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Aktuelle Meldungen aus der FREE MUMIA Bewegung

Regionen: 
USA
Themen: 
Antirassismus
Repression
Soziale Kämpfe
Weltweit
Aktuelle Meldungen aus der FREE MUMIA Bewegung.

Gießen: Silvester zum Knast

31.12.2014 Silvester zum Knast!

Bericht über die Solidaitätsbekundung mit den Gefangenen der JVA Gießen.

 

31.12.2014 New Years Eve in front of the prison!

Report about the solidarity greetings to the prisoners of JVA Gießen.

Rostock: 800 Menschen demonstrieren gegen geplanten ROGIDA-Aufmarsch

++ Trotz Wind und Wetter: mehrere hundert Menschen demonstrieren gegen geplanten Aufmarsch der ROGIDA +++ Kundgebungen und Demozug mit 800 Menschen +++ Fotoaktion gegen rassistische Hetze +++ ROGIDA-Aufmarsch nach Protesten abgesagt +

Gründe kein Fleisch zu essen

Ich mach es mal kurz, es muss heute niemand mehr Fleisch essen.

Interview mit Edilson Romaña aus der FARC-EP

Interview mit Edilson Romaña, Mitglied des Generalstabs der FARC-EP und Teil des Untersuchungsausschussen der Friedensdelegation in Havanna

KURZMELDUNG: ROGIDA-Aufmarsch in Rostock am 12.01.15 abgesagt!

++ ROGIDA-Aufmarsch in Rostock entfällt +++ MVGIDA-“Spaziergänge“ am 12.01.15 in Stralsund und Schwerin +

[FFO] 17.Januar: Rassist*Innen blockieren - Solidarität mit Flüchtlingen!

Nun planen auch Frankfurter*innen am 17. Januar 2015 einen flüchtlingsfeindlichen Aufmarsch in der Oderstadt unter dem Motto „Frankfurt(Oder) wehrt sich/Stopp dem Asylmissbrauch“. Inspiriert von der rassistischen Stimmung, die vielerorts auf die Straße getragen wird, setzen sie, offensiver als ihre Vorbilder, unverhohlen auf neonazistische Rhetorik und Ästhetik, die einen klaren Bezug zum Nationalsozialismus herstellt.

(A-Radio) Projekte in Brandenburg 2: Die Zelle79 in Cottbus

Seit dem 6.1.2015 ist der zweite Teil unserer Reihe "Projekte in Brandenburg" online. Wir sprachen mit Leuten aus dem linken Hausprojekt Zelle79 in Cottbus. Inhaltlich geht es dabei um die Visionen des Projekts, das Kultur- und Politikangebot in Cottbus, die stadtpolitische Situation, die Neonazis uvm.

Gegen jeden Arbeitszwang! Direkte Aktion in Hamburg Wilhelmsburg

Direkte Aktion beim Arbeitsamt Hamburg Wilhelmsburg

Am 21.12.2014 haben wir das Jobcenter Hamburg Wilhelmsburg mit Farbeiern angegriffen und mit der Parole "Für ein bedingungsloses Grundeinkommen" versehen!

Unsere Aktion verstehen wir als Hinweis darauf, dass es Heute - genau ein Jahr nach der großen Rote Flora // Esso Häuser // Lampedusa in Hamburg Demo am 21.12.2013  in Hamburg und 10 Jahre nach der Einführung von Hartz IV noch immer genügend Gründe gibt, die herrschenden Zustände mit direkten Aktionen zu kommentieren!

Endlich wieder da: kritisch-lesen.de mit dem Schwerpunkt "Marxistischer Feminismus"

Heute erschien nach längerer Pause endlich wieder eine Ausgabe von kritisch-lesen.de. Schwerpunkt diesmal: "Marxistischer Feminismus". Hier geht's zur gesamten Ausgabe: http://www.kritisch-lesen.de/ausgabe/marxistischer-feminismus

Wir stellen uns quer – rechtsextreme Pegida Ableger Kögida BärGida Muegida blockiert!

