Freiheit für die G20 Gefangenen - Aktion gegen den Fraktionsvorsitzenden der SPD in Hamburg
"Während der Verbannung durch die Gefangenschaft sind es wenige Dinge, die dich zum Lächeln bringen, einen angenehmen Gedanken oder erfreuliche Gefühle bieten. Trotzdem kann ich sagen, dass diese Tage im Juli, als Hamburg kapitulierte vor dem Chaos der Riots, während des G20, den Zusammenstößen mit den Bullen, den brennenden Barrikaden, den Plünderungen, der Zerstörung und dem in Brand setzen von Herrschaftssymbolen, meinen Gedanken einen Aufschwung gaben. Sehr viel Dank, sowie lebhafte Emotionen überwältigten mich und ein Lächeln erhellte mein Gesicht."
(Panagiotis Argyron, inhaftiertes Mitglied der Feuerzellen/FAI-IRF, Griechenland im September 2017)
Freiheit für die G20 Gefangenen - Aktion gegen den Fraktionsvorsitzenden der SPD in Hamburg
Uns geht es wie Panagiotis und über unsere Gesichter huscht ein Lächeln, wenn wir an die Tage des G20 Gipfels in Hamburg zurückdenken. Ein extrem hochgerüsteter Polizeiapparat, dem es nicht zu peinlich war, seine vermeintliche Omnipotenz und das poserige Vorzeigen von dutzend Wasserwerfern, Hubschraubern, Drohnen und vermummter Sondereinsatz Kommondos zu unterstreichen, erlebte sein totales Desaster. Wir erinnern uns gut an die Pressekonferenzen der Bullen, in denen der Polizeipräsident stolz verkündete, innerhalb von 30 (!) Sekunden wäre ein Sonderkommando vor Ort, wenn es nötig sei. Bürgermeister und Innensenator gaben Sicherheitsversprechen, aber 30 000 Bullen konnten einige tausend Aufrührer_innen nicht stoppen, die sich über mehrere Tage in Hamburg ihre Wege suchten und ihre Ziele fanden. Hamburg hat gezeigt, dass sich der Versuch der Mächtigen der Welt, ihre Treffen widerspruchsfrei und glamourös abzuhalten, nicht funktioniert.
Wir danken allen aus nah und fern, die dazu beiggetragen haben, diese Tage des Aufruhrs und des Widerstandes zu ermöglichen.
Unsere Gedanken sind aber ebenso bei den Gefangenen. Der Staat ist bekanntlich kein guter Verlierer und es hagelt Freiheitsstrafen mit bis zu 2,5 Jahren Gefängnis. Die "Soko schwarzer Block" wertet tausende von Daten aus. Ihr Leiter, Kriminaldirektor Jan Hieber, droht an, dass sich niemand sicher fühlen solle und die Soko alle (!) Gesetzesbrecher kriegen würde. Ein erneutes Mal gefallen sich die Bullen in Drohgebärden. Da Hieber die Zahl der Gesuchten auf 5000 Delinquent_innen beziffert, lässt sich leicht auf seine Erfolgsaussichten schließen, zumal er schon dem Desasterteam der Bullen in der Zeit vor dem Gipfel angehörte. Wie dem auch sei, die einen oder die anderen Razzien werden sie noch veranstalten, aber die Aktionen während, vor und nach dem Gipfel werden sie nicht ungeschehen machen und ihre Niederlage nur schlecht kaschieren können.
Um unsere Solidarität mit den G20 Gefangenen auszudrücken, haben wir den SPD-Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel angegriffen, der sich wie andere an der Hetze nach dem Gipfel beteiligt hat. Wir haben sein Haus, Begel 6 in Volksdorf, mit roter Farbe beworfen. Der Schattenbürgermeister musste zusammen mit dem Fraktionsvorsitzenden der Hamburger Grünen, Anjes Tjarks, als Kriesenbereinigungsteam (in der Presse scherzhaft auch "A-Team" genannt) bei den Bewohner_innen der Schanze die Klinke putzen und die Wogen glätten. Er befürwortete eine völlige Isolierung der linken Szene und eine Beendigung der "Sympathie für linksextreme Gewalt".
"Und wenn wir zurückschauen, wird uns die Erinnerung die konkrete Kraft geben, die es braucht, um weiter zu machen. Bis zum nächsten Hamburg, bis zum nächsten Aufstand, bis zur vollständigen Zerstörung der Herrschaft."
(Panagiotis Argyron)
Diese Aktion reiht sich ein in alle europaweiten Aktionen gegen die Repressionen im Zuge von G20.
Freiheit für alle Gefangenen - Kommt alle zur Knastkundgebung am Sonntag den 5.11.2017 in Billwerder!
Ergänzungen
presse
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article170292324/Farbanschlag-auf...