25 und halbes Jahr Mord an Chico Mendes – Und er ist ihnen noch immer nicht tot genug

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Chico Mendes

Eine aktuelle Bestandsaufnahme aus dem brasilianischen Amazonas erklärt und zeigt was wirklich abläuft. Und nicht im Grossen Medienbrei zu finden ist. Im Gegenteil. (Amazonien, Mai 2014)

Dass der brasilianische Bundesstaat Acre – ein fast 150.000 km² grosses Beutestück der Hegemonialmacht Brasilien, welches dem Nachbarn Bolivien Anfang des 20.Jahrhunderts abgeluchst worden ist – in der Welt Bekanntheit gefunden hat, geht auf eine Person, und vor allem den Mord an ihr, zurück: Chico Mendes.

Chico Mendes war nicht der „grüne Unternehmer“ als der er heute gerne hingebogen wird. Er war ein autodidaktischer (Ur-) Sozialist und Naturtalent als Basis-Organisator und -Führer. Anschubhilfe erhielt er dabei vom in der Region untergetauchten Ex-Kämpfer der Coluna Prestes Távora (Nachlese zu dieser weltweit einzigartigen Guerrilla-Kolonne: Jorge Amado, Der Ritter der Hoffnung, http://www.zvab.com/buch-suchen/titel/der-ritter-der-hoffnung/autor/jorg...).

Chico repräsentierte den Widerstand all jener Menschen die in, von und mit dem Wald lebten, gegen das makrobrasilianische „Entwicklungs- und Fortschrittsprojekt“ der Umwandlung von „Öd“-Wald in „produktive“ Viehzucht- und Monokulturanbaugebiete, einst im Sinne des brasilianischen Grossgrundbesitzes und ihrer Militärjunta, heute im Globalsinne eines agrokapitalistischen Systems, das Commodoties und (Börsen-) Gewinne für einige wenige produziert und dafür die Umwelt nachhaltig und in schier unvorstellbaren Flächendimensionen versteppt bis desertifiziert bzw. vergiftet und nachhaltig zerstört. Diese brasilianische Monoschiene eines genozidären und ökozidären „Fortschritts“ ist heute, unter der dritten PT-Regierung en suite, genauso gültig und in Betrieb, wie damals in der Diktatur.

25 und ein halbes Jahr sind seit diesem Mord im Städtchen Xapuri vergangen. Und nichts aussergewöhnliches für Brasilien ist seither passiert. Die Dinge gingen und gehen weiter ihren ganz normalen brasilianischen Lauf. Völlig unabhängig und unbeeinflusst von der Staatsformetikette mit welcher sich das Land gerade schmückt.

Die Bundesbehörde für Umwelt und Erneuerbare Naturreserven Ibama – Instituto Brasileiro do Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis – wurde 2007 zweigeteilt und die neue, aus dem Ibama abgespaltene, Behörde, zuständig für Management, Aufsicht und Schutz der Bundes-Nationalparks und Naturschutzgebiete, bekam den Namen Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade. Dieses ICMBio ist also auch zuständig für die Reserva Extrativista (Resex) Chico Mendes, gegründet zwei Jahre nach der Ermordung Chico’s, in seinem einstigen Wirkungsbereich im Süden des Bundesstaates Acre.

Chico Mendes ist ein international zugkräftiger Markenname geworden. Vor allem be- und genützt von der, von Chico seinerzeit mitgegründeten, Arbeiterpartei (PT) des Ex-Präsidenten Lula und der derzeitigen Präsidentin Dilma, und auch von der derzeitigen Landesregierung Acres, unter dem PT-Governeur Viana.

