[HH-Wilhelmsburg] Jedes Leben zählt - Profite, Armut, Grenzen töten!

Regionen: 

Wir haben uns am Freitag, den 10. April um 18 Uhr für eine kleine kraftvolle Demo die Straße genommen.
Wir wissen schon lange, dass der Staat nicht in unserem Interesse handelt und daran hat sich nichts geändert in Zeiten von Corona. Und wir wissen, wie unsere Verantwortung aussehen kann.

Für uns bedeutet Veantwortung, einer Gesellschaft, die auf Ausbeutung, Zerstörung, Autorität und Unterdrückung setzt und vor allem auf Töten spezialisiert ist, den Kampf anzusagen - gerade jetzt, wo es scheint, dass die Herrschenden nur schützen wollen. Dabei negieren sie, dass sie seit jeher Menschen (an den Grenzen) töten - sei es durch Gewehre, Drohnen, Raketen, Ertrinkenlassen, Masseneinpferchungen ohne genug Essen, Trinken, Hygiene ...

Mit ca. 40 Menschen, Transparenten, Schildern und Nachbarschaftsinfos sind wir zügig vom Stübenplatz in Hamburg-Wilhelmsburg gestartet und eine knappe halbe Stunde rufend und Flyer werfend duch die Straßen gelaufen. Verantwortungsvoll haben wir ausreichend Abstand gehalten und uns aus Schutzgründen vermummt.

Mit dem Eintreffen des ersten Peterwagens lösten wir die Demo auf. Noch Stunden später suchten die Bullen nach der Demo, die ihnen gemeldet wurde, aber die grinsenden Spaziergänger*innen haben sie nicht angehalten.

Lasst uns wieder Wege finden, gegen dieses System zu kämpfen, gerade jetzt, wo jede Aktivität auf nutzlos oder profitabel geprüft wird, viele Menschen im diesem Schutzdiskurs auf der Strecke bleiben und Grenzschließungen und Tracking-Apps uns als Freiheit verkauft werden.

Bullenstaat in Quarantäne - Picknick für Alle!

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Ein Aufruf - an alle Verantwortungsvollen

Wir wissen es schon lange, dass der Staat nicht in unserem Interesse handelt und daran hat sich nichts geändert in Zeiten von Corona. Wir lassen uns nicht vorschreiben, wie Verantwortung aussieht und was sie bedeutet, wir definieren sie selbst.

Für uns bedeutet Verantwortung, einer Gesellschaft, die auf Ausbeutung, Zerstörung, Autorität und Unterdrückung setzt, und vor allem aufs Töten spezialisiert ist, den Kampf anzusagen. Auch und gerade in Zeiten wo die Herrschenden so tun, als ob sie uns nur schützen wollen. Dabei negieren sie, dass sie seit jeher und auch jetzt, ganz aktuell Menschen (an den Grenzen) töten - sei es durch Gewehre, Drohnen, Raketen, ertrinken lassen, Masseneinpferchungen ohne genug Essen und Trinken, Hygiene, ...

Für uns bedeutet Verantwortung einer Gesellschaft den Kampf anzusagen, die seit jeher auf Vereinzelung gesetzt hat und uns jetzt mit dem Zauberwort "Corona" weißmachen will, dass diese Vereinzelung verstärkt werden muss und heute Solidarität genannt werden soll...

Für uns bedeutet Verantwortung einer Gesellschaft den Kampf anzusagen, die sich als Retter in der Not aufspielt, obwohl sie gleichzeitig alle Masken fallen lässt, wenn sie uns weiter zur Arbeit zwingt, uns aber jegliche "nutzlosen" oder "nicht-profitabelen" Kontakte untersagt. Sie zeigt nur zu gut worum es geht - Arbeit, den Kapitalismus retten.

Für uns bedeutet Verantwortung einer Gesellschaft den Kampf anzusagen, die innerhalb von Tagen Millardenpakte für die großen Unternehmen, Banken und Mittelständler schnürt, nicht aber dafür, Menschen vor dem Sterben zu retten, in dem sie aus tödlichen Situationen wie Kriegen und Massenlagern geholt werden. Mieten sollen als Schulden angehäuft werden und sämtliche Löhne, die auf die Hand gezahlt wurden sind von einen Tag auf den anderen weg. Menschen werden ihre Wohnung verlieren, Armut wird mehr Menschen als zuvor betreffen und sie wird sich verschlimmern.
Eine der ersten konkreten Handlungen hier in Hamburg ist der Abbau des Lampedusa Zeltes am Hauptbahnhof gewesen. Das Zelt war seit Jahren ein wichtiger Treffpunkt für Neuankommende, auf der Straße schlafende und um ihre Perspektive kämpfende Refugees gewesen.
Die so wenig anerkannte, meist weibliche Arbeit der Krankenpfleger*innen und Kassier*innen wird überstrapaziert und kurzzeitig als Heldentum dargestellt. Rettungskräfte und Paketbot*innen sollen ebenso Überstunden machen, die Arbeit bleibt aber nach wie vor prekär. Kontaktverbot oder Ausgangssperre sind kein Schutz, die Unsicherheiten des Lebens bestehen für fast alle weiter und verschärfen sich gerade nur.

