Aachen: Gemeinsam gegen den Nazi-Aufmarsch am 18.1.!

Emailadresse: 
SPAMSCHUTZinfo@az-aachen.deBITTEENTFERNEN
Regionen: 

Für den 18.1. kündigen Neonazis eine Demo unter dem Motto „Für Recht und Ordnung: gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“ in Aachen an. Dies ist der erste Versuch, seit etwa 10 Jahren eine offen rechtsextreme Demonstration in Aachen durchzuführen; eine Demonstration, die obendrein gezielt uns als Autonomes Zentrum, unsere Gäste und alle die unsere Räume nutzen angreift.

Der Aufmarsch soll im Aachener Ostviertel, am Bahnhof Rothe Erde, starten und von dort direkt zu uns zum AZ ziehen. Dies stellt eine Gefahr für alle, die nicht in das menschenverachtende Weltbild passen, dar.  Das Feld der Teilnehmenden bei einer vergangenen Demo in Berlin vor wenigen Wochen, die aus diesem diffusen Umfeld mit-organisiert wurde, war geprägt von militant auftretenden Neonazis und es kam im Rahmen des Aufmarschs zu brutalen Angriffen auf Linke.  Wir sind weder überrascht darüber, dass die Polizei die Demo (in diesem Umfang) bestätigt hat, noch, dass es wieder Nazis gibt, die sich durch die gesellschaftlichen Entwicklungen darin ermutigt sehen, ihre menschenfeindliche Hetze auf die Straße zu tragen und wir als Antifaschistische Institution somit wieder in den Fokus als Feindbild dieser rücken. Das AZ und seine Mitstreiter*innen blicken auf eine lange Historie extrem-rechter Bedrohungen und Angriffe zurück und haben einen reichen Erfahrungsschatz gesammelt, was den Umgang mit Neonazis in und außerhalb Aachens angeht. So gab es in der Vergangenheit unzählige brutale Angriffe durch Neonazis auf das AZ und seine Gäste sowie auf andere linke Einrichtungen, wie beispielsweise auf die Partei-Büros der Linkspartei und der Piraten, auf linke Kneipen oder auf Einrichtungen der LGBTIQ+-Community.
 Die Dimension der Angriffe auf das AZ reichten von Buttersäure-Anschlägen, einer Bomben-Attrappe, Zwillen-Beschuss mit Stahlkugeln auf AZ-Gäste, einem Drive-By-Shooting mit Gas-Pistolen bis hin zu Angriffen bewaffneter Neonazi-Gruppen im Eingang des AZ oder auf vermeintliche Linke im AZ Umfeld. Eine vollständige Auflistung würde hier den Rahmen sprengen.Wir beobachten daher die Entwicklungen seit vielen Jahren genauestens und so, wie wir die vergangenen Bedrohungen und militanten Angriffe seitens neonazistischer Akteur*innen in den letzten drei Jahrzehnten abgewehrt und überdauert haben, werden wir auch diesem neuen Versuch trotzen. Wir haben und hatten uns nie die Illusion gemacht, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis wieder Neonazis aus ihren Löchern kriechen. Jedoch sind die Fußstapfen, die neonazistische Gewalt in Aachen hinterlassen haben weitaus größer, als die die der Initiator der Demo hier gerade größenwahnsinnig versucht zu prognostizieren. Nichtsdestotrotz nehmen wir die Ankündigung einer Nazi-Demo in Aachen ernst. Am 18. Januar findet im AZ die Veranstaltung „WTF – die Tuntenshow“ vom Queerreferat Aachen statt, weshalb wir dies insbesondere auch als Angriff auf die LGBTIQ+-Community werten und wir sind entschlossen, uns dem gemeinschaftlich entgegenzustellen. Dass dieser Nazi-Aufmarsch in direkter Bahnhofsnähe eine unmittelbare Gefahr für alle Menschen aus der LGBTIQ+-Community, insbesondere bei der Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Veranstaltung im AZ, darstellt, liegt auf der Hand. Wir werden gemeinsam mit den Veranstalter*innen der Tuntenshow alles daran setzen, eine sichere Anreise zu gewährleisten und den Nazis die versuchen einen Angstraum zu schaffen, für alle jene die für Emanzipation und Chancengleichheit und die freie Entfaltung aller eintreten, eine Absage erteilen die sich gewaschen hat. Wenn der (vor kurzem noch in der AfD aktive) Initiator und seine Gefolgsleute glauben, dass sie uns unkommentiert vor die Tür scheißen können, dann können wir nur versprechen, dass sie sich irren. Und zwar gewaltig. Beteiligt euch an den Gegenprotesten, lasst euch nicht einschüchtern und werdet aktiv! Am 18. Januar gemeinsam den Nazi-Aufmarsch versenken!

 

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen