+++Blockade der A3+++ Widerstand gegen die A49 entert erneut die Straße+++
Wörsdorf/A3. Heute hat eine Gruppe von Menschen, die die Schnauze voll haben, die A3 aus Solidarität mit den durch den Bau der A49 gefährdeten Wäldern blockiert. Drei unersetzliche Wälder, der Dannenröder Wald, der Herrenwald und der Maulbacher Wald sollen für den Bau der Autobahn zerstört und zerschnitten werden. Um ein Zeichen gegen die Zerstörung zu setzen und den Aktivist*innen in und um den Wäldern beizustehen, wurde die A3 heute blockiert.
Der Widerstand des Waldes erstreckt sich über den Wald hinaus auf die Autobahn. Was in Hessen passieren soll betrifft alle Menschen, nicht nur die heute durch die Blockade im Stau stehen, sondern jede einzelne Person die in dieser Gesellschaft lebt. „Dort wo jetzt in Deutschland Autobahnen stehen, waren vorher Wälder. Diese Orte, über die jetzt Blechkisten rasen, gehören dem Wald,“ fasst Luca Angela, eine Person die die Schnauze voll hat, zusammen. „Im Durchschnitt stehen Autofahrer*innen 5 Tage im Jahr im Stau. Diese Zeit wird verschwendet in einem Moment, in dem wir keine Zeit mehr zu verlieren haben, um die Klimakrise anzugehen.“
Der Dannenröder Wald steht symbolisch für den Kampf für eine gerechte Verkehrswende. Fakt ist, dass der Verkehrssektor in Deutschland der 3. Größte Verursacher an CO2 Emissionen ist. Gleichzeitig wird der auf fossilen Brennstoffen basierende Individualverkehr durch Subventionen gefördert und schädliche Infrastrukturen, wie die A49, gebaut, welche die Zerstörungsspirale weiter befeuern. Die Aktion richtet sich ausdrücklich nicht gegen die einzelnen Autofahrer*innen, sondern gegen dieses System, das sie zwingt täglich CO2 Emissionen in die Luft zu pumpen. Um eine gerechte Verkehrswende und den Erhalt der schützenswerten Ökosysteme durchzusetzen, haben viele Menschen und Gruppen begonnen, ihre Widerstandsaktionen gegen die A49 zu organisieren. Neben den öffentlichkeitswirksamen Formen wie die Waldbesetzungen gibt es viele Menschen, die im Hintergrund durch Organisation von legalen Demonstrationen, Aufrechterhalten von Campstrukturen und verschiedenen Arten von direkten Aktionen um für die Wälder zu kämpfen. Durch die Blockade nimmt die autonome Gruppe Teil an dem komplexen Kampf für Walderhalt und gegen die A49.
„Wenn wir nicht mit Vollgas in die Klimakatastrophe rasen wollen, dann müssen wir jetzt handeln. Wir brauchen neue Verkehrskonzepte, die nicht auf der Zerstörung unserer Lebensgrundlage basieren“ so Mika Trauber, ein Mensch der auch die Schnauze voll hat.Beispiele für zukunftsfähige Verkehrskonzepte sind der Nulltarif, die Verlegung des Güterverkehrs auf die Schiene und der sofortige Ausbau des ÖPNVs um insbesondere dörfliche Regionen besser anzuschließen.
Im Herrenwald und im Maulbacher Wald sind unter großem Protest die ersten Bäume gefallen. Aber die Menschen lassen sich nicht entmutigen und sind bereit weiterhin diverse Aktionsformen zu nutzen um für den Erhalt der Wälder einzustehen.
Ergänzungen
Post auf Facebook mit Text zum Unfall am Stauende
https://www.facebook.com/A49stoppen/posts/411992136865021
Dort steht unter anderem:
Offenbar ist es ganz am Stauende zu einem Unfall gekommen. Ein PKW ist in einen LKW gekracht. Dass Menschen verletzt wurden, ist sehr bedauerlich. Trotzdem handelt es sich um einen krassen Fahrfehler der Person am Steuer des PKW, wie er leider zigmal jeden Tag vorkommt - und sonst nicht interessiert. Autos sind Waffen, potentiell immer tödlich. Die Autofans drehen trotzdem mit Schaum vor dem Mund jetzt natürlich durch und nennen diejenigen, die den Stau verursacht haben, zum Teil Mörder*innen. Dann müssten jeden Tag Hunderte Menschen wegen Mordversuch angeklagt werden, denn Autos verursachen jeden Tag allein in Deutschland Hunderte Unfalle mit Verletzten und Tote im zweistelligen Bereich. Interessiert sonst kaum.Bei den Bildern vom Unfall sind zudem keine Fahrzeuge vor dem LKW zu sehen. Stauende?Auch wenn die Bilder des Unfalls keine andere Interpretation als einen krassen Fahrfehler im Unfall-PKW und folglich erstmal vor allem eine Verkehrsgefährdung durch die dort fahrende Person zulässt, ist es immer Scheiße, wenn Menschen verletzt werden. Gute Besserung - aber nicht die Schuld bei anderen suchen bitte, bzw. wenn, dann in einem mörderischen Verkehrssystem, welches täglich vielfach so etwas erzeugt.
Kletteraktion Autobahnbrücke
1. Die Meldung von dem angeblichen Zusammenhang des Auffahrunfalls kommt von den Bullen.
Bullen lügen bekanntlich, wenn sie den Mund aufmachen, bzw einen Stift in die Hand nehmen oder anfangen zu tippen.
In der Vergangenheit gab es Dutzende Beispiele von frei erfundenen Gruselgeschichten der Bullen, mit denen sie tragische Ereignisse, die nichts miteinander zu tun hatten, in Zusammenhang brachten, um legitimen Widerstand oder Protest zu diffamieren.
Sie schrecken dabei auch vor niederträchtigsten Lügen nicht zurück.
2. Der Stau entstand nicht, wegen der Kletteraktion, sondern wegen der Räumung durch die Polizei.