Pegida in Berlin

Um 20 Uhr stand der Ableger von Pegida (Dresden) am Bahnhof Alexanderplatz, Deutschlandfahnen schwenkend, dazwischen Isrelfahnen(!?), Fahnen der Identitären (Neurechte Bewegung) und allen möglichen Querfrontmenschen von hunderten Staatsgewaltigen geschützt. Ein paar Dutzend vorallem sehr junge antifaschistische Gegendemonstranten*innen (Vielen Dank!!!) versuchten von Beginn an mit Sprechchören zu stören. Drumherum das übliche Großstadttreiben an einem Montag ohne großes Interesse. Sie zogen dann über die Prenzlauer Allee an der Synagoge(am 9. November!) seitlichder Reykestraße zum Kollwitzplatz Richtung Danziger, quer durch den ehmalig alternativen Prenzelberg zur S-Bahnstation Prenzlauer Allee.

Es gab Versuche von kleinen Gruppen die Straße zu blockieren und der Rest der Gegendemonstrant*innen lief an oder hinter der Demo und rief "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda" oder Wer mit "Pegida läuft ist ein Nazi" etc. die Bärgidas ihreseits riefen immer wieder "wer Deutschland nicht liebt, soll/ muss Deutschland verlassen" oder auch "Merkel mus weg" dazwischen lief ein völlig schiefes Programm von Musik, wo u.a. alte linke Arbeiterlieder gespielt wurden und den Gegendemonstrant*innen entgegengebrüllt wurde "Antifa in die Spree" oder "Nazis raus". Total irre das Ganze! Wenn nicht so ernst, dann könnte mensch drüber lachen. Das taten auch einige zum Schluss und lachten die Abreisenden einfach aus. Aber gleichzeitig war es  erschreckend zu sehen, dass es eine fast ungestörte Demo von Neonazis mit vermeintlich beunruhigten Bürger*innen an diesem Tag durch die Stadt geben konnte und weil hier tatsächlich der Querfrontscheiß läuft, der seit Jahren propagiert wird.  Die Polizei (Dein Freund und Helfer) war sich nicht zu blöd, das Ganze heftigst durchzusetzen. Es gab dieverse Festnahmen, Schubsereien etc. Wie schon am Samstag bei der afd - Demo trat sie massiv auf und verhinderte jede Form des effektiven zivilen Ungehorsam und wir waren entweder zu wenige oder zu wenig vorbereitete und es gab einfach nirgend Bürger*innen, die sich für den Mist interessierten. Es war teilweise gespentstisch ruhig in den Straßen davor, danach und drumherum. Als würde die Stadt pennen.

Am Ende - eskortiert von der Staatsgewalt verschwand der schräge rechte Spuk in der S- Bahn.
Es waren ca 100 bis 150 Gegendemontrant*innen.

Einschätzung: wir müssen uns wieder besser organisieren und vorallem alle zusammen den Arsch hoch kriegen - die Alten, die Jungen und wir müssen dem permaneten Klau von eigenen Symbolen etwas entgegensetzen. Auch wenn Berlin nicht Dresden ist, es sollte nicht normal werden, dass auch hier jeden Montag weiter diese verkleideten Nazis, Angstschürer, Islamophoben und Verschwörungstheoretiker*innen ihr öffentliches Unwesen treiben ohne auf massiven Widerstand zu stoßen. Und wir müssen auch der hiesigen Polizei mal wieder klar machen, dass die nicht alles machen können, worauf die gerade Bock haben.