Verboten-Verfolgt-Vergessen
Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann der Kalte Krieg. Vor diesem Hintergrund plante die Bundesregierung unter Kanzler Adenauer schon 1949 die Wiedereinführung einer Armee. Gegen dieses Vorhaben gab es in der Bevölkerung große Proteste. Die Adenauer-Regierung reagierte schnell. Innerhalb weniger Wochen wurde ein politisches Strafrecht eingeführt, das seine Wurzeln im Strafrecht der Nazizeit hatte. Alle Bürger, die gegen die Wiederbewaffnung oder für die Wiedervereinigung waren, galten nun als Staatsfeinde. Über 200.000 Menschen wurden politisch verfolgt - häufig von Polizisten, Staatsanwälten oder Richtern, die schon in der Nazizeit in Amt und Würden waren. Etwa 10.000 Menschen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt und vielen wurde die Existenz zerstört. Auf diese Weise wurde schon in den Anfangsjahren der Bundesrepublik Deutschland eine große außer-parlamentarische Bewegung zerschlagen. Eine poli-tische Weichenstellung, die die gesellschaftlichen Verhältnisse bis heute belastet.
Filmlänge: 62 Minuten, 16:9, D 2013,Regie und Kamera: Daniel Burkholz, Creative Producer: Sybille Fezer, Schnitt: Jan-Malte Enning
© Roadside Dokumentarfilm
www.roadside-dokumentarfilm.de
Die Stärke des Films liegt darin, dass er auf jede Heroisierung verzichtet und aufzeigt, wie sich die Verfolgung auch auf das Umfeld der Betroffenen auswirkte. Peter Nowak, der Freitag
Der Film macht die Gründungsgewalt der BRD mit Originalaufnahmen anschaulich... . Matthias Reichelt, Junge Welt
Ein neuer Dokumentarfilm erzählt von Menschen und Unrecht. [...] "Verboten-Verfolgt-Vergessen" macht ganz still.Gisela Zimmer, CLARA
Burkholz` Film ist nicht larmoyant, sondern überzeugt durch die klare, knappe Analyse der Schicksale [...]. Harald Hilpert, Braunschweiger Zeitung
Dass das Bundesjustizministerium dem Regisseur des Films kein Interview geben wollte, dürfte wenig erstaunlich sein.Thomas Blum, Neues Deutschland