Der Konflikt in Abya Yala und seine Nähe zu „Switch Off!“

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Anarchische Worte über den notwendigen Kampf für die Erde

Im Angesicht der Verwüstung: Sabotage und Krieg! So verstehen es die Gefährt:innen, die sich an der Kampagne „Switch Off! Das System der Zerstörung“[1] beteiligen, die darin besteht, „Unternehmen und Infrastrukturen anzugreifen, die die ökologische Katastrophe in der ganzen Welt aufrecht erhalten“. Auch hier, in Abya Yala (der angestammte Name für das Gebiet, das als Amerika bekannt ist), haben sich vielfältige Kämpfe zur Verteidigung der Erde entwickelt, von den prä-kolonialen Völkern, die immer noch kämpfen, bis hin zu neuen anarchischen Perspektiven, die sich zunehmend dem Kampf für die Erde zuwenden. Auch wenn wir nicht ausschließen können, dass wir die ökologische Katastrophe nicht völlig aufhalten können, gibt es konkrete Beispiele für territoriale Siege, die es geschafft haben, die Verwirklichung der extraktivistischen Projekte zu stoppen, zu vertreiben oder zumindest erheblich zurückzudrängen, wie der Widerstand und die bewaffnete Offensive verschiedener Mapuche-Organisationen in Wallmapu. Die Kämpfe in den verschiedenen Breitengraden sind nicht unabhängig voneinander und richten sich gegen dieselben Feinde. Aus diesem Grund halten wir es für angebracht, uns zu verbrüdern und die Kampagne „Switch Off!“ zu unserer eigenen zu machen, indem wir sie mit unseren eigenen territorialen Gegebenheiten ausstatten und so unsere eigenen Besonderheiten nicht übersehen.

Im Laufe der Geschichte von Abya Yala wurde es von verschiedenen imperialistischen Händen und mächtigen Wirtschaftsgruppen, sowohl lokal als auch transkontinental, die zur gleichen Maschinerie der Ausbeutung und Plünderung gehören, ausgeplündert und geschändet. Heute sind wir nach wie vor der Eckpfeiler des Kapitalismus und seiner neuen Variante, dem „grünen Kapitalismus“, der angeblich „nachhaltigen“ Version davon, und sind mit neuen Vorhaben konfrontiert, die den Ökozid verewigen, wie die Gewinnung von Lithium, das heute eine grundlegende Rolle bei der Neustrukturierung des Systems der Plünderung spielt, wie es einst beim Erdöl der Fall war, dessen katastrophale Folgen wir nur allzu gut kennen. Auf diese Weise setzt sich die parasitäre Logik in den Territorien der „Entwicklungsländer“ oder der „Dritten Welt“ fort, die den Status und die Lebensqualität der „Ersten Welt“ ermöglicht und erhält.

