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Fluchtursachen: Krieg, Armut & Umweltzerstörung

Die weltweite Kluft zwischen arm und reich, zwischen Villen und Elendsvierteln, zwischen Besitzenden und Besitzlosen war noch nie das Ergebnis von Zufällen oder höherer Vorsehung. So sind auch die zahlreichen Kriegsschauplätze und die Millionen von Elend und Armut betroffenen Menschen keine zufällige Erscheinung. Sie sind Ergebnisse globaler Macht- und Herrschaftsverhältnisse und des ungleichen Besitzes an Reichtum und Bodenschätzen. Sie sind das notwendige Resultat des Kapitalismus – einem System, das nicht an dem Wohl und den grundlegenden Bedürfnissen der Menschheit ausgerichtet ist, sondern an den Milliardengewinnen der Banken und Konzerne.

Wenn heute Aufnahmen von durch Bomben zerstörten Städten auf dem Fernsehbildschirm flackern, oder mal wieder der eingenähte Hilferuf einer Näherin aus Bangladesch in einem Primark-Kleidungsstück die Titelseiten bestimmt, dann ist das für viele nichts weiter als die tägliche Dosis an Negativschlagzeilen. Und doch hat sich in den letzten Jahren und Monaten etwas verändert: Die Konfrontation mit von Krieg, extremer Armut und Naturkatastrophen betroffenen Menschen findet verstärkt nicht mehr nur medial statt. Zunehmend sind wir in den Metropolen der westlichen Industriestaaten mit den betroffenen Menschen unmittelbar und direkt konfrontiert. Sie sind keine bloßen Zahlen, sondern steigen aus Zügen in den Bahnhöfen der Großstädte, besetzen aus Protest öffentliche Plätze und leben in Flüchtlingsunterkünften in direkter Nachbarschaft.

60,00 € in 10 Lebensmittelgutscheinen - statt einer einzelnen Bargeldauszahlung

Am 30.08.2016 suchte ein Mann das Jobcenter Märkischer Kreis mit der Bitte um Hilfe. Der Mann hatte sein letztes Geld aufgebraucht. Er ist wohnungslos, ohne unterstützende familiäre Kontakte und zweifelsfrei anspruchsberechtigt im Sinne des SGB II. Seine Vorsprache erfolgte in Begleitung eines Beistandes. Die forsche Abweisung auch.

Iserlohner Dorfrecht

Entgegen der klaren gesetzlichen Vorgaben des § 24 SGB II über abweichende Erbringung von Leistungen hatte der Mann Anspruch auf eine Bargeldauszahlung.Ausgehändigt wurden ihm stattdessen 10 Lebensmittelgutscheine im Gesamtwert von 60,00 €;  2 Gutscheine á 10,00 € und 8 Gutscheine á 5,00 € = 60,00 €. Dabei ist die Verwendung der Gutscheine sehr eingeschränkt.  
Es ist unwahrscheinlich, dass die Leistungssachbearbeiter solche regelmäßigen Rechtsverletzungen eigenverantwortlich riskieren. Vielmehr scheint sich abermals zu bestätigen, dass die Geschäftsführer des Jobcenter Märkischer Kreis diese Demütigung mit Lebensmittelgutscheinen von ihren Beschäftigten einfordern.Die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen hat der Gesetzgeber ausdrücklich nur drei Problemgruppen vorbehalten. Das Jobcenter Märkischer Kreis missachtet seit mehr als zehn Jahren regelmäßig das Sozialrecht: 
SGB II § 28 (2) „Solange sich Leistungsberechtigte, insbesondere bei Drogen- oder Alkoholabhängigkeit sowie im Falle unwirtschaftlichen Verhaltens, als ungeeignet erweisen, mit den Leistungen für den Regelbedarf nach § 20 ihren Bedarf zu decken, kann das Arbeitslosengeld II bis zur Höhe des Regelbedarfs für den Lebensunterhalt in voller Höhe oder anteilig in Form von Sachleistungen erbracht werden.“
http://www.beispielklagen.de/IFG007.html 

Keiner dieser Vorwürfe ist auf den Leistungsberechtigten zu übertragen.

