Repression gegen Aktivist*innen der Baumbesetzung am Platz der Alten Synagoge im November, 2020

Emailadresse: 
diegrueneren@riseup.net
Event: 
Abstract: 
Dieser Text betrachtet die staatliche Repression gegen die Aktivist*innen der Freiburger Baumbesetzung, die Anfang November in Solidarität mit dem Dannenröder Forst stattfand.

Vom 07. - 08. November besetzten Aktivist*innen in Solidarität mit den Protesten im Dannenröder Forst einen Baum auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg. Bereits nach mehreren Stunden hatte die Polizei damit begonnen, die Gegend um den Baum abzusperren und damit Passant*innen den Zugang zum Infotisch unter dem Baum verwehrt. Den Aktivist*innen wurde Zugang zu sanitären Anlagen, sowie Essen und Trinken für über 30 Stunden verweigert. Zeitweilig verhielt sich die Polizei sehr aggressiv gegenüber den Baumbesetzer*innen, beleidigte diese und setzte sie durch konstante Blinkbeleuchtung ihrer Taschenlampen in der Nacht physisch als auch psychisch unter Druck. Ein Polizist entriss den Aktivist*innen ein Versorgungspaket, indem er gewaltvoll an einem daran befestigten Seil zog. Dabei wurde die Versorgung entrissen und Aktivist*innen an den Händen durch Schürfwunden und Verbrennungen verletzt. Die Plattform, auf der Aktivist*innen standen, geriet dabei stark ins Schwanken.

Auch auf die Solidaritätsbekundungen am Boden reagierte die Polizei mit einem unverhältnismäßigen Aufgebot. Zwischenzeitlich waren über 40 Polizist*innen vor Ort und die Reiterstaffel wurde eingesetzt. Auch Polizeihunde wurden zu einer Kundgebung am Samstag Abend herangebracht und verblieben mehrere Stunden im Auto unter der Baumbesetzung.

Statt wie zu Beginn angekündigt die Aktivist*innen nach der freiwilligen Beendigung der Besetzung gehen zu lassen, sperrte die Polizei den Bereich großräumig mit Hamburger Gittern ab und stellte die Identitäten aller Baumbesetzer*innen fest, wobei ein*e Aktivist*in erneut bedrängt wurde.

Auch nach der Besetzung geht die staatliche Repression und Schikane weiter. Aktuell wird versucht, die friedlichen Besetzer*innen durch zahllose haltlose Vorwürfe, unter anderem Beleidigung, fahrlässige Körperverletzung und Widerstand gegen Polizeibeamt*innen, einzuschüchtern. Insbesondere der Vorwurf der Körperverletzung zeigt wieder einmal, wie die Polizei die Täter*innen- und Opferrollen umkehrt. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens terrorisiert die Kriminalpolizei die Aktivist*innen, unter anderem erst diese Woche durch einen Hausbesuch einer Beschuldigten.

Auch an diesem Beispiel zeigt sich erneut, mit welch unverhältnismäßiger Repression die Klimagerechtigkeitsbewegung von diesem Staat zu bekämpfen versucht wird.
Wir sind uns sicher, dass auch in den nächsten Wochen weitere Schikanen zu erwarten sind - doch für uns gilt: Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

Wenn auch ihr in Folge dieser Aktion Repression erfahrt, schreibt eine Mail an: diegrueneren@riseup.net

Bündnis 91/Die Grüneren
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen