitsrates. Das offizielle Ziel der Operation war es, die malische Armee beim Aufhalten, Zurückdrängen und Ausschalten militanter Islamisten aus dem Azawad, welche einen Vorstoß in das Zentrum von Mali begonnen hatten, zu unterstützen. Der permanente Kriegszustand belastet die wirtschaftliche Entwicklung und sorgt für verschärfte Armut bei großen Teilen der Zivilbevölkerung. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff immer wieder in die politischen Geschicke des Landes ein, was eine Form des Neokolonialismus darstellt.

Der Indochinakrieg 1946-1952

1946 begann der Kampf für die Unabhängigkeit von Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die Kolonialmacht Frankreich. Hunderttausende Menschen wurden dabei getötet. Am 21.7.1954 wurde das Genfer Abkommen unterzeichnet. Es wurde ein sofortiger Waffenstillstand vereinbart, Kriegsgefangene auf beiden Seiten sollen freigelassen werden. Am 17. Breitengrad wird eine provisorische Demarkationslinie geschaffen, hinter der sich die Streitkräfte beider Parteien zurückziehen mussten. Im Sommer 1956 sollten spätestens in ganz Vietnam Wahlen stattfinden. Die USA unterzeichneten das Abkommen nicht, unterstützten es aber.

Ein Jahr darauf erklärte Ngô Đình Diệm Südvietnam zur Republik und wurde Präsident.

Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas wurde am 24. Oktober 2012 im Beisein der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Bundespräsidenten Joachim Gauck eingeweiht. Der israelische Künstler Dani Karavan schuf ein kreisrundes Wasserbecken mit zwölf Metern Durchmesser mit schwarzem Grund. In die Beckenmitte platzierte der Künstler eine dreieckige steinerne Stele, die von oben gesehen an den Winkel auf der Kleidung der KZ-Häftlinge erinnert. In Berlin ist damit ein Erinnerungszeichen von besonderer Bedeutung entstanden.

Kulturelle Pluralität bei Ernst Cassirer

Mit seiner Philosophie der symbolischen Formen legte Cassirer in den 1920er Jahren den systematischen Entwurf einer Kulturphilosophie vor, die als eine bedeutungstheoretische Lehre von der Gestaltung der Wirklichkeit durch den Menschen verstanden wird. Diese Kulturphilosophie war eine wissenschaftlich ausgearbeitete allgemeine philosophische Anthropologie auf symboltheoretischer Grundlage. Cassirer nannte die regelmäßig vorkommenden, typischen Weisen der Symbolisierung, die sich zu einem eigenständigen Sachgebiet oder einer eigenständigen Methode gleichsam institutionalisieren „symbolische Formen“.

Der Mythos war für Cassirer Ursprungsphänomen aller menschlichen Kultur. Für Cassirer war das mythische Denken und Wahrnehmen die grundlegende symbolische Form, aus welcher alle anderen erst hervorgehen. Die mythische Welt steht für eine synthetische Lebensauffassung, welche die Grenze von Menschen, Tieren sowie der Natur überschreitet und das Leben als einen allumfassenden Prozess auffasst. Die Mythos gilt über den Tod und das Jenseits hinaus und bildet ein einigendes Band aller Menschen.

Nach Cassirer bildet die Kultur die ganze Wirklichkeit des Menschen ab. Dabei geht er von einer Komplexität und Pluralisierung aus, in der Kultur immer schon besteht und bestanden hat. Er vertrat die These, dass die Sinntätigkeit der Symbolisierung nicht auf eine einzige Gestaltungsweise zurückzuführen ist, sondern sich in einer Pluralität von Gestaltungsweisen offenbart, die in einem gegliederten, systematischen Zusammenhang existiert. Kultur ist demnach keine Einzigartigkeit, sondern prägt sich aus in einer Vielfalt und ein System von Gestaltungsbereichen.

Er betont dabei die notwendige Differenz menschlichen Daseins und lehnt homogenisierende Darstellungen ab.

Er vertritt die These von der strukturellen Vergleichbarkeit aller menschlichen Weltaneignungen in interkultureller Perspektive. Kulturelle Bedeutungszuweisungen stellen demnach die Dimension der menschlichen Orientierung in der Welt dar. Mit der strukturellen Vergleichbarkeit auf der angesprochenen Ebene können starke Inkommensurabilitätsthesen, also Behauptungen über die prinzipielle Unvergleichbarkeit der Kulturen, entkräftet werden.

Zudem lässt sich mit der These von der grundlegenden Kulturalität auf eine faktisch immer schon vorliegende Multi- und Interkulturalität aller existiernden Kulturen hinweisen. Jede halbwegs entwickelte Kultur weist eine interne Differenzierung, zumindest eine Dimensionierung auf.

Es existiert keine Geschlossenheit der eigenen Kultur, weil Identität schon immer als individueller Rekombinationsprozess abläuft, der durchaus Brüche oder Umdeutungen auch der eigenen Lebensgeschichte beinhalten kann. Kulturen stellen keine homogenen Gebilde dar, sondern sind immer schon plural und durchaus teils widersprüchlich dimensioniert.

 

 

 

 

Die Reformperiode Chruschtschows und das Ende der stalinistischen Bildungspolitik

Auf dem Parteitag von 1956 setzte mit den Enthüllungen Chruschtschows über Stalins Verbrechen und der Kritik an seinem Personenkult die von der Partei gelenkte und kontrollierte Entstalinisierung ein, die in unterschiedlichem Ausmaß die verschiedenen kulturpolitischen Bereiche erfasste. Die Idee der polytechnischen Bildung eine Wiederbelebung. Dieses zentrale Thema der kommunistischen Pädagogik war auch nach 1937, als die praktische polytechnische Unterweisung in den Schulen aufgehoben wurde, nicht aus den theoretischen Erörterungen verschwunden; die Unterrichtspraxis wurde davon jedoch kaum betroffen. In den Jahren 1954 und 1955 wurden jedoch neue Stundentafeln und Lehrpläne für die allgemeinbildenden Schulen eingeführt, in denen zum ersten Mal seit achtzehn Jahren wieder Elemente der polytechnischen Bildung enthalten waren. Chruschtschow versuchte in seiner Bildungspolitik, den dialektischen Zusammenhang der ökonomischen und pädagogischen Aufgabe deutlich zu machen, der seit dem Programm der sozialistischen Kulturrevolution als Lenins leitendes Prinzip der sowjetischen Erziehungs- und Bildungspolitik war.

Die engste Verbindung von Berufsarbeit und Studium verkörperten die Technischen Betriebshochschulen, deren Errichtung an technisch führenden Industriebetrieben Ende 1959 beschlossen wurde. Die Technischen Betriebshochschulen sollten vor allem eine betriebseigene Intelligenz heranbilden.

Nach Stalins Tod wurden die kulturellen und wissenschaftlichen Austauschprogramme wieder belebt. Zunächst wurden systematisch mit allen volksdemokratischen Ländern Abkommen über den wissenschaftlichen Austausch geschlossen. Der Hochschulbereich und der wissenschaftlich-technische waren allgemein durch Sonderabkommen gedeckt. Die Akademie der Wissenschaften der UdSSR hat in der Regel selbständige Abkommen mit analogen Institutionen anderer Länder abgeschlossen.

Die Gesellschaft in der frühen DDR

Durch die Gewinnung und Integration der jungen Menschen sollte die dringend notwendige Stabilität von Gesellschaft und Staat erreicht werden. Bereits im Mai 1950 hatte die DDR das Volljährigkeitsalter auf 18 Jahre herabgesetzt. In den folgenden Jahren zogen Jugendliche in Partei, Staat und Wirtschaft ein, die DDR wollte sich als Staat der Jugend und damit der Zukunft präsentieren. Neben dem Unterricht des Marxismus-Leninismus forcierte die SED den naturwissenschaftlichen Unterricht und die berufsbezogene Ausbildung. Die Entwicklung einer neuen Gesellschaft erklärt die Veränderungen als Weg zum Sozialismus, in dem die Klassengegensätze allmählich verschwinden und die Klasse der Arbeiter, die Klasse der Genossenschaftsbauern sowie die Schicht der Intelligenz ohne antagonistische Widersprüche zusammenlebten.  In allen Wirtschaftszweigen errichtete die SED-Führung systematisch eine neue Eigentumsordnung. Der Großhandel ging fast völlig auf den Staat über. Die SED übernahm nach 1949 auch die Leitungsmethoden von Gesellschaft und Wirtschaft von der Sowjetunion.  Neben dem Prinzip des Staatseigentums brachte die zentrale Planung Partei und Staat weitere Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen.

Im Staatsapparat zählten die politischen Funktionäre zur privilegierten Gruppe, ebenso die verantwortlichen Funktionäre des Bildungswesens und der Massenkommunikationsmittel. Materielle Privilegien erlangte vor allem die neue Wirtschaftsführung, die die Staatswirtschaft, d.h. die über 5000 Industriebetriebe, die volkseigenen Güter, LPG’s usw. anleitete.

Die führende Rolle der Partei an der Schule hatte zum Ziel die Einheit von Bildung und Erziehung auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus. Im Oktober 1949 waren an den Universitäten nach dem Beispiel der Sowjetunion Arbeiter- und Bauern-Fakultäten geschaffen worden, um eine neue Intelligenz heranziehen zu können. Neben der Wissenschaft war der Einfluss der SED auch in den Bereichen Kunst und Kultur spürbar. 1950 versteifte sich die Haltung der Partei gegenüber der modernen Kunst, die als formalistisch und destruktiv verdammt wurde. Führend wurde der sozialistische Realismus, andere Kultur- und Kunstvorstellungen wurden abgelehnt.

Das Bestreben der DDR, ihre Vorstellungen in allen Lebensbereichen durchzusetzen, führte zu immer neuen Konflikten mit den verschiedenen Bevölkerungskreisen. So verhärtete sich 1952/53 auch die Haltung von Staat und Partei gegenüber der Kirche.

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