GRENZEN TÖTEN
Germany, Bonn. 16./17.04.2020
Wir haben "Grenzen Töten" an die Rheinpromenade geschrieben um auf die Ungeheuerlichkeiten, Zumutungen und Ursachen aktuell stattfindenden menschenlichen Leidens aufmerksam zu machen.
Wir haben in der Nacht von 16. auf den 17.04.20 "GRENZEN TÖTEN" an die Mauer an der Rheinpromenade nördlich der Kennedybrücke in Bonn geschrieben.
Wir möchten auf die schreiende Ungerechtigkeit aufmerksam machen, dass nach Geburtsrecht entschieden wird, wo Mensch leben darf.
Diese Ungerechtigkeit tötet. Eine wahre Leichenflut im Mittelmeer und 30.000 Menschen im Flüchtlingslager Moria, schutzlos der Pandemie ausgesetzt, sind nur die aktuellsten Auswüchse der unmenschlichen Zustände, die eine nationalstaatliche Organisation der Welt nach sich zieht.
So ärgerlich die Corona-Pandemie ist, sie zeigt doch deutlich die Möglichkeit auf, massiv in die Wirtschaft einzugreifen. Wir fordern, die Welt auch auf den Kopf zu stellen, wenn irgendjemand keinen Zugang zu ordentlicher Gesundheitsversorgung hat - und nicht nur Kartoffeln.
Leider wird diese Forderung wohl auf wenig Gehör treffen, solange die Ökonomie nach kapitalistischen Grundsätzen organisiert ist. Solange nur die etwas Wert ist, die verwertbar ist, werden die nutzlosen an den Grenzen der Welt ausgesondert, abgeschoben, vom Schlauchboot getreten.
Bis wir es schaffen, die Welt so einzurichten, dass niemand mehr ein geknechtetes und elendes Wesen ist, bis wir uns von allen Herren und Göttern emanzipiert haben, wird wohl noch mehr Zeit vergehen, als einer jeden lieb sein kann.
Lasst uns solange für diese Welt eintreten, damit erreicht wird, was zu erreichen ist.
Zuletzt möchten wir alle Genossinnen warnen, dass in rechtsradikalen Kreisen diskutiert wird, ob der "Tag X" mit der Corona Krise nun gekommen ist. Passt auf euch auf, schützt euch!
Solidarische Grüße
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Wir grüßen unsere kurdischen Genossen. Das Leuchtturmprojekt Rojava scheint auch durch den Nebel des Krieges bis nach Bonn und lässt die Hoffnung auf eine Welt der Freien und Gleichen weniger utopisch erscheinen.
Umso mehr ist der türkische Diktator Erdogan anzuprangern, der seine Nachbarn mit Krieg überzieht und Menschen als Manövriermasse nutzt, ungeachtet von Leid und Tod.
Ergänzungen
Unterstützenswert empfanden
Unterstützenswert empfanden diese Aktion viele Bonner Antifaschist*innen!
Macht weiterhin auf die katastrophale Situation an den EU-Außengrenzen Aufmerksam - leave no one behind; Grenzen töten!