Andreas Krebs seit dem 14.04 im Hungerstreik!
Andreas Krebs befindet sich seit dem 14.04 im Hungerstreik und kämpft für bessere Bedingungen.
Wir veröffentlichen hier sein Schreiben, welches er am 10.04 geschrieben hat und der Anstaltsleitung seit mehreren Tagen vorliegt. Ebenso veröffentlichen wir einen Brief von Ihm vom 11.10, der nochmal detaillierter auf die Zustände und seine Forderungen eingehen.
Andreas Krebs befindet sich seit dem 14.04 im Hungerstreik und kämpft für bessere Bedingungen.
Wir veröffentlichen hier sein Schreiben, welches er am 10.04 geschrieben hat und der Anstaltsleitung seit mehreren Tagen vorliegt. Ebenso veröffentlichen wir einen Brief von Ihm vom 11.10, der nochmal detaillierter auf die Zustände und seine Forderungen eingehen. Auch legen wir im Anhang mit bei ein Schreiben bezüglich der Kürzung vom Senat gegenüber dem Theater Gefängnis AusBruch. Hinzu möchten wir ergänzen, dass ein geplanter Termin bei der Arztgeschäftselle nun um zwei Woche verschoben wurde und ein Wärter hat eine Strafanzeigen gegen Andreas Krebs gestellt.
Seit über Monaten hat Andreas auf die unterschiedlichen Probleme immer wieder hingewiesen und es ist wenig bis nichts passiert. Das darf so nicht weitergehen.
Wir fordern alle Genoss:innen und Freund:innen dazu auf Andreas Krebs in seinem Hungerstreik zu unterstützen. Schreibt Andreas, schreibt dem Senat, schreibt der Anstaltsleitung und vor allem überlegt euch eigene und andere solidarische Aktionen aus. Hier der Hinweis, dass am 27.04 auch eine Kundgebung vor dem Knast Tegel geplant ist.
Gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Knäste.
10.04.25
An die Anstaltsleitung,
ich teile Ihnen mit das ich mich ab dem 14. April 2025 in den Hungerstreik begehe wegen folgenden Gründen:
Die Ständige Postzensur durch die Vollzugsdienstleitung,
der ständigen verspäteten Aushändigung,
der ständigen Entnahme von Dingen aus der Post, so wie etwas die Nichtaushändigung von Postkarten vom 07.04 und dem Unverständnis der Gründe, hinzu ohne Anhalteverfügung.
Mein Gesundheitszustand seit dem Vorfall vom 15.11.2024, mit der Bewusstlosigkeit in meinem Haftraum, und der Stellungnahme der Arztgeschäftsstelle gegenüber dem Senat für Justiz und das ihnen von diesem Vorfall, trotz Zeugen wie u.a. der Stationsbeamte Herr B., nicht bekannt ist.
Keinerlei Möglichkeit einer Aufstockung des Hausgeld, sondern ganz im Gegenteil, ständige Kürzungen des Taschengeldes obwohl bedingt der gesundheitlichen Probleme das unverschuldete Fernbleiben von der Arbeit und keinerlei Entgegenkommen der Zahlstelle oder anderer.
Die Schikane wegen meiner politischen Einstellung!
Der gravierenden Probleme in der TA (Teilanstalt) II.
Abhörungen installiert durch andere Inhaftierte, die somit auch mitgefangene abhören.
Die Extreme Korruption in der JVA Tegel.
Meine Perspektivlosigkeit bei der noch zu verbüßenden 16 Jahre Haft, ohne Aussicht auf irgend etwas und der kompletten Entfremdung zur Außenwelt. Befinde mich nun seit 8 Jahren in Haft.
Ich bitte daher um ein Gespräch mit dem Anstaltsleiter zur Klärung der Probleme und gegebenenfalls die Überprüfung einer Verlegung in einer anderen Justizvollzugsanstalt innerhalb Berlins oder falls möglich in die JVA Lübeck.