Wir stellen uns quer

2015 ist kein Jahr für Pegida. Kögida und Bogida wurden am 6. Januar von PegiD NRW offiziell für beendet  erklärt. Einzig Dügida besteht vor. Am 5. Januar standen den von der extremen Rechten dominierten Pegida-Ablegern in der gesamten Bundesrepublik weit über 50.000 Menschen entgegen. 10.000 Tausende blockierten die Aufmärsche in Köln, Berlin  und München. In München scheiterte der Start des inoffiziellen Pegida-Ablegers „Muegida“ an der Platzumkreisung und sofortigen Blockade durch weltoffene MünchnerInnen. In Köln gab es für die NationalrassistInnen um Dittmer und Nobile keinen Schritt. In Köln und Berlin mobilisierten zum ersten Mal auch Türkische Vereine gegen die antidemokratischen NationalrassistInnen. In Kassel standen 250 GegendemonstrantInnen 200 KagidistInnen gegenüber. Organisiert vom HoGeSa-Aktivisten und scheinbaren AfDler Michael Viehmann.  Pegida und alle anderen GIDAS: Kein Wort! Kein Schritt! Einzig in Dresden brachte die rassistische Organisation um den als Drogendealer unter Bewährung stehenden vorbestraften Lutz Bachmann erneut zwischen 10.000 und 18.000 Menschen auf die Straße - auf jeden Fall weniger als am 22. Dezember. Trotz der Pause baut Pegida Dresden ab.

In Dresden selbst wurde diesmal auf größeren Gegenprotest verzichtet. Zwei Dresdner Bands riefen für 20:00 Uhr zum „Dresdner Neujahrsputz“ auf. Über 5.000 DresdnerInnen fegten den Nationalrassismus vom Platz der Pegida-Abschlusskundgebung. Gegen Pegida – ohne Pegida Kundgebung vor Ort - und gegen Rassismus demonstrierten in Münster 8.000, in Hamburg 5.000, in Stuttgart 8.000, in Rostock 800, in Marburg 1.500, in Neumarkt/Oberpfalz 700 und in Weißenburg 150 Menschen  In Frankfurt haben 400 AktivistInnen ein geheimes Fragida Vorbereitungstreffen in einer Kneipe noch vor Beginn gestört und lautstark begleitet. Der ersten GIDA-Aufmärsche 2015 gerieten für die nationalrassistische Bewegung zum Desaster. Für nächsten Montag sind in vielen weiteren Städten Kundgebungen gegen GIDA geplant. Wer jetzt noch einen Dialog mit GIDA fordert und sich für eine restriktivere Flüchtlingspolitik ausspricht, muss sich zu Recht vorwerfen lassen, geistige Brandstiftung zu betreiben. Wenn ein Dialog geführt werden muss, dann mit den Flüchtlingen und den vielen Menschen, die Flüchtlinge im Kampf um ihre Rechte unterstützen. Inklusive eingebetteter Screenshots Wir stellen uns quer – rechtsextreme Pegida Ableger Kögida BärGida Muegida blockiert!

Mit Menschenblockaden friedlich gegen den Naziaufmarsch am 07. März in Dessau

Am 7. März wollen die „Freien Nationalisten Dessau“ wieder anlässlich ihres alljährlichen „Trauermarsches“ durch Dessau marschieren. Dabei werden sie sowohl von der NPD als auch von regionalen und überregionalen sogenannten freien Kameradschaften unterstützt.
Sie wollen der „Opfer“ des alliierten Bombenangriffs auf Dessau am 7. März 1945 gedenken und versuchen somit wieder einmal den deutschen Opfermythos öffentlich zu zelebrieren und die Geschichte zu verklären.

Gegen die HogeSa Demo in Essen am 18.01.15

Nein zur Hogesa-Demonstration in Essen!

Die sogenannten „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) haben für den 18. Januar 2015 eine Demonstration auf dem Willy-Brandt-Platz am Essener Hauptbahnhof angemeldet und für den Zeitraum von 14 bis 18 Uhr 4000 Teilnehmende angekündigt. Im Ankündigungsvideo einer Privatperson, das im Internet kursiert, ist von „Wenn wir Terror haben wollen, machen wir ihn selber – und das tun wir jetzt.“ die Rede.