Unwirtschaftliches Verhalten

Die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen kostet Geld. Steuergeld. Wenn Steuergelder gesetzwidrig verwandt werden, ist das was? Verschwendung von Steuergeldern?Für die Auszahlung von Bargeld genügt es den Geldautomaten im Raum 104 regelmäßig aufzufüllen. Die Buchführung beschränkt sich auf minimalsten Aufwand. Die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen beim Jobcenter ist nicht nur erheblich kosten- und arbeitsintensiver, sie ist lästig und in sehr vielen Fällen überflüssig, ja rechtwidrig. Die Gutscheine werden von der Mehrzahl der Leistungsberechtigten als persönliche Demütigung empfunden und auch selbst Jobcentermitarbeiter geben unumwunden zu, dass es ihnen peinlich wäre, „mit den Dingern zu bezahlen“.

Der Weg der Lebensmittelgutscheine

⇒ Am Anfang steht der Ankauf von Gutscheinen. Seit 2011 hat das Jobcenter Märkischer Kreis mit dem "Wertgutschein Pass" ein neues Gutscheinsystem eingeführt. Der Anbieter Sodexo tritt dabei als "Marktführer im Bereich staatlicher Sozialleistungen" auf.
⇒ Der Leistungsberechtigte spricht beim Leistungssachbearbeiter vor und beantragt eine Bargeldauszahlung.
⇒ An die Stelle der Ermessensausübung zur Prüfung der Auszahlungsform tritt häufig die rechtswidrige Umsetzung der Weisung der Geschäftsführung.
⇒ Hier: zehn Ausgabe-Buchungen im Jobcenter
⇒ Ausgabe von 10 Gutscheinen für insgesamt 60,00 €
⇒ zehn Einkäufe in bis zu zehn Geschäften
⇒ zehnmal Buchungs-Mehraufwand in bis zu zehn Geschäften
⇒ Einzel-Abrechnungen mit dem Jobcenter in bis zu zehn Geschäften für einen Minimalbetrag
⇒ zehn Ausbuchungen im Jobcenter
⇒ zehn Einzel-Überweisungen
⇒ zehnmal Buchungs-Eingangs-Kontrollen in bis zu zehn Geschäften

Vermutlich berücksichtigt diese Aufzählung noch nicht einmal alle tatsächlichen Handlungsschritte.
Auskunft zur Häufigkeit der ausgegebenen Gutscheine und die mit der Abwicklung verbundenen Kosten lehnte das Jobcenter Märkischer Kreis bisher ab.

Fazit:

Das Jobcenter tritt mit dem Anspruch an, Erwerbslose für den ersten Arbeitsmarkt fit machen zu wollen. Aber bereits der unverhältnismäßige Bürokratieaufwand für die rechtswidrige Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen lässt vermuten, dass die Entscheider selbst kaum in der Lage wären, am ersten Arbeitsmarkt zu bestehen.

   

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[Berlin] Gemeinsame Erklärung, No. 2

Gemeinsame Erklärung von Aaron und Balu aus der JVA Moabit.

Kommunistische Jugend feiert Einheitsrevolution

Mit der Einheitsrevolution haben sich vor 22 Jahren Kommunisten in der Türkei und Nordkurdistan in der MLKP vereint.

Zum Jahrestag der Gründung der MLKP Türkei/Kurdistan am 10. September haben Mitglieder der Kommunistischen Jugendorganisation (KGÖ) in Duisburg, Mannheim, Dortmund, Köln und Düsseldorf Sticker und Plakate verklebt, sowie den Sozialismus propagiert.

 

Her biji sosyalizm! auch im 23. Kampfjahr.

