[G20]Aktionsbild für internationale antikapitalistische Demonstration am 6.7.17 in Hamburg - G20 welcome to Hell!

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[english translation below]

Das Ziel der Demo

 

Wir möchten mit einer großen internationalen antikapitalistischen Demonstration den vielen Menschen, die zu den Protesten gegen den G20-Gipfel nach Hamburg kommen werden, am Vorabend der direkten Aktionen gegen die Infrastruktur des Gipfels und des Kapitals, eine Plattform für unsere vielfältige und grundlegende Kritik an den herrschenden Verhältnissen bieten. Wenn die mächtigsten Regierungschef*innen und größten Kriegstreiber*innen dieser Erde nach Hamburg St. Pauli kommen – werden wir bereits da sein: In unseren Camps und Zentren, auf der Straße und in den Häusern, im Viertel und der ganzen Stadt. Die linksradikale Vorabenddemo am Donnerstag soll ein erster starker Ausdruck unserer unversöhnlichen Kritik sein.

 

Nachdem wir in den Tagen vorher unsere Camps in der Stadt errichtet und bezogen haben, der Gipfel der Solidarität und die ersten Versammlungen und Aktionen stattfinden konnten, sehen wir die internationale antikapitalistische Demonstration als Auftakt zur „heißen Phase“ der direkten Aktionen und Blockaden gegen den G20-Gipfel. Wir möchten die Vorabenddemo nutzen, um auch unsere internationalen Genoss*innen und die, die erst noch nach Hamburg anreisen werden einzuladen, frühzeitig in die Stadt zu kommen und zum ersten Mal sichtbar zu machen, wie viele Menschen über den Gipfel in Hamburg auf den Straßen sein werden und welch enorme Stärke wir gemeinsam entwickeln können. Uns geht es auch darum, bereits frühzeitig gemeinsam zu erproben, uns unsere Bewegungs- und Handlungsräume wieder anzueignen und offensiv, renitent und widerständig mit der Repression umzugehen, die uns während der Gipfeltage, sei es in der Form von Vorkontrollen, einer massiven Bullenpräsenz oder willkürlichen Demoauflagen, begegnen wird.

 

Vorkontrollen? Nicht mit uns!

Wir gehen fest davon aus, dass die Bullen, wie angekündigt, während der Gipfeltage und so auch vor unserer Demo sogenannte Vorkontrollen durchführen werden. Das heißt, dass sie dort versuchen werden eure Taschen und auch euch nach „gefährlichen Gegenständen“ sowie „Schutzbekleidung“ zu durchsuchen. Dazu zählen z.B. Protektoren, Helme, aber auch Schlauchtücher usw. Diese Praxis ist in Hamburg bis jetzt nicht gängig und soll Einschüchterungsversuch und Autoritätsdemonstration sein. In anderen Städten ist diese Praxis bereits repressive Normalität. Wir wollen solche Kontrollen nicht hinnehmen und werden uns widersetzen! Seid also nicht nur während den Demos und Aktionen nicht allein unterwegs, sondern kommt auch in Gruppen dorthin. Umgeht die Maßnahmen! Je größer die Gruppen sind, desto schwieriger wird die Durchführung! Wir vermuten, dass die Kontrollen weiträumig in dem Gebiet rund um unseren Kundgebungsplatz stattfinden werden. Rechnet mit solchen Versuchen also z.B. auch schon, wenn ihr etwa mit der U-Bahn auf der Reeperbahn ankommt etc. Seid solidarisch und lasst euch nicht einschüchtern!Unterstützt Menschen, die kontrolliert werden sollen und nervt an den Kontrollstellen rum!

 

Fulminante Auftaktkundgebung

Zur großen Auftaktkundgebung am Fischmarkt St. Pauli ab 16 Uhr haben wir zahlreiche Genoss*innen und Aktivist*innen aus der ganzen Welt eingeladen, uns von ihren lokalen Kämpfen zu berichten. Auf einer großen Bühne werden verschiedene Livebands auftreten. Die Auftaktkundgebung ist fester und wichtiger Bestandteil unserer Demo. Hier werden wir unsere Inhalte laut und selbstbewusst vermitteln und hoffen, auch so manch Eine*n, der*die vielleicht noch unsicher war an der Demo teilzunehmen, überzeugen zu können, zum Fischmarkt zu kommen.

Die Goldenen Zitronen, Neonschwarz, Johnny Mauser & Captain Gips werden ab 16 Uhr live auf der Bühne spielen und begleiten das vorbereitete Programm mit weiteren Überraschungen. Am Rande der Kundgebung wird es zudem Soli-Getränke und Essen geben. Die Konzerte und Beiträge beginnen pünktlich um 16 Uhr!!!

Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern berichten auf der Kundgebung und Demonstration von ihren Kämpfen und ihrer Selbstorganisierung, von staatlicher Repression, von Sexismus und Homophobie, Rassismus, Antisemitismus und Alten wie Neuen Rechten. Uns eint der Kampf gegen kapitalistische Zustände, die wir nicht mehr ertragen wollen.

Ab 18:30 Uhr zieht das Programm dann auf den Lautsprecherwagen um und es beginnt die Aufstellung der Demonstration in der Hafenstraße auf Höhe Park Fiction/Hafenstraßen Häuser.

Detaillierte Infos zum Programm der Kundgebung gibt‘s hier.

 

Die Demo

Ab 19 Uhr wird sich dann die Demonstration in die Hafenstraße in Bewegung setzen. Wir streben eine große, laute, vielfältige und solidarisch handelnde Demonstration an, die ihre geplante Route durch St. Pauli läuft. Für einen bunten Ausdruck wird ein großer organisierter schwarzer Block sorgen, welcher am Anfang der Demo gehen wird. Wir werden unseren Widerstand in der Stadt sichtbar machen. Auf der Demonstration wird es verschiedene Blöcke (u.a. einen FLTI*-Block) und mehrere Lautsprecherwagen geben. Wir rufen dazu auf, für die Demo und die kommenden Tage Bezugsgruppen zu bilden und sich möglichst gut mit weiteren Gruppen und Blöcken zu vernetzen und zu organisieren. Insbesondere für den vorderen Teil der Demonstration rufen wir eindringlich dazu auf, in Ketten zu gehen. Unser Ziel ist, dass wir unsere Demonstration wie geplant durchführen. Wir möchten mit der Demo laufen, wir möchten entschlossen laut und wütend sein. Wir wünschen uns die Demo als einen kämpferischen gemeinsamen Auftakt in die Tage des Widerstandes. Wir werden uns von den Bullen nicht schikanieren lassen und möchten einen kollektiven Umgang mit den Schikanen, die sie für uns bereit halten, finden. In diesem Sinne wünschen wir uns aber auch ein verantwortungsvolles Handeln jedes*r Einzelnen, welches unser formuliertes Ziel für die Demo respektiert.

An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal eindringlich darauf hinweisen, dass wir uns Genoss*innen mit einem klaren Kopf an unserer Seite wünschen und für den Konsum von Alkohol und Drogen auf unserer Kundgebung und Demonstration kein Verständnis haben!

Sollten die Bullen die Demonstration oder Einzelne angreifen, werden wir uns solidarisch und verantwortungsvoll verteidigen und versuchen, die Demonstration so lange es sinnvoll ist, fortzuführen.

Im Falle einer frühzeitigen Auflösung der Demonstration oder dem Szenario, dass die Polizei uns nicht aus der Hafenstraße loslaufen lässt, rufen wir dazu auf, massenhaft in die Straßen und auf die Plätze im Viertel zu strömen!