Doch angesichts der vielfältigen Formen der Ausbeutung gibt es in den verschiedenen Territorien auch vielfältige Ausdrucksformen des Kampfes und des Widerstands. Dies zeigen die Konfrontationen der im Amazonas-Regenwald lebenden Gemeinschaften gegen die Abholzung, die Vertreibung und die Zerstörung der Ökosysteme, eine Situation, die sich auf dem gesamten Kontinent wiederholt. Auch die verschiedenen Umweltkämpfe, die besonders von allen staatlichen Geheimdiensten, ihren Streitkräften und den Killern der Konzerne verfolgt werden, zeigen das Unbehagen und die Verärgerung, die diese Konflikte bei den Machthabern hervorrufen, selbst wenn sie nur teilweise oder sogar nur mit rechtlichen Mitteln angegangen werden. Genauso gibt es die anarchistische Offensive, die Teil dieser Konflikte ist, z.B. im Norden des Kontinents, wo die Gefährt:innen der „Coordinadora de mujeres anarquistas por la defensa de nuestro cuerpo-territorio“ [Koordination der anarchistischen Frauen für die Verteidigung unseres Körpers und Territoriums][2] die Arbeiten des ökozidalen Projekts „Tren Maya“ sabotieren, oder der Widerstand der Besetzung im „tausendjährigen Wald von Atlanta“, auf dem ein Ausbildungszentrum für die Polizei errichten werden soll, dem Ort, an dem der:die anarchistische Gefährt:in „Tortuguita“[3] bei Zusammenstößen getötet wurde. Im Süden des Kontinents ist die Situation ähnlich, z.B. im vom chilenischen Staat beherrschten Territorium, wo sich Angriffe häufen und ausweiten: In der Region Maule greift die „Grupo Autónomo Revolucionario del Maule“ [Revolutionäre autonome Gruppe des Maule] Maschinen eines Unternehmens für Kies und Asphalt an[4]; in der Metropolregion griff die „Célula Anárkika Boske Negro“ [Anarchische Zelle Schwarzer Wald] eine Telekommunikationsantenne auf einem städtischen Hügel an[5], die „Célula Insurreccional por el Maipo - Nueva Subversión“ [Aufständische Zelle für den Maipo – Neue Subversion] griff ein Kiesunternehmen[6] und einen Schlachthof[7] an, die beide am selben Fluss lagen, und die „Nuevas Subversiones Anárquicas – Célula Alex Nuñez – FAI“ [Neue Anarchische Subversionen – Zelle Alex Nuñez – FAI] griff das Unternehmen „Oxiquim“[8] mit Sprengstoff an, um nur einige der Bekenner:innenschreiben der letzten Zeit zu nennen, ohne zu vergessen, andere Angriffe zu berücksichtigen und zu würdigen, die, ohne explizit für die Erde zu sein, auf dieselbe Macht abzielen und diese angreifen, die den Planeten ausplündert.

In Anbetracht unserer Gemeinsamkeiten und Besonderheiten sowie der Dringlichkeiten und Bedürfnisse, die uns auf den Plan rufen, erscheint es uns angebracht, die Aktionen gegen die Maschinerie der Plünderung des Kontinents und der Erde mit der Kampagne „Switch Off!“ zu verbinden, um unsere Kämpfe zu verstärken und den Kampf gegen das Bestehende und seinen historisch internationalistischen Charakter zu vertiefen, um weltweit die Dringlichkeit sichtbar zu machen, diese Realität in der Praxis mit allem, was wir in der Hand haben, abzulehnen und durch Aktionen zu zeigen, dass es möglich ist, sie zu bekämpfen, die Zerstörung an die Hauptverantwortlichen und Schöpfer dieser Bedingungen zurückzugeben und auch um zu zeigen, dass es möglich ist, ein würdevolles Leben zu umarmen, das mit dem Elend bricht, in dem sie uns ersticken und begraben wollen.

„Denkt daran, dass die Mechanismen der Unterwerfung und Kontrolle überall um uns herum sind. Wo auch immer ihr seid, ihr müsst nicht weit gehen, um die Adern der Industrie zu finden; geht hinaus und schneidet sie durch.“

Wir erinnern an unsere Gefährtin Emilia Bau, die in einem Konflikt um die Verteidigung des Wassers im Mapuche-Territorium ermordet wurde, an unseren Gefährten Santiago Maldonado, der Teil des Mapuche-Kampfes wurde und der vom argentinischen Staat bei Auseinandersetzungen mit der Polizei verschwand und später tot aufgefunden wurde. Sowie die Weichafes Matías Catrileo und Pablo Marchant, die von der Polizei in Wallmapu ermordet wurden, während sie das Territorium kontrollierten und Sabotage gegen Kolonisierer und Forstunternehmen ausübten.

Freiheit für die anarchistischen, subversiven und Mapuche-Gefangenen!

Für die Anarchie, für die Erde, für unsere Leben.

Célula Insurreccional por el Maipo – Nueva Subversión

[Aufständische Zelle für den Maipo – Neue Subversion]

 

 

 

 

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Ergänzungen

Die Veranstaltung ist zwar bereits vorbei, aber in der Broschüre sind einige Themen vertieft, von denen hier die Rede ist. Bestimmt findet ihr die in gut sortierten Berliner Buch- und Infoläden.