Zwangsräumung in Berlin-Kreuzberg: der soziale Krieg schläft nie
Nach den Ereignissen am Montag auf dem Berliner Breitscheidplatz hatten manche vielleicht erwartet, dass es einen Moment der Besinnung gäbe, aber der soziale Krieg in der Stadt schläft nicht. Die Polizei sperrte am Dienstag gegen fünf Uhr morgens einen Teil der Skalitzer Strasse, eine Hauptverkehrsader zwischen Kreuzberg und Friedrichshain, sowie den angrenzenden Wrangel-Kiez, um eine Zwangsräumung durchzusetzen, die im ersten Anlauf erst vor einigen Wochen an Anwohner*innen Protesten gescheitert war.
Ein seit 31 Jahren dort ansässiger Mieter wurde geräumt, weil ihm ein Eigentümerwechsel samt neuem Konto für die Miete nicht nachvollziehbar angezeigt worden war. Diese Methode stellt derzeit einen nicht ungewöhnlichen Trick von Spekulanten dar, um sich von Altmieter*innen zu entledigen und Platz für lukrative neue und zahlungskräftige Interessent*innen zu schaffen.
Radio Aktiv war während der Zwangsräumung in den frühen Morgenstunden des 20. Dezember vor Ort und berichtet mit Eindrücken und einem kurzen Interview.
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zum Kommentar von "Gott"
Zum Glück gibt es unabhängige Medien, die über Dinge berichten, die uns die große Presse vorenthält. Zwangsräumungen finden in Berlin täglich ca. 20x statt. Ständig werden ärmere BerlinerInnen auf die Straße geworfen, um Platz für die Profitinteressen all der Glücksritter und Spekulanten zu machen, die gerade den Berliner Wohnungsmarkt durchpflügen.
Es freut mich sehr, zu hören, dass in Kreuzberg anscheinend 200 Menschen bei Minusgraden morgens um 7 Uhr bereit sind, ihrem bedrängten Nachbarn zur Seite zu stehen. Das macht Mut und bringt auf Ideen.
Und nochwas: deinen Rassismus kannst du dir hinstecken, wo die Sonne nicht scheint. Sowas braucht kein Mensch.