Ahaus Montag 6.11.23 Test - Castor - Fahrt blockieren

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Montag 6.11. Castortestfahrt nach Ahaus. Ab 17 Uhr Kundgebung am Kurt-Schuhmacher Ring.

Montag, 6.11., Proteste in Jülich u. Ahaus gegen Castor-Probetransport

 

Jülich/ Ahaus, den 02.11.2023

 

Bei einem Gespräch mit Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbänden teilte NRW- Wirtschaftsministerin Mona Neubaur letzte Woche mit, dass in Bezug auf die Lagerung der 152 Castorbehälter mit 300 000 hochradioaktiven Brennelementen im Jülicher Zwischenlager der Punkt Erdbebengefahr als Verfahrenshindernis anscheinend ausgeräumt werden konnte. Das hatte zuvor auch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) mitgeteilt. Damit entfällt der Hauptgrund, warum 2014 die unverzügliche Räumung des Jülicher Zwischenlagers angeordnet worden war. Die Anordnung durch die NRW-Atomaufsicht diente vor allem als vorrangiges Argument für den Abtransport der 152 Castoren von Jülich nach Ahaus. Diese gefährlichen Castor-Transporte quer durch NRW haben nun noch weniger als bisher eine Berechtigung. Nach Ansicht der Anti-Atomkraft-Initiativen kann die zuständige NRW- Wirtschaftsministerin Mona Neubaur nunmehr die bisherige Räumungsanordnung aufheben und sich stattdessen ganz auf den Neubau eines Castor-Lagers in Jülich konzentrieren.

 

„Es besteht also keine Eile, das Jülicher Zwischenlager zu räumen“ erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis "Stop Westcastor" in Jülich. „Die Gutachten zeigen, dass eine kurzfristige Ertüchtigung des bestehenden Jülicher Castor-Lagers und eine langfristige Lagerung in einem möglichst sicheren Zwischenlager-Neubau möglich sind.“ Unklar ist allerdings noch, wie weit der Genehmigungs-Prozess für den kurzfristigen Weiterbetrieb des Jülicher Zwischenlagers vorangeschritten ist, welche weiteren Unterlagen immer noch nicht von der Jülicher Gesellschaft für Entsorgung von Nuklearanlagen (JEN) eingereicht wurden.

 

„Wir sind wütend darüber, dass die JEN nur auf den widersinnigen und gefährlichen Abtransport der Castoren nach Ahaus fokussiert ist,“ ergänzte Felix Ruwe von der BI "Kein Atommüll in Ahaus". „Der Neubau eines Zwischenlagers in Jülich wird seit über 10 Jahren hintertrieben und verzögert. Die Verantwortung für die langfristige Lagerung und Vorbereitung des Atommülls für die Endlagerung muss bei den Verursachern in Jülich verbleiben! Deshalb gehen wir am kommenden Montag um 17 Uhr in Ahaus und um 19 Uhr in Jülich erneut mit Mahnwachen auf die Straße.“

 

Wie das BASE der Anti-Atomkraft-Organisation .ausgestrahlt vergangene Woche auf Anfrage mitteilte, ist man bereits 2022 zu der Erkenntnis gekommen, dass die Erdbebensicherheit entgegen früherer Annahmen doch gegeben sei. „Es ist schier unglaublich mit welcher unverantwortlichen Verschleppungstaktik die JEN seit über zehn Jahren die sichere Lagerung ihres Atommülls boykottiert. Das alles passiert unter den Augen zweier Bundesministerien und eines NRW-Landesministeriums, die Teil des dortigen Aufsichtsrates sind. Selbst nach der Mitteilung des BASE an die JEN 2022, dass die Erdbebensicherheit wohl doch gegeben ist, arbeitet die JEN nicht ausreichend daran, den genehmigungslosen Zustand des bestehenden Zwischenlagers zu beenden. Immer noch fehlen der BASE angemahnte Unterlagen von der JEN.“ erklärte Helge Bauer von .ausgestrahlt. “Die NRW-Landesregierung muss dringend Verantwortung im Aufsichtsrat übernehmen, nicht zuletzt um die Aussagen ihres Koalitionsvertrages zur Verhinderung unnötiger Atommüll-Transporte zu erfüllen. Ihrer Aufsichtsrolle gerecht werden müssen auch die drei Bundesministerien, für Umwelt, für Finanzen und für Forschung, die die Option der weiteren Lagerung in Jülich bislang beharrlich ignorieren."

 

Kerstin Ciesla vom BUND Landesverband NRW betonte: „Es muss hier endlich um langfristige, maximale Sicherheit für den hochbrisanten Atommüll gehen – denn auch das Ahauser Zwischenlager hat nur eine Genehmigung bis 2036 und entspricht nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik! Castortransporte nach Ahaus führen also zu einem ähnlichen Desaster wie jetzt in Jülich.“

 

Die Mahnwachen in Jülich und Ahaus finden am kommenden Montag, 6. November, um 19 Uhr vor dem Forschungszentrum in Jülich und um 17 Uhr am Kreisverkehr Kurt-Schumacher-Ring/Tobit in Ahaus statt. Anlass ist der ab dem 6. November angekündigte 2. Probe-Castortransport von Jülich nach Ahaus mit einem kompletten Leer-Castor.

 

Ankündigung eines „Übungstransports“ mit einem CASTOR-Behälter von Jülich nach Ahaus – und zur darauf abgestimmten Erklärung des NRW- Wirtschaftsministeriums. 

