Kollektiv statt einsam – Analog statt digital - Audio-Beitrag

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Jeden Montag um 20 Uhr ans Fenster

 

Um mit der Corona-Krise und ihren Folgen umzugehen, ist mehr nötig, als Zuhause zu bleiben und sich die Hände zu waschen. Gesellschaft wird im
Leben verhandelt und nicht über das Internet.
Wir laden euch deshalb ein, diesen Audio-Beitrag jeden Montag um 20 Uhr laut an euren offenen Fenstern abzuspielen, dazu Banner raus zu hängen oder andere Aktionen zu machen, die euch einfallen.
Schickt diese Nachricht und den Audio-Beitrag weiter, an alle die ihr kennt, über alle Kanäle!

Den Beitrag gibt es bald auch in anderen Sprachen – checkt dazu einfach den Blog:

montag20uhr.noblogs.org

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Text des Audio-Beitrags:

Alles für Alle

Dies ist eine Einladung:
Sei mit uns zusammen jeden Montag um 20 Uhr an deinem Fenster, spiel diesen Jingle laut ab und zeig dich solidarisch!

Wir sind deine Nachbar*innen, wir sind deine Kolleg*innen, die Person gegenüber in der Straßenbahn. Die Pandemie hat das Leben von allen umgekrempelt. Vielen von uns macht die Situation Angst, viele sind vereinzelt, viele sind in ihrer Existenz bedroht – die Pandemie betrifft Alle in irgendeiner Form. Sie macht die gesellschaftlichen Widersprüche offensichtlich und verschärft sie. Wir haben Angst, vor dem was schon ist – und vor dem was kommen kann. Wir wollen uns von der Angst nicht lähmen lassen, sondern in die Offensive gehen. Deswegen ist dies eine Einladung, dich mit Anderen zusammenzutun, dich zu solidarisieren und dich selbst zu ermächtigen.

Jeden Montag um 20 Uhr ans Fenster!

Wir haben Respekt -
Wir haben großen Respekt vor denen, die im Angesicht der Pandemie an ihre Grenzen gehen, um Anderen zu helfen. Pflegepersonal, Sozial Arbeitende, Logistikangestellte, alle Menschen, die – bezahlt oder unbezahlt – die gesellschaftlich notwendigen Arbeiten verrichten. Wir fordern keinen Applaus für diese Menschen, sondern echte gesellschaftliche Anerkennung und materiellen Ausgleich.

Wir passen auf einander auf –
Gewalt gegen Frauen, Queers und Kinder geht auch in Zeiten von staatlichem und gesellschaftlichem Druck zu Hause zu bleiben weiter. Weltweit nimmt die häusliche Gewalt zu. Für viele war und ist das Zuhause kein sicherer Ort. Wir dulden nicht, dass unseren Nachbar*innen etwas passiert. Wir sind für alle da, die nun unter der Situation zu leiden haben.

Wir bleiben widerständig –
Den Regierung und ihrem „Krisenmanagement“ ist nicht zu trauen. Sie sorgen sich primär um die Wirtschaft und antworten – wie immer – mit Überwachung, Repression und einem falschen Gefühl der Einheit innerhalb der eigenen Nation. Sie kennen und können nichts Anderes. Das Militär und Polizei in den Straßen, Drohnen über unseren Köpfen, Überwachungsapps in unseren Taschen – gleichzeitig das völlige Verbot von Demonstrationen. Wir sehen offenen Auges, wie sie unsere Grundrechte mit einem Fingerschnippen bei Seite wischen. Wir werden uns dem nicht beugen.

Wir haben Platz –
Viele wissen nicht ob sie langfristig ihre Miete zahlen können. Dazu kommen Wohnungslose, Geflüchtete, Inhaftierte – um Zuhause bleiben zu können, brauchen Menschen ein sicheres Zuhause. In den Hotels und Air-b’n’b-Wohnungen, in den neu gebauten Lofts und den zwangsgeräumten Wohnungen ist genug Platz.
Gleichzeitig sind die hygienischen und medizinischen Zustände in den Knästen und Lagern miserabel. Wir fordern die Knäste und Lager aufzulösen – im Land und an den Außengrenzen. Die Wohnungen und Hotels zu öffnen und sie den den Menschen die sie brauchen zur Verfügung zu stellen.

