Antikriegstag 2017: Mahnende Worte gegen den Krieg

Genre: 
Dokumentation

Auf einer von der Initiative "Neue Entspannungspolitik JETZT" in Zusammenarbeit mit Friedens- und Gewerkschaftsgruppen abgehaltenen Kundgebung zum Antikriegstag (1. September) in Berlin entstand eine Reihe von Videos, auf die ich nachträglich noch aufmerksam machen möchte. Es sind dies im Einzelnen:

 

Alex Rosen: Atomkrieg verhindern!

Dr. Alex Rosen, IPPNW-Mitglied und Kinderarzt, warnt in dieser Rede vor den grausamen und katastrophalen Folgen eines Atomkriegs. Ein solcher Krieg, der wahrscheinlich auf deutschem Boden ausgetragen würde, dürfte infolge des nachfolgenden atomaren Winters mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende der gesamten Menschheit bedeuten. Dr. Rosen prangert außerdem die deutschen Waffenlieferungen, besonders in Kriegs- und Krisengebiete, an. Er fordert vertrauensbildende Maßnahmen, Vermittlung und Deeskalation anstelle von Militäraktionen und setzt sich für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die deutsche Regierung ein.

 

Laura v. Wimmersperg: Entspannungspolitik statt Kriegstreiberei!

Laura v. Wimmersperg, langjährige Friedensaktivistin, Organisatorin  und Koordinatorin in der Berliner Friedensbewegung, beginnt ihre Rede mit der Verlesung eines Textes von 1980, der leider erschreckend aktuell ist. Sie wendet sich gegen die wieder zunehmende Kriegstreiberei gegen Russland und erinnert an die vielen Versprechen, die Russland im Zuge der deutschen Wiedervereinigung gegeben, aber sämtlich gebrochen wurden. Sie warnt vor einem neuen Krieg gegen Russland, der nur dem Erhalt von Macht und Lebensstandard einiger weniger dienen würde, und fordert die Bundesregierung zur Einleitung einer neuen Entspannungspolitik auf. Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer ruft sie zum Widerstand gegen die Kriegstreiberei auf und rät, nur solche Politiker/innen zu wählen, die wirklich gewillt sind, ihren Amtseid - Schaden vom Volk abzuwenden - zu erfüllen.

"Wer Frieden will, muss die Gesellschaft ändern" - Michael Müller zum Antikriegstag 2017

Der Vorsitzende der Naturfreunde Deutschlands, Michael Müller, macht in dieser Rede darauf aufmerksam, dass die Gefahr besteht, dass das 21. Jahrhundert zu einem Jahrhundert erbitterter Verteilungskämpfe statt zu einem Jahrhundert der Nachhaltigkeit wird, und fordert dazu auf, Wirtschaftsweise und Konsumverhalten in Richtung auf mehr soziale Gerechtigkeit und ökologische Verträglichkeit zu ändern. Insbesondere forderte er auch die Beendigung von Truppenverlegungen, zunehmenden Manövern und "Alarmübungen" sowie der Stationierung schwerer Waffen an den Grenzen von Weißrussland und Russland.
(Aus technischen Gründen konnte die Aufzeichnung dieser Rede nicht bis zu ihrem Ende erfolgen, was ich sehr bedaure. Rudolf Bahro forderte übrigens schon vor vielen Jahren zu diesem Thema: "Aussteigen aus der großen Maschine und aus dem kleinen Auto" - aber leider sind die Autos bloß mehr & größer geworden - von den Flugzeugen ganz zu schweigen -, und die "große Maschine"" wurde auch bloß modernisiert).

Ulrike Trautwein: Frieden wagen!

Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz, fordert eine Kultur des Verhandelns und Kompromisseschließens anstelle einer Macho"kultur" des Bedrohens, Aufrüstens und der gewaltsamen Konflikte. Ihre Devise: Frieden muss gewagt werden, um die schlimmen Folgen von Krieg zu verhindern.

Musikbeiträge:

Bente Kahan: "Es brennt" und "Brief an meinen Sohn"

Die norwegisch-jüdische Künstlerin und Sängerin Bente Kahan trug diese beiden Lieder vor. Eine Erklärung zum Inhalt (durch Wolfgang Biermann) ging dem Vortrag voraus.

Bente Kahan: Donna, donna

Dieses Lied wurde 1942 geschrieben und bezieht sich auf das Warschauer Ghetto.

Alle Videos wurden unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht, sodass sie ohne Nachfrage kopiert oder wiederveröffentlicht werden können.

Die Eröffnungsrede des Ver.di-Vorsitzenden und Mitinitiators von „Entspannungspolitik JETZT!“, Frank Bsirske, findet sich unter diesem Link (dort wurden auch die o.g. Videobeiträge übernommen).

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