 

 

GTH: Free the three - Because we are Friends

In der Nacht vom 8. auf den 9. September stand eine Hundertschaft mit Schildern und Montur vor dem Wohn-und Projekthaus Ju.w.e.l. e.V. in Gotha. Gegen 1:30 Uhr stand diese dann vor der Tür und gaben bekannt, dass innerhalb von fünf Minuten drei Täter heraustreten sollen, ansonsten sollte gestürmt und das Haus komplett durchsucht werden. Die Feuerwehr hatte schon Baustrahler, Notstromagregate usw. aufgebaut. Während der "Bedenkzeit" von fünf Minuten haben die Bullen schon probiert die Tür einzutreten. Ein paar Leute haben sich dazu entschlossen, vor das Haus zu gehen bevor die Bullen im ganzen Haus randalieren und Zutritt zu den Vereins- und Privaträumen bekommen. Die Personen, die aus dem Haus traten, wurden sofort gefesselt oder dabei mit Schlägen maltretiert. Insgesamt wurden fünf Personen verhaftet. Bei der Verhaftung standen zwei stadtbekannte Neonazis um die Ecke und haben den Oberbullen diktiert wer festgenommen werden soll. Zwei Personen kamen noch in der selben Nacht aus dem Gewahrsam, ihnen wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Drei Personen jedoch wurden Freitag Mittag einem Haftrichter vorgeführt und sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Der Vorwurf ist versuchter Raub und gemeinschaftliche Körperverletzung. Die nächste Anhörung ist am Montag. Zu dieser wurde uns angeboten, mit Hilfe einer Kaution von je 5.000 pro Person die Genossen freikaufen zu können.

[HH] ERKLÄRUNG ZUM ANGRIFF AUF COSCO

Wir haben am 7. September 2016, in dem Monat, in dem der China Summit in Hamburg und der G20 Gipfel in Hangzhou stattfinden, die Europazentrale der Chinese Ocean Shipping Company (COSCO) in der Hamburger Neustadt (Herrengraben 74) mit Rauch und Farbe angegriffen.

(A-Radio) Libertärer Podcast Augustrückblick 2016

Seit dem 8.9.2016 ist der neue Libertäre Podcast mit dem Augustrückblick 2016 online: unser ernster und satirischer Blick auf die Geschehnisse des Vormonats. Mit einem Interview zu anarchistischen Gefangenen in Aserbaidschan, einer Collage zum A-Camp in Österreich, Wo herrscht Anarchie, Musik u.v.m.

150 Antifas besuchen den Rechts-Anwalt Arndt Hohnstädter

Im Rahmen der Kampagne "a monday without you" haben wir während der Legida-Kundgebung am 5. September mit 150 Menschen der Kanzlei von Legida- und NPD-Anwalt Arndt Hohnstädter in der Stephanstraße 8 einen Besuch abgestattet. Unsere Demo begann auf der Eisenbahnstraße. Neben einer Rede über die Tätigkeiten und Netzwerker von Hohnstädter wurde eine Rede zur Kritik der rot-grünen Toleranzinszenierungen gegen Legida, eine Rede zum Verhältnis von Antifaschismus und Kommunismus und eine Rede zur Kritik des rechten Bandenwesens gehalten. Vielen Dank an alle, die an der bisher größten und lautstärksten “monday without you”-Demo teilgenommen haben.

P.S.: Legida hatte heute nur 220 Leute am Start und will im Oktober nicht marschieren. Eine gute Gelegenheit für Antifas aus Leipzig am 3. Oktober nach Dresden zu fahren und die Einheitsfeierlichkeiten zu stören!

Gǎi Dào Nr. 69 – September 2016

Hallo liebe Gefährt*innen, liebe Interessierte und liebe Unentschlossene! Ein heißer Sommer geht langsam zu Ende und wieder kommt eine Gai Dao um die Ecke, um euch für die letzten warmen Tage mit Diskussionsstoff zu versorgen.

Werl: Dem Spuk ein Ende bereiten – Den AfD-Landesparteitag blockieren

Alle sind schockiert über die Wahlergebnisse der AfD in Mecklenburg-Vorpommern - in NRW ist es jetzt Zeit gegen die AfD vorzugehen - seit um 09:00 Uhr in Werl! Am 10. September findet in Werl, bei Soest, erneut ein AfD-Landesparteitag statt, bei dem die Partei ihre Wahllisten für die kommende Landtagswahl aufstellen will. Als antifaschistische und antirassistische Gruppen, die sich an der Kampagne Nationalismus ist keine Alternative beteiligen, rufen wir dazu auf, sich am 10.09. an Blockaden in Werl zu beteiligen.