 

https://www.bi-ahaus.de/

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Ergänzungen

Per Auto und Bus werden wir eine gemeinsame Anreise aus Münster planen.

Wir werden morgen ein deutliches Zeichen setzen.

Liebe Freundinnen und Freunde,

ab nächsten Montag, 6.11., kann nach Betreiberangaben der 2.
Probe-Castor von Jülich nach Ahaus rollen - mit einem leeren Castor und
über die Autobahnen. Geplant sind ein nächtlicher Hin- und Rücktransport.

Dagegen finden am kommenden Montag, 6.11., in Jülich und Ahaus
Mahnwachen statt: in Jülich um 19 Uhr vor dem Haupttor des
Forschungszentrums und in Ahaus schon um 17 Uhr am
Kurt-Schumacher-Ring/Tobit-Kreisverkehr. Dort erreicht der
Autobahnzubringer von der Auffahrt Ahaus/Legden an der A31 die Stadt.

Wir rufen zur Teilnahme auf, um den Widerstand gegen die widersinnige
Atommüllverschiebung der 152 Castoren mit 300 000 hochradioaktiven
Brennelementkugeon voranzubringen.

Es gibt auch in der Sache was Neues: 2014 ordnete die
NRW-Landesregierung die Räumung des jetzigen Castor-Lagers in Jülich an
- Hauptgrund: Die Erdbebensicherheit sei nicht gegeben. Doch nun die
Wende: Sowohl NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur sowie das zuständige
Bundesamt BASE teilten überraschend mit, dass die Erdbebensicherheit
doch nicht (mehr) gefährdet sei.

Wenn dem so ist, dann entfällt auch der Hauptgrund für die angeordnete
Räumung und damit die Castor-Transporte. Die Castoren könnten in Jülich
bleiben - wie es auch der Jülicher Bürgermeister fordert - und es bliebe
Zeit genug für die Ertüchtigung der existierenden Lagerhalle und vor
allem für den Neubau einer Castor-Halle nach aktuellen Sicherheitsstandards.

Nun ist die NRW-Landesregierung am Zug!

Weitere News:

1. Bereits morgen, am 3. November, gestalten Eichhörnchen Cécile Lecomte
und Hanna Poddig ab 19 Uhr einen Infoabend im Jülicher Kulturbahnhof
(Bahnhofstr. 13). Thema: "Atomtransporte stoppen? Weiterhin wichtig und
richtig"

2. Die beiden Prozesse vor dem Landgericht Mönchengladbach und dem
Amtsgericht Grevenbroich gegen zwei KLimaktivist:innen in Zusammenhang
mit der Schienenblockade des RWE-Kohlekraftwerks Neurath in 2021 gehen
im November in jeweils neue Runden. Vvor dem Amtsgericht macht die
Richterin der Verteidigung das Leben so schwer wie möglich. Vor dem
Landgericht gab es immerhin keine Unterbrechungen der Verteidigung,
dafür aber sehr grimmig auftretende Justizbeamte mit ziemlich krassen
Personenkontrollen vorab.

Weiterhin ist Solidarität sehr erwünscht, denn die harte Repression geht
uns alle an: https://antirrr.nirgendwo.info/block-neurath/

3. Vielleicht habt ihr im WDR schon was dazu gesehen, aber seit 3 Wochen
ist in Münster ein Wäldchen am Dortmund-Ems-Kanal, Höhe
Pleistermühlenweg (zwischen Warendorfer und Wolbecker Straße), besetzt,
um das Abholzen für die Neverending-Story der Kanalerweiterung zu
verhindern.

Vor Ort gibt es große Unterstützung aus der Bevölkerung und auch viel
Medienpräsenz. Wenn ihr in Münster also einen netten Spaziergang machen
wollt, die Aktivistis am Kanal freuen sich über Besuch und Unterstützung.

Atomfreie Klimagrüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen
Atomanlagen
www.sofa-ms.de, www.urantransport.de

 

Treffpunkt 15 Uhr am Hauptbahnhof und Zug Richtung Enschede nehmen. 16:19;Uhr Ankunft in Ahaus.

Probe Castortransport von Jülich nach Ahaus

Veröffentlicht: Montag, 06.11.2023 05:52

 

Viele Atomkraftgegner in NRW halten ab heute (06.11.) ihre Augen offen. In Ahaus und Jülich werden Mahnwachen gehalten.

Kundgebung in Ahaus

Viele Atomkraftgegner in NRW halten ab heute (06.11.) ihre Augen offen. In Ahaus und Jülich werden Mahnwachen gehalten. Denn in der kommenden Nacht soll ein leerer Castortransport per LKW vom Forschungszentrum Jülich zum Zwischenlager nach Ahaus rollen. Als Test für die 152 Castor-Transporte, die vom stillgelegten Forschungsreaktor in Jülich nach Ahaus geplant sind. Die Atomkraftgegner und viele Ahauser fordern, dass die Brennelemente in Jülich bleiben, bis ein Endlager zur Verfügung steht. Es gab entlang der geplanten Strecke schon Protestaktionen. Die nächste in Ahaus startet um 17 Uhr: eine Kundgebung am Kreisverkehr Legdener Str./Schumacher Ring. Teilnehmen wollen auch mehrere Landwirte mit Traktoren. Das haben uns die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" und das "Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen" vorhin mitgeteilt. Es könnte also in Ahaus am Nachmittag Verkehrsbehinderungen geben.

https://www.radiowmw.de/artikel/probe-castortransport-von-juelich-nach-a...