Oury Jalloh Strasse in Lüchow/Wendland

In diesen Tagen wurde in mehreren Städten, so auch in Lüchow/Wendland, eine Straße nach Oury Jalloh benannt.

Aufstand der Anständigen

Am Montag sind die guten Bürger auf die Straße gegangen, „gemeinsam gegen Pegida, Rassismus & Hetze“ (1). Das „Asylheime brennen“ und „der rechte Mob“ auftritt ist für diese „unerträglich“, sodass sie alle auf die Straße gehen: Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne) spendiert den 8000 Stuttgartern gleich noch eine Rede:

Die Hippie-Hools vom Gezi-Park

Lebenslänglich Knast wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Putschversuchs. So lautet zumindest die aktuelle Anklage der unter den Fittichen des Erdoğan-Regimes stehenden Staatsanwaltschaft gegen 35 Mitglieder der Istanbuler Supportergruppe Çarşı aufgrund ihrer Beteiligung an der Gezi-Park-Revolte im Sommer 2013. Und sie stellen damit keine Ausnahme dar. Durch die mehr als 90 eingeleiteten Verfahren, in denen knapp 6000 Menschen – teils unter abstrusen Vorwürfen bis hin zu „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ – angeklagt wurden, folgt die Rache eines autoritären Systems auf die wochenlang andauernden Proteste nicht unbedeutender Teile der Gesellschaft.

[B] LL-Gedenkdemonstration 2015: "Es gibt für die radikale Linke immer eine Alternative- sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis"

Hinein in den Antifa-Block!

Wie im vorangegangenen Interview-Ausschnitt, möchten wir dazu anregen, sich kritisch-solidarisch auf dem Antifa-Block der kommenden LL-Gedenkdemonstration am 11.01.2015 zu beteiligen.

Radio hören

Dienstag, den 6. Januar, von 18 - 19 Uhr: „Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen!“In der Januar-Ausgabe gibt es folgende Beiträge:

 

- Erneuter Versuch der fristlosen Kündigung bei Murat Günes, BR-Vorsitzender bei Neupack Hamburg

- Schweizerisches Bundesgericht lehnt Haftentlassung von Marco Camenisch ab

-  Mobbing und Zensur im Knast Berlin-Pankow

- Schweiz: Stadtaufwertung den Prozess machen!

 

 Zu empfangen per Livestream über: www.radioflora.de

Zur Entwicklung des Staatskapitalismus

Artikelserie zum Staatskapitalismus, Teil 1:

Zur Entwicklung des Staatskapitalismus

Ist der Staatskapitalismus der Sozialismus ? Oder ist der Staatskapitalismus ein nötiger oder möglicher Zwischenritt zum Sozialismus ? Oder ist der Staatskapitalismus einfach nur Kapitalismus ? Diesen Fragen soll in der Artikelserie nachgegangen werden. Der hier vorliegende erste Teil wird sich mit der Entstehung des Staatskapitalismus und dessen Ursachen beschäftigen.

Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, beeinflußte die Geschichte Rußlands und der ganzen Welt wesentlich. Merkmale des von ihm geschaffenen „Sozialismus" war und ist die Diktatur einer zentralistisch von oben gelenkten Partei die vom Staat Besitz ergriffen hat und als Bürokratie über das Proletariat und die Arbeiterklasse herrscht. Diese herrschende Staats und Parteibürokratie ist die zwingende Folge der von Lenin durchgesetzten Wirtschaftspolitik, die mit der Privatisierung der Landwirtschaft und der „neuen ökonomischen Politik" (NÖP) begann. Diese Wirtschaftspolitik war eine Abkehr vom 1918 beschlossenen Sozialistischen Parteiprogramm der Bolschewiki, wie es im „ABC des Kommunismus" der Partei erläutert wird. Dieses gilt als klassische Darstellung des Marxismus und war Leitlinie der Bolschewiki zur Zeit des Bürgerkrieges, dem sogenannten Kriegskommunismus.

Doch wie kam es zu dieser 180 ° Wende in der Wirtschaftspolitik der Bolschewiki ? Ein Punkt ist das Bündnis Ulianows mit der deutschen Heeresleitung. Lenin befand sich vor der russischen Revolution in der Schweiz im Exil und hatte selbigen Feind wie die deutschen Militärdiktatoren im 1 Weltkrieg, die Generäle Hindenburg und Ludendorf, nämlich die Herrschende Klasse Rußlands. Dies führte zum Bündnis, Lenin bekam großzügige Unterstützung von den deutschen Generalen an Geld und Ausrüstung und wurde nach der Februarrevolution 1917 samt Gefolgschaft per Militärsonderzug nach Rußland gefahren. Die deutschen Generale erhofften sich durch einen Erfolg Ulianows den Zusammenbruch des Zarenreiches, einen Friedensvertrag und einen freien Rücken um Truppen von der Ostfront an die Westfront verlegen zu können. Die Rechnung der Generale ging auf und auch die von Ulianow. Dieser gewann mehr Einfluß in der Partei aber auch in ganz Rußland, weil mit dem Geld durch Einstellung von Sekretären ein zentralistischer und von oben gelenkter Parteiapparat voran getrieben wurde.

Die von Lenin versprochene Landreform, das verteilen und privatisieren des Acker und Weidelandes das in der Hand von Großgrundbesitzern war, stand nicht im Parteiprogramm der Bolschewiki und schuf einen riesigen privatkapitalistischen Sektor in Rußland, anstatt sozialistischer Produktion wie vorgesehen. Diesem großen kapitalistischen Sektor genügte das Privateigentum jedoch nicht. Die Bauern wollten mit ihren Produkten handeln, Profit erzielen oder es wurde nur für Eigenbedarf produziert und mit den Naturalien illegal gehandelt. Es kam wegen der Privatisierungen zu einer großen Krise in der Wirtschaft, die Versorgungslage der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln wurde dramatisch schlecht. Anstatt aber die Privatisierung rückgängig zu machen, wurde 1921 mit der „neuen ökonomischen Politik" (NÖP) der Rubel und das Geld wieder eingeführt, Handel und Profit mit Nahrungsmitteln legalisiert. Ökonomisch bedeutete dies kapitalistische Verhältnisse auf dem wichtigen Sektor der Ernährung, der Nahrungsmittelproduktion, Genussmittelproduktion und der Raumordnung, das heißt Privateigentümer hatten auf weiten Flächen zu bestimmen. Doch die landwirtschaftliche Produktion blieb auch durch die Entfesselung des kapitalistischen Marktes krisenhaft, wie es bei kapitalistischer Produktion nicht anders möglich ist. Diese bürgerliche Produktionsweise Bedarf eines Staates, einer Herrschenden Klasse oder eben einer Partei und Staatsbürokratie.

Doch wie argumentierte Ulianow (Lenin), wie begründete er seinen Kurs auf den Staatskapitalismus ? Ulianow ging davon aus, das 1917 in Rußland nicht der Sozialismus sondern der Kapitalismus auf der Tagesordnung stand. Sein Werk: „Der Imperialismus als höchstes und letztes Stadium des Kapitalismus" (1916 Zürich) reichte 100 Jahre weit in die Zukunft. Der Sozialismus war damit in Rußland in die Zukunft verschoben, wenn eben dieses höchste und letzte Stadium des Kapitalismus erreicht sein würde. Rußland produzierte 1916 sogar noch weitgehend feudalistisch. Diese Annahme leitete er aus dem historischen Materialismus von Marx und Engels falsch ab, indem er meinte das jedes Land diese kapitalistische Phase durchlaufen müßte, und nicht nur die wirtschaftlich fortgeschrittenen Länder. Ulianows Revolution war daher eine bürgerliche Revolution, eine die den Feudalismus abschaffte und dafür die kapitalistische Produktion einführte.

Diese bürgerliche Produktionsweise Bedarf eines Staates, einer Herrschenden Klasse oder eben Ersatzweise einer Partei und Staatsbürokratie, zu der die Bolschewiki zunehmend wurden. Die Industrie blieb in der Hand der Partei und des Staates und mußte erst aufgebaut werden. Auch auf diesem Sektor war keine sozialistische Produktion mehr möglich, wie sie die Leitsätze des Parteiprogrammes und des Marxismus vorsehen. Arbeiter und Bauernräte waren ökonomisch entmachtet und wurden von der immer mächtiger werdenden Staats und Parteibürokratie immer weiter ins Abseits gedrängt. Und die Armee, die Soldatenräte ? Im Bürgerkrieg hatte es den Kriegskommunismus gegeben. Räte und Rätetruppen agierten selbständig und.organisierten Produktion und Verteilung der Güter sowie die Verteidigung gegen kapitalistische Armeen. Dies war effizient gewesen, eine solide wirtschaftliche und politische Organisation, die den Kapitalisten überlegen gewesen war. So konnten die kapitalistischen Armeen zwar vorrücken doch erhob sich in ihrem Rücken dafür immer wieder die Rätemacht mit ihren Truppen. Die Rote Armee war zu ihrer Gründung 1918 eine Freiwilligenarmee ohne Dienstgrade gewesen, die auf den roten Garden und den Rätetruppen basierte. Lenin und Trotzki führten jedoch bald wieder Offiziersränge ein und etablierten eine Hierarchie, für die sie auch auf zaristische Generäle und Offiziere zurückgriffen. Die allgemeine Wehrpflicht wurde eingeführt, den Räten dadurch ihre Soldaten genommen.

So waren auch die Truppen, die bewaffneten Formationen, dem zentralistischen und bürokratischen Parteiapparat unterworfen worden, die Räte vollständig entmachtet. Am Ende des Bürgerkrieges wurden große Teile der Armee in Industriebrigaden oder Holzfällerbrigaden umgewandelt, immer noch hierarchisch gegliedert und unter Befehl der Führung. So verteidigte die Staats und Parteibürokratie ihre Macht ständig und baute sie immer mehr aus, links gegen Räte und Aufstände des Proletariates und rechts gegen aufkommende Kulaken, kapitalistische Händler und Produzenten die an Einfluß gewannen und die Macht der Staats und Parteibürokratie in Frage stellten. Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili (Stalin) war der logische Führer dieser Partei und Staatsbürokratie, er konnte ihre Interessen am besten durchsetzen.

Doch wie argumentierte Ulianow (Lenin), wie begründete er seinen Kurs auf den Staatskapitalismus ?

Ulianow ging davon aus, das 1917 in Rußland nicht der Sozialismus sondern der Kapitalismus auf der Tagesordnung stand. Sein Werk: „Der Imperialismus als höchstes und letztes Stadium des Kapitalismus" (1916 Zürich) reichte 100 Jahre weit in die Zukunft. Der Sozialismus war damit in Rußland in die Zukunft verschoben, wenn eben dieses höchste und letzte Stadium des Kapitalismus erreicht sein würde. Rußland produzierte damals sogar noch weitgehend feudalistisch. Diese Annahme leitete er aus dem historischen Materialismus von Marx und Engels falsch ab, indem er meinte das jedes Land diese kapitalistische Phase durchlaufen müßte und nicht nur die wirtschaftlich fortgeschrittenen Länder. In: „Werden die Bolschewiki die Staatsmacht behaupten" (1917) wird deutlich, das es ihm einzig und allein um die Macht der Partei ging und nicht um das Proletariat, der Klasse die den Sozialismus verwirklichen könnte. In „Staat und Revolution" endkoppelte er den Nebenkriegsschauplatz „Staat" völlig vom Hauptschlachtfeld des Klassenkampfes, der materiellen Produktion und Verteilung der Güter. Seine reale Wirtschaftspolitik war jedoch eine kapitalistische und seine Staats und Parteibürokratie konnte nie Absterben, mußte sich so zur Herrschenden Kapitalistenklasse entwickeln.

Ulianows Revolution war daher eine bürgerliche Revolution, eine die den Feudalismus stürzte und eine kapitalistisch bürgerliche Entwicklung aus Rußland selbst heraus ermöglichte. Und Leopold Bronstein (Trotzki genannt) ? Eigentlich war der mit Ulianow lange in Gegnerschaft gewesen, eben weil er in seiner frühen Theorie von der Permanenten Revolution darauf hinwies, das es in Rußland keine nur bürgerliche Revolution geben könne, da das Proletariat gezwungen sei die Macht selbst zu ergreifen, weil das kapitalistische Bürgertum in rückständigen Ländern keine fortschrittliche Rolle als Herrschende Klasse mehr spielen könnte. 1917 trat er jedoch in die Bolschewistische Partei ein und wurde zur wichtigsten Stütze Ulianows in der Partei, half ihm seinen Staatskapitalistischen Kurs durchzusetzen, der auf heftigen Wiederstand in und außerhalb der Bolschewiki stieß. Nach Ulianows Abgang kritisierte Bronstein die Staats und Parteibürokratie, wurde daher von dieser ausgeschaltet.

Nach all diesen Überlegungen ist die eingangs gestellte Frage zu beantworten, der Staatskapitalismus ist gewöhnlicher Kapitalismus, kein Sozialismus und auch kein Weg zum Sozialismus. Doch selbst wenn man der damaligen Argumentation von Ulianow folgt, das es damals „zu früh" für den Sozialismus gewesen sei, kann das wohl kaum für heute gelten, der Sozialismus steht auf der Tagesordnung ! Staatskapitalisten agieren aber auch heute wie damals Ulianow, als wenn es auch heute „zu früh" für den Sozialismus sei, als wenn der Staatskapitalismus der Sozialismus wäre oder weigstens ein Weg in diese Richtung. Sozialismus beruht jedoch auf sozialistischer Wirtschaftsweise und darauf aufbauend sozialistischen Rätestrukturen und nötigenfalls rätesozialistischer Verteidigungskräfte. Wie eben im Programm der Bolschewiki, den Leitsätzen des Marxismus, dargelegt.

 

Gottenheim, 4.1.2015

Artikel von Siegfried Buttenmüller, Waltershofer Straße 20, 79288 Gottenheim (Nebenberuflich freier Autor und Publizist)

Mail. sigi79288@t-online.de T: 01708316502

Dieser Artikel darf von allen Medien, Zeitungen und Internetportalen kostenlos gedruckt und weiterverbreitet werden.

Verweise zum Artikel

http://marxists.org/deutsch/archiv//bucharin/1920/abc/index.htm

( Programm der Bolschewiki, Leitsätze des Marxismus)

http://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1918/russrev/

(Rosa Luxemburgs Kritik an der Politik der Bolschewiki)

[改道] Gǎi Dào Nr. 49 – Januar 2015 erschienen

Hallo Menschen,

 

ein Jahr voller Veränderungen und vielfältiger Ausdrucksformen des Widerstands geht zu Ende, das Projekt Gaidao geht nun ins fünfte Jahr. Auch im kommenden Jahr möchten wir euch einen abwechslungsreichen, sowohl lokalen als auch internationalen Blick auf Entwicklungen in der anarchistischen Bewegung nahebringen. Auch wenn die aktuelle Ausgabe kürzer als normal ausfällt, erhalten wir für gewöhnlich ausreichend viele Einsendungen, dass wir meistens spannende Ausgaben zusammenstellen können. In den letzten Monaten haben uns gar verschiedene Leute angeschrieben, die jetzt hin und wieder Texte aus dem Spanischen oder Englischen für uns übersetzen. Das ist sehr schön und wir möchten uns herzlich dafür bedanken.

Woran es uns allerdings konstant mangelt, ist Mithilfe im Layoutbereich. Die Arbeit konzentriert sich leider allzu sehr auf ganz wenige Personen, so dass wir regelmäßig zittern müssen, ob die Ausgabe nun wirklich am Monatsanfang (oder überhaupt) erscheinen wird. Üblicherweise wird die Gaidao mit InDesign gelayoutet, doch wir arbeiten aktuell an der Möglichkeit, das vorhandene Layout auch mit dem freien Desktop-Publishing-Programm Scribus umzusetzen. Meldet euch gerne bei der Redaktion, wenn ihr uns auf dem Gebiet (oder anderweitig) unterstützen möchtet.

