(LE) 3.8. #niunamenos video
Am 3.8. war der inzwischen vierte Jahrestag des noch andauernden Genozids und Feminizids an den Ezid*innen in der Shengal Region durch den sogenannten IS und seine Verbündeten. Wir erinnern an die verschleppten Frauen und Kinder, von denen noch immer jegliche Spur fehlt und begrüßen gleichzeitig den Widerstand der Frauenverteidigungseinheiten YPJ.
Wir haben uns diesen Tag zum Anlass genommen, um daran zu erinnern und auf Morde an Frauen* mit einem Video aufmerksam zu machen:
https://archive.org/details/Niunamenos_201808
https://www.videosprout.com/video?id=cedf5ec8-54ef-4884-b486-a2d22455d8fe
Ein Vorbild an diesem Tag ist auch die Frauen*bewegung "Ni una menos". Sie hat ihren Ursprung in Argentinien. Von dort aus verbreitete sie sich in viele weitere südamerikanische Länder und kämpft nun seit etwa 3 Jahren, um die Gesellschaft auf sexualisierte Gewalt und die hohe Anzahl an Feminiziden aufmerksam zu machen. Als Feminizide werden Morde an Frauen* bezeichnet, die aufgrund ihres Frau* seins geschehen. Allein um diesen Begriff und seine Aussage musste viel gekämpft werden, doch mittlerweile ist er in vielen Ländern Südamerikas etabliert.
Auch auf juristischer Ebene konnten durch die Bewegung Erfolge verzeichnet werden: Das argentinische Parlament beschloss 2015 das Strafgesetzbuch zu ändern und den Tatbestand der geschlechtsbezogenen Gewalt einzuführen, auf die nun eine lebenslängliche Haftstrafe steht.
Doch ist die Realität in viele Fällen eine andere. Immernoch wollen viele Richter_innen Morde an Frauen nicht als Feminizide anerkennen.
Auch in Deutschland und hier in Leipzig geschehen immer wieder Frauen*morde und Frauen* werden täglich Opfer sexualisierter Gewalt. Ein gesellschaftlicher Aufschrei bleibt allerdings aus, außer es handelt sich bei den Tätern um people of color.
So auch bei dem Mord an unserer Freundin Sophia. So terrorisierten Rassist*innen ihre Familie und ihre Freund*innen mit Hasskommentaren und Nachrichten über social media und instrumentalisierten die Tat und Herkunft des Täters für ihre rechte Hetze.
Uns ist es egal, welche Herkunft oder Hautfarbe die Täter haben. Unser Anliegen ist auch nicht, Täter möglichst lange einzusperren, denn wir haben kein Vertrauen in den Staat und glauben auch nicht daran, dass die Menschen in Gefängnissen ihre Taten reflektieren.
Jeder Tag, der vergeht, bedeutet mehr Angriffe auf uns Frauen* und wir müssen einen Umgang damit finden. Besonders, da wir nur selten Hilfe erhalten und auch, weil wir oft isoliert und alleine sind, wenn wir diese Gewalt erfahren. Selbst in unseren linken Zusammenhängen werden wir alleine gelassen; vielmehr noch: Täter und sexistisches Verhalten werden geschützt. Selbsternannte Feministen wollen uns immer noch die Welt erklären und dass das, was wir erleben doch garnicht so schlimm sei.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es Kraft gibt, wenn wir uns als Frauen* zusammenschließen und handeln. Sucht euch Menschen, denen ihr vertraut, überlegt euch, wie ihr damit umgehen wollt.
Aber vor allem: seid solidarisch mit den Betroffenen von sexualisierter Gewalt und hört endlich auf, die Täter immer wieder in Schutz zu nehmen!
Feministisch organisieren!
Gegen Rassismus!
Gegen das Patriarchat!
Und gegen eure ewige Mackerscheiße!
für mehr Infos:
https://keinemehr.wordpress.com/
Video-Links:
https://archive.org/details/Niunamenos_201808
https://www.videosprout.com/video?id=cedf5ec8-54ef-4884-b486-a2d22455d8fe
Ergänzungen
@ wir leben in einem feministischen Matriarchat!
... und entsprechend mies sieht auch das Ergebnis aus