[LD] Über 200 auf Kundgebung „United we stand – Solidarisch gegen Rassismus und Naziterror“
Heute fanden sich über 200 Antifaschist*innen zur Kundgebung „United we stand – Solidarisch gegen Rassismus und Naziterror“ auf dem Landauer Marktplatz ein. Wir organisierten diese Kundgebung in Solidarität mit den Massenprotesten von People of Colour auf der ganzen Welt und als Reaktion auf faschistische Morddrohungen gegen vier Politiker der Partei Die LINKE in Landau.
Im ersten Redebeitrag verdeutlichte eine Aktivistin des noch recht neuen Vereins „PRO Mensch“, die bereits letztes Wochenende eine Black lives matter Kundgebung veranstalteten, wie weit Rassismus in der Gesellschaft, aber auch in staatlichen Strukturen verankert ist. PoC und Migrant*innen erfahren täglich auf verschiedene Arten Rassismus – ob bei der Job- und Wohnungssuche, im öffentlichen Raum oder bei Polizeikontrollen, sprich racial profiling. Anschließend hatten wir noch einen Redebeitrag einer Genossin von JXK, dem Verband studierender Frauen aus Kurdistan geplant, dieser musste leider kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden.
Am nächsten Beitrag beteiligten sich drei der vier Genossen aus der Partei DIE LINKE, welche vergangenes Wochenende Morddrohungen erhielten. Sie machten auf rechten Terror der letzten Jahre aufmerksam und spannten den Bogen zu ihrer aktuellen Situation und die vieler anderer, die von rechten Drohungen betroffen sind. Sie machten klar, dass unter anderem die AfD an einer Diskursverschiebung nach rechts Mitschuld trägt. Die Genossen wollen sich von den aktuellen Vorkommnissen nicht einschüchtern lassen und fordern alle Menschen auf, sich aktive gegen Rassismus und Faschismus zu stellen.
Im Redebeitrag des Offenen Antifaschistischen Treffen (OAT) Landau machte eine Aktivistin darauf aufmerksam, dass institutioneller Rassismus und Gewalt gegen Migrant*innen und PoC miteinander verwoben sind und dass rechte Gewalt und Terror nicht im luftleeren Raum entstehen. Sie betonte, wie wichtig es ist, sich in antifaschistischen Zusammenhängen zu organisieren und verschiedene Kämpfe miteinander zu verbinden. Einen Anlaufpunkt dafür bietet beispielsweise das Offene Antifaschistische Treffen, jeden 1. Donnerstag im Monat, sobald es die aktuelle Situation (Corona) wieder zulässt.
Nach Kundgebungsende schlenderten zwei Faschisten, an den abbauenden Antifaschist*innen vorbei und versuchten diese mit Polizeischutz im Rücken zu provozieren. Nach kurzen Wortgefechten stellte sich die heute sonst zurückhaltende Polizei dazwischen. Die beiden Nazis, die letzte Woche noch am „Tag der deutschen Zukunft“ teilnahmen und heute extra 50 km anreisten, verließen Landau nach einer Polizeikontrolle und Platzverweis unverrichteter Dinge. Die beiden waren übrigens bereits bei Protesten von „Fridays gegen Altersarmut“ in Landau und versuchten dort die Omas gegen rechts anzugreifen. Während der heutigen Kundgebung nahmen sie vorlieb, sich im letzten Eck zu verstecken und warteten mit der Provokation bis zur Auflösung der Veranstaltung. Wir veröffentlichen weiter unten ein Bild ihres letzten Auftritts im Januar.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die heute an der Kundgebung teilgenommen haben und ein wichtiges Zeichen der Solidarität gesetzt haben. Auch möchten wir uns bei allen Genoss*innen bedanken, die extra für die Kundgebung angereist sind. Dass 200 Menschen trotz einer kurzen Mobilisierung da waren, ist beeindruckend!
Auch in Zukunft: United we stand – solidarisch gegen Rassismus und Naziterror!