Wir machen es selbst - 1. Mai Erfurt: Auftakt solidarischer Kämpfe der antirassistischen, queerfeministischen und Klimagerechtigkeits-Bewegungen

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Wir hatten mittlerweile drei Wochen Zeit, um die Geschehnisse am 1. Mai 2019 in Erfurt zu reflektieren und sind uns einig: Der Tag war für uns besonders und wir blicken fast ausschließlich mit großer Freude und Zufriedenheit auf ihn zurück.
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3.000 Aktivist*innen aus mehreren sozialen Bewegungen haben gemeinsam auf der Straße ihren Forderungen Ausdruck verliehen. Es ist eine enge Vernetzung zwischen antirassistischen, (queer-)feministischen, klimaaktivistischen, antikapitalistischen und antifaschistischen Akteur*innen entstanden, die es in dieser Form in Erfurt noch nicht gegeben hat. Die Demo war laut- und ausdrucksstark und hat klar gemacht, dass die menschenfeindliche Politik der AfD zwar Anlass für unseren Protest war, wir aber für die Bekämpfung von globaler Ungleichheit, Rassismus, zunehmendem völkischen Nationalismus, Autoritarismus und Antifeminismus die kapitalistische, patriarchale Gesellschaft in den Blick nehmen müssen. Wir haben alle zusammen gehalten, aufeinander aufgepasst und uns von dem repressiven und aggressiven Auftreten der Polizei nicht einschüchtern lassen.

Wir haben angekündigt, die AfD „in die Zange zu nehmen“ und das ist uns gelungen: Am 1. Mai war das Stadtbild von linken Protesten geprägt - ein erfrischender Gegensatz zu den häufigen rechten Demonstrationen und Veranstaltungen. Aus verschiedenen Blöcken unserer Demo heraus haben Menschen zivilen Ungehorsam geleistet, um der AfD die Straße zu nehmen. Auch aus dem Jugendblock der Zusammenstehen- Demo gab es Versuche, auf die Route zu gelangen. Einigen Aktivist*innen ist es gelungen, die Route für eine gewisse Zeit zu blockieren, so dass die AfD nicht weiterlaufen konnte.

Wir möchten uns in diesem Zuge bei allen herzlich bedanken, die uns unterstützt haben: Zunächst bei den Organisationen und Gruppen, die geholfen haben, die Demo zu organisieren: Die Seebrücke Erfurt, das Sprachcafe Erfurt, der Migranten Omid Verein (MOVE e.V.), Pekari Jena mit ihrer Kampagne „Fast Forward Feminism“ [1], die Klima Aktion Thüringen (KAT) und der Infoladen Sabotnik. Ein Dankeschön geht auch an die Demobeobachtungsgruppe Leipzig [2] und an die Anwält*innen, die unsere Demo den ganzen Tag über begleitet haben und eine große Unterstützung waren. Auch ist Einzelpersonen des Zusammenstehen- Bündnisses zu danken, die sich angesichts der Polizeigewalt am 1. Mai mit uns solidarisiert und uns unterstützt haben.

Darüber hinaus wurden wir von Netzwerken und Gruppen bundesweit unterstützt, indem unter anderem nach Erfurt mobilisiert und die gemeinsame Anreise mit Bus und Bahn organisiert wurde. Wir bedanken uns insbesondere bei NIKA Bayern und Sachsen, bei Ende Gelände (bundesweit) sowie Ende Gelände Ortsgruppen und bei der IL (bundesweit) sowie einzelnen IL- Ortsgruppen.

Ein großes Dankeschön gilt außerdem Einzelpersonen und Strukturen aus Erfurt, die am 30. April und 1. Mai wichtige Infrastruktur gestellt haben. Hier ist insbesondere die KüfA zu nennen, die Tage lang alles gegeben hat, um uns mit leckerem Essen zu versorgen. Die KüfA kocht jeden Dienstag im Veto und freut sich insbesondere über Unterstützung [3].

Wir hoffen, dass der Erfolg des 1. Mai dazu beiträgt, eine solche Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzugeführen. Wir werden auch in Zukunft alles dafür tun, unsere Kämpfe zu verbinden, um einen emanzipatorischen Wandel hin zu einer grenzenlos solidarischen Gesellschaft zu erwirken. Wir kämpfen für eine effektive Klimapolitik, die Überwindung des Patriarchats und grenzenlose Solidarität mit Geflüchteten! Es gibt viel zu tun, packen wir es gemeinsam an!

Alle zusammen gegen den Faschismus!

[1] https://www.facebook.com/Fast-Forward-Feminism-332409780750552/
[2] Der Bericht der Demobeobachtung Leipzig ist hier zu finden: https://demobeobachtung.noblogs.org/…/pressemitteilung-zu…/…
[3] Dienstag, ab 18 Uhr: KüfA* – Küche für Alle* (Essen ca. ab 19:30 Uhr) (http://veto.blogsport.de/veto-termine/)

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https://doityourself.noblogs.org
Demonstration Alles muss mann selber machen (Orgacrew)
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