Kleingruppenaktionen in Leipzig #LeaveNoOneBehind

20 000 Menschen im Geflüchtetenlager Moria auf Lesbos. 20 000 Menschen, deren Leben in unmittelbarer Gefahr sind. Unhaltbare hygienische Zustände, Unterernährung, Covid-19 und der rechte Mob vor den Toren. Zu den katastrophalen Zuständen auf der Insel Lesbos sowie entlang der gesamten EU-Außengrenze wurde schon viel berichtet. Daher soll dies keine Analyse der dort vorherrschenden Verhältnisse werden.

Wir haben in Leipzig über mehrere Tage verschiedene Kleingruppen-Aktionen durchgeführt, um trotz Ausgangsbeschränkungen unsere Botschaften ins Stadtbild zu tragen: Evakuiert Moria! Öffnet die Grenzen, Festung Europa einreißen! Schützt die Menschen! Flucht ist kein Verbrechen!

Inspiriert von Aktivist*innen in Frankfurt haben wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel genutzt, um Transpis aufzuhängen, Graffiti zu sprühen oder Plakate zu kleben.

Den Geflüchteten in den Lagern und den wenigen Menschen, die ihnen vor Ort noch zur Seite stehen, wollen wir ein Signal senden: „Ihr seid nicht allein. Ihr werdet nicht vergessen!“

Unsere Aktion richtet sich auch an die Polizei, an die sächsische Landesregierung, an den deutschen Staat. Den Versuch, die aktuelle Krise für die Ausweitung der staatlichen Kontrolle und Autorität zu instrumentalisieren, werden wir nicht widerspruchslos hinnehmen. Wir werden unser Bestes geben, politischen Protest weiter auf die Straße zu bringen und Missstände anzuprangern. Das Recht auf Meinungsäußerung ist nicht verhandelbar!

Wir sind nur eine kleine Gruppe von Aktivist*innen. Deswegen hoffen wir, Menschen zu ähnlichen Aktionen motivieren zu können. Gerade jetzt ist es wichtig, sich nicht einschüchtern zu lassen. Gerade jetzt ist es wichtig, nicht blind den Kopf vor der Autorität zu beugen, sondern Einschränkungen unserer Freiheiten auf ihre Sinnhaftigkeit im Kampf gegen die Pandemie zu hinterfragen.

Solidarische Grüße! Lasst euch nicht wegfangen.