Einladung zum Entsichern Kongress und Demonstration gegen den Europäischen Polizeikongress 2020

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Auf dem Europäischen Polizeikongress tauschen sich jedes Jahr internationale Polizeifunktionär*innen mit Politiker*innen und Geschäftsführer*innen der Sicherheitsindustrie über aktuelle und zukünftige Sicherheitskonzepte aus. Der Kongress findet über zwei Tage im Berlin Congress Center (bcc) am Alexanderplatz statt. Ziel ist die Vernetzung politischer und polizeilicher Entscheidungsträger*innen mit dem direkten Zugriff auf die Innovationen der Kriegs und Überwachungsarchitektur. Hier trifft sich das ‚Who is Who‘ der reaktionärsten Bereiche der Gesellschaft: der Verfassungsschutz, die Waff enlobby, Forensiker*innen, Grenzsicherungsfirmen, Mitglieder des Bundestages und die Polizei. Auf der Homepage findet sich eine ansehnliche Liste der privatwirtschaftlichen Partner*innen.

Der Titel des diesjährigen Kongresses lautet unverfänglich: „Rechtsstaat durchsetzen“. Es werden „Expert*innen“ über die „Erosion des Rechtsstaates“ diskutieren, wobei sie in dem Zusammenhang „Parallelgesellschaften, Clans, Rechtsextremismus und -terrorismus sowie illegale Handelsplattformen“ aufzählen. Konkreter geht es um die Sicherung von Grenzen, Cyber Sicherheit, Künstliche Intelligenz (KI), die elektronische Strafakte, digitale Spuren, Polizeiausrüstung und die Auswertung von Massendaten mit KI und Machine Learning. Es ist offensichtlich, dass diese Themen und die kapitalistische Logik dahinter nichts mit unseren Vorstellungen eines freien Lebens zu tun haben. Wir sind gegen dieses kapitalistische System, weil es uns voneinander trennt durch Kategorien wie zum Beispiel Klasse, Herkunft, Aussehen, Sexualität oder Geschlecht.

Oben genannte Institutionen haben wirtschaftliche und machtpolitische Interessen, dieses System auch bis zum Faschismus auszubauen. Mit der Entwicklung der Digitalisierung scheint es mit großen Schritten auf eine Überwachung unserer Bewegungen und Körper hinaus zu laufen. Deswegen stehen wir vor der überwältigenden Herausforderung, dies mit Gegenentwürfen infrage zu stellen und anzugreifen. Gleichzeitig werden auf der ganzen Welt Kriege um Zugänge zu Ressourcen geführt. Aufständische werden dabei unterdrückt. Diese Entwicklungen werden auf Kongressen in den Bergen von Davos, in den Hotels von Biarritz oder jenem im Februar im bcc eingeleitet. Wir laden euch zu dem Gegenkongress „Entsichern“ und zu einer bundesweiten Demonstration gegen die Feinde des Unkontrollierbaren gegen die Feinde nicht digitalisierbarer Lebensentwürfe, gegen die Feinde der Freiheit, ein. Wir wollen zusammen kommen, um Gegenentwürfe zu entwickeln, welche es ermöglichen, uns der Überwachung zu entziehen, welche uns die Angst vor Repression nehmen welche unsere Strukturen zusammen bringen ohne Diskriminierungen und Ausschlüsse zu reproduzieren.

An dem Wochenende vor dem Polizeikongress wird es zwei Tage auf dem „Entsichern Kongress“ Diskussionen und Workshops zu drei Themenblöcken geben: rassistische Strukturen im Staatsapparat und fehlende Gegenstrategien, Vernetzung von Anti-Repressions-Strukturen sowie Digitalisierung. Am Freitagabend vor dem „Entsichern Kongress“ wollen wir gemeinsam mit euch auf die Straße gehen, um gegen den Polizeikongress zu demonstrieren. Wir wünschen uns, dass aus den Diskussionen Praxen sichtbar werden – gegen den Staat, der mit Industrie und Geheimdienst international sein Wissen verkauft, um damit Aufstände hier vor Ort und weltweit zu unterdrücken.

Freedom of movement!
Fight4Rojava!
Solidarität mit den Rebell*innen weltweit!

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Ergänzungen

Tag (((i))) ist am 25.01.2020

Kürzlich ist der Termin zum Verbot von linksunten.indymedia.org bekannt geworden: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat die Verhandlung auf den 29.01.2020 datiert (Ersatztermin ist der 20.01.2020).

Wir rufen dazu auf, am Tag (((i))) nach Leipzig zu kommen, Solidarität mit linksunten.indymedia.org zu zeigen und sich dem Verbot zu widersetzen!
Wir treffen uns am 25.01.2020 um 17:00 Uhr auf dem Simsonplatz vor dem Bundesverwaltungsgericht.

Betroffen sind einige, gemeint sind wir alle!

Achtet auf Ankündigungen