Der – einer, denn die anderen wurden nie bekannt (gegeben) – Auftraggeber seiner Auslöschung, Darly Alves, ist längst wieder frei (nach seiner für brasilianische Justizverhältnisse überraschenden Verurteilung), kam auch nie wegen der vielen anderen Morde „in seinem Rayon“ an Waldschüztern vor Gericht, und ist nach wie vor unbehelligter bis angesehener und gut betuchter Grundbesitzer und Viehzüchter im Bezirk Xapuri. (Auch der Chef der Bundespolizei zum Zeitpunkt Chicos Ermordung, früher Geheimdienstchef der Abteilung für Politische und Soziale Ordnung DOPS und später Senator, Romeu Tuma, wurde 2010 mit Staats-Pomp und -Feierlichkeit begraben, aber nie für seine schutzverweigernde und somit beihelfende Rolle an Chicos Mord auch nur ein einziges Mal befragt.)

Darly war und ist vor allem ein typischer Repräsentant von Geist und Praxis der wahren MachthaberInnen im Land weniger von Fussball und Samba, als des sklavereifreundlichen und mordlustigen Agrofaschismus. Namentlich der União Democrática Ruralista (UDR) und der Confederação Nacional da Agricultura (CNA). Diese bestimmen über die von ihnen „finanzierten“ Parlaments-Abgeordneten und Minister quer durch alle „politischen“ Parteien – die sogenannten „Ruralistas“ –, was in Exekutive, Legislative und oft auch Justiz passiert und was nicht (http://switzerland.indymedia.org/de/2011/02/79989.shtml und https://www.indybay.org/newsitems/2014/03/26/18753120.php).

Und da Brasilien das Land des Feierns ist, feiert auch der Bundesstaat Acre dieser Tage per allweil bedienter Lieblings-PR-Etikette: „24 Jahre Resex Chico Mendes“. Eine Fotoausstellung, die in der Biblioteca da Floresta in Acre’s Haupstadt Rio Branco läuft. Und wo die Landesregierung, das ICMBio, der WWF und die Massenmedien die (ihre) „Erfolge im Sinne Chico’s“ per Bilderbuchfotoausstellung feiern.

Tote können sich nicht wehren. Und die die leben, aber nicht das Charisma noch den Markennamen Chico Mendes haben, obschon sie dessen Ideen und Ideale im Alltag repräsentieren, werden weder von „Offiziellen“ noch den grossen Medien gefragt bzw. gehört.

In seinem letzten Interview, vor dem längst angekündigten, den politischen Machthabern, Bundespolizei und Justiz aber letzendlich unwesentlichen bis willkommenen, Mord, sagte Chico u.a. folgendes:

„Die von internationalen Banken finanzierten Projekte im Amazonasgebiet zerstören alle Lebensformen in der letzten grünen Oase der Erde. Wir wollen den Urwald mit Verstand nützen, ohne ihn zu zerstören. Seringueiros (KautschukzapferInnen), Índios, Ribeirinhos (Subsistenzfischer) leben seit langem im Wald. Und niemals waren sie für ihn eine Gefahr. Wer ihn bedroht sind die Viehzüchterprojekte, das Holzgeschäft und die Wasserkraftwerke mit den von deren Betreibern provozierten kriminellen Überschwemmungen. Wir wollen jene Produkte vermarkten, die uns der Urwald grosszügig zur Verfügung stellt. [Unser Ziel ist die Enteignung der Grossgrundbesitzer und] die Gründung einer SammlerInnen-Reseve.“

Das Interview (das bei umgehender Veröffentlichung vielleicht sein Leben gerettet hätte, da es den im Ausland bereits „berühmten“, in Brasilien aber weitestgehend unbekannten Chico auch hiezulande mit einem Schlag bekannt gemacht hätte) wurde vom (damals) mächtigen Jornal do Brasil nicht veröffentlicht da Chico laut den Direktoren Marcos Sá Correa und Roberto Pompeu „die ökologische Frage zu sehr politisierte“. Wenige Tage später war Chico tot. Dann wurde das Interview im JB allerdings veröffentlicht, es verkaufte sich ja mit dem Blutbonus und der Empörung (im Ausland) bedeutend besser.

