G 20 - Randale: Ein großartiger Erfolg?
Liebe Aktivist*Innen der Roten Flora,
lasst euch bitte nicht unterkriegen von den Hetzkommentaren dieser Kinder des Kapitalismus. Diese Menschen wissen doch gar nicht, wie wichtig eure Arbeit für das Überleben unserer Spezies ist. Und überhaupt – würdet ihr den Menschen nicht immer wieder aufzeigen, was alles falsch läuft, wo kämen wir denn da hin?
Ich persönlich danke euch für euer, sagen wir, todesmutiges Engagement gegen kapitalistische Kleinwagen, faschistische Tante-Emma-Läden, und natürlich gegen diesen elenden Repressionsapparat.
Natürlich wäre es ohne die Polizei gerade NICHT zu irgendwelchen Ausschreitungen gekommen! Auch die geplünderten Läden sind vermutlich irgendwie mit der Polizei oder sonst irgendetwas, wogegen ihr seid, in Verbindung zu bringen.
Nein, jetzt mal im Ernst.
Die große Mehrheit der Bevölkerung hat sich ja mittlerweile dran gewöhnt, der großen Mehrheit eurer Truppen durch Transferleistungen das Chillen in der Flora mit Alk und ´nem gemütlichen Joint zu finanzieren.
Die Mehrheit hat sich wohl auch daran gewöhnt, dass ihr im bewusstseinserweiterten Zustand mit großer Kreativität immer wieder neue „Anti“-Themen findet, gegen die ihr sein könnt. Was wäre das Leben schließlich ohne „Anti“?
Kaum einer nimmt euch mehr krumm, dass ihr wie die Blinden von der Farbe über „Antikapitalismus“ und „Antifaschismus“ faselt, ohne zuvor mehr als Wikipedia bemüht zu haben, um zumindest die basischen Zusammenhänge in Ansätzen zu begreifen. Wenn ihr beim Faseln dann merkt, dass sich über eure Thesen selbst die eigenen Fußnägel hochrollen, hebt ihr den gerade verzapften Nonsens mit einem geschmeidigen „irgendwie so“-Appendix meist schnell wieder auf ein philosophisch-akademisches Niveau. Aber: geschenkt!
Dass ihr den „aufrechten Kampf gegen den Faschismus“ meist gegen wehrlose Sachen, alte oder gebrechliche Angehörige irgendwelcher, von euch als „rechts“ definierter Splitterparteien führt, den agileren Exemplaren der Szene allenfalls in Kräftekonstellationen jenseits der 30:1 und mit entsprechendem Sicherheitsabstand die Stirn bietet, auch daran hat sich Mensch bereits gewöhnt.
Es erzeugt auch keinen Überraschungseffekt mehr, wenn ihr den „Repressionsapparat“, gemeint sind MENSCHEN in Uniform oder halt „Bullen“, tapfer bis zur letzten Gehwegplatte von Häuserdächern oder mit Pflastersteinen aus dem Hinterhalt bekämpft. Ihr macht das ja schließlich für ´nen guten Zweck…“irgendwie so“.
Ich würde mir nur wünschen, dass ihr ein wenig ehrlicher und konsequenter wäret.
Verzichtet doch auf die pseudopolitischen Begründungen für eure menschenverachtenden Gewaltorgien. Verletzte Menschen, vernichtete Existenzgrundlagen und verwüstete Stadtteile sind echt schon schwer genug zu ertragen. Eure quasipolitischen Rechtfertigungen mit Anleihen bei Marx (, den ihr immer wieder mit Lenin zusammenwerft und daraus fälschlich eine „marxistisch-leninistische Theorie“ bildet) sind aber echt unerträglich. Reicht eure Statements doch wenigstens kurz vor der Veröffentlichung irgendeinem mäßig talentierten Bachelor-Studenten der Politikwissenschaften im zweiten Semester zur inhaltlichen Kontrolle rein. Bitte!
Oder noch einfacher: Verzichtet auf den Anspruch irgendeiner politischen Aussage! Mit den Verwüstungen zum G 20 jetzt in Hamburg habt ihr euch ohnehin vollkommen unglaubwürdig gemacht.
Versteht mich bitte nicht falsch: Nicht jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, dass wir hier in Frieden und mit genug zu Essen leben können. Unsere Verfassung toleriert auch Menschen, so wie euch, die den Wirt, der sie ernährt, bekämpfen.
Aber bitte: hört damit auf, in der Öffentlichkeit irgendwelche Begründungen für eure Gewalt zu liefern und zu behaupten, dass ihr damit irgendendetwas oder irgendjemanden vertretet.
Das macht ihr nicht!
Ihr vertretet nichts und niemanden, außer euren anti-sozialen Lebensstil und euch selbst.
Beste Grüße und ein chilliges Leben!