Gedenkaktion am 9.11 am Berliner HBF
"Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen" war heute Nachmittag von einem Transparent, welches vom 1.OG des Hauptbahnhofes in Berlin hing, zu lesen. Als Teil von Gedenkveranstaltungen und Protesten gegen einen Naziaufmarsch am 9.11.2018 installierten Aktivist*innen einen aus Namen von im NS-Regime ermordeten Personen, bestehenden Klangteppich im Hauptbahnhofsgebäude. Dazu wurde zu Aktionen im Verlauf des Tages mobilisiert.
Das Zitat auf dem Banner stammt von Primo Levi, einem Auschwitz-Überlebenden.
An diesem 9. November 2018 jährt sich dich Reichsprogromnacht zum 80.Mal. In der Nacht zum 10.November 1938 brannten Synagogen in ganz Deutschland. Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten die Wohnungen jüdischer Menschen und misshandelten ihre Bewohner*innen.
91 Tote, 267 zerstörte Glaubens- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte - das war die "offizielle" Bilanz des Terrors. Tatsächlich starben während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen weit mehr als 1.300 Menschen. Die Weisung zu dem Progrom war von München ausgegangen wo sich die Führung der NSDAP zum Gedenken an den 15. Jahrestag des Hitler-Pusches versammelt hatte. SIe deklarierten den Terror als angeblich spontanen Akt des "Volkszorns" und setzten mit ihm den Auftakt für die Verfolgung und Ermordung von über 5 Millionen Jüd*innen im Nationalsozialismus.
Beteiligt euch an den heutigen Veranstaltungen und Blockaden, denn Gedenken heißt Handeln:
Kundgebungen 17.30 Hugo-Preuss-Brücke, Berliner Bündnis gegen Rechts - Platz der Republik, Berliner-Bündnis gegen Rechts - Alt-Moabit-Rahel-Hirsch-STraße
Gedenkdemonstration 17.00 Mahnmal Levetzowstraße
Naziaufmarsch verhindern ab 17.00 um den Washingtonplatz und in der ganzen Stadt
Lasst uns gegen Faschismus, Antisemitismus,.. Patriachat und Kapitalismus auf die Straße gehen - in Berlin und überall, heute und an jedem anderen Tag!