Was gefeiert wird ist dem „guten“ (= gewünscht-manipulierten) Brasilianer im Grunde egal. Hauptsache, dass gefeiert wird. Und wer sich diesem kolonial-kulturellen Imperativ nicht mehr verpflichtet fühlt und stattdessen denkt und fordert, wie im Fall der Proteste wider die Steurgeldverprasserei pro WM-Korruption, wird von Präsidentin Dilma (und fast der gesamten Politkaste im Staat) als Terrorist desavouiert und polizeibrutalst verfolgt, wenn nicht gleich, in traditioneller Manier, eliminiert.

Die PT-Landesregierung von Acre und der WWF haben nichts mit Terroristen zu tun. Sie feiern also, freundlich von den grossen brasilianischen Medienzaren mit Publicity bedacht, 24 Jahre des Waldschutzes, der nachhaltigen Wald-Nutzung und der Emanzipation der Seringueirofamilien, am Beispiel der Resex Chico Mendes.

Genug für einen der diese Protagonisten und das Land und dessen Geschichte(n) kennt, misstrauisch zu sein und neugierig darauf, wie’s hinter dem PR-Dörfl (der potemkin’schen Art?) und Hurra-Fest wohl ausschaut.

Die erste Anlaufstelle in Xapuri, nach dem Besuch des Hauses wo Chico mit seiner Familie lebte und in dessen Hintertür er ermordet worden ist, ist ergo die Landarbeitergewerkschaft Sindicato dos Trabalhadores Rurais de Xapuri an deren Gründung 1977 Chico Co-Protagonist gewesen ist.

Der Vorsitzende, José Alves, kommt ohne Umschweife auf den Punkt:

„Die PT von heute, hat mit der PT von damals, zur Gründerzeit, überhaupt nichts mehr zu tun. Sie hat sich ins Gegenteil verkehrt. Auch hier bei uns im Bezirk. Chico war Sozialist, ein sanfter Mensch, aber unerbittlicher Kritiker des kapitalistischen Systems, als eines seiner bewusst gewordenen Opfer. Angesichts dessen was die von ihm mitgegründete Regierungs-PT heute vertritt und ausführt, hätte er, so er noch lebte, längst einen Herzinfarkt erlitten. Denn die realisieren, seit sie an der Macht sind, genau das wogegen er gekämpft hat. Statt Landreform wird dem König Rind gehuldigt. Statt Politik pro Emanzipation der sozialen Randschichten, gibt es Maulkörbe bzw. goldene Postenkäfige für kritische Geister und Assistenzialismusschecks, die die Armen zum Langzeit-Stimmvieh der PT machen. Für die heutige PT ist Chico, sein Name, lediglich eine goldene Propagandakuh.“

Mit seiner Analyse ist José Alves konform mit der lapidaren Einschätzung eines anderen Kenners von einst und heute. Der Sozialwissenschaftler und Professor der Universidade Federal do Acre, Élder Andrade, drückt es so aus:

„Was heute in Acre passiert hat nichts mit dem Traum Chico Mendes‘ zu tun. Sondern mit seinem Alptraum.“

Osmarino Amâncio, einstiger Mitstreiter Chicos, ist bis heute seringueiro geblieben:

„Chico war ein Libertärer. Ein überzeugter Sozialist. Er kämpfte für die Landreform, für das Leben, für soziale Gleichheit und gegen Vorurteile und Diskriminierungen und wurde deshalb als Terrorist hingestellt. Heute, mit dem WWF und ähnlichen NGOs und Marina [Silva, Vizepräsidentschaftskandidatin und ehemalige Mitstreiterin Chico’s], die den grünen Kapitalismus durchsetzen wollen, hat es den Anschein, als wollten sie Chico ein zweites Mal umbringen.“

Harte Worte, keine Übertreibungen.

Laut Angaben des Statistischen Zentralamtes (IBGE) wurden in Acre 1990 – also kurz nach Chicos Ermordung – 12.000 Tonnen borracha (Rohgummi) produziert. 2012 waren es nur mehr 470 Tonnen. Im selben Zeitrahmen verdreifachte sich die extensive Schlachtrinderzucht (von 800.000 Stück auf knapp drei Millionen) und der Holzschlag (von 300.000m³ auf eine Million/jährlich), laut einer Studie des obzitierten Élder Andrade.