 

Plan B – Reclaim St. Pauli

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Polizei St. Pauli und das Schanzenviertel zur besetzen Zone erklärt und angemeldete Demos verhindert. Wir erinnern uns aber auch lebhaft an die kraftvollen Demos für die Gruppe Lampedusa oder die wirksamen und unkontrollierbaren Proteste gegen das Gefahrengebiet. Ob wilde Demos, Kundgebungen oder Reclaim-the-streets-Party - die „blaue Zone“ übernehmen wir!

Die Demo soll ein gemeinsamer Auftakt für uns alle sein, der uns ermöglicht gestärkt in die kommenden Tage zu starten. Dieses Moment der kollektiven Selbstermächtigung – innerhalb des Ausnahmeszenarios, welches die Stadt und die Bullen seit Wochen zu schaffen versuchen – möchten wir auch im Falle eines Plan B anstreben. Deshalb rufen wir dazu auf, auch in einem Fall der vorzeitigen Beendigung unserer Demo zusammen zu halten, spontan und unberechenbar zu sein und sich in großen Gruppen zu bewegen, laut und sichtbar. Denn wir nehmen uns die Straße wann, wie und wo wir wollen!

Für alle, die in einem solchen Szenario einen Rückzugsort brauchen, um runter zu kommen, sich zu besprechen und zu orientieren, weisen wir darauf hin, dass es während der gesamten Gipfelzeit in der ganzen Stadt verschiedene Info- und Anlaufpunkte geben wird. Aber bitte respektiert, dass dies keine Orte sein sollen, von denen aus Aktionen gestartet werden, da dies sichere Rückzugsorte für Menschen, die sie brauchen, sein sollen.

Streift in großen Gruppen oder als Demo durch das Viertel und ladet alle ein, mitzukommen. Am Vorabend der Blockaden erkunden wir mit unseren Freund*innen aus aller Welt St. Pauli und zeigen, dass wir da sind! Wir nehmen uns die Stadt zurück, indem wir gemeinsam auf der Straße sind, unversöhnlich mit den bestehenden Verhältnissen und voller Sehnsucht nach einer solidarischen Gesellschaft. Wir lassen uns nicht aufhalten, weder von den scheiß Bullen, noch von einer grundrechtsfreien „blauen zone“!

Autonomes und antikapitalistisches Bündnis »G20 – welcome to hell!«

g20tohell.blackblogs.org

 

Plan of action for the international anticapitalist demonstration

Goal of the demonstration

With a large international anticapitalist demonstration we would like to offer the many people who are coming to the protests against the G20 summit to Hamburg a platform for our varied and fundamental criticism of the ruling circumstances on the eve of the direct actions against the infrastructure of the summit and the capital. When the most powerful government officials and the greatest war-drifters come to Hamburg St. Pauli, we will already be there: in our camps and centers, on the street, in the houses, in the neighborhood, and all the city. The left-radical pre-evening demo on Thursday shall be a first strong expression of our irreconcilable criticism.

After we built and settled our camps in the city in the days before, the summit of solidarity and the first gatherings and actions took place, we see the international anticapitalist demonstration as a prelude to the „hot phase“ of the direct actions and blockades against the G20 summit. We would like to use the demonstration to invite our international comrades and those who are still arriving to Hamburg to come to the city early and to make visible for the first time how many people oppose the Hamburg summit on the streets and see the enormous strength that we can develop together. It is also a matter of trying together at an early stage, of reevaluating our areas of movement and action, of reacting rebelliously and relentlessly to the repression that is taking place during the summit, whether it is in the form of precontrols, massive police presence or preventing demonstrations.

 

Preliminary checks? Not with us!

We are firmly assuming that the cops, as announced, will carry out so-called pre-controls during the summit and so also before our demo. This means that they will try to search your bags and you for „dangerous items“ as well as „protective clothing“. These include e.g. protectors, helmets, but also hose cloths, etc. This practice is so far not practiced in Hamburg and is intended to be an intimidation attempt and an authority demonstration. In other cities, this practice is already repressive normality. We do not want to accept such controls and we will resist them! So do not just walk in affinity groups during the demos and actions, but also go there in groups. Take the measures! The larger the groups, the more difficult the execution! We suspect that the controls will take place widely in the area around our showground. Thus, expect controls even if you arrive with the subway on the Reeperbahn etc. Be solid and do not be intimidated! Support people who are to be controlled and block control points!