Hochachtungsvoll
Andreas Krebs
11.04.25
Liebe Genossinen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
Ich berichte Euch allen von den letzten Ereignissen aus diesen Loch Tegel und Dinge, die sehr, sehr schwerwiegend sind.
Was ich hier berichte, habe ich mit einigen Inhaftierten abgesprochen, die sich hier schon sehr lange in Haft befinden und es für absolut richtig halten, dass ich dies an die Öffentlichkeit bringe.
Am 02. April, es war ein Donnerstag, bin ich unglaublich sprachlos gewesen als ich das erste Mal in meiner ganzen Haftzeit, ein Abhörgerät sah und auch kurz in den Händen hielt.
Aus Schutz mancher Personen, kann ich diese nicht weiter benennen, sie würden aber, sollte man mir Schwierigkeiten machen, für mich aussagen. Ich wusste in diesen Augenblick nicht mehr wie ich mich verhalten soll und so sprach ich mit zwei Jungs aus dem B Flügel und ich kann euch allen wirklich sagen, uns Dreien ist verdammt schlecht gewesen…das Wissen das man abgehört wird und wie viele von diesen kleinen Geräten im Umlauf sind.
Wir hatten keinerlei Ahnung und wir konnten mit niemanden darüber reden. Bei einem Telefonat vertraute ich mich einem lieben Menschen an, und ich glaube das diese Person bemerkt hat wie nervös ich gewesen bin.
Da hier im Haus 2 eine regelrechte Unruhe herrscht und gerade auch was die Bediensteten betrifft, die Handys und Drogen in die Anstalt Schmuggeln, kam es immer häufiger zu Haftraumkontrollen und wo die interne Sicherheitstruppe den Verdacht hatte, dass da etwas zu finden wäre.
Ich glaube es war der 05. oder 06. April wo ich dann erfahren habe das man einen Beamten abgeführt hat und in seiner Sporttasche sind ca. acht Handys gewesen. Alles dies wohlgemerkt im Haus 2 welches ohnehin absolut verrufen ist.
Ich schlafe kaum noch ruhig, bin nervös und distanziere mich seit diesem Wissen, weil ich nicht weiß welchen Menschen man noch Vertrauen kann. Auch weiß ich mehr als mir lieb ist, was ich gar nicht möchte, gerade was diese extreme Korruption betrifft !
Wie es der Zufall also will, ist am 07. April um 07.30 Uhr eine Person an mich herangetreten und sagte: Herr Krebs, sein sie vorsichtig, denn es kommt dann das LKA und durchsucht die Station 7, also einen Stock tiefer. Dieser Mensch meinte, dass wenn ich etwas habe, es verschwinden lassen soll. Ich bedankte mich, aber sagte gleichzeitig das ich eh nichts habe.
Da ich jeden Tag eine Krankmeldung in der Arztgeschäftsstelle abgeben muss, bin ich die ganze Zeit auf meinem Haftraum und warte nur auf meinen Arzttermin am 13. April, wo die Sozialarbeiterin mich begleiten möchte, da eine neue Ärztin in unserem Haus angefangen hat und keine Ahnung von dem gravierenden Vorfall vom 15. November 2024 hat, wo ich bewusstlos in meinem Haftraum gelegen habe und bis heute keine wirkliche ausreichende medizinische Hilfe bekomme.
Anmerken möchte ich hier ganz kurz, das der Senat sich diesbezüglich mit dem Ereignis vom 15. November erkundigt hat, und die Arztgeschäftsstelle alles bestreitet und ihnen nichts von diesem Vorfall bekannt wäre, obwohl ich genug Zeugen habe. (Ich habe die Anwältin darum gebeten einen Strafantrag zu stellen.)
Als also das LKA in der Anstalt gewesen ist, wurden mehrere Zellen durchsucht, was dabei heraus gekommen ist, ist mir erst am Abend von einer vertraulichen Person (Bediensteten/in) erzählt worden.
Dieser Mensch sagte mir unter vier Augen, das mehrere Abhörgeräte in Dienstzimmern gefunden wurden. Ich war schockiert, doch gleichzeitig wusste ich natürlich schon im Vorfeld darüber Bescheid. Was ist also passiert?
