Macht und Gewalt – Der Mord an Maria durch die Berliner Polizei
Am vergangenen Freitag wurde die 33-jährige Maria in ihrer Wohnung in Berlin-Friedrichshain von Polizeibeamten erschossen.
Die Polizei behauptet, der Schütze hätte in Notwehr gehandelt, da Maria ihn mit einem Messer bedroht hätte, doch AnwohnerInnen äußern Skepsis gegenüber dieser Darstellung.
Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Polizei bewusst Falschmeldungen zu dem Fall und einer kurz darauf stattfindenden öffentlichen Versammlung betroffener Menschen verbreitete.
Video: Entsichern - Gegen den Polizeikongress 2020 https://youtu.be/KF-kq7Ea5m8
Am vergangenen Freitag wurde die 33-jährige Maria in ihrer Wohnung in Berlin-Friedrichshain von Polizeibeamten erschossen.
Die Polizei behauptet, der Schütze hätte in Notwehr gehandelt, da Maria ihn mit einem Messer bedroht hätte, doch AnwohnerInnen äußern Skepsis gegenüber dieser Darstellung1.
Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Polizei bewusst Falschmeldungen zu dem Fall und einer kurz darauf stattfindenden öffentlichen Versammlung betroffener Menschen verbreitete2.
Video: Entsichern - Gegen den Polizeikongress 2020 https://youtu.be/KF-kq7Ea5m8
Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen die Polizei Schüsse auf Menschen mit psychischen Erkrankungen abgibt, von denen angeblich eine Bedrohung ausgegangen sei3. Für die Polizei eine heikle Situation: als Inhaberin des staatlichen Gewaltmonopols bezieht sie ihre Legitimation hauptsächlich aus dem Vertrauen der Bürger*innen in sie als Schutzmacht. Wie fatal wäre es da für sie, wenn diese Bürger*innen auf den Gedanken kommen könnten, dass von Polizist*innen eine potenziell tödliche Bedrohung für eben die Menschen ausgeht, deren Leben sie angeblich schützt?
Tödliche Schüsse durch Polizeibeamt*innen werfen Fragen nach dem genauen Ablauf der Ereignisse auf, die sich diese nicht gern stellen lassen. Der ihnen vom Staat verliehene Machtvorschuss in Bezug auf die Deutungshoheit steht in diesen Momenten auf der Kippe. Um die Kontrolle über die öffentliche Wahrnehmung der Situation wieder zu erlangen, wendet die Polizei, gern unterstützt von Boulevard-Presseerzeugnissen wie der „Bild“, Desinformationstaktiken an, in denen der Verweis auf eine angebliche Bedrohungssituation und den Drogenkonsum der vermeintlichen Angreiferin üblicherweise ausreicht, um die Öffentlichkeit zu beruhigen.
In Marias Fall haben sich einige Menschen nicht bereit erklärt, solcherlei Darstellungen unhinterfragt stehen zu lassen und begonnen, Fakten zu sammeln, die den Erklärungen der Polizei zum Ablauf des Einsatzes widersprechen4 und setzen damit den Hebel genau dort an, wo die Polizei in Erklärungsnot geraten könnte.
Schlecht für die Polizei - könnte es doch passieren, dass einigen Menschen nun das Offensichtliche ins Auge fällt: Wie kann es legitim sein, dass der Staat einigen Personen erlaubt gegen uns Gewalt auszuüben und Morde zu begehen?
Der Fall von Maria macht einmal mehr deutlich, wen Staat und Polizei eigentlich beschützen: sich selbst.
Die Gelegenheit das Konzept staatlich legitimierter Gewalt anzugreifen, ist jetzt! Kommt zur Demo gegen den Europäischen Polizeikongress!
Heute 20 Uhr | Wismarplatz
1 https://de.indymedia.org/node/61505
2 https://de.indymedia.org/node/61800
3 https://www.vice.com/de/article/xgqw4z/der-fall-maria-wenn-polizisten-sc...
4 https://de.indymedia.org/node/62149
Left Report 2020 | https://leftreport.org/macht-und-gewalt-der-mord-an-maria-durch-die-berl...