Wir machen Schluss –
Während Schulen und Kindergärten geschlossen werden, bleiben die Fabriken offen. Während wir nicht mehr auf die Straße dürfen, schuften viele unter uns weiter in den Logistikzentren und Callcentern. Die internationalen Konzerne werden von den Regierungen noch mit Wirtschaftshilfen hofiert, während kritische Gewerkschafter*innen gefeuert werden. Wir fordern: Schluss damit! Schließung aller nicht lebenswichtigen Betriebe, Achtung der Gesundheitsstandards in allen geöffneten Betrieben. Lohnausgleich und Rettungsschirme nicht für die Reichen, sondern für die Arbeiter*innen. _Ein gutes Leben und genug Geld für alle – ob mit oder ohne Arbeit.

Wir zahlen nicht –
Während viele Menschen in Armut leben und nicht wissen wie sie über die Runden kommen sollen, besitzen andere Immobilien und Geld in Millionenhöhe. Auf uns alle kommt eine globale Wirtschaftskrise zu, die wie immer, auf dem Rücken der Gesellschaft ausgetragen wird: Das fragile Wirtschaftssystem hat sich schon vor Corona in Richtung eines Kollaps bewegt. Die Pandemie hat diese Entwicklung lediglich beschleunigt. Das Gesundheitssystem wurde für den Profit soweit zusammen gespart, dass es nun zusammenbricht. Auch das müssen wir jetzt ausbaden. Es wird Zeit, dass wir die Reichen zur Kasse fordern! Wenn sie ihr Geld nicht freiwillig rausrücken, dann werden sie enteignet!

Wir sind für einander da –
Wir sorgen uns um unsere Nachbar*innen und Andere, wir lassen uns nicht vereinzeln und isolieren. Wir tun uns zusammen und unterstützen uns, ob physisch oder emotional. Achtet auf eure Mitmenschen, redet mit Ihnen, zeigt euch, dass ihr für einander da seid.

Wir sind grenzenlos –
Wenn die Regierungen von Solidarität reden, meinen sie immer nur Solidarität mit der eigenen Nation. Weltweit jagen sich die Staaten wichtige medizinische Güter ab. Weltweit sperren sie Menschen an den Außengrenzen aus – und die Menschen im Inneren ein. In den Tiefen des Staatsapparates warten die faschistischen Netzwerke auf ihren Moment der politischen Machtübernahme – Wenn wir an unsere Fenster kommen und in unseren Gemeinden, Vierteln, Häusern versuchen kollektiv zu werden, dann immer in dem Wissen: Unsere Solidarität kennt keine Grenzen!
Von Wuhan bis Bergamo, von Chiapas nach Rojava, von Leipzig nach Johannesburg:

Jeden Montag um 20 Uhr ans Fenster!

Wir sind wütend & Wir wollen nicht zurück -
Wir wollen, dass die Pandemie unter Kontrolle gebracht wird.
Aber wir wollen nicht, dass Alles wird wie vorher.
Die Krise heißt Corona und sie ist global – Die Katastrophe hinter dieser und aller anderen Krisen heißt Kapitalismus und ist ebenfalls global. Sie bedeutet Ungleichheit, Konkurrenz, Ausbeutung und Unterdrückung. Lasst uns dies beenden!

Wir sind mutig und rütteln an den Grundfesten der Welt
Wir kämpfen für eine Gesellschaft in der wir wirklich frei und gleich leben können. In der es keine Rolle mehr spielt wo und als was wir geboren werden. Eine Gesellschaft in der alle gesund und- sicher leben können und das bekommen was sie brauchen.

Dies ist eine Einladung an Dich!
Wir werden jeden Montag um 20 Uhr an den Fenstern sein. Schliess dich uns an! Häng Transparente aus dem Fenster, sei laut und stell deine Boxen ans Fenster und spiel diesen Jingle ab, auf dass er vielfach durch die Straßen schallt.
Organisiere dich zusammen mit uns oder anderen – eine solidarische Gesellschaft ist möglich!

 

Alles für Alle!

 

 

 

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