Inhaftierte haben sich durch korrupte Bedienstete nicht nur Drogen und Handys sondern auch kleine Abhörgeräte in die Anstalt schmuggeln lassen und diese in Büros platziert, um so Gespräche abzuhören und in jeder Art Profit zu gewinnen. Jetzt kann jeder natürlich sagen: Hey Cool. Aber ich sage, dass das eine riesen Schweinerei ist, denn somit werden auch die Gefangenen abgehört und ich möchte nicht wissen, in welcher Zelle so manch ein Gefangener eine solche Wanze schon ohne sein Wissen hatte. Gefangene die Gespräche von andere Inhaftierten abhören, finde ich echt eine Wahnsinns-Schweinerei.
Ein Gefangener der Anliegen hat, Gesprächsbedarf oder was auch sonst, das hören andere Inhaftierte ab und das geht gar nicht !
Nicht genug, dass man sich in Acht nehmen muss vor dem System, nein jetzt wird man sogar von den eigenen Gefangenen, wo wir alle in einem Boot sitzen, abgehört.
Kurze Zeit später habe ich dann eine weitere Info erhalten, und zwar sind insgesamt in den letzten Wochen mehrere Bedienstete vom Dienst suspendiert worden, teilweise selbst in Handschellen abgeführt, wegen Drogenschmuggel, Handys, Alkohol und was weiß ich noch alles. Nicht zu vergessen die Wanzen!
Da ich ohnehin ständig schikaniert werde, wie ich bereits in meinen letzten Berichten veröffentlicht habe, Post zurück gehalten wird und, und, und, habe ich wie bereits ebenfalls bekannt sein dürfte, entschlossen in den Hungerstreik zu treten, weil ich diese Schikanen und dieses System im allgemeinen einfach nicht mehr ertragen kann und will !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Die Dunkelziffer der Korruption ist noch weit höher und ich weiß aus sicheren Quellen das sich gerade gewisse Beamte nichts in die Anstalt zu schmuggeln trauen, wegen dieser starken Unruhe gerade im Haus 2. Aber sie sind startklar für ihr nächstes Treiben.
Gestern, den 11. April um ca. 15.50 Uhr gab es dann einen Alarm und es wurde folgende Durchsage an alle Inhaftierten gemacht: der Alarm wird bis 18 Uhr anhalten, anschließend ist Aufschluss bis 21.15 Uhr und der Hofgang findet um 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr statt.
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Ich fand dies sehr komisch, war denn ein Notfall? Ist jemand Verstorben?
Ich wunderte mich sehr, warum so lange der Alarm aufrechterhalten wird, was ich so noch nie erlebt habe.
Tja und kurze Zeit später ging mir ein Licht auf! Da standen sie nun mit blauen Gummihandschuhen über ihre Hände gezogen. Der eine ist zur Vertretung auf unserer Station eingeteilt den ich nicht kannte und der andere ist ein ehemaliger fester Stationsbeamter, ziemlich jung und zu dem ich eigentlich einen guten Draht hatte, obwohl so manch einer immer schimpfte. Ich wusste wie man mit ihm um gehen musste und so hatte ich nie irgendwelche Schwierigkeiten.
Man machte eine Körperkontrolle mit einer Metallsonde und dann wurde ich in diesem rechten Verein, ernsthaft in die Dusche gesperrt. Da ging mir dies wirklich so durch den Kopf, ab in die Dusche!
Ich hörte wie andere Menschen hinzu kamen hatte aber noch keine Ahnung über das Ausmaß was mich dann erwarten sollte. Ich hörte sehr viel Lärm und nach ca. dreißig Minuten wurde ich von meinem Stationsbeamten, der sehr höflich gewesen ist, geholt und er sagte: Herr Krebs, atmen sie bitte jetzt tief durch.
Mein Gedanke ist nur gewesen was sie mir alles abnehmen.
Ich sagte zu ihm: sieht es so schlimm aus?