 

Fulminant rally

For a great kick-off at the Fischmarkt St. Pauli from 4 pm, we invited numerous comrades and activists from all over the world to tell us about their local battles. On a large stage, different live bands will appear. The pre-demo rally is a fixed and important part of our demo. Here, we will convey our contents loudly and confidently, and hope to convince some who are perhaps still unsure about the demo to come to the Fischmarkt.

The Goldenen Zitronen, Neonschwarz, Johnny Mauser & Captain Gips will play live on the stage from 4 pm and accompany the prepared program with further surprises. On the edge of the rally, there will also be soli drinks and food. The concerts and contributions begin on time at 4 pm !

Activists from different countries are reporting of their struggles and self-organization, of state repression, of sexism and homophobia, of racism, of anti-semitism and of the old and new far-right movements. We are united in the struggle against capitalist conditions, which we no longer want to endure.

At 6:30 pm, the program will move to the loudspeaker and the demonstration will start in the Hafenstrasse at Park Fiction.

For more informations check this page.

 

The demo

From 7 pm, the demonstration will start moving into Hafenstraße. We are striving for a large, loud, diverse and solidarity demonstration, which runs its planned route through St. Pauli. For a colorful expression, a large organized black bloc will attend, which will walk at the front of the demo. We will make our resistance visible in the city. On the demonstration there will be several blocs (including a FLTI * bloc) and several loudspeakers. We call for the creation of affinity groups for the demo and the coming days and to network and organize as well as possible with further groups and blocs. Especially for the front part of the demonstration we urge to go in chains. Our goal is to carry out our demonstration as planned. We want to walk with the demo, we want to be loud and angry. We wish the demo as a militant joint prelude to the days of resistance. We will not let us harass by the cops and want to find a collective approach to the harassment that they have for us. In this sense, we would also like to have a responsible attitude towards our formulated goal for the demo.

At this point we would also like to emphasize once more that we want to be in the streets with comrades at our side with a clear head and have no understanding for the consumption of alcohol and drugs at our rally and demonstration!

If the cops attack the demonstration or individuals, we will defend ourselves solidly and responsibly and try to continue the demonstration as long as it is reasonable.

In the event of an early demolition of the demonstration or the scenario that the police do not let us get out of the Hafenstrasse, we call for a massive flow into the streets and squares in the neighborhood!

 

Plan B – Reclaim St. Pauli

It would not be the first time that the police declared St. Pauli and the Schanzenviertel as occupied zone and prevented registered demonstrations. But we also remember vividly the powerful demos for the Lampedusa group or the effective and uncontrollable protests against the so called “danger area”. Whether wild demos, rallies or reclaim-the-streets-party – we take over the „blue zone“!

The demo should be a joint prelude for all of us, which will enable us to start the next few days. This moment of collective self-empowerment – within the exclusion scenario that the city and the cops have been trying to create for weeks – we also want to go in the case of Plan B. That is why we call to keep together in a case of the premature termination of our demo, to be spontaneous and unpredictable and to move in large groups, loud and visible. Because we take the street when, how and where we want!

For those who need a retreat in such a scenario to come down, discuss and orient themselves, we point out that there will be different information points throughout the city throughout the summit. But please respect that these points are not supposed to be places from which actions are started, as these should be safe retreats for people who need them.

Stalk in large groups or as a demo through the district and invite everyone to come along. On the eve of the blockades we explore St. Pauli with our friends from all over the world and show that we are there! We take the city back by being together on the road, unforgiving with the existing conditions and full of longing for a solidarity society. We can not be stopped, either by the shitty cops or by a „blue zone“ free of fundamental rights!

autonomous & anticapitalist alliance »G20 – welcome to hell!«

g20tohell.blackblogs.org

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