Während wir uns beim letzten Parteitag im Juli in Werl mit einem eigenen Block an der Demonstration des lokalen Bündnisses gegen Rassismus beteiligten haben wollen wir nun einen Schritt weiter gehen. Wir werden da sein um den AfD-Landesparteitag noch deutlicher entgegen zu treten. Damit werden wir deutlich machen, dass wir der AfD in NRW auch zukünftig das Leben schwer machen werden.

Es gibt eine gemeinsame Anreise aus Münster, Dortmund, Paderborn, Bielefeld, Köln (Bus!), Düsseldorf (Bus!) & Mainz.

Blockupy in Berlin am Freitag relativ erfolgreich - "Groß"demo am Samstag harmlos

Vom 2. - 3. September war einiges geboten in Berlin. Blockupy kündigte sich in zwei Wellen an und ein großes Bündnis rief zu "Aufstehen gegen Rassismus" auf.

Trotz der geringen Beteiligung (ca. 800) gelang es Blockupy am Vormittag das Arbeitsministerium zu blockieren und ca. 1500 Menschen beteiligten sich an einer Demo gegen den schmutzigen Erdogan-Deal.

Gericht lehnt Mumias Klage auf medizinische Versorgung ab, gesteht aber neue Klagewege für alle Gefangenen zu

+++ Rechte von Gefangenen gestärkt +++ medizinische Nichtversogung in Pennsylvanias Gefängnissen verfassungswidrig +++ Mumia weiterhin ohne Behandlung gegen Hepatitis-C +++ juristische Auseinandersetzung wird fortgesetzt

Antifa-Initiative erzielt Teilerfolg vor Gericht – rechte Gegenkundgebung gegen Antifa-Demo angekündigt

Die antifaschistische Kampagne “a monday without you” hatte für Montag den 5.9. zu einer Demonstration gegen Legida und deren rechte Netzwerke aufgerufen. In diesem Rahmen sollte es auch eine Zwischenkundgebung vor der Kanzlei des Legida- und NPD-Anwalts Arndt Hohnstädter geben, die die Versammlungsbehörde nicht zulassen wollte. Die Anmelderin der “monday without you”-Demonstration klagte dagegen und bekam in einem Eilgerichtsverfahren teilweise recht.

Jean-Claude Juncker – ein Opferlamm?

Wirtschaftskrise, Einwanderungskrise, Brexit – dies alles verschärft die ohnehin komplizierte Situation in Europa immer mehr. Und der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat alles auszubaden. Die Osteuropäer fordern sogar seinen Rücktritt.

Antifaschistische Initiative klagt gegen Verbot von Kundgebung vor Kanzlei von NPD- und Legida-Anwalt

Die Versammlungsbehörde möchte eine geplante Kundgebung der antifaschistischen Kampagne “a monday without you” vor der Kanzlei von Legida-Mitbegründer Arndt Hohnstädter verbieten. Die Antifaschist*innen ziehen gegen das Verbot vor Gericht.

[S] TTIP, CETA, KAPITALISMUS... AUF DEN MÜLLHAUFEN DER GESCHICHTE!

Themen: 
Globalisierung
Soziale Kämpfe
Weltweit
Am 17. September finden bundesweit Großdemonstrationen gegen TTIP statt. So auch in Stuttgart. Wir dokumentieren hier unseren Aufruf im Rahmen der Mobilisierung zum antikapitalistischen Block.

