[B]Antifa-Bewegung aufbauen!
Auswertung: "Totgesagte leben länger!"
Antifa-Block auf der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration am 11.01.2015
Am vergangenen Sonntag fand die traditionelle Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in Berlin statt. Mehrere tausend Menschen nahmen auch in diesem Jahr an dieser starken Manifestation unterschiedlichster linker Strömungen teil. Im Anschluss an die Demonstration wurde den beiden toten Arbeiterführer*innen gedacht. Die Rote Nelke, ein Symbol der Arbeiterklasse und Mahnung an durch reaktionäre/ faschistische Freikorps sowie bürgerliche Polizisten ermordete Revolutionäre, wurde Ihnen zu Ehren niedergelegt und säumte den gesamten Zentralfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde.
In diesem Jahr gab es wieder einen Antifa-Block auf der Demonstration. Getragen wurde dieser Block unter anderem von der North East Antifa
[NEA]. Es zeigte sich, dass das Motto des Blocks, „Totgesagte leben länger“ keine hohle Phrase blieb. So beteiligten sich bei Sturmböen
und trotz der frühen Uhrzeit weit über 600 Menschen. Sie alle trugen dazu bei, ein sichtbares Zeichen gegen Faschismus, Imperialismus und
Krieg zu setzen. An diesem Tag wurde deutlich, dass die Antifaschistische Aktion lebt und kämpferisch voranschreitet. Während reaktionäre
Strömungen und ihre (rechte) Presselandschaft das Konzept "Antifa" als angeblich "veraltetes Relikt" versuchen abzuwickeln, bauen wir
gemeinsam den Widerstand aus:
- Antifa war, ist und bleibt eine objektive und dringliche Notwendigkeit
- Antifa ist ein legitimer Abwehrkampf und Bedingung für den weiteren Aufbau einer solidarischen, befreiten Gesellschaft.
Gerade in Zeiten der zunehmenden Auflösungstendenzen antifaschistischer Strukturen, lokaler Schwäche, u.a. bei Widerständen gegen
kulturalistische PEGIDA-Aufmärsche und der von Köpenick über Falkenberg bis nach Buch allgegenwärtigen rassistischen Anti-Asyl-Hetze gegen
die Unterbringung von Refugees, kämpfen wir weiter für den Aufbau des antifaschistischen Selbstschutzes und der praktischen Solidarität
gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung. Die verschiedenen Kämpfe müssen zusammengeführt werden, stadtpolitische wie betriebliche,
antifaschistische wie antirassistische.
Entgegen aller inner-szenischen Kontroversen um marginalisierte, dogmatische Gruppierungen aus dem staatssozialistischen Spektrum sowie
ihren stalinistischen bzw. maoistischen Unterstützer*innen, dürfen wir die Widersprüche innerhalb der Linken nicht scheuen.
Denn: wer sich der linken Geschichte entledigt, überlässt sie der politischen Rechten und den herrschenden kapitalistischen Interessen; verpasst den so bedeutsamen Erkenntnisgewinn aus den Siegen, Niederlagen und Problemen der vergangenen Kämpfe.
Lautstark und selbstbewusst wurde daher entlang der Frankfurter Allee bis zum Friedhof der Sozialist*innen gelaufen.
Immer wieder konnte mensch die Sprechchöre der Demonstrant*innen hören- Solidarität mit den Kämpfer*innen in und um Rojava und Nordkurdistan darf dabei nicht zur reinen Projektionsfläche verkommen, sondern vielmehr Mut für eine Perspektive einer befreiten Gesellschaft vermitteln.
Im Anschluss an die Demonstration fand noch ein geführter Rundgang zum ehemaligen Revolutionsdenkmal auf dem Friedhofsgelände statt.
Initiiert wurde die Führung von der North East Antifa. Als Redner konnte Bernd Langer von der Initiative „Kunst und Kampf (KuK)“ gewonnen
werden. Er sprach vor rund 100 aufmerksamen Zuhörer*innen und gab einen interessanten geschichtlichen Überblick über die Geschichte der
Arbeiterbewegung und der Rolle der ermordeten revolutionären Obleute .
Zum Abschluss wurde ein Kranz niedergelegt. Die Berliner Polizei beobachtete diese Veranstaltung mit Ehrfurcht.
Christian Schwartz, ein Sprecher der North East Antifa, fasst den Tag so zusammen:
„Wir freuen uns, dass dieses Mal noch mehr Menschen zu uns in den Antifa-Block gekommen sind.
Sie alle tragen dazu bei, die Antifaschistische Aktion mit Leben zu füllen. Mehr denn je müssen wir Antifaschist*innen zusammenstehen und uns organisieren. Nur so können wir antifaschistische Blockaden, Refugee-Proteste und antirassistische Widerstände in den Außenbezirken unterstützen. Wir verstehen die Demonstration daher als Weckruf und kämpferischen Start in das Jahr 2015. Es lebe die antifaschistische Aktion.
Historische Kämpfe können uns hierfür als Vorbild dienen.“
North East Antifascists [NEA] im Januar 2015
antifa-nordost.org
# Initiative "Kunst und Kampf":
http://www.kunst-und-kampf.de/Aktuell.html
# Redebeitrag "No love for Stalin":
http://antifa-nordost.org/1755/nea-redebeitrag-no-love-stalin
# Interview mit der NEA: "Aktuelle und zukünftige Kämpfe zusammenführen":
http://antifa-nordost.org/1687/ll-demonstration-2015-aktuelle-und-zukuen...
** Antifa bleibt notwendig!**
# Statement von "Siempre Antifa Frankfurt/ Main":
http://siempreffm.blogsport.de/2015/01/08/die-antifaschistische-aktion-lebt
# Debattenbeitrag von "Antifaschistische Linke International"
http://www.inventati.org/ali/index.php?option=com_content&view=article&i...