Besonders hinweisen möchten wir euch auf die Tatsache, dass die Nationalismus-Debatte in dieser (und vermutlich auch in der nächsten) Ausgabe fortgesetzt wird. Und natürlich auf die beginnende CrimethInc-Kampagne “Alles verändern” (To Change Everything), die wir hiermit gerne unterstützen und die weltweit Umsetzung erfährt.

In diesem Sinne: Für eine Fortsetzung aller begonnenen libertären Initiativen!

 

Eure Redaktion der Gaidao

(A-Radio) Libertärer Dezemberrückblick 2014

Seit dem 3.1.2015 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Dezemberrückblick 2014 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit einem Beitrag zur Repression in Spanien, einem Interview zu Kamerasabotage, mehreren Satiren zu Rechtsaußen-Phänomenen, Wo herrscht Anarchie u.v.m.

Pegida Demo in Köln 05.01.15 verhindern!

Seit Wochen demonstrieren in Dresden tausende rassistische Bürger*innen gemeinsam mit extrem rechten Hooligans und Neonazis unter dem Namen „Pegida“ (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes. Nun versucht „Pegida“ auch in NRW Fuß zu fassen. Erste Demonstra-tionen fanden in Düsseldorf und zuletzt in Bonn statt, wo es mehreren tausend Menschen gelang, den Aufmarsch von ca. 300 Rassist*innen
durch Blockaden zu verhindern.

Waffenstillstand in Kolumbien bedroht

Waffenstillstand FARC

In einer Erklärung der FARC-EP zum Jahreswechsel machen sie auf die bedrohliche Situation der Gefährdung des von der FARC-EP ausgerufenen einseitigen und unbefristeten Waffenstillstandes aufmerksam. Geknüpft war der Waffenstillstand der Guerilla an die Bedingung, dass keine offensiven Militäroperationen gegen ihre Strukturen durchgeführt werden.

2015: Siko, EZB, G7 und IMK

 

 

Die Mobilisierung für die Großdemo gegen die NATO-Kriegskonferenz ist gleichzeitig ein Ausblick auf ein Jahr des Widerstands im Reich einer Bestie. Deutschland ist eines der bedeutendsten Industriestaaten der Erde – Krieg und Kapitalismus nehmen von hier aus ihren Weg in alle Welt auf.
Also beenden wir Krieg und Kapitalismus auch genau hier!

Sicherheitskonferenz: FightSiKo ++  Mobilisierungsseite ++ Jugendaufruf ++ Jugendblock >> 7. Februar | EZB: Blockupy ++  Aufruf ++ Wikipedia ++ FAU-IAA  >> 18. März |  G7: Stop-G7-Elmau ++ in der TAZ  >> 6-7. Juni | IMK: Wikipedia ++ NO-IMK ++ Stop-watching-us ++ auf Facebook (!) ++ Bleiberecht >> 10.-11. Dezember

PEGID NRW – Bogida Dügida Kögida – hellbraun vs. dunkelbraun!

Titel PEGIDNRW

Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Alexander Heumann (AfD) wirft der
Pressesprecherin und Teamleitung PEGIDNRW , Melanie Dittmer (PRO-NRW,
Identitäre) vor, den Holocaust „kaltschnäuzig relativiert“ zu
haben und kündigt seinen Rückzug von Dügida an. Heumann selbst hielt am
14.11.2014 auf der HoGeSa-Kundgebung in Hannover eine u.a. an hunderte
Neonazis gerichtete Rede. Neben dem AfDler sprachen und sangen Neonazis
und NPDlerInnen auf der Bühne. Eine Distanzierung von sich selbst
erfolgte durch AfDler Heumann unseres Wissens bisher nicht. Politiker
der islamfeindlichen Kleinstpartei „Die Freiheit“ prangerten Heumann an,
ihre Partei bei Dügida ausgeschlossen zu haben. Melanie Dittmer soll am
4.12.2014 eine Veranstaltung des Neonazis Sascha Wagner moderiert
haben. Wagner ist stellvertretender Vorsitzender der
NPD-Rheinland-Pfalz. Referent der Veranstaltung war der sich einen
bürgerlichen Anstrich gebende Hetzautor Akif Pirincci. Am 15. Dezember
sprach Pirincci dann bei Dittmers Bogida-Aufmarsch in Bonn. Jetzt will
auch noch die HoGeSa am 18. Januar in Essen aufmarschieren und kündigt
inzwischen unkontrollierte Randale an – Grund genug für ein
Kundegbungsverbot.

