Die Kampagne "Zucker im Tank" ist gestartet
Zucker im Tank!
Der Widerstand der Klimabewegung gegen den Braunkohleabbau im Rheinischen Revier geht in die nächste Runde. Im August 2017 werden verschiedene Akteur*innen die klimazerstörerischen Abläufe gehörig durcheinander bringen, denn der Klimawandel muss dort bekämpft werden, wo er verursacht wird. Durch „Zucker im Tank“ als ein*e Akteur*in sollen Kleingruppenaktionen gestärkt und sichtbarer gemacht werden! Wir sehen uns als eine Ergänzung zu den schon bestehenden Strukturen, um den Widerstand noch stärker und vielfältiger zu machen.
Zucker im Tank!
Der Widerstand der Klimabewegung gegen den Braunkohleabbau im Rheinischen Revier geht in die nächste Runde. Im August 2017 werden verschiedene Akteur*innen die klimazerstörerischen Abläufe gehörig durcheinander bringen, denn der Klimawandel muss dort bekämpft werden, wo er verursacht wird. Durch „Zucker im Tank“ als ein*e Akteur*in sollen Kleingruppenaktionen gestärkt und sichtbarer gemacht werden! Wir sehen uns als eine Ergänzung zu den schon bestehenden Strukturen, um den Widerstand noch stärker und vielfältiger zu machen.
Den Kampf ums Klima mit anderen herrschaftskritischen Inhalten und Kämpfen verknüpfen
Die kurzsichtige Profitlogik und der Wachstumszwang im Kapitalismus sind das Gegenteil einer nachhaltigen Lösung für die Klimakrise. Deshalb kann sie nicht mit kapitalistischer Logik gestoppt werden. Der Staat ist keine Institution in die wir Hoffnungen setzen, da er genau diese Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sichert. Mit der Überwindung des Kapitalismus allein ist der Klimawandel zwar noch nicht aufgehalten, aber die Rettung des Klimas und unserer Lebensgrundlagen ist nur durch eine Überwindung des Kapitalismus möglich.
Doch wir wollen nicht nur Kapitalismus und Staat bekämpfen, auch andere Herrschaftsstrukturen wie das Patriarchat oder Rassismus sind eng mit der Klimakrise verknüpft.
Klimawandel tötet - im Namen des Kapitals führen vor Allem die Emissionen der reichsten und privilegiertesten zum Klimawandel. Die reichsten zehn Prozent produzieren die Hälfte der weltweit emittierten Treibhausgase, während 16 Prozent der Weltbevölkerung keinen Zugang zu Strom haben. Wetterkatastrophen, stark steigende Ernteausfälle, Flucht und Vertreibung treffen diejenigen, die durch ihre Klasse, Gender und Race unterdrückt sind und keinen Zugang zum Kapital besitzen. Politiker*innen aller Regierungen erzeugen Laber-Blasen und halten die Macht der Energiekonzerne aufrecht. Die Ausbeutung von Tieren trägt durch die Emissionen von Methan, CO2 und anderen Treibhausgasen maßgeblich zum Klimawandel bei.
In der gegenwärtigen globalen Ordnung sind daher diejenigen, die den Klimawandel am wenigsten verursacht haben, am Stärksten davon betroffen, dies ist abhängig von Wohnort und Klasse und entlang von Kategorien wie Gender und Race. (1) Der Klimawandel ist eine der größten Gerechtigkeitskrisen der Menschheitsgeschichte, deshalb ist der Kampf ums Klima zugleich auch ein feministischer, antirassistischer, anti-staatlicher und antikapitalistischer Kampf, ein Klassenkampf und ein Kampf gegen Tierausbeutung und Militarismus. Oder kurz: Ein Kampf gegen Herrschaft im Allgemeinen.
Deutschland ist Weltmeister*in in der Verstromung von Braunkohle und das Rheinische Revier ist die größte fossile CO2-Quelle Europas. Der Betreiberkonzern RWE emittiert für den Profit einiger weniger Aktionär*inne in den Kraftwerken des Reviers rund zehn Prozent des in Deutschland ausgestoßenen Treibhausgases CO2.
Gemeinsam die (Aktions-)Fähigkeiten aneignen, die wir brauchen
Selbstermächtigung in verschiedenen Bereichen ist ein wichtiger Schritt um Herrschaftsverhältnisse zu überwinden. Wir wollen erreichen, dass sich Menschen das nötige Wissen und die Fähigkeiten aneignen können, um selbst auch längerfristig direkte Aktionen durchzuführen. Dazu werden wir in den kommenden Monaten in Kooperation mit Anderen Skill-Shares in unterschiedlichen Städten veranstalten. Dabei soll es unter anderem um Aktionswissen, Organisierung in Kleingruppen und praktische Fähigkeiten gehen. Kontaktiert uns gerne wenn ihr Lust darauf Uns für ein skill share in eurer Stadt anfragen wollt, oder andere Fragen habt! Wir sind im Internet zu finden unter zuckerimtank.net und werden auf dem Klimacamp im Rheinland ansprechbar sein.
Gemeinsam, verschieden, solidarisch
Der Widerstand im Rheinischen Revier ist plural und nutzt verschiedene Formen. Gerade diese Vielfalt macht ihn stark und wirkmächtig. Die Aktionstage 2017 wollen erreichen, dass verschiedene Akteur*innen mit ihren eigenen Aktionen und inhaltlichen Schwerpunkten sichtbar werden, und sich gleichzeitig aufeinander beziehen können. Das bedarf auch einer kritischen Solidarität und Respekt untereinander. Keine Aktion sollte eine andere unmöglich machen.
Seid Zucker im Tank
Wir wollen den Klimawandel aufhalten, und seine Ursache, den Kapitalismus, abschaffen.
Aber nicht nur:
Wir kämpfen für eine Zukunft, die so frei von Herrschaft ist, wie irgendwie möglich.
Wir freuen uns darauf, den Kampf gegen die Braunkohle 2017 vielfältig weiterzuführen!
(1) Obwohl mit Race und Gender keine biologischen Realitäten gemeint sind, sondern soziale Konstruktionen, finden wir es wichtig, Wörter dafür zu haben, wie Menschen von Rassismus und Sexismus betroffen sind.