Dann stand ich schon an meiner Türschwelle und es sah aus, als hätte ein Hurrikan gewütet.
Der Beamte sagte zu mir (das hörten auch die anderen eingesperrten Inhaftierten)
Herr Krebs, wir sind das nicht gewesen.
Ich erwiderte: ist OK und ich habe verstanden.
Als ich in meine Zelle gesperrt wurde sah ich das blanke Chaos und das man mit aller Gewalt meine zwei Schränke auseinander gerissen hat und dafür bedurfte es wirklich sehr viel Kraft und Aufwand. Es war furchtbar und ich setzte mich erst einmal auf meinen Stuhl und machte mir eine Zigarette.
Man hat mir nichts abgenommen aber ich hatte bis dahin auch keine Ahnung was sie bei mir gesucht haben, das sollte ich erst heute erfahren. Ich richtete meine Zelle und dachte mir nur, na meinen offenen Brief wegen dem Hungerstreik hat die Anstaltsleitung schon seit einem Tag auf dem Tisch, aber deswegen so in meiner Zelle zu wüten?
Als ich alles einigermaßen sauber hatte, war es auch schon 18 Uhr und die Zellen wurden geöffnet. Sofort kamen andere Inhaftierte auf mich zu und sagten mir, dass sie ziemlichen Tumult aus meiner Zelle hörten und natürlich auch die Zerstörung des Doppelschrankes.
Sie waren alle sprachlos und es sprach sich auch im ganzen B-Flügel herum wo mir viele Mut zugesprochen haben und der ein oder andere meinte dass das richtige Schweine sind. Allerdings sagte ich zu den Jungs: Leute, das waren nicht unsere Beamten, was einige Gefangene die ihre Zellen schräg gegenüber von mir haben, bestätigten. Um ca. 20 Uhr sah ich den Stationsbeamten und ich suchte das Gespräch, um an ein paar Informationen zu gelangen.
Wir beide gingen in das Büro und lehnten die Türe etwas an. Eigentlich wird das mit der Bürotür anlehnen unter den Inhaftierten nicht gerne gesehen, weil das normal nur Leute machen (aus ihrer Sicht) die etwas zu verbergen haben. Das sehe ich natürlich etwas anderes, da es ja sein kann das es etwas Persönliches ist, was andere nichts an geht.
Da ich aber eine gewisse Stellung unter den Gefangenen habe, wussten natürlich alle warum ich so handele. Ich will so auch den Bediensteten schützen, damit er weiß, dass das, was er mir erzählt keiner mitbekommt.
Aus unseren Gespräch wusste ich also, dass dies nicht diese beiden Beamten gewesen sind, schon gar nicht der ehemalige Stationsbeamte, weil das nicht seine Art ist. Diese beiden Beamten wurden einfach dazu auserwählt und wussten selber vor dem Alarm nichts von der geplanten Aktion.
***
Ich glaubte dies dem Stationsbeamten und ich sagte ihm auch das mir dies sofort klar gewesen ist als ich meine Zelle sah! Auch konnte ich eins und eins zusammen zählen, denn erst als ich in die Dusche gesperrt wurde hörte ich andere Menschen und anscheinend sollte ich diese nicht zu Gesicht bekommen, da bin ich mir hundert Prozent sicher. Da ich zum Einschluss innerlich immer noch total aufgebracht gewesen bin, ging ich zu einem Freund und holte mir zur Beruhigung ein paar spezielle Tropfen deren Name mir gerade nicht einfallen tut. Aber dies war notwendig, denn bei diesen Zuständen konnte ich in diesen Augenblick einfach nicht mehr!
Kurz vor dem Einschluss telefonierte ich auch kurz mit Jutta, die Verständnis zeigte das mir gerade nicht groß zum Reden zumute ist.
Sie fragte nur, warum das passiert ist, worauf ich ihr nur sagen konnte, dass ich dies einfach nicht weiß.
Heute um 14 Uhr rief ich dann Jutta an. Ich rufe sie täglich an, damit sie immer weiß, dass alles in Ordnung ist. Leider haben wir ja schon die unmöglichsten Dinge erlebt, wie die Zwangsverschleppung mitten in der Nacht in eine andere Haftanstalt und so weiter!