Freiheit für Bilen Ceyran

 

 

Unsere Solidarität gegen Repression und Komplotte

 

In der Nacht des  15. Juli 2016 ereignete sich in der Türkei der Versuch eines Militärputsches. Einige Tage nach dem Putschversuch hat die AKP/ der Palaststaat einen Ausnahmezustand ausgerufen. Der Grund für den Ausnahmezustand ist die Neustrukturierung des türkischen Staates, der sich seit einigen Jahren in einer tiefen Krise befindet, nach den Interessen Erdogans. Der Ausnahmezustand hat zu noch mehr Zerschlagung der politischen Freiheiten in der Türkei geführt. Revolutionäre, Sozialisten, kurdische Aktivisten, Studenten, Medien, Intellektuelle und jegliche Oppositionelle sind im Visier des Staates. Mit dem Ausnahmezustand versucht der Palast per Notverordnungen die eigene Macht aufrecht zu erhalten.

Im Rahmen des Ausnahmezustandes werden Studenten, Jugendliche, Journalisten und Demokraten ohne jegliche Begründung oder mit der Schmiedung von Komplotten verhaftet. In Untersuchungshaft werden sie mit Folter und Vergewaltigung bedroht. Diejenigen, die sich dagegen mit einem Hungerstreik wehren, bekommen kein Wasser und Zucker. Nach Verhaftungen mit brutalen Eingriffen hat man 5 Tage nicht das Recht Anwälte oder Familie zu kontaktieren. Es werden keine Informationen weitergegeben.

PRESS RELEASE: CLIMATE JUSTICE ACTION

Themen: 
Biopolitik
Ökologie
Repression
Soziale Kämpfe
Weltweit
Critique of the Climate Camp 2016, Rhineland by Hambach Forest activists: PRESS RELEASE Once again we choose to put our bodies in the way of climate criminals infrastructure showing how naked we all are when faced with the incoming climate chaos break down by conducting the lock to Climate Criminal RWE infrastructure in the nude and by bringing the attention not towards RWE that is putting this crisis regime in place but also towards ourselves as members of the activist community by addressing and demanding the following seize and be focused on: (...)

Klimacamp 2016 im Rheinland - Ankündigung einer Direkten Aktion

ANKÜNDIGUNG EINER DIREKTEN AKTION: Das Klimacamp 2016 im Rheinland wird heute mit einer finalen direkten Aktion zwischen 15 und 18 Uhr beendet. Bitte erwarten Sie unsere Presseerklärung um 14 Uhr.

DIRECT ACTION ALERT: The Klimacamp 2016 in the Rhineland will conclude today with a final direct action between 3 & 6 pm. Please expect press release at 2.

"Berserker Berlin" eröffnet rechtsoffene Bar und Merch Store in Neukölln

Frei.Wild und Co. an der Hermannstraße?

[Gö] 10.9. "Weitestgehend Friedlich"

>Weitestgehend Friedlich<

 

Neonaziaufmarsch in Göttingen verhindern. - Antifa, wir dürfen das!

 

 

 Am 10. September 2016, einen Tag vor den Kommunalwahlen in Niedersachsen plant die NPD einen Neonaziaufmarsch in Göttingen durchzuführen. Verstärkt wird der eigentlich handlungsunfähige Unterbezirk durch die seit einem Dreivierteljahr aktive Neonazikameradschaft „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“. Deren Anführer Jens Wilke tritt für die NPD als Landratskandidat an.

 

 

 

Für die antifaschistische Hochburg Göttingen ist es der erste Aufmarschversuch seit über einem Jahrzehnt. Vor elf Jahren wurde der letzte Versuch der NPD durch den offensiven Einsatz von 4.000 AntifaschistInnen zunichte gemacht. Im darauffolgenden Jahr gelangen den Neonazis wegen des antifaschistischen Bedrohungsszenarios lediglich zwei stationäre Kundgebungen am Bahnhofsvorplatz. Wieder stellten sich den Neonazis Tausende entgegen. Damals erklärte der NPD-Landesvorsitzende Adolf Dammann Göttingen zur „Frontstadt“. Kürzlich sprach sein Parteikollege Thorsten Heise davon den Kommunalwahlkampf in der „Kampfstadt Göttingen“ führen zu wollen. Die historische Bedeutung liegt nicht nur in den kläglichen Versuchen der Faschisten durch die Stadt zu marschieren, sondern vor allem auch darin, dass ein offensiver Antifaschismus dazu geführt hat, dass sie sich ein Jahrzehnt lang nicht mehr getraut haben, es erneut zu versuchen!

 

 

 

Dass sie es in diesem Jahr wieder versuchen, liegt vor allem an Polizei, niedersächsischem Verfassungsschutz, lokalen Ordnungsämtern und Justiz, die NPD und den Neonazi-„Freundeskreis“ lange hofiert und mit martialischen Aufgeboten und Prügelorgien den Weg frei geräumt haben. Der neue Polizeipräsident Uwe Lührig hat schon beim ersten Mal, als die Nazis in diesem Jahr am 21. Mai eine Kundgebung am Bahnhof abhielten, gezeigt, dass es den politischen Willen gibt, Faschisten in Göttingen antreten zu lassen und welche Mittel ihm dazu recht sind. Am 31. Juli ließ er sie von einem Konvoi zu ihrem Kundgebungsplatz geleiten und begleitete sie anschließend auf gleiche Weise wieder aus der Stadt heraus. Seit einem Monat werden wöchentlich 600 Polizisten aufgefahren, um 30 Neonazis zu schützen. Während die NPD erst im September aufmarschieren will, marschiert der Polizeistaat schon seit vier Monaten auf.

 

 

 

Was passiert, wenn Neonazis sich ohne massiven Polizeischutz in die Stadt trauen, haben Jens Wilke und seine Kameraden am eigenen Leib zu spüren bekommen, als sie bei einem Besuch in Göttingen am Sonntag den 14. August von AntifaschistInnen angegriffen wurden. Wilke scheint im Übrigen völlig den Bezug zur Realität verloren zu haben: Im Anschluss versuchte er die Schellen, die er bekam auch noch als Sieg zu verkaufen. Am darauffolgenden Freitag wollten sich dann auch nur noch vier Kameraden mit ihm am Bahnhof versammeln. Drei bereits angemeldete Kundgebungen in den Wochen vor dem 10.9. sagten sie wieder ab. Stattdessen werden nun „Lautsprecherfahrten“ genutzt um „deutsche Bürger“ zu erreichen. Bei denen kommt aufgrund der schlechten Lautsprecherqualität nichts an als die unverständlichen Wortfetzen zweitklassiger Göbbels-Imitatoren. Für die Neonazis liegt der Vorteil jedoch auf der Hand: Im Gegensatz zum Flugblätter-Verteilen sitzt man bereits im Fluchtwagen. Wiederholt kam es während der Fahrten zu spontanem Protest Göttinger AnwohnerInnen, die die NPD lauthals und zum Teil auch aktionsorientiert zum Teufel wünschten. Die betroffenen Kameraden stellten mehrmals durch den Griff zu mitgeführten Eisenstangen die eigene Unsicherheit in der „Kampfstadt“ zur Schau.

 

 

 

Für den 10.09 haben sich die Neonazis deshalb Verstärkung aus Thüringen und Sachsen geholt. Mit David Köckert (Thügida) und Alexander Kurth (Legida) fühlen sich die Neonazis im Raum Südniedersachsen nicht nur ideologisch verbunden. Es wird auch die gleiche Strategie verfolgt. Rechte Mobilisierungen sollen mit vielen Kundgebungen und schließlich Aufmärschen die roten Hochburgen Leipzig, Jena und Göttingen knacken. Die im Raum Göttingen aktiven Strukturen von Neonazi-„Freundeskreis“ und NPD sind dabei das schwächste Glied der Kette, eine breitere Mobilisierung rechtsoffener Milieus gelingt ihnen nicht. Aufgrund der Kontakte nach Thüringen und Sachsen, und dem Seltenheitscharakter eines Aufmarsches in Göttingen ist am 10.9. dennoch mit einer ernstzunehmenden Anzahl Neonazis zu rechnen.

 

 

 

Straßenblockaden, Wasserbomben, Obst, Steine und dreißig brennende Barrikaden haben am 29. Oktober 2005 dafür gesorgt, dass die Faschisten nicht laufen konnten und auch die Polizei nicht in der Lage war ihnen den Weg frei zu prügeln. Sympathisierende AnwohnerInnen reichten den auf der Straße aktiven Antifas Getränke. Damit es die Faschisten auch in diesem Jahr nicht schaffen in Göttingen zu marschieren, damit wir für das nächste Jahrzehnt Ruhe vor ihnen haben und damit Göttingen für sie weiterhin antifaschistisches Sperrgebiet bleibt, ist es notwendig ihnen am 10.9.2016 entschieden entgegen zu treten.

 

 

 

Im Raum Göttingen haben dafür viele Menschen bereits eine starke Vorarbeit geleistet. Allgemein erhält der lokale Antifaschismus durch die Konfrontation mit tatsächlichen Neonazis eine starke Dynamik. In der Fläche gründeten sich mehrere „Bündnisse gegen Rechts“, die den Neonazis sehr deutlich machen, dass sie selbst im ländlich geprägten Umland Göttingens auf wenig Gegenliebe stoßen. In Göttingen selbst gelang zum ersten Mal eine Platzbesetzung, die durch das lokale „Bündnis gegen Rechts“ getragen wurde. Viele DemonstrantInnen trotzten der Kälte und nahmen den Neonazis durch das nächtliche Aufschlagen von über vierzig Zelten ihren Kundgebungsplatz. Eine verhasste Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Polizei wurde während eines ruppigen Einsatzes von erbosten AntifaschistInnen aller Generationen kurzerhand eingekesselt und musste sich danach selbst von ihren KollegInnen befreien lassen. In der Lokalzeitung können die GöttingerInnen alle paar Tage über die neuste brandbedingte Verkleinerung des Nazi-Fuhrparks, Äxte in Nazi-Türen oder entführte Nazi-Roller lesen. Den Neonazis setzt dieses Zusammenwirken der unterschiedlichen antifaschistischen Widerstandsformen derbe zu. Polizei und Ordnungsfreunde schäumen vor Wut, im niedersächsischen Innenministerium ist die „linke Hochburg“1 Göttingen wieder einmal Chefsache.

 

 

 

Als AntifaschistInnen, die sich der Geschichte und der aus ihr erwachsenden Verantwortung bewusst sind, sprechen wir den Neonazis grundsätzlich das Recht ab ihre Hetze in die Öffentlichkeit zu tragen. Denn diese Hetze hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Der Widerstand gegen ihn legitim. Unsere Antwort auf die Frage „Darf man das?“, ist ein klares „Antifa, wir dürfen das!“.

 

 

 

Wir laden deshalb alle AntifaschistInnen ein gemeinsam mit uns den Neonaziaufmarsch „weitestgehend friedlich“2 zu verhindern. Wir rufen euch auf dabei beherzt und mit Augenmaß alle Mittel einzusetzen, die dafür notwendig sind!

 

 

Antifaschistische Linke International >A.L.I.<

 

https://www.inventati.org/ali/index.php?option=com_content&view=article&...

Rede: Zur Kritik rechter Banden-Strukturen

An dieser Stelle dokumentieren wir die Rede, die wir am 27.8. bei der Demonstration gegen die rechte „Imperium Fighting Championship“ hielten.

Liebe Freund_innen und Genoss_innen,

unter dem Motto „Rechte Netzwerke zerschlagen!“ haben wir uns heute formiert, um gegen die „Imperium Fighting Championship“ vorzugehen. Notwendig ist dies, weil die Organisator_innen um die Kampfsportler Benjamin Brinsa und Christopher Henze rechte Hooligans sind, die zusammen mit ihrem Umfeld für Angriffe und Bedrohungen gegen linke Strukturen verantwortlich sind. Wir haben nicht vergessen, dass über 200 Nazis und Hooligans parallel zum Legida-Aufmarsch am 11. Januar in Connewitz randaliert haben. Darunter auch die Imperium-Kämpfer Henze, Feucht und Kottke und der Dresdner Freefighter Zimmermann, der ebenfalls bei der IFC kämpfen soll.

