70. Jahrestag der Bombardierung Magdeburgs: "Die Rechte" plant Kundgebung am Samstag
Kurz vor Ablauf der Frist haben Neonazis sowohl für Freitag, als auch für Samstag Kundgebungen in Magdeburg angekündigt. Der AfD-Kreisverband Magdeburg hat sich am Donnerstag außerdem von der illegalen Aktion distanziert, bei der hunderte mutmaßliche Neonazi-Plakate über ehemalige AfD-Plakate geklebt wurden.
Magdeburg.
Am Freitag jährt sich der Tag der Bombardierung Magdeburgs zum 70. Mal. Aus diesem Grund finden in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts am 16. und 17. Januar rund 30 Versammlungen mit bis zu 10.000 Menschen statt.
Rechtsradikale Demonstrationen
Lange Zeit wurde vermutet, dass zum ersten mal seit 17 Jahren keine Demonstration Rechtsradikaler in Magdeburg stattfinden würde. Wie die Polizei auf MZ-Anfrage mitteilte, haben Neonazis kurz vor Ablauf der Frist nun doch eine Kundgebung für Freitagabend angemeldet. Donnerstagnachmittag sollen Kooperationsgespräche zwischen der Magdeburger Polizei und den Rechtsradikalen stattfinden. Ziel des Gespräches sei eine Einigung hinsichtlich der Teilnehmerzahl und der geplanten Route.
Laut Polizeihauptkommissar Mike von Hoff wurde für Samstag zudem eine Demonstration der Partei "Die Rechte" angemeldet. Von Hoff hält eine Kundgebung der Partei jedoch für sehr unwahrscheinlich, da sie nie zuvor in Magdeburg in Erscheinung getreten ist und ihre Mitgliederzahl zudem verschwindend gering sei. Außerdem habe "Die Rechte" keine Zeit für ein Kooperationsgespräch.
Polizei ist mit mehreren Hundertschaften vor Ort
Die Polizei wird mit mehreren Einsatzhundertschaften aus unterschiedlichen Bundesländern vor Ort präsent sein und die Veranstaltungen begleiten. Sie appelliert an alle Veranstaltungsteilnehmer friedlich zu demonstrieren und sich von potentiellen Gewalt- und Straftätern zu distanzieren. Für Anfragen im Zusammenhang mit dem Demonstrationsgeschehen hat die Magdeburger Polizei unter der Nummer 0391/5461690 außerdem ein Bürgertelefon eingerichtet, welches am Freitag ab 14 Uhr und Samstag ab 11 Uhr erreichbar ist.
AfD distanziert sich von illegaler Plakataktion
Am Mittwochmorgen tauchten im gesamten Magdeburger Stadtgebiet hunderte mutmaßliche Neonazi-Plakate auf, die unter dem Slogan "Tausende Tote unvergessen" zum Gedenken an die "Magdeburger Bombennacht" aufrufen. Diese wurden über ehemalige Wahlplakate des AfD-Kreisverbandes Magdeburg geklebt.
Die Nazi-Plakate in der Magdeburger City kleben auf Pappen der #AfD Es wundert mich nicht! @MDR_SAN @Volksstimme pic.twitter.com/dkUEgaIyTQ
— Sören Herbst (@soeren_herbst) 14. Januar 2015
Da es sich bei der Aktion um eine Ordnungswidrigkeit handelte, wurden die Plakate im Laufe des Tages durch die Stadt entfernt. Der AfD-Kreisverband hat sich am Mittwoch auf seiner Internetseite von der illegalen Plakataktion distanziert. Es sei unklar, wie die unbekannten Täter in den Besitz alter AfD-Plakate kommen konnten. Die Plakatträger wurden angeblich weder verliehen noch an Dritte weitergereicht. Die AfD plant nun, strafrechtlich gegen die Diebe vorzugehen. (mz/elik)
quelle: http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/70--jahrestag-der-bombardierung-m...
Ergänzungen
fälltaus
Laut FB haben die Honks ihre Veranstaltung für Samstag gecancelt. :)