Gewerkschafter José Alves untermauert:

„Wir sind heute schon lange keine seringueiro- bzw. Waldproduktsammler-Gewerkschaft mehr. Die Mehrheit unsrer Mitglieder sind kleine Viehzüchter und Holzschläger. Geworden. Die Rohgummigewinnung, sowie das Sammeln von Naturprodukten sind mühsame Angelegenheiten, mit unsicherer Absetzmöglichkeit zu niedrig gehaltenen Preisen. Ich kenne seringueiros die dringend Geld für ein Medikament oder Schulkleidung für ihre Kinder benötigten und ihren Gummi dazu nicht umsetzen konnten. (Trotz der neuen Kondomfabrik im Bezirk, die aber, der logistischen Einfachheit halber, lieber von monokulturell agierenden Grossgrundbesitzern die roden um Kautschukmonokulturen anzulegen, denn kleinen extraktivistischen SammlerInnen kauft.) Ein Kalb, andererseits, steht ab Geburt für 300 R$ sofort auf die Hand. Ohne irgendeine Arbeitsleistung. Der Kapital-Markt bestimmt. Und die PT-Regierung schaut zufrieden zu.“

Beim Holzschlag kommt noch dazu, dass illegales Holz den sechsfachen Preis einbringt, wie legal geschlagenes.

Allein, legale nachhaltige Holzwirtschaft ist wie so vieles in Brasilien ohnehin ein Märchen. Welches (in Statistiken und auf Zertifikate) geschrieben wird, um die gewissenhaften Konsumenten in Europa, Japan und dem ganzen reichen Norden der Welt wohlig und selbstzufrieden einzulullen.

Laut einer jüngst von Greenpaece veröffentlichten Studie sind z.B. 78% des vermarkteten Holzes aus dem Amazonas-Staat Pará (Studienzeitraum August 2011 bis Juli 2012) illegal geschlägert. Dieses illegal geschlägerte Holz wird postwendend (und idem kriminell organisiert) „legalisiert“, geht als solches in die Erfolgststatistiken der Regierung ein und kommt also „sauber“ auf den nationalen, wie die internationalen Märkte.

(Einst) Amazonastypische Bäume wie der Ipê sind deswegen auch in (auf Papier) „gesetzlich geschützten Gebieten“ (de facto) fast ausgerottet.

Praxis-Beispiel Brasileia, Acre. Diese 25.000-Einwohner-Nachbarstadt Xapuris hat über dreissig Sägewerke in Dauerbetrieb. Und kein einziges legalisiertes Holzwirtschaftgebiet auf den 3.916,507 km² des Bezirks. Brasilien pur abseits der Statistik- und Zertifikatspapierscheinwelt.

Und die paar Prozente tatsächlich legaler Holzwirtschaft?

Ein potem’kinsches Urwalddorf mehr. Waldingenieure von Bundes- und Landesbehörden teilen diese „manejo“-Gebiete (wie z.Z. auch in der Resex Chico Mendes) in Besitz bzw. legal ausgebeutet von Kleinbauerngenossenschaften („Nachfahren“ Chicos Arbeit) in Planquadrate auf und registrieren und kennzeichen die Bäume mit Nummernschildern. Danach bekommen die Besitzer/Nutzer einen Plan der vorgibt welche der Bäume wann geschlagen werden dürfen.

Allein, wie kommt der Motorsägentrupp an diese Bäume ran? Und, noch wichtiger, wie kriegt mensch sie raus, tonnenschwere zigmeterlange Giganten, aus dem Rundumdickicht offiziell nicht anzutastender Bäume?

Unmöglich. Logisch. Und also kommen die Caterpillars. Machen alles platt und hauen um, was der umgesägte Urwaldriese noch nicht beim Fallen umgehauen hatte. Zurück bleiben komplett verwüstete und in Folge verödende Flächen, exakt wie beim illegalen Schlägern, und abgezockte Kleinbauernfamilien vor Ort die nicht mal ein Sechstel des Preises von illegal geschlägertem Holz bekommen. Dazu kommt, dass mit der Verödung auch die Waldtiere verschwinden, und den „Dummen, die sich ans Gesetz halten“ nun auch das Fleisch im Kochtopf, bzw. das Geld zum Fleischkauf fehlt.

