17.-19.4. in Kassel: bundesweites Treffen stadtpolitischer Initiativen

Vom 17. bis 19. April 2015 findet auf Initiative des BUKO Internationalismus Arbeitsschwerpunktes Stadt & Raum (assr) ein bundesweites Treffen stadtpolitischer Initiativen unter der Fragestellung "Wie weiter mit dem Recht auf Stadt?" in Kassel statt. Dazu sind alle Aktiven und Interessierten aus unterschiedlichen Städten, Initiativen und Bündnissen eingeladen.
Das Ziel des Treffens soll es weniger um theoretische Reflektionen von Stadt und Widerstand gehen, noch ist die Gründung einer bundesweiten Organisierung geplant. Stattdessen soll der Rahmen eines Wochenendtreffens die Möglichkeit für den Austausch praktischer Erfahrungen und der Weitergabe von (Organisierungs-)Wissen dienen.
 
Im vergangenen Jahr sind in vielen Städten neue Recht-auf-Stadt- und mietenpolitische Bündnisse gegründet worden. Die neuen und die schon länger bestehenden Bündnisse sind reich an lokalen Erfahrungen, doch es fehlt an Gelegenheiten zum überregionalen Austausch. Um gute wie schlechte Erfahrungen zu reflektieren, lokale Unterschiede aber auch gemeinsame Forderungen zu diskutieren.

Bisher scheint es aber nicht ganz einfach gewesen zu sein die lokalen städtischen Interventionen und Kämpfe um ein Recht auf Stadt überregional in Bezug zueinander zu setzen. Das Bündnis "Keine Profite mit der Miete" zum Beispiel mit seinem Ansatz dezentraler Aktionen zerfiel schnell wieder. Beim BUKO im Mai 2014 in Leipzig wurden diese Erfahrungen reflektiert. Während eines Vernetzungstreffens mit Aktiven aus insgesamt elf Städten entstand die Idee, einen neuen Anlauf für eine überregionalen Vernetzung zu wagen.

Entsprechend soll es an dem Wochenende um Themen gehen, die in den unterschiedlichen Städten gerade relevant sind – von freiraum-Kampagnen, über Mieterkämpfe, transformatives Organzing usw.

Besonderes Interesse in unserem Vorbereitungskreis lagen bisher bei den Fragen: Wie kann ein lokales Bündnis lebendig gehalten werden? Was sind lokale und überregionalen Gemeinsamkeiten? Wo lohnt eine Zusammenarbeit innerhalb der Stadt und darüber hinaus? Wie können Kämpfe um Krise und Wohnen, um Teilhabe, Selbstbestimmung und städtische Vielfalt breit, schlagkräftig und vor allem über weiße Mittelschichtskreise hinaus organisiert werden?.

Wir wollen aber euch interessierte Recht-auf-Stadt Aktivist_innen und stadtpolitsch Aktive einladen eure Wünsche zu äußern. Zu welchen Themen fehlen euch Debatten, wozu könntet ihr einen Input anbieten, zu welchen Ansätzen und praktischen Erfahrungen sucht Ihr Austausch? Bis Mitte Februar sollte das Seminar thematisch weitgehend stehen. Daher meldet euch in den kommenden Wochen zurück, was ihr interessant findet und/oder selber anbieten könnt.

Angedacht ist bisher ein grober Ablauf, der ungefähr so aussieht:

Freitag, 17.4. Abends

18 Uhr Ankommen und Kennenlernen

anschl. Vorstellung der Recht-auf-Stadt-Aktivitäten in den verschiedenen Städten

Samstag Vormittag:

Austausch zu Erfahrungen, Erfolgen und Problemen der verschiedenen städtischen Kämpfe

  • Diskussion in Runden mit Städten mit ähnlichen Problemlagen (Großstädte mit Gentrifizierungsdruck, schrumpfende Städte, Uni-Städte, usw.)

  • Leitfragen:

    • Was hat funktioniert in lokalen Kämpfen und Bündnissen?

    • Wo lohnt eine überregionale oder bundesweite Zusammenarbeit?

    • Wie können Kämpfe breit, schlagkräftig und vor allem über weiße Mittelschichtskreise hinaus organisiert werden?

Aufteilung in Diskussionsgruppen für zwei Workshopphasen entlang der folgenden Themen:

  • Interventionen und Konzepte für eine emanzipatorische Stadt- und Wohnungspolitik

  • Praxis und Erfahrungen mit Aktivierung und Organisierung von Bewohner_innen und Betroffenen / Transformatives Organizing?

  • Freiräume/Leerstände/Neue Besetzungen?

  • Wie und zu welchen Themen funktionieren überregionale oder bundesweite Bündnisse?

Samstag Abend:

  • Filmvorführung BuyBuy St. Pauli und Diskussion

Sonntag Vormittag

  • Wie und zu welchen Themen funktionieren überregionale oder bundesweite Bündnisse?
  • Zusammentragen der Ergebnisse aus den Diskussionsgruppen vom Samstag Nachmittag
  • Wie weiter? / Verabredungen
Sonntag Mittag

Stadtspaziergang – Stadtentwicklung und Städtische Kämpfe in Kassel

Wenn ihr euch anmelden wollt, mailt uns bis spätestens zum 1.April an: assr@buko.info. Ein Selbstkostenbeitrag/eine Spende für die Verpflegung ist erwünscht, aber an finanziellen Fragen soll die Teilnahme nicht scheitern. Das Recht-auf-Stadt-Bündnis Kassel unterstützt alle Teilnehmenden bei der Suche nach privaten Übernachtungen.

BUKO Internationalismus - Arbeitsschwerpunkt Stadt & Raum, Sternstr. 2, 20357 Hamburg / Telefon: +49(0)40/ 393 156 / E-Mail: assr[at]buko.info / Homepage: www.buko.info

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