Business as usual? Klimanotstand auf dem roten Teppich der Berlinale am 29. Februar!

20. Februar - Eröffnung der 70. Berlinale mit dem üblichen Tamtam: Promis, Presse, Politik und natürlich ganz viel Glitzer, Glamour, gute Laune. Alles wie immer!

Alles wie immer?
Nein! Wir steuern in einem rasend schneller werdenden Tempo auf die Klimakatastrophe zu. Laut Bericht des Weltklimarats aus dem Jahr 2018 haben wir bei den globalen aktuellen Treibhausgasemissionen nur noch bis 2025 Zeit um weltweit CO2neutral zu werden. Wenn wir das nicht schaffen, ist das Ziel die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen nicht zu halten. Die Folge ist, dass wir weite Teile unserer Erde unbewohnbar machen und damit menschliches Leid in nicht gekanntem Ausmaß verursachen.

Was hat das jetzt mit der Berlinale zu tun?
Erstmal genauso viel oder wenig wie alles mögliche andere. Aber es ist vor allem eine ausgezeichnete Gelegenheit die ohnehin vorhandene Öffentlichkeit zu nutzen. Wir machen uns ungefragt zum Medienpartner der anderen Art! Vorgemacht haben das im letzten Sommer hunderte Klima-Aktivistas bei den Filmfestspielen in Venedig, als sie den dortigen roten Teppich für mehrere Stunden besetzten um ihre Stimme für Klimagerechtigkeit zu erheben (Video: https://www.youtube.com/watch?v=2K4zzOK4V5A). Daran wollen wir anknüpfen. Nicht um die Berlinale zu ruinieren, sondern um sie um eine wichtige Facette zu erweitern: wir haben nur eine Erde und wir haben nur eine Chance!

There is no Berlinale on a dead planet!

Wir rufen unsere Freund_innen von Fridays For Future, Ende Gelände, Extinction Rebellion, Am Boden Bleiben, Reclaim Club Culture, Anti Kohle Kidz, Seebrücke, Parents For Future, DeCoalonize, Free The Soil, Ungehorsam Für Alle,... auf am 29. Februar zur großen Abschlussgala der Berlinale am Marlene-Dietrich-Platz zu kommen und gemeinsam deutlich zu machen:

* Wir haben keine Zeit mehr! Wir müssen jetzt handeln - statt uns auf die Scheinlösungen von Merkel und Co zu verlassen, wie z.B. das alberne Klimapäckchen oder die als Kohleausstieg verpackten Milliardensubventionen für fossile Lobby!

* Mit dem Klima lässt sich nicht verhandeln und die wissenschaftlichen Fakten liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch, auch wenn Andreas Scheuer sie noch so gekonnt ignoriert!

* Wir können wirklich nicht darauf warten in den nächsten fünf Jahren durch irgend eine tolle Erfindung von Christian Lindner gerettet zu werden!

* Die Frage ist nicht was möglich ist, sondern was notwendig ist und genau das muss möglich gemacht werden - auch gegen den Widerstand von Siemens, Uniper und Co!

* Dabei kann es nicht darum gehen an die Einzelnen zu appellieren ihr Verhalten individuell zu ändern, sondern wir brauchen einen globalen Systemwandel: Energiewende, Mobilitätswende, Agrarwende, Abkehr vom Profit- und Wachstumszwang,...!

* Wir haben nicht weniger als unsere Welt zu verlieren und wir haben nicht weniger als unsere Welt zu gewinnen!

Es kann diverse Aktionen vor und im Gebäude geben - wie der Abend verläuft hängt von euch ab! Von uns wird dabei keinerlei Eskalation oder Gewalt ausgehen. Unsere Aktionen des zivilen Ungehorsams haben nicht zum Ziel irgendwem zu schaden, sondern werden Öffentlichkeit schaffen, Öffentlichkeit für den Schaden den wir uns und unserem Planeten zufügen wenn wir weiter die Augen verschließen und Business as usual machen.
Bereitet euch vor, Verkleidet euch, macht Lärm, seid kreativ, bringt Fahnen, Schilder, Luftschlangen und Freund_innen mit! Lasst euch was einfallen! Lasst uns gemeinsam eine große unübersehbare Party vorm Berlinale-Palast feiern. Eine Party die den Wendepunkt markiert an dem wir unsere Zukunft wieder selbst in die Hand genommen und sie der dem Untergang geweihten fossilen Industrie entrissen haben. Und wenn wir es nicht alle auf den Teppich schaffen weil sich die Berlinale gegen den notwendigen Wandel verschanzt, dann feiern wir eben Drumherum.

Für autofreie Städte voller Natur und Leben, für kostenfreien gut ausgebauten Nahverkehr, für leckeres gesundes und ökologisches Essen, für saubere Luft und sauberes Wasser, für eine gerechte Wirtschaft im Interesse aller Menschen weltweit, für eine lebens- und liebenswerte Zukunft für uns, unsere Kinder und deren Enkelkinder!

Ungehorsam Feiern for Future:
29. Februar // 17.00 Uhr // Marlene-Dietrich-Platz // Berlin-Mitte