(B) Erwiderung im Krieg gegen Obdachlose
Wichtigster Wirtschaftsfaktor Berlins, neben dem Tourismus, ist die Immobilienspekulation. Den Obdachlosen gönnt der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), noch nicht Mal eine feuchte Matratze im Tiergarten.
Anfang Oktober 2017, rechtzeitig zum Beginn der kalten Jahreszeit, eröffnet von Dassel die Feindseligkeiten gegen eine Personengruppe, die nach der aus Sicht der Politik erfolgreichen Erledigung der Kampagne gegen Geflüchtete (Tausende Tote im Mittelmeer, pausenlose Anschläge durch Nazis, Wahlerfolg der AfD), sich nun als nächste Projektionsfläche für den Hass der Gesellschaft anbietet.
Im Herbst wirkte die Berliner Presselandschaft wie zur NS Zeit: aggressive Obdachlose aus Osteuropa, drogensüchtig, psychisch gestört, würden in Parks Passanten ausrauben und bespucken, zudem seien sie für die Rattenplage verantwortlich. Eine Task Force von Grünflächenamt, Ordnungsamt und Bullen schritt ein um den Obdachlosen alles zu zerstören was sie noch besitzen. Im Tiergarten! Standort des mühsam errungenen Denkmals für die in der Zeit des Nationalsozialismus Ermordeten und Verfolgten der Sinti und Roma!
So wie auch heute, wurden die völkischen Kampagnen durch medial erzeugte Feind- und Angstbilder geschürt. Aber das heutige Berlin, eine Stadt, die objektiv unter dem kapitalistischen Wohnungsmarkt ächzt, will nicht lernen und sucht den Grund für Obdachlosigkeit wieder in den Eigenarten ausgesuchter Menschengruppen.
In diesem Zusammenhang hilft auch die Caritas mit ihrem Angebot der „freiwilligen Rückhilfe“, als Teil der TaskForce gegen Sinti- und Roma. Laut Aussage des Vorsitzenden des Caritasverbands läuft das Programm gut, es kamen bis jetzt keine deportierten Nicht-Deutschen zurück.
Stephan von Dassel sitzt derweil in seiner luxuriösen Dachgeschosswohnung und freut sich über seinen Ruf als Scharfmacher. Ob sein Loft über Kredite der Volksbank finanziert wurde, ist noch nicht bekannt. Sicher ist, dass er für die Eliten den Platz schafft, den sie für ihre Selbstverwirklichung brauchen. Da stört der Blick auf Menschen, die nichts haben nur das Investitionsklima.
Menschengruppen die keine Kraft und Stimme haben um sich zu wehren, die am Rande der uns verhassten Gesellschaft hausen und keines Blickes gewürdigt werden, sind feindliche und entmenschlichte Objekte in den Augen der demokratischen Führer. Heute wurde die Gerhart-Hauptmann-Schule geräumt werden, auch hier wirkt die Propaganda des Feindes, die die Bestrebung der Selbstverwaltung von Ausgestoßenen einem Diktat des Sicherheitsdienst Securitas unterstellte. Auch die Besetzung des Oranienplatzes wurde beendet mit einer medialen Kampagne gegen die dort lebenden selbstorganisierten BewohnerInnen, die mehrmals von z.B. Kurt Wansner als Ratten bezeichnet wurden. Aufgewiegelt durch diese Hetze zogen selbst AnwohnerInnen abends los um für Ordnung zu sorgen und steckten die Zelte an. Heute befindet sich gegenüber ein Luxushotel das für kräftige Einnahmen auch beim Bezirk sorgt (auch dieses wurde schon von Kommandos angegriffen).
Dieser soziale Kannibalismus und Krieg derer, die im gesellschaftlichen Alltag keine Ängste haben außer vor dem Kulturkannibalismus der Fremden und Unangepassten, hat für uns keine Existenzberechtigung. In unserer Stadt ist kein Platz für Mitglieder der Grünen Partei und für Immobilienhändler. Wir werden es den Verantwortlichen in Zukunft schwerer machen. Wenn ein Obdachloser erfriert oder von aufgehetzten Nazis erschlagen wird, wird der Wunsch nach einem Ausgleich in den Reihen des Feindes stärker werden.
Um etwas Stimmung zu schaffen für die Wutentladung auf die Einrichtungen der Demokratie und für den Frustabbau zu Lasten der Reichen, haben wir gestern, am Tag einer zynischen „Strategiekonferenz“ gegen Obdachlosigkeit, das Büro der Grünen in Wedding entglast. Das Büro, welches auch Stephan von Dassel nutzt, reagierte darauf mit dem üblichen Versuch Orwellscher Begriffsverdrehungen.
Zusätzlich haben wir in am Bürgerpark in Pankow ein Feuer gemacht, bestehend aus Weihnachtsbäumen, einem BMW von Drive Now und einm Dienstfahrzeug der Volksbank. Die Volksbank ist Partner von Immobilienunternehmen wie der CG Gruppe. Sie vergibt Kredite um Bauvorhaben finanziell abzusichern. Dazu gehört auch die Deckung von Kosten, die sich aus Widerstand gegen Bauprojekte ergeben: Gerichtskosten bei Klagen von MieterInnen, Wachschutzfirmen, Vandalismusschäden. Die Volksbank sorgt mit hohen Summen dafür, dass Bauprojekten nicht die Luft ausgeht, bevor sie Gewinn abwerfen. Damit ist die Volksbank auch verantwortlich für die Wohnungssituation in der Stadt.
Nachrichten aus dem sozialen Krieg gibt es auch hier
Antifa in die Offensive! 11. Januar 2018
Ergänzungen
fotos kopiert
fotos vom tiwtteraccount der grünen