Und nun haltet Euch fest: sie fragte mich ob mir nichts fehlt. Ich sagte nein, was soll mir fehlen. Sie fragte nochmals, fehlt dir sicher nichts?
Wieder sagte ich nein. Dann erzählte sie mir etwas was mich sprachlos machte! Vormittags meldete sich ein Freund bei Jutta der meinte, dass er eine Nachricht von mir aus Berlin erhalten hätte und zwar heute Morgen um ca. 10 Uhr. Jutta ist der Meinung gewesen das ich ein Telefon hätte, was ich aber nicht habe, seit dem Handyfund im September 2024 aus meiner Zelle. Dieser Freund beantwortete diese Nachricht natürlich nicht, aber er sagte zu Jutta das es Anzeichen gibt, dass sein Telefon abgehört wird!
Das heißt also, dass sich jemand für mich ausgibt und Menschen kontaktiert aus meinem Umfeld. Näheres werde ich ohnehin die Tage erfahren. Denn vor ca. zwei Monaten sagte ein Mensch mit welchem ich telefonierte auf dem Stationstelefon: Andy, bist du online?
Die Person bezog sich auf die Telefonnummer mit dem Handy, welches ich Anfang September kurz vor dem Fund noch verwendete. Dieses Telefon mit SIM-Karte wurde ja zu meiner Habe genommen und ich ging da schon davon aus, dass das LKA und BKA das Handy auswerten. Allerdings bin ich vorsichtig genug gewesen, um zu Wissen, mit welchen Menschen ich Kontakt aufnehme und mit wem nicht :-) Ich fragte diesen Menschen sofort: hast Du auf WhatsApp an diese Nummer geschrieben? Auch sie sagte nein und ohne mein OK oder Vorwarnung das ich mich melden könnte, würde niemand etwas schreiben oder auf etwas antworten.
Jetzt kann sich jeder so seine Gedanken machen, mit dem was ich hier berichtet habe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich gehe auch ganz, ganz stark davon aus, dass in den letzten Haftraumkontrollen Informationen bzw. Telefonnummern und Daten aus meiner Zelle gesammelt wurden, um so an irgendwelche Informationen zu kommen !
Wie ich bereits von der vorletzten Haftraumkontrolle im Beisein dieses Gürkan Aslan berichtete, hatte ich hier schon einen Verdacht, weil dieser mit dabei gewesen ist bei dem Filzen. Und nun die gestrige Zerstörung der Zelle, das sind Bullen von draußen gewesen und wahrscheinlich suchten sie ein Telefon und was weiß ich noch alles. Mit Sicherheit sah man auch mein Büchlein durch, wo ein paar nicht sehr wichtige Telefonnummern drin stehen und vielleicht, was auch keine Seltenheit ist, machte man Fotos!
Ich bitte also einen jeden der Kontakt mit mir hat, telefonisch oder auch per Brief, das oben geschilderte immer im Kopf zu haben. Mein Entschluss mit dem Hungerstreik (HS), dem Umgang wegen meiner politischen Einstellung, bekräftigt nur noch mehr die Entscheidung !
Ich weiß das es mir gesundheitlich nicht gut geht, erst Recht nach dem schlimmen Vorfall vom 15. November 2024, aber es ist mir scheiß egal!!!!!!!!!
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Diese gravierenden Umstände und wie mit Menschen Verfahren wird, ertrage ich einfach nicht mehr. Diese extreme Korruption, Inhaftierte, die sich auf solche Bediensteten einlassen, sich gegenseitig die Ärsche lecken, ist hier die Spitze des Eisberges und ich schwöre einem jeden, ich habe sowas noch nie in all den Haftjahren erlebt !
Hinzu kommt jetzt auch noch, dass man nicht mehr frei sprechen kann, Gefahr vor
Bedienstete und leider auch einige Inhaftierte, was ich niemals für möglich gehalten habe!!!!!!