All der Scheiß macht klar - es geht nicht um uns, es geht nicht darum, dass Menschen nicht sterben. Wenn dann geht es darum, dass Deutsche nicht sterben und gleichzeitig alle mit ein wenig Wohlstand diesen bloß nicht verlieren. Wer keinen hat- egal!

Für uns bedeutet Verantwortung auch Solidarität zu zeigen, vor die Knäste zu gehen, Obdachlosen ein paar mehr von unseren selbst nicht zu zahlreichen Euros abzugeben, uns, wenn es geht, draußen zu treffen, Abstand zu halten. Aber eben physische, reale Treffen stattfinden zu lassen. Alles ins Digitale zu überführen finden wir falsch und beängstigend. Kontakte und politischer Ausdruck bleiben notwendig.

Aber für uns bedeutet Verantwortung vor allem, einen Weg zu finden weiter - und gerade jetzt!- gegen dieses System zu kämpfen.

Deshalb rufen wir euch auf, etwas mit uns auszuprobieren:
Lasst uns am Freitag den 10.04. um 18 Uhr (pünktlich) am Stübenplatz treffen und versuchen mit einer kraftvollen Demo dem Ausdruck zu verleihen, was uns ankotzt und jetzt hier und heute zu zeigen, dass wir für eine andere Welt kämpfen!

Dass Zusammenkommen heutzutage noch mehr Achtsamkeit als sonst bedeutet ist uns klar, also bereitet euch schutztechnisch vor. Ein paar Vorschläge haben wir gesammelt, aber es liegt auch in euren Händen euch zu überlegen, was wir brauchen um auf die Straße zu gehen, wie für euch verantwortungsvolles Zusammenkommen aussieht.

Verantwortung heißt in dem Zusammenhang für uns Maske tragen, am liebsten und stilvollsten finden wir die in schwarz. Wenn du nichts anderes zur Hand hast reicht auch ein Schal, Halstuch oder Schlauchschal, damit Mund und Nase bedecken - et voila. Was früher schon gut war, ist heute noch besser.

Verantwortung heißt hier für uns auch Sonnenbrille tragen. Dann können wir uns nicht so gut in den Augen rumwischen und uns Viren in die Schleimhäute schmieren.

Verantwortung kann auch heißen Handschuhe tragen. Wer Handschuhe trägt kann diese später wieder ausziehen und schleppt nicht alles was er*sie draußen angefasst hat mit in die eigene Wohnung und umgekehrt. Außerdem fassen sich die meisten mit Handschuhen weniger ins Gesicht und damit in die Schleimhäute, über die Viren am liebsten eindringen.

Verantwortung heißt auch Transpis mitnehmen. Die sollten dann vielleicht auch bis über die Nase hochgehalten werden. Je mehr Lagen desto mehr Schutz für uns und andere.

Wir könnten auch Seile mitnehmen und jeweils zwei Stöcker in etwa 1m-länge. Damit können wir schonmal den seitlichen Abstand regulieren. Wenn alle in beiden Händen einen 1m-langen Stock haben und sich zusätzlich an nem Seil festhalten sind wir schonmal seitlich immer etwa 2m auseinander.

Kopiert den Zettel, gebt ihn weiter, sagt es weiter - kein Internet, kein Telefon!

P.S.: Da Versammlungen eh allgemein verboten sind und wir den Cops möglichst keine Vorlaufzeit geben wollen, sehen wir noch einen Grund weniger solche anzumelden...

Verantwortung für sich zu tragen ist das eine, Verantwortung für andere ist eine andere Sache.
Was wollt ihr denn mit so einer Demo bezwecken? Nicht ohne Hintergrund hat die Wissenschaft die Gefahren angemahnt und zu Recht ein #flatenthecurve gefordert.
Mit eurer Demo provoziert ihr nicht nur die Mitbürger sondern tragt schlimmstenfalls zur Verbreitung von Corona bei.
Von einer verantwortungsvollen Linken erwarte ich mehr als "Hauptsache anti!" sein zu wollen.