Einfach nur peinlich

Früher gab es mal das geflügelte Wort "dümmer als die Polizei erlaubt" doch nach dem G20 in Hamburg ist man geneigt, daraus "unfähiger als die Polizei ist" zu machen, auch wenn es kaum vorstellbar ist, dass das möglich ist, wenn man sich folgendes vor Augen führt.

Je nach Pressemeldung waren zum G20 5000 militante / gewaltbereite Aktivisten angereist. Vom schwarzen Block bei der „Welcome to hell“ wurde behauptet, dass er aus 1500 vermummten Personen bestanden haben soll. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Behörden in Ihrer Panikmache die Zahlen nicht nach oben geschönt / dramatisiert haben stehen dieser Zahl nun von der Regierung bestätigte 32.000 Polizisten gegenüber.

Als ich diese Zahl sah musste ich laut lachen, denn, wenn man sich das Affentheater nach dem G20 und das verwendete Vokabular vom "linken Terrosimus" nochmal vor Augen führt:
 
32.000 Polizisten zu 5000 gewaltbereiten Aktivisten ist ein Verhältnis von 6,4 : 1
aber laut Verfassungsschutzchef Voß ging die größte Gefahr von der „Welcome to hell“ aus
und dort waren es doch nur 1500 Vermummte
was ein Verhältnis von 21,33 : 1 ergibt.

Man kann es drehen wie man will, es drängt sich einem der Schluss auf, dass "ein" vielleicht mit Pyro und nem Schlagstock "bewaffneter" Aktivist eine ernsthafte Gefahr für Minimum 6,4 mit Waffen und Schutzausrüstung versehene Polizisten ist. Sind diese Freunde und Helfer so hilflos, dass man Österreichs Cobra und sonstige Sondereinheiten braucht um gegen ein paar Mollys vorgehen zu können? Wenn das stimmt braucht sich weder die Politik noch irgendeine Polizeiführung darüber zu wundern, dass der Respekt der Allgemeinheit vor Polizisten immer geringer wird, obwohl die doch so schweren Aufnahmeprüfungen bestehen müssen.

Verstehen kann ich, dass der BundesTerrorminister nun den Hamburgern die gesamte Verantwortung zuschiebt, denn es ist natürlich einfacher zu erklären, dass ein Polizeiführer "das Konzept Stadtguerilla" der RAF nicht gelesen / verstanden hat als zugeben zu müssen, dass die Taktiker und Psychologen des BKA weder das RAF Pamphlet noch Bücher wie Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin von Peter Hein aus dem Jahre 1993 gelesen / verstanden haben und deshalb von derartigem Vorgehen / Taktieren der Aktivisten vollkommen überrascht waren. Schon seit mehr als 2500 Jahren lautet einer der wichtigen Lehrsätze im Sunzis "Die Kunst des Krieges" = Es ist zwingend Notwendigkeit, den Gegner, das Gelände und die jeweils eigene Situation fortwahrend zu analysieren und zu bewerten. Nur so können die für den Sieg erforderlichen Entscheidungen getroffen werden.

Da hat dieses wundervolle Land viele Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, die noch mehr kluge und deshalb hoch bezahlte Mitarbeiter haben, die über sündhaft teure Technik verfügen und waren trotzdem nicht in der Lage sich auf so eine Situation einzustellen?