Und genau das (unter anderen „Schutzleistungen“) wird z.Z. von Regierungs-PT und Koalitionspartnern, WWF und Co. in Acres Hauptstadt Rio Branco unter dem sakrosankten Namen Chico Mendes gefeiert. Ein Fest der scheinheiligen Obszönität.

Präsidentin Dilma hat im Vorjahr, und dafür im Weltmedienbrei gefeiert, ein Gesetz abgesegnet, das Chico zum „Schutzpatron der Umwelt“ und „Nationalhelden“ gemacht hat. Das ist die Papierseite.

Gleichzeitig stützt sie, auf der Praxisseite, ihre Regierung auf den Dachverband der Grossgrundbesitzer ADN, der mit dem konsequenten Rück- und Abbau der (ohnehin unbeachteten) Umweltgesetze und jener die Indigene Rechte „garantieren“, der Tabuisierung jeglicher Landreform, sowie Steuer- und Straferlässen bedient wird, während sie noch wahnsinnigere und zerstörerische Megaprojekte, wie den Staudamm Belo Monte (http://de.indymedia.org/2012/05/330153.shtml) in Militärdiktaturmanier durchzieht.

Drei Jahre Dilma-im-Amt zeigen selbst in jenem Gross-Biotop, wo der Fortschritt der Vernichtung am weitesten voran getrieben worden ist, dem Atlantischen Regenwald, klare Wirkung. Obschon bloss noch etwas mehr als 10% übrig, steigen die Vernichtungsraten zwischen neun und 29% pro Dilma-Regierungsjahr. Absoluter Spitzenreiter ist dabei, seit sechs Jahren in Folge, der Bundesstaat Minas Gerais. Dessen Gouverneur Aécio Neves der Präsidentschaftskandidat der noch neoliberaleren und ADN-freundlicheren Opposition ist. Soviel zur (Aus-)“Wahl“ in Brasiliens monokultureller „Parteien“landschaft, wie oben erwähnt von den Ruralistas aufgegekauft und kontrolliert.

Das grosse Geschäft einiger weniger mit der nachhaltigen Zerstörung von Leben und Zukunft aller hat heute den unschätzbaren Vorteil, verglichen mit der Zeit des lebenden Chico, dass es keinen Druck von aussen mehr gibt. Denn wir haben ja nun in Brasilien eine „demokratisch gewählte Regierung“ und keine Diktatur mehr, und somit ist alles in Ordnung.

„Ordnung & Fortschritt“ (Nationalflaggenmotto) der brasilianischen Art. In allerbester Synchronie mit dem Zeitgeist von Syngenta, Bayer, Monsanto, Cargill, Bünge (...) und unseren hausgemachten Natur- und Naturvölkervernichtern.

Das sollten die Fussball- und WM-Begeisterten dieser Welt, aber nicht „nur“ diese, wissen. Bevor das Milliardärs-Spektakel beginnt.

Wer sich für Chico Mendes und Amazonien interessiert, dem sei ein Kurzfilm aus dem Jahr 1989: „Voice of the Amazon“ (http://www.youtube.com/watch?v=Ii0ypePaZ1o) empfohlen. In diesem wird die Zeit um den Mord an Chico recht gut festgehalten.

Substantieller noch ist seine Autobiografie „Chico Mendes por ele mesmo“ . Dazu ist aber Portugiesischwissen unerlässlich, und auch viel Ausdauer und Glück. Denn sie ist nur noch in Antiquariaten („Sebos“) zu finden.

Die Machtstruktur des kontemporären Brasilien mit dem modernen demokratischen Maracuja-Blatt hat – genau so wie jene der Diktatur vor wenigen Jahren – kein Interesse an einem essentiellen Erinnern Chico Mendes‘.

Ardaga C. Widor bzw. Huup-té Dschaam Dscheu
Acre, Ende Mai 2014

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