[B] LL-Demonstration 2015: "Aktuelle und zukünftige Kämpfe zusammenführen"

Auf in den Antifa-Block!

 Für den 11. Januar rufen wir auf, sich am Antifa-Block auf der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration zu beteiligen.
Die alljährliche Gedenkdemonstration sorgt hierzulande immer wieder für hitzige Diskussionen unter großen Teilen der (radikalen) Linken.
Zwischen "Stalinismus-Vorwürfen" und "linker Sektiererei" gefangen, ist es dabei gerade an der radikalen Linken, linke Geschichte
gegenüber, unter diesen Umständen, der Vereinnahmung und Umdeutung von rechts zu verteidigen.
Dabei müssen wir die Perspektive eines gesellschaftlichen Gegenentwurfs jenseits der kapitalistischen Ausbeutung und rassistischen Ausgrenzung entgegenhalten.

[B] Bericht zur abendlichen Silvester-Knastdemo zur JVA Moabit

Gut 400-500 solidarische Menschen haben wieder gemeinsam am Silvesterabend die JVA in Moabit besucht. Ein kurzer Bericht eines Teilnehmenden.

Recherche und Analyse: Gemeinsam gegen Rassismus in Falkenberg

Zum zweiten Mal wollen Neonazis und Rassisten am Dienstag, dem 6. Januar 2015 durch Hohenschönhausen marschieren. Ihre Demonstration richtet sich nicht nur gegen das geplante Containerdorf für geflüchtete Menschen im Lichtenberger Ortsteil Falkenberg am nordöstlichen Rand Berlins, sondern gegen Flüchtlinge allgemein. Ihre Statements und Sprechchöre machen aus ihrem Rassismus keinen Hehl. “Wir wollen kein Flüchtlingsheim in Falkenberg, und auch sonst nirgends in Deutschland.” – heißt es in einem Beitrag des dazugehörigen Facebook-Auftritts. Die Organisatoren wollen keine maßvolle Unterbringung von Flüchtlingen, um Wohnungen statt Container oder Mitsprache von Anwohnenden, sondern um die Abschottung und Ausweisung aller Menschen ohne deutschen Pass. Diesem Hass und dieser Ignoranz gegenüber Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzen für den Traum eines besseren und sicheren Lebens, setzen wir eine grenzüberschreitende Solidarität entgegen.
Wir werden deswegen am 6. Januar erneut auf die Straße gehen und der rassistischen Hetze eine klare Absage erteilen.

DO: Nazis aus der Nordstadt jagen

Nach dem letzten Aufmarsch-Marathon der Partei “Die Rechte” in Dortmund wollen die hiesigen Neonazis ihr Glück am Samstag, den 3.1., erneut in der Dortmunder Nordstadt versuchen. Am 21.12. scheiterten sie bekanntlich grandios. Das Ergebnis: Alle Masken wurden fallengelassen und sich auf das öffentliche Verhöhnen von Opfern neonazistischer Gewalt konzentriert, wie hier zu sehen ist (htttps://www.youtube.com/watch?v=tlF8fg46hcw).

Carmen F. zu Sicherungsverwahrung verurteilt

 

Am 11. Dezember 2014 verurteilte das Landgericht Ravensburg Frau F. zu 6 ½ Jahren und anschließender Unterbringung in der Sicherungsverwahrung.

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