Entschlossene Demonstration gegen die rechte “Imperium Fighting Championship” im Kohlrabizirkus

Gegen die von Neonazis organisierte “Imperium Fighting Championship” gingen am 27. August 2016 1000 Menschen auf die Straße. Sie waren dem Aufruf der Kampagne “Rechte Netzwerke zerschlagen!” gefolgt. In diesem hatte die antifaschistische Kampagne auf die Verstrickungen der IFC-Organisatoren ins rechte Hooligan-Milieu und auf deren Beteiligung am Nazi-Angriff auf Connewitz am 11. Januar 2016 hingewiesen.

Abgar to turn Whitehouse into Green Meadow

Abgar Sr. gave an interview on the latest row between Chile and Unitedstates. After revocation of diplomatic immunity, the perpetrators in the Santiago National Heritage Museum incident are fearing for their lives.

Blockupy protestiert im Arbeitsministerium in der Wilhelmstraße Berlin

Blockupy hat sich beim Tag der offenen Tür im Arbeitsministerium schonmal für den 2. September 2016 angekündigt.

Leipzig PM: Naziangriff auf IfZ: Polizei betreibt Täter-Opfer-Umkehr

Bereits seit mehreren Tagen sind die Veranstalter der »Imperium Fighting Championship« mit dem Aufbau ihrer Veranstaltung im Kohlrabizirkus beschäftigt. Gestern, am 26. August 2016, kam es dabei zu einem Angriff von Rechten auf den im selben Gebäude befindlichen alternativen Club “Institut für Zukunft”. Die Leipziger Polizei hingegen macht Linke für den Angriff auf den linken Club verantwortlich.

Blockupy: An die Arbeit – 2. September – Übersicht

Blockieren wir das Arbeitsministerium – Markieren wir ihre Verarmungs- und Ausgrenzungspolitik – gegen die Mauern im Innern und die Grenzen nach Außen

Wandzeitung: „AfD: Partei für die Bonzen“

Ob an Bushaltestellen, vor der Kaufhalle oder einfach am Eck. Überall finden sich öffentliche Orte an denen das gesellschaftliche Leben in den Kiezen stattfindet. Nach unseren Wandzeitungen zu Fluchtursachen, für soziale Zentren und zur Initiative "Social Center 4 All" widmen wir diese Ausgabe einer klassenkämpferischen Perspektive auf den neoliberalen und rechten Irrsinn, der uns derzeit heimsucht. Im Vorfeld der Berliner Abgeordnetenhauswahl richten wir unseren Fokus dabei auf die Partei für die Bonzen - die AfD.

Berlin: Geht nicht wählen - Keine Stimme dem Ausbeutersystem!

Themen: 
Soziale Kämpfe
Unsere Stadt ist zur Zeit kaum wiederzuerkennen, sie versinkt geradezu unter einer Flut inhaltsleerer Propaganda der bürgerlichen Parteien. Die hässlichen Politikerfressen an den Laternen und ihr Müll in unseren Briefkästen erinnern uns andauernd daran, dass die herrschende Klasse mal wieder zu einer „Wahl“ aufruft, genauer zur Berliner Abgeordnetenhauswahl am 18. September. Auch in Mecklenburg-Vorpommern laufen aktuell die Vorbereitungen zur Landtagswahl.

[S] Antikapitalistischer Block auf Demo gegen TTIP

Am 17. September werden in 7 Großstädten zeitgleich Demonstrationen gegen die Freihandelsabkommen TTIP und Ceta stattfinden. Für die Demonstration in Stuttgart rufen linke Gruppen zu einem Antikapitalisitschen Block auf. In dem gemeinsamen Aufruf heisst es: „Wenn wir hier in Deutschland gegen TTIP und Ceta auf die Straße gehen, ist das zwar notwendig aber letztlich nur ein kleiner Baustein in unserem Kampf für eine befreite Gesellschaft, der global geführt werden muss.“ Die Demonstration in der schwäbischen Landeshauptstadt beginnt um 12 Uhr vor dem Hauptbahnhof.

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