Experimente von Westinghouse in der Ukraine führen zur Katastrophe!

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Das Unternehmen NNEGC Energoatom und das Ministerium für Energie und Kohleindustrie der Ukraine nehmen den Zustand in den Kernkraftwerken in den letzten Jahren nicht für ernst. Viele Reaktorblöcke wurden nicht modernisiert, aber ihre Nutzungsdauer wurde trotz aller Gefahr verlängert. Die wichtigsten Energoatom-Divisionen wurden beseitigt und es kam dazu, dass die Leistungsfähigkeit der Reaktoren täglich mal reduziert, mal erhöht wird. Solche Haltung zu den gefährlichsten Objekten im Land kann schlimme Folgen nach sich ziehen. Die Störungsfähigkeit in den Atomkraftwerken hat sich bis zu fünffach erhöht. Der Minister für Energie und Kohleindustrie, Ihor Nasalik, hat Ende Mai die Situation in der Atomindustrie für kritisch erklärt. Die wirtschaftliche Krise und energetische Probleme zwingen leider die Politiker dazu, die Sicherheit in der Atomindustrie unberücksichtigt zu lassen.

 

 

In diesem Zusammenhang ist die Zusammenarbeit der Energoatom mit dem US-Unternehmen Westinghouse zu erwähnen. Die Behörden beschlossen, die Lieferungen des Kernbrennstoffes zu diversifizieren, aber bis heute haben sie die Experten davon nicht überzeugt. Kurz gesagt, erwiesen sich die Brennelemente der Firma Westinghouse in den sowjetischen Reaktorblöcken in Tschechien und Ungarn als ungeeignet und Finnland hat wegen des Preises auf sie verzichtet. Die Brennelemente dienen eine kürzere Frist, aber kosten teurer und dazu noch transportiert Westinghouse seinen abgebrannten Kernbrennstoff nicht ab. Was die Qualität des amerikanischen Brennstoffes betrifft, muss man wissen, dass Westinghouse über die erforderliche Dokumentation für die Herstellung der Brennelemente für die Reaktoren des Types WWER-1000 nicht verfügt. Das bedeutet faktisch, dass die Amis die Fälschungen nach Muster basteln.
Es sei betont, dass die Versorgung des Kernkraftwerks Saporischschja mit dem Kernbrennstoff von Westinghouse erst begann und im Reaktor des Blocks drei des AKW Süd-Ukraine wird er drei Jahre schon benutzt. Das US-Unternehmen hat mit Zustimmung der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde (State Nuclear Regulatory Inspectorate of Ukraine) seine Kernbrennstoffelemente TBC-WR im Frühling geprüft. Dabei wurden keine Defekte festgestellt. Es hätte keine andere Erklärung vom Unternehmen geben können, das die Kapazität seines Betriebes in der schwedischen Stadt Västerås ausbaut und neue Abnehmer aktiv sucht.
Das vorige Jahr war für den Block drei des AKW Süd-Ukraine sehr schwer. 2015 wurde er auf 119 Tage wegen der Sanierung abgeschaltet. Am 20. Februar 2016 passierte eine Notabschaltung des Reaktorblocks wegen des erhöhten Niveaus des Reaktorkühlmittels im Dampfgenerator. Im März wurde der Reaktorblock gleich nach der Bestückung mit 83 Brennstäben TBC-WR auf die geplante Generalinstandsetzung geschlossen und erst am 10. Juni eingeschaltet. Laut Medien wurde die Dekompression der Kernbrennstoff-Kassetten im Reaktor des Blocks drei festgestellt.
Laut der Information, die auf der offiziellen Webseiten der Energoatom und des Kernkraftwerks Süd-Ukraine nicht zu finden ist, versuchte man den Block drei nach der Sanierung mehrmals zum Netz zu schalten, aber umsonst. Dabei wurde ab 2. Bis 5. Juni die erste Erhöhung des Ausstoßes von radioaktiven Stoffen in die Luft fixiert. Die Umweltschützer aus Mykolajiw sind der Meinung, dass die Leitung des Kernkraftwerks die vorfristige Beendung der Sanierung absichtlich mitgeteilt habe, damit keine Gerüchte über die Störungen im Reaktor umliefen und damit die geplante Bestückung des Atomkraftwerks Saporischschija mit den amerikanischen Brennelementen TBC-WR nicht scheiterte. Die Mitarbeiter des AKW Süd-Ukraine sagen, die Situation werde kompliziert, weil es unmöglich sei, den Reaktor des Blocks drei automatisch abzuschalten, trotz der vorhandenen Probleme beim Funktionieren. Man wartete auf die Westinghouse-Spezialisten, die Ende Juni ankommen sollten. Außerdem wurde die Störung der Treibwasserpumpe in einer der Wasserleitungen festgestellt. Deswegen kann die Kühlung des Reaktorkerns jeden Augenblick abbrechen. Das jüngste Leck von Strahlung passierte am 17. Juni.
Während der letzten Tage versuchen die Mitarbeiter des AKW Süd-Ukraine die Auswirkungen des instabilen Laufs des Blocks drei zu bewältigen. Es ist jetzt bekannt, dass auf das Territorium des Kernkraftwerks radioaktive Kontaminationen auf den Plätzen mit der desaktivierenden Lösung mehrmals abgewaschen wurden, Baumkronen wurden abgesägt und begraben. Am 18. Und 19. Juni wurden die Gebäude durch einen Hochdruck-Wasserstrahl bearbeitet und einige undichte Konstruktionselemente wurden ersetzt. Die Quellen der radioaktiven Verunreinigung werden vorläufig nur auf dem Territorium des AKW beseitigt. In Juschnoukrajinsk und Kostjantyniwka, die in der Nähe vom Kernkraftwerk liegen, wurden keine Maßnahmen für die Lokalisierung der Unfallfolge getroffen und es bleibt nur das Ausmaß der Verbreitung der radioaktiven Kontamination und den Monatsdurchschnitt der Grundstrahlung in der Region im Juni zu raten.
Die Behörden verschweigen den Unfall auf verbrecherische Weise und nur Journalisten, Umweltschützer und einfache Augenzeugen müssen die Situation in Juschnoukrajinsk kontrollieren.

Allem Anschein nach sind Handelsinteressen und Geopolitik wichtiger als das Schicksal der Satelliten-Stadt Juschnoukrajinsk mit 40.000 Einwohnern. Jeder Tag des Laufs des Blocks drei im AKW Süd-Ukraine bringt das Land zur Katastrophe näher.

Aber viel schrecklicher klingen die Nachrichten darüber, dass die Bestückung des Reaktorkerns des Blocks fünf im AKW Saporischschja mit den Brennelementen von Westinghouse begonnen ist. Kommt es zu einem Unfall, wird halb Europa von der Strahlung getroffen. Helfen Sie bitte! Lassen Sie nicht die Ukraine zu einem radioaktiven Friedhof werden!

 

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