Widerliche Instumentalisierung einer Verkehrstoten beenden! Verkehrswende-Aktive: Autoverkehr ist die Ursache, nicht Klimaaktivist*innen!

Verkehrswende-Aktive wenden sich gegen die Hetze, die den Tod einer Radlerin durch den motorisierten Straßenverkehr ausgerechnet denen in die Schuhe schieben wollen, die gegen das tägliche Sterben auf den Straßen und die weiteren Folgen des Autoverkehrs demonstrieren.

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Acht bis neun Tote und 1053 Verletzte jeden Tag: Das ist die Bilanz des Straßenverkehrs in Deutschland (Statistik aus dem letzten Jahr vor Corona). Jeden Tag ein blutiges Gemetzel – und es interessiert nicht. Wenn allerdings die Chance besteht, eine Tote zu instrumentalisieren, um jene zu delegitimieren die ein Ende des täglichen Sterbens fordern, dann heucheln genau diejenigen ihr Mitgefühl, die mit ihrer Politik für das Drama auf den Straßen verantwortlich sind. Nicht Klima-Aktivist*innen, sondern Regierungen bauen neue Straßen, genehmigen neue Autofabriken, subventionieren Autokäufe, verhindern Tempolimits und Bahnreaktivierungen. „Wenn Politiker*innen nach den Schuldigen an Verkehrsunfällen suchen, können wir nur empfehlen: Schaut in den Spiegel.“ Wenn also die Gewerkschaft der Polizei jetzt ein Verbot der Gruppe „Letzte Generation“ fordert, so irrt sie sich in der Täterschaft. Verantwortlich für die Fortdauer des mörderischen Autoverkehrs sind die Regierungen und die Autolobby. Wer Verbote fordert, müssten diese gegen FDP, CDU, AfD, Grüne, SPD und andere, gegen Regierungen sowie VW, Daimler, BMW & Co. richten. Sinnvoller wäre, endlich aus dem automobilen Wahn auszusteigen und die Verkehrspolitik auf Fuß, Rad und ÖPNV auszurichten. Das ist die Gesellschaft der toten Radlerin und den vielen namenlosen Opfern schuldig.

Dass bei politischen Aktionen stets besonnen vorgegangen werden muss und Gefahren soweit möglich zu vermeiden sind, versteht sich von selbst. Ob die Aktion von „Letzte Generation“ überhaupt einen Einfluss auf das Geschehen hatte, ist den Medienberichten zufolge aber noch nicht einmal geklärt. Hetze braucht keine Fakten, und verdrängt die Tatsache, dass es ein Betonmischer war, der die Radlerin getötet hat. Dieser wurde weder von „Letzte-Generation“-Aktiven gesteuert, hergestellt oder beeinflusst noch wurde die totbringende Straße von den Aktivist*innen gebaut.

 

Einheitslabel schaffen Probleme

Nachdenken stimmen zudem die vielen Distanzierungen und Rechtfertigungsversuche. Offenbar erzeugt das ständige Zeigen von Namen und Label in den Führungen der handelnden und zu ähnlichen Themen arbeitender Organisation einen Druck, in der öffentlichen Hetze ihren eigenen Ruf zu retten. Besser wäre, selbstbewusst klar zu machen: Morden tut immer das Auto! Wir sind die, die die täglichen, namenlosen Opfer des Straßenverkehrs und die noch viel höhere Zahl der Opfer des Klimawandels nicht vergessen – während die, die jetzt über uns herziehen, genau mit ihren Entscheidungen täglich Beihilfe zum Massenmord leisten. Ihnen sind die vielen Toten egal – auch die jetzt tote Radlerin hätten sie keine Sekunde beachtet. Uns ist niemand egal! Verkehrswende jetzt!

 

 

Und gleich noch ein passender Leser*innenbrief aus anderer Quelle an die SZ (per Mail erhalten):

Mir ist eiskalt geworden, als ich gestern im Bayerisschen Rundfunk hörte, immer wieder hörte, immer nochmal hörte, die Klimaschützer seien schuld am Tod der Radfahrerin in Berlin.

Danke, dass sie nun klarstellen:
Nach Einschätzung der behandelnden Notärztin hatte der Stau, den Klimaaktivisten in Berlin auslösten, keine Auswirkungen auf die Rettung der verunglückten Radfahrerin.

Aber dass Justizminister, Innenminister, sogar der Bundespräsident die Flamme des Hasses mit ihren Aussagen nähren, lässt mich frieren. Alle hätten zu dieser Zeit schon von der Aussage der Notärztin wissen können. Trotzdem wird Klimaschützern (nicht nur der Gruppe "Letzte Generation", sondern pauschal allen) hartes Vorgehen, horrende Geldstrafen, sogar Gefängnisstrafe angedroht.

Dem tragischen Vorfall in Berlin steht das Nichts-Tun unserer Regierung und Vorgängerregierungen gegenüber. Haben sie nicht durch ihr Nichtstun die Flut im Ahrtal mit fast 200 Todesopfern verursacht, haben sie mit Nichtstun den Mangel an nachhaltiger Energieerzeugung verursacht, für den viele Menschn in diesem Winter frieren werden, haben sie nicht internationale Verträge gebrochen, die in Paris geschlossen worden waren und deren Erfüllung man nun hinaus- und hinaus-schiebt. Entziehen sie sich nicht weiterhin, ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts umzusetzen, die Lasten des Klimawandels nicht deen jungen und kommenden Generationen aufzulasten?
Wütendee Reden von oberster Stelle können verursachen, dass sich unten auf der Straße Autofahrer im Recht fühlen, Klimaaktivisten zu überfahren. Wenns dann Tode gibt, wie wird man argumentieren?

Sie schreiben: Am Unfallort habe die Notärztin bereits entschieden, auf das Anheben des Betonmischers zu verzichten. Aber ein tagelanger Entrüstungssturm geht durch die Medien.
Diejenigen in unserer Regierung, die für Gerechtigkeit und inneren Frieden zuständig sind, haben mit ihren Reden Hass geschürt.

Ich schäme mich für diese Regierung.

 

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