Einladung zur stadtweiten, Gruppen und Projekte übergreifenden VV am 20.04.2015 im kollektiven Zentrum
kein Abriss,
kein Neubau,
koZe verteidigen!
p { margin-bottom: 0.25cm; direction: ltr; line-height: 120%; }p.western { font-family: "Liberation Serif"; font-size: 12pt; }
Einladung zur stadtweiten, Gruppen und Projekte übergreifenden VV am 20.04.2015 im kollektiven Zentrum (Norderstraße 65)
Das koZe gehört allen
Das koZe (kollektive Zentrum) in der Norderstraße 65 gibt es etwa seit einem halben Jahr. Die jahrelange Hartnäckigkeit der Initiativen und Bewohner_innen des Münzviertels bei den zuständigen Behörden haben den Weg zu einer Zwischennutzung des Gebäudes bereitet. Nachdem diese Bemühungen jedoch immer wieder an faulen Ausreden des LIG (Landesbetrieb für Immobilienmanagement und Grundvermögen) scheiterten, solidarisierten sich Besetzer_innen aus ganz Hamburg, indem sie am 12.07.2014 die Gehörlosenschule für einen Tag in ihren Besitz nahmen. Trotz einer Räumung war der Druck auf den LIG so groß, dass er sich den Forderungen der Nachbarschaftsinitiativen nicht mehr verweigern konnte. Am 11.09.2014 konnten die Food-Coop Tante Münze sowie die Fahrradselbsthilfewerkstatt Radküche als erste Projekte in die ehemalige KiTa einziehen.
Mit dem Fuß in der KiTA und dem Blick auf die Schule
Seitdem ist viel passiert. Die Räume füllten sich so schnell, dass die ursprünglich zugelassenen 70 m² nach ein bis zwei Monaten nicht mehr ausreichten. Da alle weiteren Versuche, Zwischennutzungen für den Rest des Hauses im Sande verliefen, wurden auch die beiden oberen Stockwerke in Beschlag genommen. Alles andere wäre absurd gewesen.
Nach wie vor erhalten wir wöchentlich an die fünf Raumanfragen, das Haus und der Kalender sind voll bis zum Rand, während wir immer noch auf die seit Jahren leerstehenden Schulgebäude blicken müssen. Der unkommerzielle Raumbedarf in Hamburg ist und bleibt riesig. Anstatt aber den enormen Leerstand in Hamburg zu verbieten und für selbstorganisierte Projekte zu öffnen, weigert sich der Senat, städtisch ungenutze Gebäude im Rahmen des Transparenzgesetzes öffentlich bekannt zu geben. Mensch könnte ja auf unerwünschte Gedanken kommen...
Aber wir wissen: Tausende Menschen leben auf der Straße, Flüchtlinge in überfüllten Massenunterkünften und wir alle in den überteuerten Wohnungen des Hamburger Immobilienmarktes. Wir sind solidarisch mit allen Hausbesetzungen, Freiräumen und Projekten, die diese Verhältnisse in ihrem täglichen Kampf angreifen!
Kein Abriss, kein Neubau!
Am 01.04.2015 wurde das ehemals der Finanzbehörde und damit der Stadt und uns allen gehörende Gelände in einem undurchsichtigen Prozess an einen privaten Investoren (HBK/Hanseatische BauKonzept) verkauft. Der vermeintliche Bürgerbeteiligungsprozess bei der Entwicklung des neuen Bauvorhabens verlief nach Ansicht der Bewohner_innen alles andere als positiv. Anstelle dringend benötigter Grünflächen, integrativer und gemeinschaftlicher Wohnräume und des koZe sollen unsoziale Einzimmer-Studierendenappartments für 500 Euro/Monat und dutzende Kleinwohnungen entstehen, die bei hoher Mieter_innenfluktuation hohe Profite versprechen. Hier zeigt sich, womit in Hamburg gutes Geld zu verdienen ist. Äußerst lukrativ waren mit Sicherheit auch der Bau des Polizeikomissariats sowie die Erweiterung des Bezirksamtes mit Bürgersaal in Wandsbek.
Dieser Filz zwischen Investoreninteressen und Stadtpolitik ist uns längst zuwider.
Wir sind gegen den Verkauf, den Abriss und den geplanten Neubau!
Wir zahlen der neuen Besitzerin HBK, die sich gerne als sozial und hanseatisch-anständig präsentiert, unsere Nebenkosten und sonst nix!
koZe verteidigen!
Wir gehen davon aus, dass die HBK uns in Kürze loswerden will. Warmwasser und Heizungsanlage wurden trotz gültigem Vertrag bereits abgestellt. Es wird ungemütlich und der Ton wird schärfer.
Egal!
Unsere Pläne sind nachhaltiger und besser. Orte wie das koZe verdeutlichen schnell, wie Menschen zusammen agieren können. Solidarisch, emanzipatorisch und voneinander lernend.
Nun ist es an der Zeit, sich in größerem Rahmen zusammenzuschließen und eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. Es geht uns dabei natürlich um den Erhalt des koZe. Es geht uns aber auch um Prozesse, die in der Lage sind, sich den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen. Das ist nicht erwünscht, aber bitter nötig!
Ohne uns von verstärkter Bullenpräsenz und harten Worten der HBK einschüchtern zu lassen, organisieren wir zwischen dem 20sten und 25sten Mai kollektive und überregionale Aktionstage. Um diesenoch größer planen zu können, laden wir ein zur stadtweiten, Gruppen und Projekte übergreifenden VV am 20.04.2015 im koZe.
Bringt Eure eigenen Infos und Inhalte mit. Wir brauchen Eure Ideen und eure Unterstützung!