Durch diese Aktion mit den Wanzen, braucht man sich auch nicht mehr Wundern, dass Bedienstete alle Inhaftierten in einen Topf schmeißen. Auch diese Korruption, ein jeder Bedienstete der damit gar nichts zu tun hat, hat Angst mittlerweile, selbst in diese Schublade zu kommen.
Jetzt wird die Haft noch viel schwerer für ALLE !
Weiter möchte ich Euch sagen, werde ich mit einer weiteren Aktion schikaniert und wahrscheinlich hängt dies mit denen aus der Regierung und dem scheiß Senat und ihren Haushaltskürzungen zusammen. Ich bekomme eigentlich jeden Tag meine laktosefreie Kost plus religiöse Sonderkost, da ich ein muslimischer Gefangener bin und 2008 zu diesem Glauben konvertiert bin.
Man hat mir einfach diese beiden Kostformen gestrichen! Auch hier werde ich nun schikaniert, obwohl gesundheitlich notwendig schon allein wegen Laktoseintoleranz! Diese Haushaltskürzungen machen sich aber auch im Allgemeinen bemerkbar, wie Kürzungen von Gruppenangeboten, schulische Maßnahmen, das Essen und so weiter! Ich übersende mit diesem Brief auch ein Schreiben vom Gesamtinsassenvertreter zur Veröffentlichung bezüglich der Etatkürzungen, was nur einen kleinen Teil von dem betrifft, wo sie überall einsparen !
Ich rufe daher zu einer groß angelegten Demonstration vor der Justizvollzugsanstalt Tegel auf mit der Forderung: Schluss mit den Schikanen an den Inhaftierten, Schluss mit der Schikanen an politischen Gefangenen hier und weltweit !!!!!!!!
Alle, die Zeit haben sollen sich der Demo anschließen und sich für eine bessere Behandlung einsetzen und dies fordern!
Wir, die Inhaftierten, besonders und gerade in Tegel, brauchen Euch!
Auch für die Gerechtigkeit für Ferhat rufe ich auf, dass das Verfahren wieder neu aufgerollt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden !!
Ich bitte auch, dass an der Demo Anwälte mit daran teilnehmen, zum Schutz und damit man sieht das die Sache sehr ernst ist.
Ich werde mit ziemlicher Sicherheit mit weiteren und weit größeren Schikanen rechnen müssen, aber auch ich habe kaum noch Kraft und Energie das tag täglich über mich ergehen zu lassen.
Sollte man mich nicht in Isolationshaft nehmen, mit welcher ich hier einfach rechne, weil man mich mundtot machen möchte, würde ich gerne an der Demo per Stationstelefon live teilnehmen !
An alle ganz ganz liebe Grüße Euer Krebs Andreas Salih
Krebs Andreas
Justizvollzugsanstalt Tegel
Seidelstraße 39
13507 Berlin
Senatsverwaltung für Justiz
Salzburger Straße 21 – 25
10825 Berlin

Ergänzungen
Berlin: Kundgebung JVA Tegel am Sonntag 27.04.2025
Vor die Knäste! Solidarität mit den Proleten hinter Gittern!
Schluss mit der Ausbeutung der Gefangenen!
+ Solidarität mit dem Hungerstreik von Andreas Krebs
Wir fordern:
• kein Arbeitszwang!
• Gewerkschaftsfreiheit!
• Mindestlohn!
• Rentenversicherung!
• Inflationsausgleich!
• Anhebung des Taschengeldes auf mind. 100-150 Euro!
• Verpflegungssätze von mind. 10 Euro statt vergammelten Essen!
Verbinden wir die Klassenkämpfe drinnen und draußen, knüpfen wir das Band der Solidarität mit den Proleten hinter Gittern. Kommt zahlreich zur Knastkundgebung am 27.4.2025 um 15.00 Uhr vor die Justizvollzugsanstalt Tegel in der Seidelstr. 39, 13507 Berlin.
Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangenen!!!
https://political-prisoners.net/berlin-kundgebung-jva-tegel-schluss-mit-...