Anti-G7 Aktion in Hannover: Stop G7 – Eure „Fortschritte“ gehen wir nicht mit! No al Tren "Maya"!

Genre: 
Tagesaktuell
Event: 

Heute Mittag versammelten sich einige Aktivist*innen im Foyer der Deutschen Bahn AG, sowie vor dem Gebäude um ein Zeichen gegen den am Sonntag beginnenden G7-Gipfel zu setzen. Ziel des Gipfels ist keine gerechte Welt sondern Konzerninteressen zu schützen. Die Aktion kritisiert die Beteiligung des Tochterkonzerns der Deutschen Bahn „DB Engineering & Consulting“ am „Tren Maya“ (dt. Maya-Zug) in Mexico.

Dieses Wochenende (26.-28.06.) findet der G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft in Elmau (Bayern) statt. Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen versammeln sich jedes Jahr wieder, um gemeinsame Positionen und Ziele zu verhandeln.
Diese exklusive Runde trifft sich unter dem scheinheiligen Motto „Fortschritt für eine gerechte Welt“. Tatsächlich geht es darum, wie sie die Welt am besten unter sich aufteilen können, um möglichst viel Profit für Konzerne und Reiche herauszuschlagen.

Um die Menschen oder eine „gerechte Welt“ geht es dabei am wenigsten. Im Gegenteil: die G7-Staaten sind Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Im Namen des Fortschritts bedienen sie sich weiterhin an den Ressourcen des globalen Südens, während die Erderwärmung gerade dort bereits massive Auswirkungen hat. Konzerne und die sie schützenden und unterstützenden Staaten des globalen Nordens halten koloniale Ausbeutungsverhältnisse aufrecht und entziehen sich ihrer Verantwortung. Die Folgen sind Landraub, Vertreibung und die Zerstörung von Ökosystemen und Kulturen. Lokale Proteste der Menschen gegen diese Verhältnisse werden kriminalisiert und die Aktivist*innen bedroht, verschleppt, ermordet.

Ein passendes Beispiel, unter so vielen, für diese kolonialen und zerstörerischen Realitäten des Kapitalismus ist die Beteiligung des Tochterkonzerns der Deutschen Bahn „DB Engineering and Consulting“ am schlecht benannten Megainfrastrukturprojekt „Tren Maya“ (dt.: Maya-Zug) im Süden Mexikos. Das Projekt zerstört einen der artenreichsten Urwälder des Kontinents, vertreibt und enteignet die (indigene) Bevölkerung, und wird von der mexikanischen Armee verwaltet, gebaut und finanziell genutzt. Die Militarisierung der Region an der Grenze zu Guatemala muss auch als Vorgehen gegen die Migrant*innen gesehen werden, die über Mexiko in die USA gelangen wollen. Die lokale Bevölkerung wurde nicht ausreichend zum Projekt konsultiert, kritisiert auch die UN.

„Der G7-Gipfel kann als Abbild globaler Ungerechtigkeit und der Fortführung unterdrückerischer kolonialer Strukturen verstanden werden. Deshalb versammelten sich heute einige Aktivist*innen vor und im inneren des DB-AG Gebäudes in Hannover, um symbolisch die von einem Recherchenetzwerk erarbeitete Broschüre, über die Beteiligung der DB Engineering & Consulting an dem zerstörerischen Megainfrastrukturprojekt „Tren Maya“ im Süden Mexikos, einigen Vertreter*innen des dort agierenden Konzernszu überreichen.“, meint eine der Aktivist*innen.

Außerdem wurden sowohl in dem Foyer der DB als auch vor dem Gebäude einige Transparente gezeigt; Sägespähne, die die Umweltzerstörung durch das Megaprojekt symbolisieren sollen, inszeniert sowie aufgenommene Redebeiträge abgespielt. Denn es muss auch inhaltlich darüber aufgeklärt werden, wie sich die DB ihre Profite erlangt während sie sichmit dem Slogan „Deutschlands schnellster Klimaschützer“ schmückt.

Klar wird: um das Klima geht es nicht. Es wird das vermarktet, was gerade am meisten Profit einbringt. Die Realität dahinter sieht ganz anders aus. Genauso handeln auch die G7-Staaten, wenn sie sich nun angebliche Erfolge im Klimaschutz auf die Fahnen schreiben. Doch wir sollten ihnen nicht trauen und den Kampf für eine wahrhaft gerechte und ökologische Welt selbst in die Hand nehmen. Es gilt, sich den Ungerechtigkeiten und den Machenschaften der Reichen und Mächtigen
entschlossen entgegen zu stellen und eine globale Antwort zu finden, bei der die Menschen selbst im Mittelpunkt stehen und nicht der Profit einiger weniger! Auch in Hinsicht auf das am Donnerstag in Deutschland in Kraft getretene ILO-169-Abkommen zum Schutz indigener Rechte, müsste die DB ihre Beteiligung zurückziehen.

„Wir wollen lokal darauf aufmerksam machen, dass deutsche Unternehmen wie DB Consulting & Engineering in Projekten verwickelt sind die globale Ungerechtigkeiten verstärken. Dabei findet diese Aktion im Rahmen des G7-Gipfels statt da dieser für uns für neokoloniale Umweltzerstörung steht!“ so eine andere Aktivistin.

#stopg7 #stopg7elmau #noaltrenmaya #db

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen